Spielbericht

Finale - Sachsenpokal - Saison 2022/2023
1. FC Lok Leipzig
1. FC Lok Leipzig
3:0
Chemnitzer FC
Chemnitzer FC

Scheitern statt Happy End

von Lenny

Der Chemnitzer FC hat das Finale im „Wernesgrüner Sachsenpokal“ gegen den 1. FC Lokomotive Leipzig verdient mit 0:3 verloren. Vor 10.700 Zuschauern – darunter 1.200 Gäste – im altehrwürdigen „Bruno-Plache-Stadion“ trafen Grym, Dombrowa und Ziane. Die Lok'sche holte sich ihren dritten Sachsenpokalsieg. Der CFC bleibt mit zwölf Titeln weiterhin unangefochtener Rekordsachsenpokalsieger.

Kein Kampf, nur gelbe Karten.

Man durfte gespannt sein, wie sich die himmelblauen Kicker sich nach den Hiobsbotschaften der letzten Wochen präsentieren. Kurzum: überhaut nicht gut. Von den acht Akteuren, welchen den CFC sicher im Sommer verlassen werden, standen mit Jakubov, Pelivan, Campulka, Kircicek und Brügmann fünf davon in der Startformation von CFC-Coach Tiffert. Pagliuca nahm vorerst auf der Auswechselbank Platz, Kurt und Arnold waren erst gar nicht nominiert. Mensah kehrte nach seinem hartnäckigen Muskelfaserriss im linken Oberschenkel zurück ins Team und hatte nach fünf Minuten die erste Gelegenheit für den Rekordsachsenpokalsieger. Dieser zog sich danach jedoch mehr und mehr zurück, sodass die Lokomotive ins Rollen kam.

Nach einer Viertelstunde hatte Berger keine Lust mit Dombrowa in den Zweikampf zu gehen und holte diesen dann stümperhaft von den Beinen. Schiedsrichter Sather aus Grimma zeigte den Rechtsverteidiger für dieses Vergehen die gelbe Karte. Kircicek meckerte über die Entscheidung und erhielt gleichfalls eine. Über die gesamte Spielzeit über kassierten die Himmelblauen insgesamt acht gelbe Karten, die Messestädter wiederum keine einzigen Den berechtigten Freistoß – gefühlvoll getreten von Grym – konnte Jakubov entschärfen. Zehn Minuten später klatschte ein Ziane-Kopfball an den Pfosten, ehe danach der Sachsenpokal-Wahnsinn anfing.

Wahnsinn innerhalb von 120 Sekunden

Der CFC kam zum zweiten Mal gefährlich vor die Kiste der Lok’sche und hatte durch Brügmann - nach Vorlage von Mensah - in der 35. Minute den überraschenden Führungstreffer auf dem Fuß, jedoch konnte Heynke den Ball kurz vor der Linie klären. Direkt im Gegenzug enteilte Ogbidi Walther, der heute absolut überfordert war und in der zweiten Halbzeit bei einem Frustfoul seinen Gegenspieler vorsätzlich verletzte, und setzte mit einer flachen Hereingabe Ziane im Zentrum ein. Der Toptorjäger der Leipziger wurde beim Einschussversuch von Berger behindert. Den Strafstoß schoss – nicht wie beim letzten Liga-Duell – Ziane, sondern Abderrahmane. Aber auch dieser konnte Jakubov nicht überwinden, traf nämlich nur den Innenpfosten, den Nachschuss kullerte der Ex-CFC-Kicker Grym zum Führungstreffer über die Linie. Die Lokomotive führte verdient zur Pause – und überrollte nach dieser die CFC Fussball GmbH.

CFC glaubt nicht, gibt sich auf.

Nach dem Seitenwechsel machten die Platzbesitzer weiter und stellten die Weichen Mitte der zweiten Halbzeit auf Sachsenpokalsieg. Dombrowa machte nach einer knappen Stunde mit Wille das 2:0 und sorgte damit für die Entscheidung, die Vorlage lieferte Innenverteidiger Eglseder, der - aus der eigenen Hälfte gestartet - bis zum Strafraum laufen und den Assist liefern durfte. Die CFC-Kicker präsentierten sich in der zweiten Halbzeit kreativ- und lustlos, fielen mehr und mehr auseinander. Es fehlte der Glaube, der Wille, einfach alles.

In der 65. Minute drückte Ziane den Ball zum lautstark umjubelten 3:0 über die Linie, danach ließen es die Gastgeber ruhiger angehen und spielten souverän bis zum Abpfiff. Die Himmelblauen hatten in der zweiten Halbzeit durch den eigewechselten Pagliuca noch eine gefährliche Chance. Der 1. FC Lokomotive Leipzig siegten final vollkommen verdient mit 3:0 und gewann zum dritten Mal den Sachsenpokal. Damit nehmen sie in der Saison 2023/24 am DFB-Pokal teil und können dadurch Einnahmen in Höhe von mindestens 150.000 Euro generieren. Bei einem attraktiven Gegner – vor zwei Jahren war Bayer Leverkusen zu Gast im „Bruno-Plache-Stadion“ – winken weitere Einnahmen. Die erste Runde findet vom 11. bis 14. August statt.

Fanszenen halten Wort

In einem „offenen Brief an die Stadt Leipzig" forderten die beiden Fanszenen aus Leipzig und Chemnitz, "die Interessen der (...) friedlichen Fußballfans zu vertreten“ und ergänzten, „dass es (...) zu keinerlei sicherheitsrelevanten Vorkommnisse rund um das Bruno-Plache-Stadion kommen wird“. Herrmann Winkler, Präsident des „Sächsischen Fußballverbandes“ (SFV), richtete auf der Pressekonferenz einen Appell an alle Fans: „Wir möchten ein friedliches Fußballfest generieren, und das haben beide Fangruppierungen uns im Vorfeld zugesichert. Wir wollen mit gutem Beispiel vorangehen.“

Beide Fanszenen zeigten zu Beginn des Spiels sehenswerte Choreografien, bei denen jeweils - bei den CFC-Fans mehr als bei den heimischen Anhängern - Pyrotechnik eingesetzt wurde. Die Lok-Fans zündeten während der Partie weitere pyrotechnische Erzeugnisse und stürmten nach dem Abpfiff das Feld, die Sachsenpokalübergabe ging aber ohne Vorkommnisse über die Bühne.

„Am Ende wird alles gut. Und wenn es nicht gut wird, ist es noch nicht das Ende.“ – Wohin willst Du eigentlich gehen, Chemnitzer FC Fussball GmbH?!

Wertung: 5,0

Bester Himmelblauer: Choreografie der CFC-Fans

» zur Bildergalerie...

Pressestimmen

mdr.de

Lok Leipzig entthront Titelverteidiger Chemnitzer FC

Lok Leipzig hat eine erfolgreiche Regionalliga-Saison mit dem Gewinn des Sachsenpokals gekrönt. Die Mannschaft von Trainer Almedin Civa besiegte im Finale vor ausverkauftem Haus den Chemnitzer FC überraschend deutlich. [..] Damit krönten die Probstheidaer vor 10.700 Zuschauern im ausverkauften Bruno-Plache-Stadion eine erfolgreiche Regionalliga-Saison (Platz vier) mit dem Einzug in den DFB-Pokal, derweil Liga-Konkurrent CFC nach seinem ernüchternden achten Rang und den Querelen hinter den Kulissen die nächste Enttäuschung hinnehmen musste. [..]

freiepresse.de

Sachsenpokalfinale: Chemnitzer FC gegen Lok Leipzig chancenlos

[..] Der CFC-Torjäger Felix Brügmann hatte in der 34. Minute das 1:0 für die Gäste auf dem Fuß, sein Ball wurde von der Linie gekratzt. Direkt im Gegenzug brachte Robert Berger Ziane im Strafraum zu Fall. Schiedsrichter Alexander Sather aus Grimma zeigte auf den Elfmeterpunkt. Farid Abderrahmane donnerte die Kugel zunächst an das Aluminium, doch der Ex-Chemnitzer Riccardo Grym staubte zum 1:0 ab. [..] In der 57. Minute knallte es dann. Tobias Dombrowa wurde von den Chemnitzer Abwehrspielern in seinem Aktionsradius nur äußerst halbherzig gestört, sodass er zum 2:0 vollenden konnte. Auch beim 3:0 sah die CFC-Hintermannschaft nicht gut aus. Als Ziane den Ball regelrecht über die Linie stocherte, war von einem Aufbäumen des CFC nichts zu sehen. [..]

freiepresse.de

CFC gibt ein trauriges Bild ab: Nach Querelen im Verein chancenlos beim Sachsenpokalfinale gegen Lok Leipzig

Das Theater in der Führungsetage ist an den Spielern des Chemnitzer FC offenbar nicht spurlos vorbei gegangen. Beim Endspiel des Landespokalwettbewerbs stand das Team auf verlorenem Posten. [..] Während die Kicker des 1. FC Lokomotive Leipzig den Gewinn des Sachsenpokals bejubelten, lagen die Akteure des CFC enttäuscht auf dem Rasen. Zuvor hatten sie das Endspiel 0:3 (0:1) verloren. Immerhin waren reichlich 1000 Fans der Chemnitzer Mannschaft mit nach Leipzig gefahren, um das Endspiel als Augenzeugen zu verfolgen. Hingegen ließ sich von der Führungsspitze des Clubs kaum jemand sehen. So waren Romy Polster und Marc Arnold nicht anwesend, nur Gesellschafter Knut Müller wurde gesichtet. [..]

blick.de

Chemnitzer FC geht gegen 1. FC Lokomotive Leipzig K.O.

[..] Der Chemnitzer FC hat vor dem Heimspiel gegen Viktoria Berlin acht Spieler verabschiedet, mit Jakubov, Pelivan, Campulka, Kircicek und Brügmann standen fünf davon in der Startformation von CFC-Coach Tiffert. [..] Die CFC-Kicker präsentierten sich in der zweiten Halbzeit kreativ- und lustlos, fielen mehr und mehr auseinander und wurden von der Lokomotive überrollt. In der 64. Minute drückte Ziane den Ball zum lautstark umjubelten 3:0 über die Linie, danach ließen es die Gastgeber ruhiger angehen und spielten souverän bis zum Abpfiff. Die Himmelblauen hatten in der zweiten Halbzeit durch den eigewechselten Pagliuca eine gefährliche Chance, stattdessen fielen sie mehr durch überharte Fouls auf. [..]

tag24.de

Lok Leipzig lässt CFC keine Chance und holt sich den Sachsenpokal!

Der Pott steht wieder in Probstheida! Wie bereits vor zwei Jahren hat sich der 1. FC Lok Leipzig im Finale gegen den Chemnitzer FC mit einer Energie- und Willensleistung durchgesetzt und den Landespokal gewonnen. Vor 10.700 Zuschauern ließ die Elf von Trainer Almedin Civa am Samstag den Rekordpokalsieger Sachsens nicht den Hauch einer Chance und feierte einen verdienten 3:0 (1:0)-Heimsieg. [..] Die Messestädter sorgten mit dem ersten Angriff nach der Pause für die Vorentscheidung. Nach einem Pass in die Tiefe war Dombrowa nicht vom Ball zu trennen. Der Leipziger kam ins Straucheln, rappelte sich wieder auf und besorgte aus Nahdistanz das 2:0 (57.). Sieben Minuten später stocherte Ziane das runde Leder über die Linie. [..]

Finale - Sachsenpokal - Saison 2022/2023
Samstag, 03. Juni 2023, 16:15 Uhr
Bruno-Plache Stadion, Leipzig
Zuschauer: 10.700
Schiedsrichter: Sather (Grimma)
1. FC Lok Leipzig
T Dogan
A Voufack (81. Zimmer)
A Eglseder
A Sirch
A Heynke (78. Urban)
M Abderrahmane
M Grym
M Ogbidi (70. Pfeffer)
M Piplica (81. Rangelov)
M Dombrowa
S Ziane

Trainer: Civa
Chemnitzer FC
T JakubovGelbe Karte
A BergerGelbe Karte (61. Pribanovic)
A ZickertGelbe Karte
A CampulkaGelbe Karte
A WaltherGelbe Karte (72. Schreiber)
M T. Müller
M PelivanGelbe Karte
M Mensah
M Keller (72. Pagliuca)
M KircicekGelbe Karte (61. Ulrich)
S Brügmann

Trainer: Tiffert
Tore
1:0 Grym (35.)
2:0 Dombrowa (57.)
3:0 Ziane (65.)

Besondere Vorkommnisse:
Abderrahmane verschießt Foulelfer (35.)