Der Chemnitzer FC hat sein Auswärtsspiel beim BFC Dynamo mit 3:1 gewonnen und damit den Hauptstädtern die erste Heimniederlage in dieser Saison beschert. Gegen den ambitionierten Aufstiegaspiranten drehten Mensah und Damer den Pausenrückstand. In der Nachspielzeit der zweiten Halbzeit schloss Damer einen Konter via Lupfer elegant ab. Zuvor hatte Wunsch vor 3.035 Zuschauern – darunter 350 CFC-Anhänger – im altehrwürdigen "Sportforum Hohenschönhausen" einen diskussionswürdigen Elfmeter von BFC-Toptorjäger Dadashov glänzend pariert. Der CFC erhöht mit seinem sechsten Auswärtssieg das Punktkonto auf 35 und klettert auf den achten Tabellenplatz in der Regionalliga-Nordost hinauf.
Kurzfristiger Ausfall zu kompensieren
Auf den Spielberichtsbogen war Lihsek noch zu finden, auf dem Rasen dann allerdings nicht mehr. Der Linksverteidiger musste aufgrund einer Erkältung kurzfristig passen, für ihn kam Walther. Im Vergleich zum soliden 2:0-Heimsieg gegen den Berliner Athletik-Klub 1907 nahm CFC-Trainer Tiffert einen erwartbaren Wechsel vor. Zickert kehrte nach Gelbsperre zurück und musste bereits nach einer Zeigerumdrehung eine Breitfeld-Hereingabe in höchster Not und zur Ecke klären. Der BFC Dynamo – seit zehn Spielen ungeschlagen – war im Nieselregen sofort präsent, denn mit einem Sieg hätte das Team von Kunert – zumindest für eine Nacht – die Tabellenspitze erklimmen können. In der Folgezeit gab der 27-jährige Mittelfeldstratege der Berliner noch einen gefährlichen Distanzschuss ab. Nach einer stürmischen Anfangsviertelstunde bekam die Himmelblauen besseren Zugriff, sodass weitere BFC-Möglichkeiten Mangelware waren.
Bozic versiebt mehrmals, Stockinger trifft einmal
Beim CFC konzentrierte sich in der Offensive alles auf Bozic – und dieser hatte in der ersten Halbzeit mehrfach die Führung nach Flanken von Reutter, Damer und Mensah auf Kopf oder Fuß. Alle Abschlüsse des torgefährlichsten CFC-Schützen gingen jedoch drüber oder vorbei. Auf der Gegenseite blieb wiederum Dadashov in der ersten Halbzeit größtenteils unauffällig. In der 45. Minute blitzte seine Qualität bei der uneigennützigen Vorlage für den Führungstreffer von Stockinger. Dieser fiel zum einem zu einem psychologisch schlechten Zeitpunkt. Zum anderen mehr als überraschend, da der kurzweilige erste Durchgang durchaus ausgeglichen verlief.
Ausgleich, Führung, Nostalgie-Moment, Auswärtssieg
Die zweite Halbzeit kam ziemlich lange Zeit ohne Höhepunkte aus, doch dann tauchte in der 69. Minute auf einmal Mensah freistehend vor BFC-Schlussmann Bätge auf, umkurvte diesen und schon den Ball im zweiten Versuch über die Linie. Für den flinken Flügelflitzer war es das dritte Saisontor. Die Vorlage gab übrigens Stockinger, dessen Kopfball nicht bei seinen Mittspielern landete. Sechs Minute später zappelte der Ball erneu im BFC-Kasten. Diesmal zeichnete sich Damer dafür verantwortlich, der von der Strafraumgrenze mit seinem schwächeren linken Fuß den Ball unhaltbar in den Winkel schlenzte. Für den Mittelfeldspieler war es das vierte Saisontor. Die Tiffert-Schützlinge agierten in der Defensive konzentriert und schlugen in der Offensive eiskalt zu.
Und dann lief die 86. Minute und es wurden Erinnerungen wach an Spiele gegen den BFC Dynamo vor der Wende. Schiedsrichter Christian Allwardt aus Kritzmow zeigte nach Foulspiel von Walther an Liebelt auf den Elfmeterpunkt, was vor allem streitbar ist, denn der CFC-Verteidiger traf erst den Ball und dann den Gegenspieler. Wunsch war dieser Nostalgie-Moment egal, denn er hielt den Strafstoß von Dadashov und damit auch die drei Punkte fest. In der Nachspielzeit schnürte Damer nach Vorlage des eingewechselten Keller seinen Doppelpack und stellte so den verdienten 3:1-Endstand her.
Himmelblauer Auftritt in der Filmstadt
Für den Chemnitzer FC geht es am Dienstag, dem 19. März, mit einem Nachholspiel beim SV Babelsberg. Anstoß im altehrwürdigen "Karl-Liebknecht-Stadion" ist 19 Uhr. Ursprünglich sollte die Partie am Freitag, dem 19. Februar, ausgetragen werden. Grund für die überraschende Absage war ein Staatsbesuch, durch den nicht genug Polizeikräfte zur Verfügung standen. Die Kiezkicker mussten sich am Wochenende vor heimischer Kulisse der zweiten Mannschaft von Hertha BSC mit 1:2 geschlagen. In der achten Minute der Nachspielzeit traf Werthmüller zum Sieg, den Ausgleich hatte Frahn via Elfmeter hergestellt. Für den ehemaligen CFC-Stürmer war es das 100 Tor für die Potsdamer.