Vorbericht

8. Spieltag - Regionalliga Nord - Saison 2005/2006
SG Wattenscheid 09
SG Wattenscheid 09
2:1
Chemnitzer FC
Chemnitzer FC

Zu Gast beim Lieblingsgegner der Himmelblauen...

von Pierre Schönfeld & Erik Büttner (Reisetipps)

...denn so kann man die SG Wattenscheid 09, zumindest nach der Bilanz der letzten Jahre, durchaus nennen. Immerhin konnte der CFC die letzten vier Spiele allesamt für sich entscheiden und hat mit zwei Siegen, zwei Unentschieden und nur einer Niederlage in Wattenscheid eine selten positive Bilanz auf des Gegners Platz. Zuletzt waren es Stefan Meissner und Robin Lenk, welche vor fast exakt zwei Jahren, die Treffer beim 2:1-Sieg für Himmelblau gegen Schwarz-Weiß markierten.

Die SG Wattenscheid 09 in der letzten Saison:
In Chemnitz kann man sich noch gut an den letzten Spieltag der Saison 2003/2004 erinnern. Dank eines 2:0 bei den Amateuren des BVB durften die Himmelblauen in der Liga verbleiben. Die 09er aus Wattenscheid hatten an diesem Tag weniger Glück. Sie verloren beim direkten Konkurrenten aus Münster mit 0:1 und mussten als 15. der Tabelle den bitteren Gang in die Oberliga Westfalen antreten. Mit dem Abstieg kam auch der große Umbruch in der Lohrheide. 18 Spieler verließen den Verein, darunter die auch in den hiesigen Gefilden gut bekannten Robert Ratkowski (zu Sachsen Leipzig), Torjäger Alexander Löbe (zum künftigen Aufsteiger aus Paderborn) und der jetzt die himmelblau-weißen Farben tragende Jiri Homola (zu Wolfsburg II). Auch das Wattenscheider Trainer-Urgestein Hannes Bongartz räumte mit dem Abstieg seinen Stuhl, den sich künftig mit Peter Kunkel und Marcel Witeczek ein Duo teilen sollte. Letzterer nahm eine Doppelfunktion als Trainer und Spieler wahr. Mit 17 neuen Spielern, darunter vielen aus dem eigenen Nachwuchs, nahm man die Oberliga-Saison in Angriff, in welcher man den sofortigen Wiederaufstieg erreichen wollte. Doch bereits zu Beginn der Saison schien man das Ziel aus den Augen zu verlieren. Nach einer 0:3 Heimniederlage gegen den VfB Hüls am 9. Spieltag und dadurch bereits 10 Punkten Rückstand auf den Tabellenführer, handelte das Präsidium der 09er und inthronisierte den ehemaligen Wuppertaler Coach Georg Kreß. Dieser schaffte es, die SG trotz einiger Rückschläge wieder auf Aufstiegskurs zu bringen. Am 30. Spieltag gelang erstmals der Sprung auf Platz 1, den man für den Rest der Saison verteidigen konnte. Am Ende hatte „Bochum 6“, auch dank zweier Siege gegen den direkten Konkurrenten und Lokalrivalen „Bochum II“, die Nase um einen Punkt vorn. Als wesentlich für den erfolgreichen Sturmlauf der 09er erwiesen sich die Verstärkungen in der Winterpause, als man die Angreifer Mike Terranova aus Wuppertal und Abdul Iyodo aus Karlsruhe an die Lohrheide lotste. Beide trafen in der Rückrunde fast nach Belieben und hatten damit entscheidenden Anteil daran, dass der ehemalige Bundesligist in dieser Saison zumindest wieder drittklassig spielt. Ebenfalls als Verstärkung im Gespräch war damals im Übrigen auch ein gewisser Yakubu Adamu...

Die Spielzeit 2005/06 bisher
Mit einer Bilanz von drei Siegen, einem Unentschieden und drei Niederlagen liegt der Aufsteiger derzeit auf einem guten 7. Tabellenplatz und absolut im Soll. Gleich zum Auftakt gab es zwar gegen den „Beinaheaufsteiger“ aus Lübeck eine deftige 0:4-Klatsche, doch wetzte man diese Scharte mit einem 2:0 zu Hause gegen Düsseldorf und einem 3:1 in Oberhausen gleich wieder aus. Gegen den Ex-Verein von Kreß, dem Wuppertaler SV, verlor man dann zu Hause mit 1:2, um anschließend in Leverkusen einen glücklichen Punkt mitzunehmen. Gegen die Hertha-Bubis erwischte es die 09er noch ein wenig krasser als unsere Himmelblauen. Mit 5:1 siegten die Hauptstädter im Ruhrpott. Dafür wurden dann die Preussen-Adler mächtig gerupft. Mit 4:0 gewann Wattenscheid am letzten Wochenende im Münsterland.
In der ersten DFB-Pokal-Runde zog die SG 09 erwartungsgemäß mit 1:3 gegen den Favoriten Werder Bremen den Kürzeren, schlug sich dabei aber achtbar.

Der Trainer
Das Engagement des 42-jährigen Georg Kreß in Wattenscheid ist bislang eine Erfolgsgeschichte. Auf Anhieb gelang ihm mit den 09ern der Wiederaufstieg in die dritte Liga und der Auftakt in derselbigen kann sich sehen lassen. Zuvor hatte Kreß bereits mit dem Wuppertaler SV für Furore gesorgt, als ihm in der Saison 2002/03 fast der Durchmarsch aus der Oberliga in die 2. Bundesliga gelang.

Sie gingen
Der wohl größte Verlust für die 09er hieß Marcel Witeczek. Der ehemalige Bundesligastar (u.a. Bayern München) sollte auch in der Regionalliga für die Wattenscheider im Mittelfeld die Fäden ziehen. Doch ein chronisches Rückenleiden bedeutete für den 36jährigen das Aus seiner sportlichen Laufbahn.
Nach 13 Jahren im Verein beendete das Wattenscheider Urgestein Sven Teichmann ebenfalls seine Karriere. Den Verein verließen zudem Verteidiger David Klimek (24, Schwarz-Weiß Essen), Timo Marner (25, SC Hassel) und der 21-jährige Mittelstürmer Charly Kuntz-Balepheteke. Insgesamt ist der Substanzverlust jedoch als gering zu bewerten.

Sie kamen
Der prominenteste Neuzugang der 09er ist Karsten Baumann (35). Der langjährige und erfahrene Erstligaspieler (Köln, Dortmund) soll die Abwehr zusammenhalten und die Jungen führen. Für die Abwehr holte man aus Budapest den Ungarn Krisztian Szollar (25), der bereits einige Jahre in Deutschland, u.a. für Essen und Schalkes Zweite, spielte. Aus Schalke kam Dirk Caspers (25) und aus Wehen der Italiener Pellegrino Mattarazzo (27). Letzterer hat in den ersten sieben Spielen bereits fünf gelbe Karten gesammelt und wird somit am Samstag fehlen. Für das Mittelfeld holte man Michael Ohnesorge (21, Adler Osterfeld) und Thomas Rietz (27, Wuppertaler SV). Aus Cottbus kam der 21-jährige Tom Schikora fürs defensive Mittelfeld. Für den Sturm holte man vom ehemaligen Ligakonkurrenten VfB Hüls den 30-jährigen Angolaner Miguel Francisco Pereira, welcher in der Vorsaison mit der Traumquote von 16 Treffern in 25 Spielen aufwarten konnte. Ebenfalls große Hoffnung setzt man in den 30 Jahre alten Angreifer Lars Toborg, der vom Zweitligaaufsteiger aus Siegen an die Lohrheide wechselte.

Die Mannschaft
Dass sich von den neun Neuzugängen sechs Spieler auf Anhieb einen Stammplatz erobern konnten, zeugt von einer guten Einkaufspolitik.
Klare Nummer 1 im Tor ist Aufstiegstorwart und Publikumsliebling Michael Joswig (30). In der Abwehr ist Karsten Baumann (35) gesetzt. An seiner Seite spielten bereits Artur Matlik (28), Petar Kushev (34), Dirk Caspers (25) und zuletzt Kai Koitka (23).
Im Mittelfeld sind bislang der torgefährliche Mike Terranova (28), Orhan Özkaya (27) und Krisztian Szollar (25) die Dauerbrenner. Zudem können Markus Katriniok (33), Thomas Rietz (27) und Michael Ohnesorge (21) auf einen Einsatz hoffen, insbesondere da Pellegrino Matarazzo diesmal nur zuschauen kann.
Das etatmäßige Sturmduo bilden Lars Toborg (30) und Abdul Iyodo (25). Beide waren in dieser Saison bereits jeweils zweimal erfolgreich. Dem Angolaner Perreira blieb daher bislang nur die Rolle des Einwechslers.

Das Umfeld/Stimmung/Fans
Angesichts der schier übermächtigen erst- und zweitklassigen Konkurrenz in unmittelbarerer Nähe fristen die 09er im Ruhrgebiet eher ein Mauerblümchendasein. Daher konzentriert man sich auf die seit Jahren hervorragende Jugendarbeit aus der solche bekannten Spieler wie Thorsten Fink oder die Altintop-Brüder hervorgingen. Bei einem Etat von 1,5 Mio. Euro kann das Ziel für den Aufsteiger nur Klassenerhalt heißen, wie es auch der Trainer realistisch formuliert.
In den Heimspielen war die Hütte bislang nur im Pokal gegen Bremen gut gefüllt (6.247 Zuschauer). In den Ligaspielen war der Zuschauerzuspruch stark abnehmend. Beim Auftakt gegen Düsseldorf bevölkerten beachtliche 4.587 Zuschauer die Lohrheide, darunter sicherlich auch etliche Rot-Weiße, gegen Wuppertal waren es noch 2.691 und das Spiel gegen die Hertha-Bubis wollten nur noch 1182 Zuschauer sehen. Am Samstag gegen den CFC werden es wohl zwischen 1.000 und 1.500 werden. Darunter wird auch der stolze Gewinner der letzten Ebay-Auktion der 09er sein. Für den Betrag von immerhin 201 Euro darf dieser den gesamten Spieltag zusammen mit dem SG-Stadionsprecher verbringen. Ihm wünschen wir natürlich einen schönen und erlebnisreichen Tag und dass er nicht allzu traurig ist, sollte die Himmelblaue Serie an der Lohrheide eine erfolgreiche Fortsetzung finden...

Das Stadion

Nicht erst seit dem mit der SGW09 nichts mehr los ist, hat sich das Stadion im Bochumer Stadtteil Wattenscheid zu einer der ersten Adressen in der deutschen Leichtathletik gemausert. Erst im Frühsommer diesen Jahres fanden wiederholt nach 2002 die deutschen Leichtathletik-Meisterschaften im Lohrheidestadion statt.
Diesen Veranstaltungen hat die Arena in Bochums Westen auch immer wieder Frischzellenkuren zu verdanken. 2002 wurde vor den Meisterschaften zum Rundumschlag ausgeholt und Haupttribüne sowie Südkurve komplett renoviert. Auch neue Sanitäranlagen wurden errichtet. Im Frühjahr diesen Jahres wurde nun die Nordkurve (Gästeblock) abgerissen und mit neuen Traversen aufgebaut, sowie die Flutlichtmasten frisch angepinselt. Die provisorische Pressetribüne wurde inzwischen wieder zurück gebaut. Einzig unsaniert ist jetzt die Gegentribüne. Doch die ist erst 13 Jahre alt und damit auch noch ganz gut in Schuss.
Die Lohrheide ist also mittlerweile ein richtiges Schmuckstück, nur leider interessiert das nur ganz wenige - bezieht man es nur auf den Fußball. Denn während bei Läufern, Springern und Zehnkämpfern die Ränge ordentlich gefüllt sind, verirren sich bei Spielen der SGW nur selten viele Zuschauer in Bochums Westen. Und da die Arena mit ihren Leichtathletikanlagen sowieso nicht gerade stimmungsfördernd ist, geht es im Lorheidestadion bisweilen zu wie auf dem Zentralfriedhof, auch wenn sich der heimische Anhang unterm Dach der Gegentribüne redlich um Gegenteiliges bemüht.

Zu Futtern gibt es die angeblich bester Currywurst Fußball-Deutschlands, oder alternativ Frikadellen und andere fleischhaltige Gebilde. Für die trockene Kehle gibt es Warsteiner, Alkohol soll auch drin sein. Wer's ohne mag, dem stehen Cola, Fanta, Wasser oder Kaffee zur Wahl.
Eintritt erhält man im Tausch gegen 7 EUR, ermäßigt sind es 5 EUR, für Kinder 2 EUR. Für Mutti, Vati und ein Kind gibt es das Familienticket zu 12 EUR Darauf kann man sich sicher einstellen...

Die Route

In Chemnitz geht es wie immer auf die A4 und in Richtung Westen. Vorbei an Gera, Jena, Erfurt erreicht man alsbald das Kircheimer Dreieck (31/86) in Hessen. Dort wechselt man auf die A7 Richtung Kassel und Hannover. In Nordhessen angekommen, biegt man am Kasseler Kreuz (80/70) auf die A44 Richtung Dortmund ab. Den Weg bis Kassel kann man auch nach Abfahrt von der Autobahn an der Anschlussstelle Wommen (37) und Tour über die B400 und B7 durch Hessisch Lichtenau bestreiten.
Die A44 führt nun durch die nordhessische Wald- und Wiesenlandschaft und bringt einen schließlich vor die Tore Dortmunds. Dort wird nach dem Kreuz Dortmund/Unna (52/84) die A44 zur B1 und geht schnurstracks durch die Westfalenmetropole hindurch. Angst vor BVB-Fans muss man nicht haben, die sind erst am Sonntag dran.
Am anderen Ende der Stadt wird dann die B1 am Kreuz Dortmund-West (42/5) wieder zur Autobahn, genannt A40. Auf dieser düst man nun unter anderem am Ruhrstadion vorbei bis zur Anschlussstelle Bochum-West/Wattenscheid (29). Nun geht es links auf die Berliner Straße Richtung Wattenscheid, auf den Wegweisern sollte das Stadion auch schon ausgewiesen sein. Der Berliner Straße folgt man, auch wenn sie später zur Lyrenstraße wird. Wenn von rechts die Straßenbahn auf die Straße gekommen ist, heißt es aufpassen. An der nächsten Kreuzung biegt man links in die Lohrheidestraße ein. Nach einem Honda-Autohaus (links) und einem Mazda-Verkäufer (rechts), sollten schon die Flutlichtmasten zu sehen sein. Noch vor dem Stadion biegt man rechts in die Hollandstraße ein und findet dort hinter der Gegentribüne einen Parkplatz.

Baustellenreport
  • A4 zwischen Gera-Leumnitz (59) und Gera (58) auf 5 km
  • A4 zwischen Stadtroda (55) und Jena-Göschwitz (53) auf 5 km
  • A4 zwischen Waltershausen (41) und Eisenach-Ost (40) auf 5 km
  • A7 zwischen Homberg/Efze (84) und Melsungen (83) auf 6 km

8. Spieltag - Regionalliga Nord - Saison 2005/2006
Samstag, 10. September 2005, 14:00 Uhr
Lohrheidestadion, Bochum
Zuschauer: 1.342
Schiedsrichter: Kleve (Nordhorn)


Tore

Der Vergleich


SG Wattenscheid 09 Chemnitzer FC
8Tabellenposition15
10
7
1,4
Pkt.
Spiele
Pkt. pro Spiel
6
6
1,0
3 (42,85 %)
3 (42,85 %)
Siege
Niederlagen
2 (33,33 %)
4 (66,67 %)
11:12
1,57:1,71
Tore
Tore pro Spiel
10:14
1,67:2,33
4:0 gegen SC Preussen Münster (A)Höchster Sieg3:2 gegen Bayer Leverkusen II (A)
1:5 gegen Hertha BSC II (H)Höchste Niederlage1:3 gegen Hertha BSC II (H),
FC Carl-Zeiss Jena (H)
1 Sieg,
1 Spiel nicht verloren
Aktuelle Serie1 Sieg,
1 Spiel nicht verloren

Die Bilanz

 ZahlSUNTore
Alle Spiele1172224:11
Heimspiele650115:2
Auswärtsspiele52219:9
Ligaspiele1072123:9
Pokal-/Relegationsspiele10011:2

Der Ergebnisrückblick

1993/1994DFB-Pokal3. RundeChemnitzer FC - SG Wattenscheid 091:2 n.V.
1994/19952. Bundesliga3. SpieltagSG Wattenscheid 09 - Chemnitzer FC2:2 (2:2)
1994/19952. Bundesliga20. SpieltagChemnitzer FC - SG Wattenscheid 093:0 (1:0)
1995/19962. Bundesliga7. SpieltagChemnitzer FC - SG Wattenscheid 092:0 (2:0)
1995/19962. Bundesliga24. SpieltagSG Wattenscheid 09 - Chemnitzer FC2:2 (2:2)
2001/2002Regionalliga Nord10. SpieltagChemnitzer FC - SG Wattenscheid 095:0 (2:0)
2001/2002Regionalliga Nord27. SpieltagSG Wattenscheid 09 - Chemnitzer FC3:0 (1:0)
2002/2003Regionalliga Nord2. SpieltagSG Wattenscheid 09 - Chemnitzer FC1:3 (0:1)
2002/2003Regionalliga Nord19. SpieltagChemnitzer FC - SG Wattenscheid 092:0 (1:0)
2003/2004Regionalliga Nord7. SpieltagSG Wattenscheid 09 - Chemnitzer FC1:2 (0:0)
2003/2004Regionalliga Nord24. SpieltagChemnitzer FC - SG Wattenscheid 092:0 (0:0)