Vorbericht

“Krisen-Treffen” im 3. Anlauf beim VfB Auerbach …

… es spielen 1 Punkt und 6:12 Tore gegen 3 Zähler und 4:7 Treffer aus den letzten 4 Spielen gegeneinander. Für den CFC stehen zudem 3 Auswärtsniederlagen in Folge zu Buche, zumindest wurde um Punkte noch nie in Auerbach verloren.

Die aktuelle Saison unseres Gegners:

Der VfB ist eine von derzeit 7 Mannschaften im Abstiegskampf und steht auf einem Platz, der im Worst Case bei 4 Nordost-Absteigern aus der 3. Liga den Abstieg bedeuten würde. Nach dem Hinspiel standen 5 Punkte aus 5 Spielen zu Buche bei 1 Sieg gegen Halberstadt, bedeutete auch damals Platz 14. Mehr Zählbares konnte danach auch gegen den Berliner AK (2:3) und in Bautzen (0:1) nicht erreicht werden, der VfB steckte erstmal tief im Tabellenkeller fest. Beide Male waren das Scheitern knapp, auch beim CFC lag ein Remis im Bereich des Möglichen. Bis zur Winterpause gelang aber eine durchaus veritable sportliche Stabilisierung in einer wechselhaften Herbstrunde. 17 Punkte aus den 11 Begegnungen wurden noch mal gezeitigt, nichts für den Spitzenbereich, aber genug, um die Chancen auf den vorzeitigen Klassenerhalt aus eigener Kraft zu wahren. Es gab Licht und Schatten, der VfB konnte gegen Lok, Viktoria (1:0) im eigenen Stadion ohne Gegentreffer gewinnen, dem ambitionierten Nordhausen einen Punkt (1:1) abtrotzen. Auswärts wichtige Punkte gegen die Kellerkinder Meuselwitz (4:2), Rathenow (2:1) und BFC Dynamo zum Ausklang 2018 (3:0) einsammeln. Enttäuschung hingegen nach den Auftritten gegen Neugersdorf (0:2), in Bischofswerda (0:1) und Babelsberg (0:5) nach einer dort bedenklichen Vorstellung. Schmerzlich das frühe Aus im Landespokal gegen Lok (1:4), wo der VfB deutlich unter Wert besiegt wurde. Wieder war der Traum vom DFB-Pokal ausgeträumt. Der Auftakt zur Frühjahrsrunde 2019 gegen Mitabsteiger Erfurt musste dem Wetter und Platz geschuldet verschoben werden, ebenso das folgende Heimspiel gegen Altglienicke. Somit begann das neue Jahr mit einem guten 1:1 in Halberstadt. Ein 0:2 beim Berliner AK wusste man einzuordnen, zumal es gegen Bautzen in einem “6-Punkte-Spiel" den ersten Sieg der Frühjahrsrunde gab. Seitdem sind die Vogtländer sieglos, holten aus den letzten 4 Spielen nur 1 Zähler beim 3:3 im Nachholer gegen die VSG. Wobei Fans und Spieler eine Achterbahnfahrt erlebten vom 0:2 zum 2:2, dem 2:3 kurz vor Ende und dem erneuten Ausgleich quasi mit dem Abpfiff per Elfmeter. 3 Gegentore, die man auch in den 3 Spielen vor dem Mittwoch kassierte. Wie beim CFC klemmt es derzeit in der Defensive. In Leipzig kassierte man ein 1:3, lange Gesichter mit dem 2:3 gegen Rathenow und dem 0:3 am vergangenen Wochenende in Nordhausen. Beim knackigen Zwischenprogramm mit Lok, Nordhausen und dem CFC sowie kommende Woche Erfurt im eigenen Stadion schmerzte die Pleite gegen das Schlusslicht besonders. Die Heimbilanz für Auerbacher Verhältnisse unbefriedigend, nur 2 Teams sind hier schlechter. 4 Siegen stehen 4 Niederlagen in 11 Duellen am Ziegeleiweg gegenüber. Zumal 17:19 Tore im Minus stehen. Dafür ordneten sich die Gelb-Schwarzen auswärts im hinteren Mittelfeld ein. Konnten 3 Siege verbuchen, dazu ein 0:0 in Erfurt und den soliden Auftritt beim CFC. 30:43 Tore insgesamt sind offensiv "ausreichend" (13.), defensiv auch (12.). In 5 Duellen "stand die 0".

Delegierungen seit dem Hinspiel:

Es gab 5 Ab - und 4 Neuzugänge, alle in der Winterpause.

In der Abwehr ging Kilian Müller (20) nach Württemberg zu Verbandsligist TSV Essingen. Alexander Mattern (25) zog es wie zuvor Kötzsch nach Bischofswerda. Felix Kunert (25) im Mittelfeld spielt jetzt bei Oberligist VfL Hohenstein-Ernstthal. Im Angriff sind Florian Mielke (26) und der Kosovare Arlind Shoshi (21/FC Inter Leipzig) nicht mehr dabei. Mielke, der erst vor der Saison von Rapid Kappel aus Chemnitz kam, verließ den VfB aus beruflichen Gründen. Ist noch ohne neuen Verein. Er ist wohl auch hier die wichtigste Personalie mit 17 Einsätzen diese Saison, davon 7x in der Stammformation. Kam auf 1 Tor. Die anderen kamen nur sehr sporadisch zum Zug, Mattern war allerdings auch mehr oder weniger als Aushilfe noch mal aktiv.

3 der 4 Neuen wurden für den Angriff vermeldet, 2 waren interne Berufungen aus der A-Jugend. Im Mittelfeld wurde Pascal Sauer (19) aus der U19 hochgeholt, im Angriff war es Jan Luderer (19). Der Tscheche Josef Ctvrtnicek (28) war zuletzt bei FK Zbuzany 1953 in der dortigen 4. Liga am Ball. Björn Trinks (20) kam vom Meeraner SV aus der Landesklasse Sachsen, Staffel West und damit der 7. Liga.

Der Trainer:

Heißt immer noch Sven Köhler (52). Er steht seitens der Vereinsführung zumindest nach außen derzeit nicht zur Diskussion, ist aber im Umfeld nicht unumstritten. Man vermisst zuweilen den Draht zu den Fans, welchen sein Vorgänger hatte, dazu kommen die zuletzt mageren Ergebnisse. Sein Vertrag läuft noch bis Ende dieser Saison.

Das Kollektiv:

Im Tor ist Stefan Schmidt (29) nach wie vor die klare Nr. 1. Maximilian Rosenkranz (22) ist noch ohne Einsatz in den Pflichtspielen. Die rechte Seite in der Viererkette besetzt in der Regel der Tscheche Vaclav Heger (24/1), die linke wiederum Sebastian Schmidt (24/1). In der Innenverteidigung haben sich Felix Lietz (28) und Marcin Sieber (23) etabliert. Der junge Tim Hoffmann (20) gilt als mögliche Alternative zu Heger auf dessen Position. In Halberstadt begann die hintere Kette mit Schmidt – Sieber – Müller – Löser. Vor der Abwehr agieren mal 2, mal nur 1 "6er". Philipp Müller (26) ist hier einer der Eckpfeiler, dazu der lange verletzte Tscheche Daniel Tarczal (33) den Trainer, Beobachter und Fans als einen der Schlüsselspieler im Team sehen. Sein langer Ausfall von Anfang Juli 2018 bis zur Winterpause aufgrund einer langwierigen Meniskusquetschung war eine erkennbare Schwächung der Mannschaft. Dahinter kommt Andre Herold (24). Im Mittelfeld findet sich der "Kopf der Mannschaft" mit unserem Ex-Kicker und Kapitän Marcel Schlosser (31), verantwortlich für aktuell 9 Tore und 7 Vorlagen. Damit an 16 der 30 VfB-Tore beteiligt. Er fiel beim verspäteten Auftakt zur Frühjahrsrunde 2019 in Halberstadt verletzungsbedingt aus, wäre vermutlich auch am 23.02. noch nicht wieder einsatzfähig gewesen. Er agiert vorzugsweise auf Linksaußen, alternativ zentral je nach Ausrichtung. Dort ist der Bosnier Amer Kadric (24) eine feste Größe geworden, bislang in allen Punktspielen in der Startformation. Bislang allerdings noch ohne Tor und Vorlage zu den 3 Treffern aus der Vorsaison. Auf rechts hat sich Danny Wild (27/2) etabliert, Schütze zum 2:1 im letztjährigen Pokal-Achtelfinale. Allgemein wohl der Mann für die ganz wichtigen Tore zum 1:0 jeweils gegen Lok Leipzig und den FC Viktoria. "Eigengewächs" Albert Löser (22) kämpft bislang ohne Erfolg um seinen Platz, wird auch mal in der Abwehr-Viererkette aufgeboten wie in Halberstadt. Im Angriff kann man in erster Linie mit dem Ex-Zwickauer Marc-Philipp Zimmermann (28) und Thomas Stock (26) aufwarten. Zimmermann mit aktuell 7 Treffern und 3 Torvorlagen. Kommt insgesamt auf 37 Tore in 71 Einsätzen für den VfB. Stock gilt als "Offensiv-Allrounder". Mal als Linksaußen hinter Zimmermann, dann als hängende Spitze oder auch ganz vorn. Er erzielte im Hinspiel das 2:1, bietet 42 Treffer und 4 Vorlagen. Zuletzt durfte er gegen Rathenow jubeln. Hinzu kommen der Deutsch-Brasilianer Hans Miertschink (23) sowie die Neuzugänge Josef Ctvrtnicek (28), Björn Trinks (20) und intern Pascal Sauer (19).

Das Krankenlager / Strafbank / Parteistrafen:

Der Torschütze aus dem Pokal im Vorjahr mit Danny Wild fällt definitiv für den Mittwoch aus, Grund: Einriss des Innenbandes.

Die Einkaufsbilanz:

Nur 5 Neuzugänge gab es insgesamt. Am besten lief es für einen der nicht mehr dabei ist. Florian Mielke (Rapid Kappel) kam zu immerhin 19 Pflichtspieleinsätzen für den VfB mit 3 Toren und 1 Vorlage. Dabei stand er 7x in der Anfangsformation. Er ging wie bekannt aus beruflichen Gründen. Die anderen spielen bislang noch keine wichtige Rolle. Björn Trinks (Meeraner SV) absolvierte 4 Kurzeinsätze in der Liga und war 2x im Sachsenpokal im Stammkader bei guten 2 Treffern. Josef Ctvrtnicek (FK Zbuzany 1953) konnte sich noch nicht ganz durchsetzen, war 2x in der ersten Elf. Jan Luderer kam zu 8 Minuten Spielpraxis, Pascal Sauer, der wie Luderer intern aus der U19 kam und damit auch eher als “Perspektivspieler” gilt, ist noch ohne Einsatz. Fazit: sieht schlechter aus als es ist. Bis auf Mielke war nicht zu erwarten, dass einer oder mehrere dieser Personalien “einschlägt”.

Gewinner der Saison bislang:

Einen solchen sehe ich aktuell nicht, aber im Grunde auch keinen Verlierer.

Prognose:

Der VfB wird den Klassenerhalt schaffen, sofern man von längeren Ausfällen der Leistungsträger und Führungsspieler Schlosser, Zimmermann, Lietz, St. Schmidt, Kadric verschont bleibt. Eben wenn 2 oder gar 3 gleichzeitig ausfallen, wird es problematisch wie die letzten Spiele zeigen. Es fehlen meist die Alternativen auf der Bank.

Bilanz gegen den VfB Auerbach:

In den bislang 5 Punktspielen sind die Himmelblauen noch ungeschlagen, konnten allerdings auch nur 2 Begegnungen für sich entscheiden. In Auerbach hieß es 2:0 und 0:0, in Chemnitz im Hinspiel 2:1 sowie 2:2 und 0:0. Im Pokal gab es bekanntermaßen neben 3 Erfolgen auch 2x das bittere Aus an den Reformationstagen 2006 und 2017.

Das Umfeld:

Die Stimmung war insgesamt schon mal besser, die teilweise Unzufriedenheit basiert vornehmlich auf der Art und Weise, wie teilweise in dieser Saison Punkte verschenkt werden. Nach dem enttäuschenden Ausgang und Auftritt in der 1. Halbzeit gegen das Schlusslicht aus Rathenow gab es Redebedarf zwischen der Ultra-Gruppierung “UnitA Auerbach” mit Mannschaft und Vereinsvertretern. Nicht nur die sportliche Situation war Gegenstand der Diskussionen, auch die teils ausbaufähige Kommunikation untereinander. Der Verlauf stimmte dann wieder positiv, man fand in den Punkten eine gemeinsame Basis. Fan-Stammtische mit Spielern, wie beim CFC schöne Tradition geworden, sollen folgen. Wichtig für den kleinen Verein aus der Kleinstadt im Göltzschtal, die angesichts der nahen Konkurrenz aus Zwickau und vor allem Aue um jeden Zuschauer kämpfen muss. Zumindest in den folgenden beiden Heimspielen gegen den CFC und Erfurt sollte der Zuspruch deutlich über dem aktuellen Schnitt von 546 liegen. Damit bewegt man sich fast exakt zum Vorjahr mit damals 559. Gegen die Himmelblauen rechnet man auch an einem Mittwochabend mit an die 1.000 Gästefans. Den bislang größten Besuch vermeldeten die Gelb-Schwarzen gegen den 1. FC Lok Leipzig mit 910 Fußballfreunden, den BFC Dynamo wollten zum Auftakt deren 740 sehen. Nordhausen folgt bei 620. Zu den Spielen gegen weniger attraktive Gegner ohne Fanscharen pendelte sich das Publikum zuletzt auf etwas über 400 ein. Der VfB steht ebenfalls für den Erhalt der Regionalliga Nordost, sieht hier bessere Perspektiven in der 4. Liga als in einer geografisch größeren Staffel wie einer Zusammenlegung mit der Bayern Abteilung. Und kommende Saison könnte beim eigenen Klassenerhalt mit Jena wieder ein zugkräftiger Gast aufspielen. Auch Zwickau wäre möglicherweise dann "wieder in der Verlosung".