Dem Chemnitzer FC ist beim den Berliner Athletik-Klub 07 eine Überraschung gelungen. Vor 913 Zuschauern im „Poststadion“ – darunter 45 sächsischen Schlachtenbummler – drehten die Himmelblauen nach dem Seitenwechsel auf und Freiberger und Caciel mit ihren Treffern die Partie. Damit gelang den Berlinski-Schützlingen zum ersten Mal ein Sieg, zudem war es der vierte Auswärtssieg in Folge. Der CFC ist nunmehr seit zwölf Ligaspielen ungeschlagen, jedoch der Rückstand zum Spitzenreiter BFC Dynamo mit 13 Punkten sehr groß.
Viele Verletzte

CFC-Coach Daniel Berlinski kann auch zu Beginn des Jahres 2022 nicht auf den vollen Kader zurückgreifen. So fehlt unter anderem Stammtorwart Jakubov wird wegen einer Bandscheibenvorwölbung auf unbestimmte Zeit. Seinen Platz zwischen den Pfosten nimmt Dogan an, und dieser macht das ordentlich, wie er beim BAK-Spiel unter Beweis stellen konnte. Außerdem standen Berlinski in der Hauptstadt Innenverteidiger Vidovic, der nach Außenmeniskusriss aktuell eine Reha absolviert, sowie Linksverteidiger Nils Köhler, der unter einer Schambeinentzündung leidet, ebenfalls nicht zur Verfügung. Für Winter-Neuzugang Brügmann kam ein Einsatz ebenfalls noch zu früh. Auch Tobias Müller, der letzte Woche zur Pause wegen Muskelbeschwerden ausgewechselt werden musste, musste final passen. Immerhin konnte Max Roscher, der nach dem Heimspiel gegen SV Lichtenberg ebenfalls angeschlagen war, zur Wochenmitte wieder ins Training einsteigen. Er stand wieder in der Startelf, für Müller rückte Kircicek auf.
Schiedsrichterwechsel & Schweigeminute
Erstens kommt es anders, und zweitens als gedacht – und eben genau über diesen Vers dürfte Schiedsrichter Johannes Schipke aus Landsberg-Queis nachgedacht haben, als er in einer Vollsperrung auf der A9 und dementsprechend das Spiel in weite Ferne rückte. Mit Rasmus Jessen vom FSV Berolina Stralau fand der NOFV schnell einen Ersatz, dass das Duell zwischen dem Berliner Athletik-Klub 07 und dem Chemnitzer FC mit einer Verspätung von 75 Minuten dann doch noch angepfiffen werden konnte. Bevor der Ball aber wirklich über den grünen Rasen im „Poststadion“ rollte, gab es noch eine Trauerminute in Gedenken an Gerd Schädlich. Die himmelblauen Kicker machten sich vor dem Spiel in entsprechenden Shirts warm und liefen außerdem mit einem Trauerflur auf.
Favorit führt

Die erste Halbzeit gestaltete sich recht ausgeglichen, wenngleich die favorisierten Gastgeber etwas mehr Spielanteile hatten. Die Himmelblauen hatten in Form von Kircicek und Freiberger jeweils nach einer Bickel-Eckbälle eine Chance. Auf Seiten der Berliner war es Social-Media-Star El-Jindaoui. Nachdem dieser einmal neben und einmal über das Tor schoss, drückte er den Ball nach 39. Minute zur Führung über die Linie, was den Halbzeitstand bedeutete. Nach dem Seitenwechsel blieb der BAK am Drücker und wollte fix den zweiten Treffer erzielen. Dogan konnte erst einen Kargbo-Schuss zu einer Ecke klären, aus dieser resultierte ein Baca-Kopfball, den er ebenfalls parieren konnte.
CFC dreht auf & Partie
Wie aus dem Nichts fiel in der 55. Minute auf einmal der Ausgleich, für diesen zeichnete sich Freiberger nach einer präzisen Walther-Flanke aus. Der BAK war für einen Moment etwas geschockt, wollte aber danach zwingend die erneute Führung erzielen. Doch diese glückte letztlich dem CFC in der 79. Minute. Der für Max Roscher eingewechselte Caciel nahm die Rolle als Joker selbstbewusst an und erzielte das siegbringende 2:1, die Vorlage zu seinem fünften Saisontor lieferte Pagliuca. Der Chemnitzer FC feierte damit seinen vierten Auswärtssieg in Folge und ist nunmehr seit zwölf Ligaspielen ungeschlagen.