Spielbericht

So oder so ähnlich müssen es auch die 3010 Zuschauer empfunden haben, als sie nach dem Spiel erleichtert die Heimreise antraten. Dabei war vor dem Spiel die Ausgangslage klar. Nach dem guten Spiel in Braunschweig und angesichts der Tatsache, dass Wattenscheid noch nie in himmelblauen Gefilden gewinnen konnte, war man optimistisch, den nächsten Dreier einfahren zu können. Aber hübsch der Reihe nach.

Bis zur 13. Minute passierte nämlich erst einmal gar nichts. Vorsichtiges Abtasten war angesagt, ehe sich Rolleder ein Herz nahm und durch einen Doppelpass mit Taljevic die erste Chance für den CFC verbucht werden konnte. Vier Minuten später prüfte Wächtler das Quergebälk der Gäste mit einer verunglückten Flanke. Wattenscheid mit einer kompakten Abwehr sowie einem tief gestaffelten Mittelfeld und ein CFC, der mit seinen Mitteln versuchte, dieses Bollwerk zu knacken. Vertauschte Rollen also im Vergleich zu so manch anderer Partie auf der Fischerwiese. Nach einer halben Stunde gab es dann einen Freistoß von halbrechter Position. Dieser wurde, von Taljevic getreten, gefährlich abgefälscht, konnte aber vom guten Wattenscheider Schlussmann gehalten werden. Von den Lohrheide-Männern gab es bis dato nichts zu sehen, was auch am guten Mittelfeldspiel der Chemnitzer festgemacht werden konnte. Besonders Fillinger erspielte sich mit dem ein oder anderen beherzten Solo Szenenapplaus. Nach einem verpassten Göhlertkopfball war es schließlich Taljevic, der sich in der 31. Minute in den gegnerischen Strafraum tribbelte und dort zu Fall gebracht wurde. Eine strittige Situation, die der sonst gute Unparteiische mit einer gelben Karte für den Himmelblauen ahndete. Nach einem weiteren Foul von Taljevic wurde dieser dann vorsorglich zur Halbzeitpause gegen Schindler ausgewechselt.

In der zweiten Hälfte das gleiche Bild. Chemnitz, nun ohne Spielmacher, versuchte den Wattenscheider Beton zu durchbrechen. Neben einem Oeiraskopfball war es in der 66. Minute Göhlert, der einen Schindlerfreistoß vor die Füße bekam. Zu überrascht vergab er aber diese Chance. Leider fiel den Unsrigen in dieser Phase des Spiels nichts Brauchbares ein, so dass das Heimpublikum immer unruhiger wurde. Ein Wink des Schicksals, dass der Chemnitzer Führungstreffer ausgerechnet durch Fillinger fiel. Nach einer Standardsituation war es nämlich in der 83. Minute unserem Jungnationalspieler vorbehalten, das Leder unter die Latte zu befördern. Ganz Chemnitz atmete auf und man war gespannt, wie die Männer von der Lohrheide antworten würden. Doch irgendwie war die Luft aus dem Wattenscheider Spiel heraus, so dass der eingewechselte Simic in der 90. Minute nach einem schönen Konter überlegt zum 2:0 vollenden konnte. Damit waren die Messen gelesen und ein weiterer wichtiger Dreier eingefahren.

Fazit: Der Aufwärtstrend des CFC konnte durch einen letztendlich verdienten Sieg fortgesetzt werden. Auch ohne spielerisch zu überzeugen gelangen zwei Tore, die gegen Wattenscheid heute zum Dreier reichten. Dies sollte Mut für das schwere Spiel auf St. Pauli geben. Mit diesem Erfolg ist ein wichtiger Schritt Richtung Klassenerhalt und somit auch in Richtung Planung für die neue Saison gelungen. Forza CFC.

Wertung: 4

Bester Himmelblauer: Karl