Vorbericht

Finale - Sachsenpokal - Saison 2005/2006
VFC Plauen
VFC Plauen
0:1
Chemnitzer FC
Chemnitzer FC

Schlusspunkt einer trostlosen Saison mit erneutem Finalauftritt...

von Timo Görner (Gegner) & Erik Büttner (Reisetipps)

...beim Sachsenpokal, diesmal allerdings nicht in Leipzig sondern in Plauen. Der CFC wird beim Oberliga Nordost Vizemeister der Süd-Staffel 2005/2006 zu Gast sein. Unser Gegner kann von einer leichten Favoritenstellung ausgehen, trifft doch hier eine Spitzenmannschaft der 4. Liga auf ein Team, dass speziell in den letzten Wochen kaum Oberligaformat verkörperte.

Der VFC Plauen in der Saison 2005/2006:
Die Kicker aus der Hauptstadt des Vogtlandes scheiterten, wie schon mehrmals seit dem Abstieg in die Oberliga Nordost Süd 2000, nur knapp an einem ehemaligen DDR-Oberligisten. Diesmal war es Magdeburg, zuvor Dynamo Dresden (2001/2002) und im letzten Jahr Jena. Ausschlaggebend für den "undankbaren 2. Platz" waren neben den beiden Niederlagen in den direkten Vergleichen mit dem FCM (2:4/H, 0:5/A) unnötige Punktverluste gegen schwächere Mannschaften im heimischen "Vogtlandstadion" wie Grimma (1:2), Cottbus II. (3:4) und Eilenburg (1:1) oder die Schlappen gegen Meuselwitz (je 0:3), eine davon in der Endphase der Saison als Vorentscheidung zugunsten der Magdeburger.
Der Auftakt 2005/2006 misslang gründlich (Magdeburg 2:4/H). In den folgenden 6 Spielen blieb man unbesiegt, der Rückstand zum Spitzenreiter und späteren Staffelsieger, der optimal gestartet war (7 Spiele/7 Siege), gestaltete sich allerdings beachtlich (7 Punkte). Einen weiteren Rückschlag gab es dann in Meuselwitz (0:3). Der VFC war nun einer von mehreren Verfolgern mit viel Luft nach ganz oben (8 Punkte). Bis zur Winterpause wurde dann Boden gut gemacht, wenn auch nur wenig. Nur noch 1 Niederlage wurde kassiert, die allerdings mehr als unnötig und überraschend (Grimma 1:2/H). Die Schwarz-Gelben gingen als 4. ins Jahr 2006. Der Abstand zum FCM war wieder etwas geschmolzen (6), dafür war man nicht mehr Verfolger Nummer 1. Plauen war zwar die auswärtsstärkste Mannschaft (5 Siege/2 Remis/1 Niederlage), dafür zu Hause aber nicht gut genug (4 Siege/1 Remis/2 Niederlagen).
Der Start in die Frühjahrsrunde war dann auch hier gekennzeichnet von Spielausfällen. Der VFC erwies sich als beste Mannschaft der zweiten Hälfte der Saison und zeitigte insgesamt 32 Zähler. Plauen hatte aber auch weiterhin zu Hause teilweise Sand im Getriebe, es gab Remis (Halle 0:0/Bautzen 2:2) und schwer erkämpfte Siege gegen eigentlich "leichte Kost" (Oberlausitz 1:0/Dresden-Nord 2:1). Dem gegenüber stand ein Spiel wie gegen Halberstadt (6:2). Ging der VFC früh in Führung, wurde es für den Gegner im "Vogtlandstadion" brenzlig, anderenfalls hatten die Südsachsen zuweilen viel Mühe. In der Heimtabelle war man als 5. wesentlich schlechter als der Staffelsieger (27 zu 37 Punkten), auswärts holte man immerhin 35 von möglichen 45 Punkten und war der Primus der Liga. 11 der 15 Spiele wurden in der Fremde gewonnen, darunter das Spiel beim FC Sachsen (3:2) und das Vogtland-Derby in Auerbach (2:0).

Der VFC im Sachsenpokal der letzten 5 Jahre:
Das Abschneiden der Vogtländer im Sachsenpokal seit 2000/2001 ist bemerkenswert. Man stellt neben Aue die erfolgreichste Mannschaft in diesem Zeitraum. 2x stand man im Endspiel und holte 2003/2004 den Pokal gegen den damaligen späteren Zweitligaaufsteiger Dynamo Dresden (1:0). Ein Jahr zuvor wurde das Endspiel noch unglücklich mit 2:3 an gleicher Stätte verloren. 2000/2001 scheiterte man im Halbfinale knapp gegen Regionalligist Aue im Elfmeterschießen. Pokalspiele gegen den CFC jeweils im "Vogtlandstadion" gab es auch schon mehrere. 2002/2003 blieb man mit 3:2 (Viertelfinale) siegreich und schoss "nebenbei" noch Matthias Schulz als CFC-Trainer ab. 2004/2005 dann ein anderes Bild, in Runde 1 hatte der VFC damals auf das Freilos verzichtet, weil man sich gegen den CFC entsprechende Einnahmen wie sportlichen Erfolg versprach. Das Resultat war ein glückliches 2:0 für uns und das frühe Aus für den VFC. Der dafür verantwortliche Manager wurde damals übrigens u. a. deswegen wenig später entlassen. In zu Ende gehenden Pokalsaison waren die Stationen Landesligist Dresden-Nord II. (3:2/A), Oberligist Dresden-Nord (2:1/H), Zwickau in einem hitzigen und spannenden Derby (1:1 n. V., 5:4 n. E./A) und schließlich der nächste Landesligist (Aue II. 2:0/A). Für das Endspiel gegen den Chemnitzer FC rechnet man in Plauen übrigens mit bis zu 7.000 Besuchern. Das Endspiel 2005 gegen Dynamo sahen gut 9.000 Zuschauer an einem Mittwochabend, 2004 waren es sogar 10.400 - beides natürlich mit einem gehörigen Anteil Dresdner Fans (3.500 und 4.000).

Der Trainer:
Tino Vogel (36) betreut die Oberliga-Mannschaft des VFC mittlerweile im 3. Jahr. Er konnte die Plauener weiterhin an der Spitze etablieren. Sein größter Erfolg war der Staffelsieg gleich in der 1. Saison mit der allerdings erfolglosen Relegation zur Regionalliga (Hertha BSC II. 2:4, 3:2). Der Sohn von "Matz" Vogel kam 2003 vom VfB Pößneck als Nachfolger von Rene Müller zum Club. Er hat noch einen Vertrag bis Juni 2007, war aber in dieser Saison nach den zuweilen mäßigen Heimvorstellungen bei Teilen der Fans nicht unumstritten. Vogel wird unterstützt von Co-Trainer Roland Färber (39), der als Spieler in Aue und zuletzt in Plauen aktiv war. Besucher des Chemnitzer Oldie-Hallenturniers werden sich vielleicht an ihn erinnern.

Die Mannschaft:
Etatmäßige Nummer 1 im Tor ist Rene Golle (32). In der Abwehr gelten Kapitän und Routinier Marco Hölzel (34), Eric Noll (30) und Daniel Fahrenholz (26) als feste Größen. Im Mittelfeld sind dies René Schulze (29) und Matthias Pannach (27). Auf sich aufmerksam machen konnte hier mit Manuel Stiefel (21) ein noch recht junger Spieler. Er zählte in 28 Spielen zum Aufgebot des VFC und stand mehrmals in der Anfangsformation. Absolute Nummer 1 im Angriff ist Christian Reimann (26), der in 23 Spielen die bemerkenswerte Anzahl von 19 Toren erreichte. Reimann hat noch einen Vertrag bis Juni 2007 mit einer Option des Vereins auf eine Verlängerung bis 2008. Gesetzt ist im Sturm dazu der Ukrainer Andriy Zapyshnyi (34), seit 1995 aktiv für den VFC und mittlerweile fast schon zum "Inventar gehörend". Er erzielte immerhin 10 Tore. Dahinter versucht mit Marcel Schuch (21) ein weiterer jüngerer Spieler den endgültigen Sprung in die Stammformation. Er erzielte in 17 Spielen 5 Tore, war bei der "Pokal-Generalprobe" gegen Energie Cottbus II. (3:4/H) am vergangenen Samstag übrigens zum 2:0 erfolgreich und lief auch hier von Anfang an mit auf. Beim VFC haben übrigens schon die Personalplanungen für 2006/2007 längst begonnen und hier gibt es eine interessante Akte. Mit Ricardo Persigehl (19) wurde der Filius eines unserer ehemaligen Oberligaspieler (Stefan Persigehl) von Bezirksklassist Fronberg Schreiersgrün verpflichtet. Er spielte bis 2004/2005 in der A-Jugend des VFC und wurde dann nach Schreiersgrün quasi "delegiert", wo er sich als treffsicher erwies. Die ersten Schritte mit dem runden Leder unternahm er übrigens in Rostock, wo Vater Stefan 1991/1992 in der damaligen neuen deutschen Bundesliga für den FC Hansa spielte.

Das Umfeld / Stimmung / Fans:
Letzte Saison konnte man im Schnitt rund 1.300 Fußballfreunde im "Vogtlandstadion" begrüßen. 2005/2006 wurde ein leichter Anstieg verzeichnet (1.462). Den Tiefpunkt des Interesses bildete ausgerechnet das letzte (Heim-)Spiel vor dem Pokalendspiel gegen den CFC mit mageren 761 zahlenden Besuchern gegen Cottbus II. Den größten Ansturm erlebte die Arena im Plauener Norden schon am 1. Spieltag gegen den 1.FC Magdeburg (3.704). Der FC Sachsen lockte auch noch mal 2.600 an, das Vogtland-Derby gegen den VfB Auerbach sahen gut 2.000. Ansonsten war der "ganz harte Kern" bei etwas mehr als 800 anzusiedeln. Für die neue Spielzeit erhofft man sich mehr Zuschauer durch die Derbys gegen den FSV Zwickau und den CFC. Der VFC zählte neben dem FCM und Leipzig zu den 3 Vereinen der Süd-Staffel, die an der Lizenzierung zur Regionalliga teilgenommen hatten. Im Gegensatz zu den letzten Jahren wurde die Spielgenehmigung für die dritte Liga diesmal ohne geforderte Bürgschaften erteilt, der Etat sollte sich dabei auf knapp unter 1 Mio. EUR belaufen.

Das Stadion

Schon im letzten Jahr, damals an einem Dienstagabend im Spätaugust unter den 700 Lux des Flutlichts, war das „Vogtlandstadion“ Gastgeber für eine Sachsenpokalbegegnung gegen den Chemnitzer FC. Seit dem hat sich das Stadion kaum verändert. Es ist immer noch die kleine Leichtathletikarena in mitten des Plauener Sportparks, eingesäumt von alten, Schatten spendenden Bäumen. 12.000 dürfen die Stadiontore passieren. 1.400 von ihnen finden einen Sitzplatz auf der charakteristischen Tribüne, die aus zwei Teilen besteht, getrennt durch das Marathontor. Der Gästeblock liegt links von der Tribüne und umfasst die Hälfte der Südkurve. Man sollte festes Schuhwerk tragen, die Traversen sind nicht gerade im besten Zustand. Die kulinarische Versorgung ist dagegen gut. Eintritt erhält man für dieses Sachsenpokalfinale im Tausch gegen 7 EUR, ermäßigt 5.

Die Route

Zum Abschluss einer Saison mit weiten Reisen wie nach Kiel oder Emden gibt es noch einmal eine kurze Tour. Keine 100 km muss man nach Plauen fahren. Los geht es wie immer in Chemnitz auf der A4, die man dann am Kreuz Chemnitz gleich zugunsten der A72 Richtung Hof verlässt. Man kann ab Chemnitz natürlich auch gleich auf der A72 starten.
An der Anschlussstelle Plauen-Ost (7) fährt man dann von der Autobahn ab und auf der B173 nach Plauen hinein. Es geht rechts vorbei am Neubaugebiet Chrieschwitz und dann nach einem weiten Bogen über die Bahn und die Weiße Elster. Unmittelbar nach dieser Brücke biegt man, der Hauptstraße und B173 folgend, links ab. Nach wenigen Metern geht halb rechts und den Berg hoch eine Straße ab. In diese biegt man ein, ein Wegweiser „Vogtlandstadion“ hilft bei der Orientierung. Nun muss man eigentlich immer nur gerade aus, oder leicht rechts Richtung Jößnitz fahren. Bevor dann die Straße vollständig im Wald verschwindet geht es noch mal links und schon ist man auf der Straße „Nach dem Stadion“. Links vor dem Vogtlandstadion ist dann ein großer Parkplatz, der dem zu erwartenden Zuschauerzuspruch genügen sollte.

Distanz ab Chemnitz: 80 km - Geschätzte Fahrtzeit: reichlich 1 h - Empfohlener Start: 12 Uhr

Baustellenreport
  • - A72 zwischen Stollberg-West (13) und Zwickau-West (9) 15 km

Finale - Sachsenpokal - Saison 2005/2006
Samstag, 03. Juni 2006, 16:00 Uhr
Vogtlandstadion, Plauen
Zuschauer: 4.148
Schiedsrichter: Walther (Zwickau)


Tore

Die Bilanz

 ZahlSUNTore
Alle Spiele833211:6
Heimspiele31205:1
Auswärtsspiele52126:5
Ligaspiele62317:3
Pokal-/Relegationsspiele21014:3

Der Ergebnisrückblick

1996/1997Regionalliga Nordost14. SpieltagVFC Plauen - Chemnitzer FC0:1 (0:1)
1996/1997Regionalliga Nordost31. SpieltagChemnitzer FC - VFC Plauen0:0 (0:0)
1997/1998Regionalliga Nordost13. SpieltagVFC Plauen - Chemnitzer FC2:1 (1:0)
1997/1998Regionalliga Nordost30. SpieltagChemnitzer FC - VFC Plauen1:1 (0:0)
1998/1999Regionalliga Nordost3. SpieltagVFC Plauen - Chemnitzer FC0:0 (0:0)
1998/1999Regionalliga Nordost20. SpieltagChemnitzer FC - VFC Plauen4:0 (1:0)
2002/2003SachsenpokalViertelfinaleVFC Plauen - Chemnitzer FC3:2 (2:0)
2004/2005Sachsenpokal1. RundeVFC Plauen - Chemnitzer FC0:2 (0:0)