Vorbericht

27. Spieltag - Regionalliga Nord - Saison 2004/2005
Wuppertaler SV
Wuppertaler SV
1:0
Chemnitzer FC
Chemnitzer FC

Teil 2, der englischen Woche und die Aufforderung zum "Macht´s noch mal !"...

von Timo Görner (Vorbericht) & Erik Büttner (Reisetipps)

...denn zum einen ist das Gastspiel an der Wupper Spiel Nummer 2 innerhalb des Dreierprogramms. Zum anderen erinnert man sich wohl gerne an das 2:1 vom Vorjahr auch wenn es im Endeffekt den geschätzten Kollegen in Dresden zum Aufstieg verholfen hat. Das Wort vom "6-Punkte-Spiel" dürfte mal wieder die Runde machen und es gilt, sich vom kreisklassenverdächtigen Auftritt im Hinspiel zu rehabilitieren.

Der Wuppertaler SV Borussia bislang in dieser Saison:
Das "führende Umfeld" erwartete vor dieser Spielzeit entgegen aller Warnungen von Experten und Fans ein ähnliches Abschneiden wie in der Saison 2003/2004. Die Realität sieht anders aus: Dem Fusionsprodukt aus WSV und SV Borussia droht die Oberliga. Nur 3 Zähler trennen die Blau-Roten von Abstiegsplatz 15. Dabei hat man sogar noch 2 Spiele mehr als der CFC absolviert. Die Lage ist ernst.
Erst am 8. Spieltag wurde der erste Saisonsieg eingefahren - ein 2:0 beim damals desolaten CFC. Bis zur Winterpause konnte man sich einigermaßen auf einem mittelprächtigen Niveau stabilisieren und auf Rang 14 retten. Bilanz: 5 Siege, 3 Remis, 4 Niederlagen. Zwischen Runde 8 und 12 wurden 4 Spiele gewonnen und nur eines verlorenen. Der WSV marschierte damit ins sichere Mittelfeld der Tabelle. In diese Phase fiel auch der bemerkenswerte Heimsieg gegen Braunschweig (1:0).
Danach ging es wieder frustrierend weiter: Zweimal konnte der Gegner noch geschlagen werden (Kiel 4:1/H, Union 1:0/H), dagegen standen z. B. die Auftritte bei Herthas Amateuren (1:4) und die Heimspiele gegen Osnabrück (0:2) und Uerdingen (1:2). Die Westdeutschen zeigten sich insgesamt unbeständig, so konnte man den Tabellenkeller nicht verlassen.
In der Winterpause wurde der bei den Fans umstrittenen Coaches Werner Kasper beurlaubt, wobei der Zeitpunkt ein klein wenig überraschte. Doch auch unter dem neuen Übungsleiter Uwe Fuchs ließ der sportliche Aufschwung weiter auf sich warten. Es folgten 5 Spiele, von denen 4 gänzlich erfolglos blieben und lediglich in Dortmund (2:0) das Punktekonto aufstockt werden konnte. Folgenschwer kann man Ende das 0:1 zu Hause gegen Bielefelds Amateure und das 0:2 in Düsseldorf werden. So wird es schwer werden, die Klasse als "neues Minimalziel" zu halten. Zum gleichen Zeitpunkt der Vorsaison hatte man nach 25 Begegnungen bereits 51 Zähler eingefahren und damit "erschreckende" 23 Punkte mehr als bislang. Zudem war der WSV Tabellenführer.
Nur 3 Mannschaften sind auf eigenem Rasen schlechter als unser kommender Gegner. Der CFC ist mit dem 1:0 gegen Herthas U23 in dieser Wertung vorbei gezogen und hat nun ebenfalls 15 Punkte geholt. Negativ zeigt ich die Tor- (10:13) und die Punktbilanz (4-3-5). Auswärts reicht es zu einem ganz soliden Platz im mittleren Sektor. Allerdings schreibt man mit 3 Siegen und 5 Pleiten ebenfalls "rote Zahlen". 27 erzielte Treffer bewegen sich im letzten Drittel der Staffel, 37 Gegentreffer sind Durchschnitt.
Recht behielten die warnenden Stimmen, welche darauf verwiesen, dass die teilweise überalterte Mannschaft vergangene Saison von einer gewissen Euphorie profitierte und fast ständig am Limit und darüber gespielt habe. Absehbar war das allerdings auch schon teilweise in der Rückrunde 2003/2004, unter anderem im Spiel gegen den CFC.

Verlierer der Saison:
Für Andrzej Kobylanski (34) hat sich die Rückkehr nach Deutschland aus Polen (Wisla Plock) nicht gelohnt. Er verlor nach Spieltag 6 seinen Stammplatz (kein Tor) und kam danach nur noch zu 2 Kurzeinsätzen. Verletzungsprobleme verhinderten den Anschluss an die Mannschaft und der Vertrag wurde vor ein paar Tagen aufgelöst. Holger Gaißmayer (33) als "Promi Nummer 2" konnte sich nach seinem Wechsel im Januar 2004 an die Wupper nicht als Stammspieler empfehlen. Für Ex-Trainer Werner Kasper (52) dürfte die Tätigkeit beim WSV Borussia ebenfalls wenig Positives abgeworfen haben.
Verlierer insgesamt droht aber der Fußball in Wuppertal allgemein zu werden. Die umstrittene Fusion hat nicht den erwünschten Aufschwung Richtung 2. Bundesliga gebracht. Teile der Anhänger speziell beim "großen Partner" WSV sind verstimmt. Kritikwürdig bleibt die Umsetzung. Gut gedacht, ist eben nicht immer gut gemacht.

Gewinner der Saison:
Nils Pfingsten (22, Mittelfeld) konnte in seiner ersten Saison in der dritten Liga einen durchaus guten Eindruck hinterlassen und war zumindest bis zur Winterpause gesetzt. André Wiwerink (24, Abwehr) wechselte ohne Perspektive bei Rot-Weiß Essen zum WSV Borussia und konnte sich als Stammkader anbieten.

Der Trainer:
Seit 06.01.2005 hat Uwe Fuchs (39) das Sagen. 90 Bundesligaspiele mit 18 Treffern von 1986 bis 1994 für Homburg, Köln und Düsseldorf stehen zu Buche. Dazu kommen Zweitligaspiele für Fortuna Köln. Wuppertal ist seine vierte Trainerstation nach LR Ahlen als Interimslösung für 2 Spiele in Liga 2 von Ende November 2002 bis Januar 2003 sowie Fortuna Düsseldorf (Januar 2001 bis April 2001) und Fortuna Köln (Juli 2001 bis Dezember 2001). Der Wechsel von Kasper zu Fuchs war übrigens der 14. Wechsel auf dem Trainerposten seit 1991 bzw. dem Amtsantritt von Friedhelm Runge als Vereinschef.

Personalkarussell seit dem Hinspiel:
Andrzej Kobylanski (34) hat den WSV wieder verlassen. Mike Terranova (28, Mittelfeld) kehrte Wuppertal nach einer glückloser Saison ebenfalls den Rücken zu. Dagegen stehen mit André Wiwerink (22, Abwehr) aus Essen, Daniel Embers (23, Mittelfeld) von TuS Koblenz und Dennis Malura (20, Sturm) vom 1. FC Union Solingen 3 Neuzugänge in der Winterpause. Embers absolvierte übrigens 2002/2003 9 Bundesligaspiele für Mönchengladbach, davon 7 in der Anfangself.

Straße der Besten:
Stammkeeper ist weiterhin Christian Maly (29). In der Abwehr sind Karsten Baumann (35) und Michael Stuckmann (25) feste Größen. Andreas Gensler (25), Marc-André Narewsky (26, 4 Tore), Nils Pfingsten (22) und Jean Louis Tavarez (32) sind dies im nominellen Läufer-Sektor. Im Sturm konnte sich irgendwie keiner richtig aufdrängen. Ales Kohout (33) hat mit 4 Treffern aus 16 Spielen noch die beste Bilanz aber ein Anknüpfen an die Vorsaison (12 Tore und 31 Spiele) kann man bislang nicht erkennen, zumal der Tscheche zuletzt kein Stammspieler mehr war. Auch bei Oliver Ebersbach (35, 2 Tore) läuft es nicht mehr so rund. Damit ist eine der Problemzonen beim Gegner benannt.

Das Umfeld/Stimmung/Fans:
Der Zuschauerzuspruch ist sinkend. Vergangene Saison konnte man durchschnittlich noch gut 6.670 Besucher im "Stadion am Zoo" begrüßen. Diese Spielzeit sind es etwas unter 4.000. Gleich zum Auftakt gab es gegen den FC St. Pauli den "Zahltag" mit 8.000 zahlenden Interessenten, Fortuna Düsseldorf brachte noch mal 6.700 auf die Beine. Aber ansonsten war die Frequentierung eher ernüchternd und sank auch schon mal auf 2.300 (Bielefeld/A.) oder 2.800 gegen einen Verein wie Union Berlin. Das reisende himmelblaue Fanvolk sollte sich also unter der Woche an der Wupper mit unter 5.000 einheimischen Kollegen einstellen. Realistisch wären wohl gut 3.500.
Zu den Themen Fusion, Fan-Probleme und anderem gab WSV-Chef am 12.03.2005 ein interessantes Interview. Der Etat für die kommende Saison wurde beim Lizenzierungsantrag mit 2,2 Millionen EUR wieder relativ niedrig angesetzt, soll aber - offiziell vermeldet - solide finanziert sein.

Das Stadion

Das Stadion am Zoo hat sich seit dem letzten Besuch des CFC nicht wesentlich geändert. Darum sei an dieser Stelle für Stadioninteressierte einfach auf den letztjährigen Vorbericht verwiesen.

Die Route

Wieder einmal eine Reise in den Westen und natürlich beginnt man die mit der A4 in Richtung Erfurt/Frankfurt a. Main. Angekommen im Hessischen lenkt man sein Auto am Kirchheimer Dreieck (31/86) auf die A7 Richtung Kassel. Kurz vor der Nordhessischen Metropole biegt man am Kasseler Kreuz (80/70) auf die A44 Richtung Dortmund ab. Nun geht es quer durch Ostwestfalen stramm dem Ruhrgebiet entgegen. Doch bevor man in dieses eintaucht, befährt man am Kreuz Dortmund/Unna (52/84) die A1 Richtung Wuppertal/Köln. Nach ca. 40 Km erreicht man die ersten Ausläufer von Wuppertal und wechselt am Kreuz Wuppertal-Nord (91/38) auf die A46 Richtung Düsseldorf.
Am Sonnborner Kreuz (31) heißt es aufgepasst! Dort ist nämlich die von uns benötigte Anschlussstelle Wuppertal-Vohwinkel (31) gleich inklusive. Achtung, man muss auf der Spur Richtung Düsseldorf (links!) bleiben, sonst kommt man in Vohwinkel nicht runter. Ist man ordentlich von der Autobahn gekommen, biegt man rechts auf das Sonnborner Ufer (B228) Richtung Wuppertal-Barmen/-Sonnborn ab und nach einer Linkskurve taucht rechts das Stadion auf. Der Gästeblock ist aus dieser Sicht VOR dem Stadion.
Man kann es sich aber auch einfach machen: Die A46 schon in Wuppertal-Varresbeck (32) verlassen und dann rechts auf die Nützenberger Straße abbiegen. An der Ampelkreuzung geht es links auf die Varresbecker Straße (B7), der man nun unter der Autobahn hindurch ins Tal der Wupper folgt. Unten auf der Friedrich-Ebert-Straße angekommen, fährt man rechts und findet dann nach wenigen hundert Metern links das Stadion. Zum Gästeblock muss man nun am Stadion vorbei.
Parkplätze sind, wie soll es auch anders sein, rar. Einen großen Parkplatz gibt es am Zoo-Eingang/Technische Akademie, dort muss man allerdings einmal ums ganze Stadion laufen. Und es gibt einen kleinen Parkplatz direkt am Gästeblock. Eventuell sollte/kann man auch in Betracht ziehen, sein Vehikel irgendwo in Wuppertal fallen zu lassen und ein bissel mit der Schwebebahn zu fahren - Station Stadion/Zoo.

Baustellenreport:
  • A4 zwischen Stadtroda (55) und Jena-Göschwitz (53) auf 8 km Länge (beide Richtungen)
  • A4 zwischen Eisenach-West (39) und Wommen (37) auf 8 km Länge (beide Richtungen)
  • A46 am Sonnborner Kreuz (31) auf 1 km Länge

27. Spieltag - Regionalliga Nord - Saison 2004/2005
Mittwoch, 23. März 2005, 19:30 Uhr
Stadion am Zoo, Wuppertal
Zuschauer: 3.234
Schiedsrichter: Henschel (Braunschweig)


Tore

Die Tabellenverläufe

Tabellenhistorie

Der Vergleich


Wuppertaler SV Chemnitzer FC
48,00 %Chancen gegeneinander52,00 %
14Tabellenposition15
27
25
1,08
Pkt.
Spiele
Pkt. pro Spiel
25
23
1,09
7 (28,00 %)
12 (48,00 %)
Siege
Niederlagen
6 (26,09 %)
10 (43,48 %)
26:37
1,04:1,48
Tore
Tore pro Spiel
19:23
0,83:1,00
4:1 gegen SV Holstein Kiel (H)Höchster Sieg5:1 gegen Arminia Bielefeld/A. (H)
0:4 gegen Borussia Dortmund/A. (H)Höchste Niederlage0:3 gegen VfL Wolfsburg/A. (A)
2 Niederlagen,
seit 2 Spielen nicht gewonnen
Aktuelle Serie2 Siege,
seit 2 Spielen nicht verloren

Die Bilanz

 ZahlSUNTore
Alle Spiele71245:10
Heimspiele40131:5
Auswärtsspiele31114:5
Ligaspiele71245:10
Pokal-/Relegationsspiele00000:0

Der Ergebnisrückblick

1992/19932. Bundesliga20. SpieltagWuppertaler SV - Chemnitzer FC2:0 (1:0)
1992/19932. Bundesliga43. SpieltagChemnitzer FC - Wuppertaler SV0:1 (0:1)
1993/19942. Bundesliga1. SpieltagChemnitzer FC - Wuppertaler SV0:0 (0:0)
1993/19942. Bundesliga20. SpieltagWuppertaler SV - Chemnitzer FC2:2 (0:1)
2003/2004Regionalliga Nord10. SpieltagChemnitzer FC - Wuppertaler SV1:2 (1:0)
2003/2004Regionalliga Nord27. SpieltagWuppertaler SV - Chemnitzer FC1:2 (0:0)
2004/2005Regionalliga Nord8. SpieltagChemnitzer FC - Wuppertaler SV0:2 (0:2)