Die Saison beginnt gleich mit einem ersten Spurt, absolvierte Spieltage sind absolvierte Spieltage. Und so durfte der CFC binnen Wochenfrist schon sein drittes Punktspiel austragen, wieder wurden zum Freitag Abend die Lichter angezündet, wieder übertrug ostsport.tv aus der sommerlich warmen Fischerwiese. Und dies wieder nicht schlecht, der Stream weitgehend in Ordnung, Spielstandeinblendung, Zeitlupen – alles da und der Kommentator ist auch recht gut im Bilde.
Vielleicht muss man dennoch erst nochmal herausstellen, wer beim CFC alles nicht dabei war, weil durch Verletzung verhindert: Pelivan, Bickel, Kurt, Schimmel, Kircicek, Köhler, Caciel, S.Roscher. Durchaus eine beachtliche Reihe, die es nach wie vor zu ersetzen gilt und die wie schon gegen TeBe und in Babelsberg durch – den Fußballromantiker freuts – die Jungs aus dem eigenen Nachwuchs ersetzt wird. Walther, M.Roscher, Keller, Osso, Nischalke, natürlich auch Campulka, der schon fast als alter Hase gelten muss, dazu Grym, der ebenfalls hier seine ersten Schritte im Männerbereich geht. Schlussendlich hat Berlinski doch genug Spieler beisammen, da konnten die Fans ihre Turnhosen doch daheim lassen.
Union Fürstenwalde hielt mit einer ähnlich jungen Garde dagegen und so entwickelte sich vor 2579 Zuschauern von Beginn an kein Sommerabendkick. Vornehmlich die Himmelblauen nahmen nach 6,7 Minuten das Heft des Handelns immer fester in die Hand. Hinten stand man gegen die jungen Gäste fast ausnahmslos sicher und nach vorn wurde Versuch auf Versuch gestartet, Fürstenwalde zu überwinden. Mit viel Licht und auch Reserven. Positiv die Geschwindigkeit, mit der Walther, Roscher unterwegs waren, positiv auch, wie immer wieder Doppelpässe versucht wurden, immer wieder Angebote kamen, ein großer Ideenreichtum im Spiel nach vorn zu verzeichnen war, auch Gedankenschnelle in der Offensive und meist auch beim Nachsetzen nach verlorenen Bällen. Da war vieles, was Freude machte und auf eine gute Entwicklung der Jungs hoffen lässt.
Vieles, das auch wiederum besser aussah, als gegen die ersten Kontrahenten. Mag sein, dass Fürstenwalde nicht das gleiche Kaliber war – dennoch ist die Lernkurve der Jungs nicht von der Hand zu weisen. Reserven gabs natürlich auch. So müsste ein Müller an mehr als nur einer Stelle des Feldes agieren können, weil die Jungs zu oft den Taktgeber brauchen, der auch mal auf die Bremse tritt, zu oft wird im Übermut etwas versucht, was schon gegen die jungen Domstädter kaum Aussicht auf Erfolg hat und gegen abgezockte Profis gleich gar nicht funktionieren wird. Hier muss eine Balance gefunden werden. Vor allem aber fehlt vorn im letzten Drittel die Genauigkeit, ob bei den Flanken oder auch den letzten Pässen. Bei aller Spielkontrolle bringt man sich so um den Ertrag, könnten noch mehr als die 5,6 Chancen im Spiel kreiert werden. So musste denn auch eine Ecke für die Führung herhalten. Von Walther reingebracht, köpfte Zickert gegen 2 Kontrahenten den Ball aufs Tor, der dort auf der Linie auch nicht mehr gestoppt werden konnte. Lohn für eine sehr engagierte, spielfreudige erste Hälfte, wenngleich noch nicht alles passt.
Fürstenwalde nach dem Wechsel zunächst etwas offensiver, bevor Chemnitz das Spiel wieder in den Griff bekam. In Minute 56 kam dann Farbe ins faire Spiel, als die Fürstenwalder den Ball in der letzten Reihe vertändeln und Monteiro Freiberger am Durchbruch hindert. Kein böses Foul, aber eben deutlich der letzte Mann – Rot. Damit veränderten sich die Gewichte des Spiels. Fürstenwalde fiel bis zur 90.Minute nach vorn rein gar nichts mehr ein, unsere Jungs verteilten die angesichts des bis dahin laufaufwendigen Spiels nicht mehr allzu zahlreichen Körner etwas dosierter. Der große Zug war damit raus, obwohl man hier und da die immer größeren Lücken in der grünen Defensive fand und zB Grym sehr sehenswert auf den langen Pfosten schlenzte. Vielleicht hat man es hier zu ruhig angehen lassen und musste so ganz am Ende plötzlich doch noch ein wenig bangen, als Fürstenwalde um die 90.Minute herum doch noch den Weg zu Jakubov suchte. Zum Glück aber nicht fand, weshalb beim Schlusspfiff des Unparteiischen ein knapper, aber hochverdienter 1:0-Heimsieg zu Buche stand.
"Wir haben über die komplette Spielzeit nichts zugelassen. Ich kann mich an keine gegnerische Chance erinnern. Wenn wir das zweite Tor nachlegen, können wir es ruhiger herunterspielen. Am Ende zählen die Punkte. Die haben wir. Darüber sind wir glücklich. "
"Nach meinem schwierigen letzten Jahr ist das Tor schon Balsam für die Seele. Ich habe lange drauf gewartet, umso glücklicher macht micht das und umso schöner ist es auch für den Verein und die Mannschaft."
"Die Rote Karte hat uns natürlich geholfen, aber insgesamt waren wir die dominante Mannschaft und haben verdient gewonnen."