Nix zu holen beim Spitzenreiter...
von Gentleman
Ohne 5 hatte der Chemnitzer FC gegen den Spitzenreiter der 3.Liga wenig entgegensetzen und verlor verdient mit 1:4. Einzig Wachsmuth sorgte mit dem einzigen himmelblauen Treffer für (sehr) kurze Spannung. Fink musste auf ein Wiedersehen mit seinem Ex-Club, auf Grund seiner roten Karte in Darmstadt, verzichten, dazu gesellten sich verletzungsbedingt Pentke, Stenzel, Birk und Semmer. In der (wiedermal) neuformierten Chemnitzer Mannschaft durften diesmal Le Beau und Hazaimeh ran. Wie schon gegen Offenbach stand Schmidt zwischen den Pfosten und Förster durfte sich im Sturm alleine versuchen.
300 mitgereiste himmelblaue Fans unter den 15.396 Zuschauern sahen einen von Beginn an dominierenden KSC. Dieser hat dann auch gleich die erste Chance, aber Hennings scheitert nach einem tollen Doppelpass mit Calhanoglu am gut positionierten Schmidt. Weitere gute Chancen waren Fehlanzeige, das Spiel war mehr vom Kampf als vom spielerischen Glanz beider Teams geprägt. Karlsruhe hatte dennoch das Spiel im Griff und dies sollte sich auch kurz vor der Halbzeit in Toren zeigen. Zunächst spielte Hennings Calhanoglu über links in Szene. Dieser setzte sich gegen Le Beau durch und spielte den Ball flach in die Mitte des Strafraums, wo Wachsmuth den Ball noch abfälscht und van der Biezen keine Mühe hat den Ball am chancenlosen Schmidt über die Linie zu drücken. Karlsruhe setzte sofort nach. Ein Pass in die Tiefe auf van der Biezen welcher von Wachsmuth nur noch mit unlauteren Mittel gestoppt werden kann. Fifa-Schiedsrichter Meyer zögert keine Sekunde - Elfmeter. Calhanoglu tritt an, schießt rechts, Schmidt springt nach links - 2:0. Mit diesem doppelten Genickschlag und fiesem Dauerregen ging es dann in die Pause.
Nach einer kurzen Kabinenpredigt von Schädlich standen die Himmelblauen auch schon wieder auf dem Rasen. Neu dabei Jansen für den bis dato blassen Kegel. Er soll im zweiten Durchgang für mehr Belebung im Sturm sorgen, neben den in Halbzeit 1 oft aufreibenden und glücklosen Förster. Auch ein Fingerzeig, dass man das Spiel noch nicht herschenkt. Der CFC beginnt mit Schwung und erarbeitet sich in den ersten Minuten Feldvorteile und wird prompt belohnt. Sträßer mit einem langen Diagonalpass auf Pfeffer, der sich auf der rechten Seite gegen zwei Mann durchsetzt, butterweich auf den Kopf von Wachsmuth flankt, der den Ball nur noch ins Tor köpfen muss. Das war es dann aber mit der kurzen Freude der Himmelblauen, denn direkt im Gegenzug fiel das 3:1, nach gespielten 55 Sekunden nach dem Ausgleich. Weiter Einwurf des KSC auf van der Biezen, dieser verlängert per Kopf auf Hennings, der dann wieder auf van der Biezen, dann noch einmal Doppelpass mit Hennings und plötzlich ist van der Biezen frei vor Schmidt und lässt diesem keine Chance. So spielt das ein Spitzenteam. 4 Minuten später ein Foul von, trotz des Tores heute unglücklich agierendem Wachsmuth, gut 25 Meter vor dem eigenen Kasten. Calhanoglu läuft an und nagelt das Leder über die Mauer unter die Latte. Schmidt machte augenscheinlich keine gute Figur (Schuss in die Mitte des Tores), aber dieser Schuss war knallhart und berührte sogar noch die Unterlatte. Damit waren die Messen gelesen. Der Club versuchte sich nochmal aufzuraffen, aber bis zum Schlusspfiff passierte nichts mehr.
Fazit: Die Himmelblauen verloren gegen einen abgezockten Gegner, welcher verdient die Spitze der Tabelle anführt, auch in dieser Höhe verdient. In der ersten Hälfte hatte man zu großen Respekt vor den Badenern, und zwei Doppelschläge besiegelten die Niederlage. Es wurde auch deutlich, warum der CFC „nur“ der Anführer des Tabellenmittelfelds ist.
Wertung: 4,0
Beste Himmelblaue: Bankert, Pfeffer
Pressestimmen
MDR-OnlineChemnitz hält KSC-Offensive nicht stand[..] Und steter Tropfen höhlt den Stein: Calhanoglus Flanke von links fälschte Le Beau unglücklich ab, dass Van der Biezen aus Nahdistanz wenig Mühe hatte (1:0/38.). Karlsruhe ruhte sich nicht auf der Führung aus und wurde belohnt: Van der Biezen kam im Zweikampf mit Bankert im Strafraum zu Fall und Calhanoglu verwandelte sicher vom Punkt (2:0/42.). [..] Nach der Pause durften die Chemnitzer Fans kurz auf Besserung oder gar einen Punktgewinn hoffen. Als Sträßers Flanke nach einem Freistoß Hazaimehs Kopf am Elfmeterpunkt fand, konnte Orlishausen den Anschlusstreffer noch verhindern (54.). Bei Wachsmuths Kopfball nach Pfeffers Flanke war er aber machtlos (2:1/62.). Doch die Freude währte nur kurz. Nach einem Doppelpass tauchte Van der Biezen allein vor Schmidt auf und erzielte seinen zweiten Treffer (3:1/63.). Da wollte Calhanoglus nicht nachstehen. Mit einem Freistoß über die Mauer ins linke Dreiangel machte auch er sein zweites Tor (4:1/66.). [..]
Kicker-OnlineSpitze! Auch Calhanoglu kann&
Trainerstimmen
Markus Kauczinski (MDR-Online):
"Wir waren von Anfang an gut im Spiel. Die Mannschaft hat das während der ersten Halbzeit immer weiter gut gespielt und sich somit auch die Chancen erarbeitet, die dann auch zu den beiden Toren führten. In der zweiten Halbzeit kam Chemnitz besser ins Spiel und auch zum Anschlusstreffer. Aber danach konnten wir gleich wieder reagieren und haben mit den zwei Toren die Entscheidung herbeigeführt. Kompliment an meine Mannschaft, wie sie hier aufgetreten ist. Wir haben gesehen, die Mannschaft ist da."
Gerd Schädlich (MDR-Online):
"Glückwunsch an den KSC. Sie haben von Beginn an gezeigt, was sie in diesem Spiel erreichen wollten. Ich war von unserer Leistung in der ersten Halbzeit enttäuscht - weil wir uns im Wesentlichen nur auf die Torabsicherung konzentriert haben. Das war mir zu ängstlich, mutlos und fehlerhaft. Somit war die 2:0-Führung für den KSC auch verdient. In der zweiten Halbzeit haben wir das dann besser angepackt. Und ja auch den Anschlusstreffer erzielt. Jedoch kam leider postwendend das 3:1, und auch das 4:1 - was logischerweise die Entscheidung war."