Vorbericht

26. Spieltag - 3. Liga - Saison 2017/2018
Karlsruher SC
Karlsruher SC
2:0
Chemnitzer FC
Chemnitzer FC

CFC beim "Minimalisten" der Liga …

von Timo Görner

… der mit 29 Toren 44 Punkte geholt hat, die klar beste Abwehr der Liga stellt und seit 14 Spielen unbesiegt ist. Eine enorm schwere Aufgabe für die Bergner-Truppe gegen einen Gegner, der selbstsicher und selbstbewusst unterwegs ist.

Die aktuelle Saison unseres Gegners:

Nach dem enttäuschenden Start mit nur 4 Punkten aus 5 Partien und dem 0:4 in Köln als Tiefpunkt war die Zeit von Marc-Patrick Meister als Coach wieder beendet, der Verein "zog die Reißleine". Am 29.08.2017 übernahm mit Alois Schwartz ein erfahrener und in Sandhausen erfolgreicher Coach das schwierige Amt beim Zweitligaabsteiger. Der unter dem großen Druck des sofortigen Wiederaufstiegs stand und steht. Er gab in Chemnitz seinen "Einstand" und führte die Mannschaft bis zur Winterpause von 15 auf 8. Die beiden direkten Aufstiegsplätze weit entfernt mit 14 Punkten und 20 Toren auf den Zweiten, lag zumindest Relegationsplatz 3 mit 6 Zählern in Sicht. Der KSC demonstrierte neue Heimstärke, blieb hier bis Jahreswechsel weiter ungeschlagen und holte aus 6 Partien 5 Siege in Folge heraus. Nur Aalen konnte beim 0:0 etwas mitnehmen. Erfurt, Würzburg (2:0), Lotte, Magdeburg, Zwickau (1:0) reisten ohne Punkt und Tore ab. Auswärts lief es in den ersten Spielen unter Schwartz nicht so gut, wurde in Großaspach (0:1) und Meppen (0:2) verloren. Patzer, welche wieder zurückwarfen. Erfolgreicher und zudem überzeugend hingegen die Auftritte in Rostock (3:0) und Paderborn (2:0). Der Start 2018 gegen Unterhaching (3:1) gelang, die Heimserie wurde gegen Bremen II (1:0) mit "Pflichtsieg" fortgesetzt. Der KSC blieb "Minimalist", zeitigte auch in den folgenden 4 Punktspielen je 1 Treffer. In Wiesbaden (1:1), Osnabrück (0:0) wurde nicht gewonnen. In Halle am vergangenen Wochenende reichte eine klare Chance zum Dreier. Das mittlerweile 14. Spiel ohne Niederlage, eine imposante Serie. Platz 3 hat man nun wieder nah vor sich, auch weil Wehen Wiesbaden derzeit die Konstanz fehlt. Aus 6 Punkten Abstand sind noch 19 Tore geworden. Dafür sitzen Rostock und Köln im Nacken. Die Karlsruher stellen das drittbeste Heimteam, als Einziges noch unbesiegt bei 9 Siegen in 12 Spielen mit lediglich 5 Gegentoren und allerdings auch durchschnittlichen 17 Treffern. Auf Reisen ist der Saldo negativ mit 3-3-5 und 10:14 Toren. 27:19 insgesamt sind für die Offensive trotz des namhaften Personals im Angriff nur Platz 16, defensiv hingegen klare Nr. 1. Wie Sandhausen damals unter Schwartz in der 2. Bundesliga. Im Landespokal steht am 18.04.2018 das brisante Baden-Derby beim "unaufsteigbaren" SV Waldhof Mannheim aus Liga 4 im Halbfinale an. Gegner im Endspiel wären Fünftligist 1.CfR Pforzheim oder Lokalrivale FC Español Karlsruhe aus der sechstklassigen Verbandsliga.

Delegierungen seit dem Hinspiel:

Es gab mehrere Veränderungen, 5 an der Zahl. 3 Spieler gingen, 2 kamen. 4 Wechsel fanden in der Winterpause statt, dabei alle 3 Abgänge.

Severin Buchta (20/Abwehr) wurde nach Aachen ausgeliehen, soll beim Ex-Erstligisten und Regionalligisten Spielpraxis sammeln. Alexander Siebeck (24/Mittelfeld) wurde wie Buchta ausgeliehen und spielt aktuell in Cottbus. Der Pole Oskar Zawada (21/Angriff) kehrte nach 1 Jahr meist als Einwechsler in seine Heimat zu Erstligist Wisla Plock zurück.

Knapp 2 Wochen nach dem Hinspiel am 09.09.2017 schloss sich Marco Thiede (25/Mittelfeld) den Badenern an, bis Ende 2016/2017 in Sandhausen und selten berücksichtigt. Für den Angriff kam Ende Januar 2018 der Däne Marvin Pourié (27) vom Randers FC aus Liga 1. Dort mit 18 Einsätzen, 10x in der Anfangself bei 2 Toren und 1 Vorlage.

Der Trainer:

Alois Schwartz (50) übernahm das Amt am 29.08.2017 vom erfolglosen Marc-Patrick Meister bzw. den beiden kurzzeitigen Interimslösungen Zlatan Bajramovic und Christian Eichner. Unter dem erfahrenen Coach ging es schrittweise nach oben, die starke Bilanz: 21 Spiele – 13 Siege, 6 Remis und 2 Niederlagen. Sein Vertrag läuft noch bis Ende der Saison.

Bilanz gegen den Karlsruher SC:

Es ist das 8. Aufeinandertreffen, 2 Begegnungen wurden in der 2. Liga ausgetragen, die beide der CFC mit 2:1 und 3:1 für sich entschied. Die komplette Bilanz spricht für den KSC mit 4 gegen 2 Siege beim einzigen Remis im Hinspiel sowie 13:9 Toren. Die letzten beiden Gastspiele in Karlsruhe gingen verloren, mit 1:2 im DFB-Pokal 2000/2001 beim damals unterklassigen Gegner sowie 1:4 in der Rückrunde der Saison 2012/2013.

Die Mannschaft:

Im Tor ist Benjamin Uphoff (24) klare Nr. 1, Routinier Dirk Orlishausen (35) kam 2x im Landespokal zum Einsatz. Nr. 3 ist der Österreicher Sebastian Gessl (21). In der Abwehr heißt es "Innen Alt". "Außen Jung". Der Deutsch-Jamaikaner Daniel Gorden (33/1) und David Pisot (30/1) bilden in der Regel das Zentrum, auf den Außen haben sich Rechts Matthias Bader (20) und Links Jonas Föhrenbach (22/1) etabliert. Im Mittelfeld konnte sich ein weiterer junger Akteur mit Florent Muslija (19) durchsetzen, eingesetzt variabel auf den Außenbahnen und in der Zentrale. Er steuerte bislang 3 Vorlagen bei. Auch er stammt aus der KSC-Jugendabteilung, Beleg für die starke Nachwuchsarbeit beim Ex-Zweitligisten. Ausgestattet mit Vertrag bis 2021. Marc Lorenz (29) bedient zumeist die linke Seite, legte 4x auf. Marvin Wanitzek (24) ist auf der zentralen Position ansässig, bringt es auf 2 Tore und 3 Vorlagen. Marcel Mehlem (22/2) agiert als "6er", ebenfalls bei den Badenern ausgebildet. Routinier und Kapitän Kai Bülow (31) musste mit Verletzungsproblemen kämpfen, fand dann schwer in die mittlerweile erfolgreiche Mannschaft zurück. Marco Thiede (25) schaffte bis jetzt nicht den Durchbruch. Prunkstück des Kaders ist der stark besetzte Angriff. Hier ist die Freiburger "Leihgabe" Fabian Schleusener (26) der "Frontmann" mit beeindruckenden 11 Torerfolgen – 4 in den letzten 6 Spielen, zuletzt auch "Matchwinner" in Halle. Unsere ehemalige Nr. 9 Anton Fink (30) fungiert wie beim CFC als "hängende Spitze", konnte sich 5x als Torschütze auszeichnen bei 2 Elfmetern. Zuletzt allerdings noch am 05.11.2017 in Rostock. In Halle wurde er nach der 1. Halbzeit durch Dominik Stroh-Engel (32/1) ersetzt, der im bisherigen Saisonverlauf keine sehr große Rolle spielt und nur zum Auftakt gegen Osnabrück traf. Der Däne Marvin Pourié (27) ist "Joker". Kai Luibrand (23), Valentino Vujinovic (18) und Nathaniel Amamoo (20) kamen nur zu Kurzeinsätzen. Malik Karaahmet (18) wartet auf sein Debüt in der 1. Mannschaft. 25 Aktive stehen im Kader, weniger haben nur Würzburg und Aalen. 26,1 Jahre im Schnitt liegen relativ deutlich über dem CFC mit 25,2.

Einkaufsbilanz:

Der Umbruch im Kader war gewaltig, bis heute kamen 26 neue Spieler. 23 vor der Winterpause.

Davon haben sich Torwart Uphoff (24/VfB Stuttgart II), Pisot (Würzburg), Föhrenbach (Freiburg), Gordon (Sandhausen), Wanitzek (VfB Stuttgart II), Lorenz (Wehen Wiesbaden), Muslija (eigene A-Jugend), Mehlem (II. Mannschaft), Fink (Chemnitz), Schleusener (Freiburg) durchgesetzt. Bülow (1860 München) hatte mehr mit sich selber zu tun, Stroh-Engel (Darmstadt) ist bislang eher "Mitläufer" und nicht die erhoffte Verstärkung. Ebenso hat man sich vermutlich von Anton Fink ein wenig mehr versprochen. Dafür ist Fabian Schleusener wohl der "Volltreffer" bei den Neuverpflichtungen. Die 2 Neuen aus der Winterpause mit Marco Thiede und Marvin Pourié konnten sich bis heute nicht entsprechend empfehlen.

Fazit: insgesamt eher durchwachsen.

Gewinner der Saison:

Sind die genannten jungen Spieler wie Matthias Bader, Jonas Föhrenbach und vor allem Florent Muslija, die in dieser Saison zu den Eckpfeilern im Team gezählt werden können, sich dabei wohl auch bei anderen Vereinen interessant gemacht haben. Dazu schafften Benjamin Uphoff und Marvin Wanitzek mit ihrem Wechsel vom Erzrivalen aus Stuttgart die Rückkehr in die 3. Liga nach dem Abstieg 2016, sind beim KSC feste Größen.

Das Krankenlager/Strafbank:

Andreas Hofmann (31/Mittelfeld) fällt seit Ende August 2017 wegen einer Knieverletzung aus.

Prognose:

Platz 3 wird man auf alle Fälle erreichen, für mehr wird es schwierig bei den aktuellen beiden Ersten der Tabelle und dem derzeitigen Rückstand von 7 bzw. 9 Punkten. Für den KSC spricht die enorme defensive Stärke, mit der man bekanntermaßen Kriege und nicht nur Schlachten gewinnt, die Qualität im Kader und beim Trainer. Es wird noch mal spannend und sich vermutlich am letzten Spieltag entscheiden.

Das Umfeld:

Auch beim KSC ist die finanzielle Lage keineswegs sorgenfrei, der Zweitligaabstieg vergangene Saison war ein herber Rückschlag und stellte die Süddeutschen wie mittlerweile erkannt vor größere Probleme, als damals beim bitteren Gang in die 3. Liga erwartet. Das erwartete Minus von 1,8 Mio. € hatte sich Stand Winterpause auf rund 3 Mio. € vergrößert, sollte die Rückkehr in die 2. Bundesliga nach dieser Spielzeit verpasst werden, drohen einige veritablere Einsparungen wie die Abmeldung der U23, aktuell in der Oberliga Baden-Württemberg spielend bei Kosten von 470.000 € für diese Saison. Ein erneuter Haushalt mit den entsprechenden Akteuren wäre nur schwierig zu stemmen. Dann müssten auch Transfererlöse her, drohen Abgänge von Spielern wie Marcel Mehlem, Florent Muslija oder Malik Karaahmet, auf die man eigentlich für die Zukunft setzte. Der seit Jahren angestrebte Vollumbau des altehrwürdigen "Wildparkstadion" ist am Laufen, aber noch in den Planungen. Im Dezember 2017 wurde festgestellt, dass die Bieterangebote den vorgegebenen Kostenrahmen sprengen würden, 113,7 Mio. € wollte die Stadt so nicht durchwinken. Einsparungen wurden angefordert, wie die alte Haupttribüne zu belassen wie in Erfurt, was aber auf wenig Zustimmung stieß. Die 9 im Stadtrat vertretenen Parteien streiten nun um den richtigen Weg. Verzögerungen, die dem Verein "weh tun" lt. Präsident und CDU-Bundestagsabgeordnetem Ingo Wellenreuter, der mit Oberbürgermeister Frank Mentrup jahrelang für das Projekt gekämpft hatte. Für Letzteren eine schwierige Aufgabe den Bau in die richtigen Bahnen zu lenken, da eben dieser eines seiner Wahlkampfversprechen war. Aktuell begeistern sich im Schnitt 10.658 Fußballfreunde für die Heimspiele des Tabellenvierten, ein veritabler Rückgang zu den 13.855 aus der Vorsaison. 4 Begegnungen lagen über dem Schnitt mit dem Saisonauftakt gegen Osnabrück mit 14.837. Deutlich darüber auch die Gastspiele von Fortuna Köln (13.826) und Magdeburg (12.748). 6 Spiele bewegten sich im vierstelligen Bereich mit Lotte und 8.438 als Minusbesuch.
26. Spieltag - 3. Liga - Saison 2017/2018
Sonntag, 25. Februar 2018, 14:00 Uhr
Wildparkstadion, Karlsruhe
Zuschauer: 10.688
Schiedsrichter: Alt (Heusweiler)


Tore

Die Tabellenverläufe

Tabellenhistorie

Der Vergleich

Karlsruher SC Chemnitzer FC
4Tabellenposition18
44
25
1,8
Pkt.
Spiele
Pkt. pro Spiel
22
25
0,9
12 (48,0%)
5 (20,0%)
Siege
Niederlagen
6 (24,0%)
15 (60,0%)
27 : 19
1,1 : 0,8
Tore
Tore pro Spiel
32 : 49
1,3 : 2,0
3:0 gegen FC Hansa Rostock (A)Höchster Sieg3:0 gegen Hallescher FC (A)
0:4 gegen SC Fortuna Köln (A)Höchste Niederlage1:6 gegen VfL Osnabrück (A)
S-u-S-u-sDie letzten SpieleN-n-S-n-S
14 Spiele in Folge ungeschlagen
3 Spiele in Folge ohne Gegentreffer
Aktuelle Serienkeine

Die Bilanz

 ZahlSUNTore
Alle Spiele72149:13
Heimspiele41125:6
Auswärtsspiele31024:7
Ligaspiele52127:8
Pokal-/Relegationsspiele20022:5

Der Ergebnisrückblick

1997/1998DFB-Pokal1. RundeChemnitzer FC - Karlsruher SC1:3 (1:1)
1999/20002. Bundesliga9. SpieltagKarlsruher SC - Chemnitzer FC1:2 (0:0)
1999/20002. Bundesliga26. SpieltagChemnitzer FC - Karlsruher SC3:1 (1:0)
2000/2001DFB-Pokal1. RundeKarlsruher SC - Chemnitzer FC2:1 (1:0)
2012/20133. Liga16. SpieltagChemnitzer FC - Karlsruher SC1:2 (1:2)
2012/20133. Liga35. SpieltagKarlsruher SC - Chemnitzer FC4:1 (2:0)
2017/20183. Liga7. SpieltagChemnitzer FC - Karlsruher SC0:0 (0:0)