CFC sendet Lebenszeichen
von Matthias Mally
Nach dem Offenbarungseid in Osnabrück musste im Heimspiel gegen Unterhaching eine Reaktion der Mannschaft kommen. Dafür rückte neben Daniel Frahn auch Marc Endres nach dreimonatiger Verletzungspause in die Startelf. Während die Himmelblauen jeden Punkt im Abstiegskampf benötigen, befindet sich der Gast aus Bayern im gesicherten Mittelfeld der Tabelle.
Von der ersten Minute an wurde deutlich, das beide Teams über den Kampf ins Spiel finden wollten. Demzufolge wurden teilweise ruppige Zweikämpfe geführt, die vom Schiedsrichter Osmers nicht immer richtig bewertet wurden. So ging dem Führungstreffer der Gäste ein Foul im Mittelfeld an Reinhardt voraus. Trotz lautstarker Proteste behielt das Tor von Porath seine Gültigkeit. Dabei hatten die Gastgeber nach 10 Minuten die erste Gelegenheit nach einer feinen Einzelleistung von Frahn. Die hitzige Atmosphäre nach dem Führungstor der Gäste kam dem CFC zu Gute. Im Vergleich zu vielen Spielen, in denen die Himmelblauen nach einem Gegentor auseinander fielen, spürte man diesmal eine „Jetzt erst Recht“ Stimmung. Gut 10 Minuten nach dem 0:1 belohnten sich die Himmelblauen für ihr Engagement. Nach feiner Vorarbeit von Slavov und Frahn schloss Hansch unter gütiger Mithilfe des bayrischen Torhüters aus spitzen Winkel zum 1:1 ab. Die restliche 1. Halbzeit war weiterhin von vielen kleinen Fouls geprägt. Gefährlich wurde es nur noch einmal. Nach einem von Sumusalo abgefälschten Schuss war Tittel jedoch auf dem Posten.
Die zweite Halbzeit begann mit einem Paukenschlag. Keine 5 Minuten war die 2. Hälfte alt, als Dennis Grote mit seiner besten Aktion im Spiel den Ball an den Pfosten nagelte. Der momentane Torschütze vom Dienst, Tom Baumgart, stand goldrichtig und verwertete den Abpraller zum 2:1 ins Tor. Spiel gedreht, Chemnitz in Führung. In Folge verflachte das Spiel erneut, wenn gleich der CFC so gut wie keine gefährlichen Aktionen der Gäste zuließ. Der CFC hatte das Spiel im Griff, ohne jedoch selbst zu nennenswerten Chancen zu kommen. In der 77. Minute hatte der Gast aus Unterhaching doch noch einmal die Chance zum Ausgleich. Den Schuss von Kiomourtzoglou wurde vom guten Torhüter Tittel jedoch entschärft. 8 Minuten vor Schluss wurde es nochmal spannend. Nach einem angeblichen Festhalten von Dartsch wurde dieser mit Gelb-Rot vom Platz geschickt. Nicht die einzige falsche Entscheidung von Schiedsrichter Osmers.
Mitte der zweiten Halbzeit verweigerte er dem CFC nach Foul an Slavov einen klaren Elfmeter. Dem aufkommenden Druck der Gäste hielt der CFC jedoch stand und somit konnte der 2. Heimsieg in Folge gefeiert werden.
Fazit: Chemnitz zeigte nach dem Desaster von Osnabrück eine stark verbesserte Leistung und gab somit die notwendige und passende Antwort. Gegen passive Gäste aus Bayern, die eher durch Nicklichkeiten als durch guten Fußball auffielen, konnte die kämpferisch überzeugende Heimmannschaft den hochwichtigen 3er einfahren. Es ist ein Lebenszeichen der Himmelblauen, wenngleich am kommenden Sonntag in Karlsruhe dringend nachgelegt werden muss, wenn die Hoffnung auf den Klassenerhalt wieder Nahrung erhalten soll. Auffällig war das gute Comeback von Kapitan Marc Endres. Permanentes Kommunizieren, Motivieren und Aufbauen der Mitspieler auf dem Platz gaben das Gefühl, den dringend gebrauchten Leader gefunden zu haben.
Wertung: 3
Beste Himmelblaue: Endres, Reinhardt, Slavov
Trainerstimmen
Claus Schromm (SpVgg) bei mdr.de:"Ich gratuliere Chemnnitz zu diesem eminent wichtigen Sieg. Nur haben wir diesen zu einhundert Prozent selber zu verantworten, was ich leider nicht verstehen kann. Wir sind gut ins Spiel gekommen, haben die Partie kontrolliert und haben auch geführt. Höchster Respekt vor dem Chemnitzer Publikum, was trotz Tabellensituation und Rückstand die Mannschaft immer unterstützt hat. Hut ab auch vor der Mannschaft des CFC, wie sie mit ihren Qualitäten den Karren wieder herausgefahren hat. Auch wenn wir bei den Toren schlecht verteidigt bzw. massiv mitgeholfen haben. Viel Glück den Chemnitzern im Abstiegskampf."
David Bergner (CFC) bei mdr.de:"Wir sind ebenfalls gut in die Partie reingekommen, haben den Gegner nur in den Räumen spielen lassen, den wir ihm auch gegeben haben. Wir hatten hohen Respekt vor dem Umschaltspiel der Hachinger. Diese Qualität haben sie auch beim 0:1 an den Tag gelegt. Wir haben aber immer, auch mit der Unterstützung des Publikums, was fantastisch war, an uns geglaubt. Vor allem in Halbzeit zwei haben wir dann ein ganz andere Präsenz in den Zweikämpfen gezeigt. Es freut mich besonders für unsere beiden Youngster, dass sie das Spiel gedreht haben. Nach der Ampelkarte haben wir nur noch verteidigt, aber Haching keine hundertprozentige Chance gestattet. Somit geht der Sieg für uns in absolut in Ordnung."