Vorbericht

4. Spieltag - Regionalliga Nord - Saison 2001/2002
Chemnitzer FC
Chemnitzer FC
1:3
SC Paderborn
SC Paderborn

Ein "weißer Fleck" auf der Fußball-Karte für die CFC-Freunde und Namenswechsel wie ein DDR-Verein ...

von Timo Görner

... denn bis die bekanntesten Fußballclubs der ehemaligen DDR zu ihren jetzigen Namen kamen wurden die Vereinsnamen fast schon wie die Hemden gewechselt. Na ja, so schlimm nun auch wieder nicht, aber betrachtet man sich die Geschichte vieler Clubs bis Mitte der sechziger Jahre mit Bildung der Leistungszentren in Berlin, Magdeburg, Karl-Marx-Stadt usw.., so war diese Historie jeweils von einigen Umbenennungen gekennzeichnet.

Ganz so schlimm ist es bei unserem Gegner vom Samstag nicht, aber seit 1985 gab es exakt 2 Veränderungen im Vereinsnamen. 1985 fusionierten der TuS Schloss-Neuhaus und 1. FC Paderborn zum TuS Paderborn-Neuhaus und 1997 benannte man sich schließlich in "SC Paderborn 07" um. Der TuS Schloss-Neuhaus war übrigens 1982 in die 2. Bundesliga aufgestiegen, aus der man aber nach meinen Quellen schon in der laufenden Saison abstieg. Die damals noch eher trostlose Existenz zweier Vereine einer Stadt (Schloss Neuhaus ist wenn mich meine trüben Augen nicht täuschen ein bescheidener Ortsteil im Norden von Paderborn) in der dritten Liga führte 1985 zur Fusion, welche den Verein "TuS Paderborn-Neuhaus" gebar, wobei aber der angestrebte Erfolg, nämlich der Aufstieg in den bezahlten Fußball vorerst ausbleiben sollte, denn 1995 schaffte man zwar den Aufstieg, aber lediglich in die neugegründete Regionalliga West-Südwest, aus der man in der "Mörder-Relegationssaison" 1999/2000 sogar absteigen sollte, dabei war man als Tabellen-13. am Ende punkt -und torgleich mit der als 12. geretteten Spvgg. Elversberg und dem ebenfalls glücklichen KFC Uerdingen auf Platz 11. Verspielt wurde der Aufstieg, der zugleich ja Klassenerhalt war, mit einem 2 : 3 beim Mit-Absteiger 1. FC Kaiserslautern (Am.), während die Krefelder und Elversberger zum Erzürnen der Paderborner in Siegen und Idar-Oberstein mit überraschenden Dreiern (zumindestens der Sieg der Elversberger in Siegen war eine solcher) sich die letzten Plätze im Boot der beiden Regionalligen sicherten. Eine herbe Enttäuschung für den ehrgeizigen Verein, der mit der Umbenennung in "SC Paderborn 07" 1997 nach eigenen Aussagen Zeichen für Sponsoren und die heimische Wirtschaft setzen wollte.

Der SC abgetaucht wie viele andere ehemalige etablierte und langjährige Drittligisten in der Amateur-Oberliga, in dem Fall die Oberliga Westfalen, wo man anstatt der neuen Gegnerschaft aus Braunschweig oder Lübeck alsbald Vereine wie Preußen Lengerich oder den VfB Hüls als Gegner hatte, oder noch schlimmer : Die Schalke-Amateure. Aus dieser kehrte man aber in der vergangenen Saison wieder in die Regionalliga zurück mit der durchaus bemerkenswerten Bilanz von 86 Zählern aus den 36 Spielen, mit denen man die Amateure des VfL Bochum um 10 und den lange Zeit härtesten Konkurrenten aus Hüls mit 12 Punkte distanzieren konnte. Der Kader für die neue wesentlich schwerere Saison konnte zusammengehalten werden, lediglich der für uns wohl einzig bekannte Kicker mit Günther Kutowski (hielt seine Knochen jahrelang für die Dortmunder Borussia hin, als man sich dort Kaviar-Kicker wie Rosicky oder Amuroso noch nicht leisten konnte) verließ mit Beendigung seiner Laufbahn zumindestens als aktiver Spieler den Verein, vielleicht sagt dem einen oder anderen der Name Ali Ibrahim noch etwas (wenn es der ist, für den ich ihn halte, dann ist es der, wo in der 1. und 2. Liga bei Wattenscheid 09 gekickt hat), der ging nämlich auch, ansonsten sagen Euch die Namen ja eh nichts weiter, also spare ich mir diese. Kommen wir mal zu den neuen Leuten, die sagen einem erst mal bis auf 2 Ausnahmen ebenfalls sehr wenig bis gar nichts. Alexander Rytschkow kam vom französischen Zweitligisten SR Delemont und spielte bis 1 Saison vor dem Abstieg des 1. FC Köln 1998/1999 aus der 1. Bundesliga dort, wo er sein durchaus vorhandenes Talent nicht durchgängig einsetzen konnte und zudem durch diverse unsaubere Geschichten aus seiner "belgischen Vergangenheit" bei Standard Lüttich belastet wurde. So schaffte er dort jedenfalls trotz guter Ansätze nicht den Durchbruch, wäre beim heutigen 1. FC vielleicht ein wenig anders. Petar Kushew kennt man aus seiner Zeit beim FC Rot-Weiß Erfurt, von dem er vor dieser Saison zu den Paderborner Bewegungskünstlern stieß. Ansonsten halt durch die Bank Neuzugänge aus anderen Regional - und Oberliga-Vereinen der Umgebung. Als "Urgestein" kann man Thorsten Becker in der Abwehr bezeichnen, der seit 1992 dem Club angehört, damit spiele ich auf eine durchaus "lebendige Personalpolitik" an, denn im aktuellen Kader sind 16 Spieler erst seit 1 Jahr beim SC 07 aktiv, insgesamt wurden 27 Spieler gemeldet. Trainer der Mannschaft ist seit Saisonbeginn Markus Gellhaus, über den ich hier ein paar Worte verlieren würde, aber irgendwie gibt selbst das Internet über ihn nichts her. Da er nur 1 Jahr älter ist als ich (31 also) nehme ich mal an, er musste seine aktive Laufbahn als Spieler aus irgendwelchen Gründen abbrechen und hat als Alternative seinen A-Schein gemacht, dieser datiert vom 01.07.1999, sein alter Verein ist nach meinen Quellen der BV Bad Lippspringe aus der Landesliga Nordrhein-Westfalen Staffel Ost. Schwierig wie über den gesamten Verein konkrete Informationen zu bekommen, warum siehe weiter unten.

Der Start in die Saison begann für den SC Paderborn mit einer kleinen Sensation, denn der Aufsteiger versetzte dem Top-Favoriten auf den Aufstieg in der Regio Nord mit dem VfL Osnabrück einen herben Dämpfer und besiegte die Niedersachsen mit 2 : 1. Es folgte ein ehrenhaftes 2 : 3 bei einem weiteren Aufstiegsaspiranten - diesmal der VfB Lübeck. Danach folgte eine recht unglückliche Heimschlappe gegen den KFC Uerdingen 05, wiederum mit 2 : 3, lt. meinen Quellen durch Abwehrfehler, womit man ja schon mal was gemeinsam hat. Nimmt man den CFC am 4. Spieltag als Gegner, so muss man den Westfalen durchaus ein "knackiges Auftaktprogramm" anrechnen. Von den neuen Leuten standen im letzten Spiel gegen die "Tecklenburg-Kicker" 5 Spieler in der Anfangsformation, Rytschkow wurde nach einer Stunde ausgewechselt und nach 89 min. wieder rausgenommen, diesmal aber vom Schieri. Nicht minder enttäuschend dürfte die Zuschauerzahl von 2.500 gewesen sein, auch wenn es ein Freitag-Abend war. Was mich wiederum zu den Seitenhieb bringt, dass der CFC was seine offizielle Seite anbetrifft und seine Fansites seinem Gegner schon mal eindeutig überlegen ist. Die offizielle SC-Site ist eher ernüchternd nüchtern, um es mal vorsichtig auszudrücken, oder ich habe einfach zu hohe Ansprüche an einen Regionalligisten. Zumindestens sollte man den Machern flüstern, dass man veröffentlichte URL´s wie bei den Fansites geschehen auch entsprechend anzeigt, aber auch hier verlange ich vielleicht einfach zuviel. Die Fan-Seiten sind recht nett, aber in der Regel gerade im Umbau. Das an dieser Stelle. Aber wie sagte schon Otto Rehhagel : Wichtig iss´ auf´m Platz !

Viel Vergnügen und Erbauung den unbelehrbaren CFC-Fanatikern am Samstag und schönes Wetter.
4. Spieltag - Regionalliga Nord - Saison 2001/2002
Samstag, 18. August 2001, 14:00 Uhr
Fischerwiese, Chemnitz
Zuschauer: 4.110
Schiedsrichter: Soltow (Hamburg)


Tore

Die Tabellenverläufe

Tabellenhistorie

Der Vergleich


Chemnitzer FC SC Paderborn
59,54 % Chancen gegeneinander 40,46 %
6 Tabellenposition 9
4
3
1,33
Pkt.
Spiele
Pkt. pro Spiel
3
3
1,00
1 (33,33 %)
1 (33,33 %)
Siege
Niederlagen
1 (33,33 %)
2 (66,67 %)
6:3
2,00:1,00
Tore
Tore pro Spiel
6:7
2,00:2,33
4:0 gegen Fortuna Düsseldorf (A) Höchster Sieg 2:1 gegen VfL Osnabrück (H)
1:2 gegen Dresdner SC 98 (H) Höchste Niederlage 2:3 gegen VfB Lübeck (A), KFC Uerdingen 05 (H)
seit 2 Spielen nicht gewonnen Aktuelle Serie 2 Niederlagen,
seit 2 Spielen nicht gewonnen

Die Bilanz

 ZahlSUNTore
Alle Spiele11007:6
Heimspiele00000:0
Auswärtsspiele11007:6
Ligaspiele00000:0
Pokal-/Relegationsspiele11007:6

Der Ergebnisrückblick

1994/1995DFB-Pokal1. RundeTuS Paderborn-Neuhaus - Chemnitzer FC6:7 n.E.