Wiedersehen mit und Punktspieldebüt gegen Markranstädt...
von Timo Görner
...denn mit dem SSV kreuzte der CFC schon 2x die Klingen im Sachsenpokal. 2002/2003 gewannen die Himmelblauen mit 5:1 im Achtelfinale und verlor beim Stand von 1:0 Holger Hiemann durch einen Platzverweis. 1997/198 siegte Chemnitz 2:0 in der 1. Runde.
Rückblick auf die letzte Saison des SSV:
Nach Rang 3 in der Spielzeit 2005/2006 mit durchweg einstelligen Platzierungen seit dem Wiederaufstieg 1999 und dem 9. als schlechtestes Abschneiden galten die Randleipziger vor der abgelaufenen Spielzeit durchaus als Mitfavorit auf Staffelsieg und Aufstieg. Wie in der Saison davor entwickelte sich ein, wenn auch diesmal nicht ganz so spannender, Zweikampf - diesmal zwischen dem SSV und der U23 des FC Erzgebirge, in der Endabrechung deutlich mit 11 Zähler und 15 Toren distanziert wurde. Nach Spieltag 22 lagen beide Rivalen noch recht dicht zusammen, der Vorsprung des SSV betrug nur 3 Punkte. 1 Woche zuvor war zudem auch das zweite direkte Duell mit 1:0 zugunsten der Erzgebirgler ausgegangen. In den folgenden Begegnungen verloren die Lila-Weißen aber zuviel Boden durch unnötige Punktverluste. Dagegen erwies sich die Mannschaft aus dem Regierungsbezirk Leipzig. 6 weitere Spiele wurden noch gewonnen, nur Pirna Copitz (1:2/H) und die II. des CFC (2:2/A) konnten gegen den Staffelsieger punkten. Die Entscheidung über den Staffelsieg war da aber schon gefallen. Der Triumph wurde 3 Spiele vor dem Finale perfekt, als der SSV exakt am 19.05.2006 zu Hause Görlitz mit 2:1 schlug.
71 erzielte Treffer waren ebenso Liga-Spitze wie die 25 Gegentore. Nur 4 der 30 Spiele verlor Markranstädt, davon wie schon angesprochen beide Duelle gegen Aue II. Im Sachsenpokal scheiterte der Spiel- und Sportverein im Achtelfinale am VFC Plauen vor eigener Kulisse (0:4).
Die Saison 2007/2008 bislang:
Von vielen als „Nr. 2 der Aufsteiger“ eingeschätzt sorgte der SSV schon am 1. Spieltag ausgerechnet bei den höher eingestuften Kollegen aus Gera (3:0) für ein deutliches Achtungszeichen. Am vergangenen Sonntag hatten die Blau-Weißen auch den VFC Plauen am Rand einer Niederlage (2:2). Man dürfte mit diesem Start zufrieden sein.
Im Sachsenpokal trifft Markranstädt in Runde 1 im Bezirksderby auf den Bornaer SV (A).
Nicht mehr dabei:
3 Spieler von geringerer Bedeutung haben den Verein verlassen.
Neu dabei:
Gleich 3 der insgesamt 8 Neuzugänge holte sich der SSV mit Mario Schaaf (25), Patrick Petzold (27) jeweils für das Mittelfeld sowie Thomas Hönemann (26) für den Sturm vom neuen Ligakonkurrenten FC Eilenburg. Alle drei gehörten überwiegend zum Stamm der Überraschungsmannschaft von Achim Steffens. Hönemann glänzte dort mit 6 Toren (21 Spiele) und verließ den FCE aus beruflichen Gründen. Er soll zudem nicht mit dem zuweilen eigenwilligen Steffens klar gekommen sein.
Für die Abwehr wechselte aus Pößneck Frank Müller (20), der sich beim dortigen VfB in der Rückrunde einen Stammplatz erkämpfen konnte, zum SSV. Neu für das Tor sind Nico Hinz (21/Schönberg) und Andreas Rudolph (19/Zwickau II). Die Abwehrspieler Christian Geidus (24) und Oliver Skrocki (25) kamen aus der Landesliga Sachsen von den Kickers Markleeberg.
Hinz, Räbsch, Schaaf und Hönemann zählen momentan zur Startformation.
Der Trainer:
Matthias Wentzel (37) ist seit 01.07.2007 als Trainer für die 1. Mannschaft des SSV verantwortlich. Er absolvierte von 1991 bis 1998 insgesamt 109 Spiele in der 2. Bundesliga für den FC Carl Zeiss Jena und beendete seine Laufbahn in der Saison 2000/2001 mit noch mal 9 Einsätzen beim FC Sachsen Leipzig in der Regionalliga Nord. Danach scheiterte sein Einstieg als Trainer in der Nachwuchsabteilung der Leutzscher.
Die Mannschaft:
Der Kader konnte punktuell verstärkt werden und beinhaltet den einen oder anderen bekannteren Kicker, der schon Oberliga oder höher gespielt hat. Nummer 1 im Tor ist Nico Hinz (21). In der Abwehr gelten Patrice Meißner (25), Rico Kipping (33), Rene Steuernagel (26) und Frank Räbsch (31) als feste Größe. Im Mittelfeld sind Mario Schaaf (25), Lars Weißenberger (30) Stamm. Für den Sturm verdienen Christian Mittenzwei (28), Martin Genschur (23), Thomas Hönemann (26) und Ronny Kujat (33) eine Erwähnung. Räbsch kam im Sommer 2004 vom 1. FC Lok Leipzig. Für die Leipziger als VfB und 1. FC Lok schnürte er seit 1995 die Töppen. Ebenfalls schon für die Blau-Gelben gespielt hat Lars Weißenberger, der ebenfalls im Sommer 2004 aus Zwickau kam. Torjäger Christian Mittenzwei wiederum versuchte 2001 mit dem Wechsel von Stahl Riesa zur II. von Hertha BSC 2 Jahre lang erfolglos den Sprung in den Profibereich bevor er im Juli 2003 ebenfalls beim 1. FC Lok landete. Ein Jahr später erfolgte der Wechsel nach Markranstädt. Die Bilanz aus den ersten beiden Spielen liest sich mit 2 Treffern sehr ordentlich. Neuzugang Hönemann erwies sich in den ersten 2 Spielen als „Volltreffer“ und erzielte bereits 3 Tore. Ronny Kujat (33) wiederum konnte bereits beim CFC (1999 bis 2001) Erfahrungen im bezahlten Fußball der 2. Liga sammeln. Nach dem Abstieg der Himmelblauen zog es unseren Ex-Aufstiegshelden und die „Hand von Osnabrück“ für 1 Jahr nach Erfurt und anschließend wieder nach Leipzig zum FC Sachsen. Auch hier wurde er zum Aufstiegshelden, diesmal in die Regionalliga Nord 2003/2004, worauf er einen Wechsel nach Braunschweig erzwingen wollte. Das und die Verdächtigungen im Wettskandal ließen die Ehe mit den Leutzschern schrittweise zerrütten. Das Ende der Liason war ein Vergleich nach Feststellung seiner Unschuld. Im Juli 2005 kam der Wechsel nach Markranstädt. Dort stieg er nun zum dritten Mal in seiner Karriere auf.
23 Spieler stehen im Aufgebot des SSV; davon 3 Torhüter. 25,8 Jahre im Schnitt sind Mittelfeld der Liga.
Das Umfeld:
Im Gegensatz zum vorsichtigen Trainer und der eher zurückhaltenden Vereinsführung hat Hauptsponsor Holger Nussbaum (38) ehrgeizige Pläne. Er will den Durchmarsch in die neue Regionalliga. 7 Spieler sind bei Nussbaums Hydraulik GmbH in Markranstädt beschäftigt welche insgesamt 220 Leuten Lohn und Brot gibt sowie 35 Lehrlinge in der Belegschaft führt. Konkrete Angaben wie viel Nussbaums Firma zum 300.000 EUR-Etat für diese Saison beisteuert, gibt es nicht. Der Haushalt ist vergleichbar mit dem des VfB Auerbach, der ja keinerlei Ambitionen auf die neue Regionalliga hegt.
Die Heimspiele der Aufstiegssaison sahen trotz des großen sportlichen Erfolges nur knapp 300 Zuschauer im Schnitt. Für die aktuelle Spielzeit erhofft sich der SSV wenigstens derer 500. Den Heimauftakt gegen die Plauener wollten 816 sehen, in Gera wurde der SSV von 70 Fans begleitet. Der Kassenschlager dürfte der 13.04.2008 werden, je nachdem wie viele eigene Fans der FC Sachsen angesichts der dann aktuellen sportlichen und wirtschaftlichen Situation mobilisieren kann. 100.000 EUR mussten erst einmal in das „Stadion am Bad“ mit einer Kapazität von 5.000 Besuchern investiert werden, um Auflagen im Sicherheitsbereich zu erfüllen. So frei wie sich die CFC Fans Oktober 2002 in dieser Arena bewegen konnten, wird es dann in Zukunft kein Gästefan, speziell bei den brisanteren Begegnungen, tun können. 600 Mitglieder hat der Verein, dem Präsident Michael Urlaub als Vorsitzender leitet. Mit Badminton, Volleyball, Tischtennis, Judo, Hallenradsport und Turnen beherbergt man noch weitere Sportarten.
