Der Chemnitzer Fußballclub hat sich mit einem Remis, dem am Ende häufigsten Ergebnis in der vergangenen Spielzeit, in die Sommerpause verabschiedet. Mit 1:1 trennten sich die Himmelblauen von den Himmelblauen aus der Bundeshauptstadt, Viktoria Berlin.
Doch bevor es in die letzten 90 Spielminuten ging, war die Zeit für Verabschiedungen und Ehrungen. So war - ein wenig überraschend - unser langjähriger Keeper und einer der Aufstiegshelden Anno 99, Toni Ananiev zu Gast und bekam Blumen zu seinem 60. Geburtstag. Zuvor waren die Spieler, die den CFC im Sommer verlassen werden, standesgemäß vor der Süd verabschiedet wurden, namentlich Jong-Min Seo, Felix Müller, Nils Lihsek Manuel Reutter, Ephraim Eshele, Louis Malina, Dardan Karimani, Luis Fischer und Ole Schiebold. Letzter hatte das Glück bei seinem Ausbildungsverein am letzten Spieltag nochmal auf dem Platz zu stehen, Schiebold ersetzte den rotgesperrten Felix Müller.

Dann stand noch die große Ehrung des
Spielers der Saison auf dem Programm, dieses Jahr gemeinsam vom CFC und der CFC-Fanpage veranstaltet. Auf dem dritten Platz landete
Jong-Min Seo, der Südkoreaner hatte nach seiner nachträglichen Verpflichtung mitgeholfen, das Ruder wieder rumzureißen. Auf Platz 2 kam
Dejan Bozic, Sympathieträger und Goalgetter. Sich für Platz 1 feiern lassen durfte - hochverdient -
Daniel Adamczyk, von manchen liebevoll "The Wall" genannt, was viel über den 22jährigen aussagt.
Dann hieß es Anpfiff vor bemerkenswerten 5.724 Zuschauern, darunter keinen, sichtbaren, Fans aus Berlin. Die Ausgangslage für die abstiegsbedrohten Berliner war klar, sie mußten punkten, um das sichere Ufer anpeilen zu können. Der vorletzte Platz, auf dem sich die Berliner vor dem Spieltag befanden, reicht nur zum Klassenerhalt, sollte Lok die Relegation erfolgreich gestalten.
Und so war der Jubel bei den Berlinern groß, als sie in der 21. Minute überraschend durch Damelang in Führung gingen. Vorausgegangen war ein Mißverständnis zwischen Erlbeck und Schiebold, in den Querpass des Ersteren spritzte Damelang und hatte keine Mühe Adamczyk den 25. Gegentreffer (zweitbester Wert aller Regionalligisten) zu verpassen. Drei Minuten vorher hatte Bozic die große Chance, den CFC in Führung zu bringen aber seine Bogenlampe küsste nur die Latte. Das war's schon an bemerkenswerten Szenen einer vom Niveau her äußerst überschaubaren ersten Halbzeit.

Das änderte sich nach der Pause, wo der Club auf den Ausgleich drückte um nicht mit einer Niederlage in die Sommerpause zu gehen. Eine Reutter-Flanke nahm Bozic direkt: erneut nur Aluminium (51.)! Zum Haareraufen. Nur vier Zeigerumdrehungen später zwang Schiebold, nach Damer-Ecke, Karika zum Riesenreflex. Auch der Nachschuß wollte nicht in den Kasten. Dann - nach 68 Minuten - war es endlich passiert. Schönes Zusammenspiel zwischen Seo und Damer, letzterer flankte und am langen Pfosten stand Baumgart und nischelte den Ball in den Kasten. Ausgleich!
Aufregung drei Minuten später. Lihsek war im Laufduell zu Fall gebracht worden, der Schiri gab jedoch keinen Elfer. Den Schlusspunkt setzte Viktoria, die kurz vor Schluss einen gefährlichen Flachschuss knapp neben das Gehäuse von Adamczyk setzten. So blieb es beim Remis, welches Viktoria für einen Tag über den magischen Strich bugsierte.
Eine interessante Sache am Rande: bei Viktoria kam in den Schlussminuten Lucien Littbarski zum Einsatz, Filius des Weltmeisters von 1990, Pierre Littbarski.
Fazit: Am Ende steht nun Platz 7 mit 50 Punkten für den Chemnitzer FC zu Buche. Satte 27 Punkte hinter Spitzenreiter Lok, 18 Punkte über dem Strich. Jetzt geht es in die wohlverdiente Sommerpause und dann in eine hoffentlich, lange, spannende Saison in der es um mehr geht als goldene Südfrüchte.