Der Chemnitzer FC kehrt ohne Punkte aus Karlsruhe zurück. Vor 10.688 Zuschauern unterlagen die Himmelblauen – nach torlosem ersten Durchgang – mit 0:2.
Ungleiches Duell
Der Karlsruher SC befindet sich in der Erfolgsspur. So ist der KSC mittlerweile seit 14 Spielen ungeschlagen, kassierte dabei nur drei Gegentreffer, wodurch man mittlerweile – nach durchwachsenem Saisonstart – ein kräftiges Wort im Aufstiegskampf mitreden kann. Unterstützt wird dieser Anspruch durch die beeindruckende die Heimbilanz von neun Siegen und drei Punktteilungen aus zwölf Spielen. Der Chemnitzer FC verkörpert mit einem Sieg, zwei Remis und zehn Pleiten in der Fremde genau das Gegenteil. Folglich traf im altehrwürdigen „Wildparkstadion“ die beste Heim- auf die schwächste Auswärts-Mannschaft.
Gute Gegenwehr in der ersten Halbzeit
Da Frahn und Dartsch gesperrt waren, musste Bergner seine Startformation auf zwei Positionen korrigieren. Zum einen kehrte Hoffmann nach seiner Verletzung wieder zurück in die Innenverteidigung, wo er erstmals neben Endres spielte und mit diesen für die notwendige Stabilität sorgte. Unterstützung erfuhren die beiden von den Außenverteidigern Scheffel und Sumusalo. Zwei KSC-Hochkaräter konnte man in der ersten Halbzeit dennoch nicht verhindern: Die erste hatte Fink nach fünf Minuten, nur landete sein Schuss in den Armen von Tittel. In der 28. Minute hatte dieser großes Glück, als der Ball erst am Innenpfosten und dann in seinen Armen landete.
Zum anderen wurde Kluft im Sturm aufgeboten, der – genau wie die anderen Offensivspieler – für keinerlei gefährliche Situationen sorgen konnte. Den einzigen Torschuss gab Grote in der 37. Minute ab. Und dieser flog über den KSC-Kasten.
Himmelblaue Sturm- und Drangphase zu Beginn der zweiten Halbzeit
Nach dem Seitenwechsel zeigten die Himmelblauen Mut zur Offensive. So hatte Baumgart in der 51. Minute nach Freistoß von Reinhardt und Vorlage von Slavov den Führungstreffer auf dem Kopf. Jedoch köpfte der Youngster, der in den vergangenen vier Spielen immer ein Tor erzielen konnte, leider vorbei. Kurze Zeit später stellte ein Seitfallzieher nach Hansch-Vorlage den KSC-Schlussmann vor keinerlei Probleme. Der CFC – unterstützt von 300 mitgereisten Anhängern – war nun der Führung wesentlich näher als der Gastgeber.
KSC-Effektivität nach Eckbällen
Dieser blieb aber unaufgeregt und konzentriert – und schlug in der 59. und 70. Minute jeweils nach einem Eckball zu. Den ersten konnten die Himmelblauen nicht konsequent klären, sodass es zu einer zweiten Angriffswelle kam. Diese vollendete Schleusener im Rücken von Scheffel, der überrascht war, das der Flankenball überhaupt zu seinem Gegenspieler kam. So flog unmittelbar davor Endres an diesem unverrichteter Dinge vorbei. Elf Minuten später verlor Endres gegen Gordon das entscheidende Duell und konnte somit das 2:0 nicht verhindern.
Standards entscheiden das Spiel
Die Standardanfälligkeit hat für die nunmehr achte Auswärtsniederlage in Folge für den Chemnitzer FC gesorgt. Dadurch hat sich der Abstand zum rettenden Ufer auf sieben Punkte vergrößert. Auf dem letzten Nicht-Abstiegsplatz stehen aktuell die Sportfreunde aus Lotte.
Gemeinsamer Protest für den Erhalt der 50+1-Regel
Martin Kind, seit Sommer 2016 Präsident von Hannover 96, hat den Stein in Bezug auf die Abschaffung der 50+1-Regel in Deutschland ins Rollen gebracht, jedoch ist dieser Stein rechtzeitig stehen geblieben. So hatte man gedacht, nur wird das Thema nun neu durchdacht und soll entsprechend eine Modifizierung erfahren. Sehr zum Leidwesen der Fußballfans, welche die 50+1-Regel unbedingt erhalten möchten. So nutzten die KSC- und CFC-Anhänger am Wochenende gleichermaßen die Chance, um mitzuteilen, was sie von der neuerlichen Diskussionen halten: So prangte im Heimbereich das große Banner „Keine Diskussionen! 50+1 erhalten!“ am Zaun; in der zweiten Halbzeit folgte das Spruchband: „Kind und Konsorten: Finger weg vom Volkssport Fussball!“. Im Gästesektor wurde das Spruchband: „50+1 – Mitbestimmung statt Unterdrückung!“ präsentiert.