Auftritt bei Überraschungsmannschaft der letzten Serie im Tief...
von Timo Görner und Erik Büttner
...denn der FC Eilenburg spielte völlig unerwartet vergangene Saison bis zum drittletzten Spieltag um den Aufstieg mit. Momentan sieht die Realität für die Rand Leipziger doch wesentlich anders aus.
Der FC Eilenburg 2006/2007:
Der große Einbruch, auf den alle Experten und die Fans der direkten Konkurrenz aus Cottbus, Chemnitz und Leipzig warteten, war nicht zu verzeichnen. Wenn man der FCE schwächelte, dann in den letzten 7 Partien. 4 Niederlagen, dabei 3 Heimpleiten, waren zu beklagen, dabei zweimal eher unerwartet (Dresden-Nord 0:3/Pößneck 1:2) und einmal weniger (FC Sachsen 0:1). Hinzu kam die Niederlage in Cottbus (1:4), als nur ein Sieg die Eilenburger im Rennen gehalten hätte. Zum Finale setzte Eilenburg jedoch noch einmal ein deutliches Achtungszeichen (Plauen 3:2/A). Damit sicherten sich die Nordsachsen den Bronzeplatz noch vor den Leipzigern. Der Sieg beim VFC selber machte den FCE endgültig zu den "Auswärtskönigen". Nur 3 Spiele wurden auf fremden Rasen verloren, 9 gewonnen. Keine andere Mannschaft schoss auswärts mehr Tore (25). Dafür zeigte sich der FC im eigenen Stadion nicht so heimstark, wie es hätte sein müssen. Gegenüber Cottbus verlor Eilenburg auf eigenem Platz gleich 13 Punkte. Die Offensive platzierte sich im Spitzenbereich (43), die Defensive war ein wenig zu anfällig (32). Immerhin 3x wurde die Tabellenführung geholt, Platz 2 weitere 13x. Im Sachsenpokal scheiterte der FCE im Achtelfinale deutlich am FC Sachsen (0:3/H).
Delegierungen für diese Saison bislang:
9 Spieler gingen und kamen. Mit Patrick Petzold (27), Mario Schaaf (25/jeweils Mittelfeld) und Stürmer Thomas Hönemann (26/6 Tore) wechselten gleich 3 Spieler zum Aufsteiger Markranstädt. Hönemanns Sturmpartner Christian Fischer (29/3 Tore) zog es zur SG Taucha (Bezirksliga Leipzig). Dazu ging Nico Knaubel (27/Abwehr) nach Bad Düben (Bezirksklasse Leipzig). Von 9 Abgängen waren 5 Stammspieler. Ferner sei noch erwähnt, dass Sturmtalent Benjamin Fraunholz (22) auch in Eilenburg nicht den Durchbruch schaffte und jetzt in Borna (Landesliga Sachsen) spielt.
Unter den Neuzugängen finden sich keine "Kracher". Den größten Bekanntheitsgrad dürfte Daniel Ferl (27/Mittelfeld) haben, der vom FC Sachsen kam (17 Spiele/2 Tore). Für die Abwehr wurde Thomas Sawetzki (26/Pößneck) verpflichtet. Dazu wechselten mehrere Spieler von U23-Mannschaften wie Aue, Cottbus, Dresden (Dynamo) und Leipzig (FC Sachsen) an die Mulde. Als Spielmacher im Mittelfeld holte der FCE von Dynamos II Reimund Linkert (24). Ganz interessant ist außerdem noch Stürmer Sebastian Gasch (24). Er spielte bis Juli 2006 in Grimma und ging dann für 1 Jahr nach Australien zum Parkvale FC.
Der Trainer:
Achim Steffens (57) betreut auch in dieser Saison die 1. Mannschaft des FCE. Der Verein und er einigten sich wenige Tage vor dem Ende der Erfolgssaison auf eine Verlängerung des Vertrages bis Juli 2009.
Die Mannschaft:
Nummer 1 im Tor bleibt Norman Becker (31), der zum Auftakt gegen Pößneck schon nach 18 Minuten "Rot" gesehen hatte (Handspiel außerhalb des Strafraums) und danach 2 Spiele gesperrt war. Sein Vertreter war Christian Kotzbau (23). In der Abwehr sind Daniel Baude (24), Daniel Ackermann (26), Florian Korb (25) zur Zeit Stammspieler. Neuzugang Thomas Sawetzki (26), der Abwehrchef werden sollte, kam bislang noch nicht zum Einsatz (verletzt). Im Mittelfeld erhielten Daniel Ferl (27), Sven Moritz (29), Daniel Bernhardt (23) und der bereits 4x erfolgreiche Christian Schmidt (27) das Vertrauen des Trainers. Schmidt ist jedoch momentan verletzt. Im Angriff ist Sebastian Gasch (24/6 Tore) gesetzt. Sein Sturmpartner ist Christian Haufe (24/4 Tore).
Der Kader ist mit 18 Feldspieler und 2 Torhüter wie in der Vorsaison einer der Kleineren der Liga. Der Altersschnitt von 24,8 Jahre ist ungefähr auch das, was die meisten Mannschaften aufweisen.
Der FC Eilenburg 2007/2008 bislang:
Nur 2 Siege in den beiden Nachholspielen gegen den CFC und beim HFC können die derzeit geringen Chancen auf Rang 3 oder 4 wieder mehren. 11 Zähler auf Rang 4 sind momentan eine schwere Hypothek zumal noch 8 Vereine davor liegen.
Der Auftakt gegen einen Abstiegskandidaten gelang alles andere als optimal (Pößneck 2:2/H). Konnte man die folgende Niederlage (Meuselwitz 1:2/A) noch als "möglich" abhaken, stellte das nächste Spiel gegen Aufsteiger Gera einen Rückschlag dar (1:4/H). Daran schloss sich die Klatsche in Auerbach (1:4). Nach 3 Spielen herrschte „Land unter“ in Eilenburg, den "Galliern 2006/2007 vor den Toren Leipzigs". Es passte dazu, dass nach dem bis dato besten Spiel und Zwischenergebnis der Abbruch gegen Plauen mit folgendem Verlust der Punkte am "grünen Tisch" folgte. In Bautzen (3:1) ließ sich der FCE dann die ersten 3 Punkte nicht nehmen und drehte innerhalb von 2 Minuten ein 0:1. Danach folgte wieder Mittelmaß. 3 weitere Spiele wurden gewonnen, aber neben einem Remis auch 3 verloren.
Alle 3 bisherigen Erfolge wurden zu Hause eingefahren; es waren 2 „Pflichtsiege“ gegen die Kellerkinder Zwickau (4:1) und Sangerhausen (2:0) und ein Achtungszeichen gegen die starken Markranstädter (4:2). Dafür blieb Eilenburg gegen Jenas U23 (1:2) ohne Punkte. Auswärts wurde wenig Schrecken verbreitet, zuletzt waren die Rot-Blauen beim FC Sachsen (0:3) chancenlos. Die Heimstärke der letzten Saison ist nicht mehr vorhanden, der FCE ist nur knapp im „grünen Bereich“ und feierte den ersten Erfolg im eigenen Stadion erst im 5. Versuch. Auswärts zählt die Steffens-Elf zu den schwächsten Kollektiven der Staffel (4 Punkte). 26 Gegentore sind zuviel, 22 erzielte Treffer allerdings nicht schlecht. Alles in allem ist es aber einfach zu wenig, um ernsthaft wieder oben mitmischen zu können.
Im Sachsenpokal war Endstadion im Achtelfinale gegen den FC Sachsen (1:2 n.V./H).
Das Umfeld:
Am bescheidenen Zuspruch im 3.500 Zuschauer fassenden "Illburg-Stadion" hat sich trotz aller Vorleistungen der Spieler im letzten Jahr nichts geändert. Mit 274 Besuchern im Schnitt haben die Randleipziger den magersten Zuspruch der 16 Mannschaften. Das letzte Heimspiel gegen Markranstädt wollten 310 sehen, Jenas U23 noch 224. Damit liegt Eilenburg unter dem letztjährigen Schnitt (490).
Gespielt wird weiterhin nicht in den Vereinsfarben blau-rot, sondern im schwarz-orange des Hauptsponsors; ein Ärgernis für die traditionsbewussten Fußballfreunde des FCE. Passend zur aktuellen Lage ist, dass die Internetpräsentation des Vereins durch den einzig bekannten Fanclub, statt einer offiziellen Website wahr genommen wird. Chef des 1994 gegründeten Vereins ist nach wie vor Wolfgang Patitz, 400 Mitglieder sind unter seinem Vorsitz beheimatet.
Das Stadion
Viel hat sich seit unserem letzten Besuch nicht am Ilburgstadion getan. Es ist immer noch die gleiche weitläufige Mehrzweckarena, die zwar bis zu 12.000 Besucher fassen würde, aber nur 3.500 aufnehmen darf. Der seit dem Vorjahr bestehende ungemütliche Gästekäfig dürfte nach den jüngsten Vorfällen wieder in rege Nutzung kommen. Ungemütlich ist dieser vor allem, weil es nur einen Grashügel, aber keine Traversen gibt. Zudem ist mit verschärften Sicherheitsvorkehrungen zu rechnen. Trotzdem bleibt man am besten immer ganz entspannt, lässt alles lächelnd über sich ergehen. Dann wird das Ordnungspersonal sicher auch bissel relaxter.
Die Arena ist übrigens eine der jüngsten der Staffel. Sie besteht an Ort und Stelle erst seit 10 Jahren. Das Ilburgstadion ist das Herz einen komplett neu errichteten Sportkomplexes. Das Stadion selbst ist durch einen Erdwall eingerahmt. Nur die Haupttribüne ist mit Betontraversen befestigt. Dort finden sich auch 500 Sitzplätze. Außerdem verfügt die Arena über eine Flutlichtanlage.
Die Route
Viele Wege führen nach Rom und auch nach Eilenburg. Man kann z.B. in Chemnitz auf die B107 fahren und ihrem Verlauf direkt bis nach Eileburg folgen. Man kann über die B95 (kurz nach Frohburg recht Richtung Nenkersdorf/Flößberg abbiegen) und Bad Lausick nach Grimma und dort auf die B107 fahren. Man kann über die A4, das Dreieck Nossen und die A14 bis nach Grimma auf die B107 fahren. Oder man fährt die B95 bis zur Autobahnanschlussstelle Leipzig-Süd und dort rechts auf die A38 bis zur A14. Angekommen auf der A14 fährt man Richtung Leipzig/Halle bis zur Anschlussstelle Leipzig-Nordost und über die B87 und Taucha nach Eilenburg.
Egal wie man nun die Route wählt, man kommt in Eilenburg immer am selben Punkt raus: Der Anschlussstelle Innenstadt ("Schanzenberg"/Krospaer Straße). Die von der B107 kommenden müssen nach der Brücke recht von der B107 runterfahren und dann links in die Krospaer Straße abbiegen. Die von der B87 kommenden, befinden sich gleich auf der Krospaer Straße Richtung Eilenburg-Innenstadt.
Die Krospaer Straße mündet in einer T-Kreuzung an der man links (!) abbiegt. Der nun Rödgener Straße folgt man bis zum Kreisverkehr. Dort nimmt man die 2. Ausfahrt (fast gerade gegenüber von der Straße, von der man kommt) und fährt nun den Röhrenweg entlang. Wenn man immer schön der Nase lang fährt, stößt man dann nach ein paar Kurven in mitten einer Kleingartenkolonie (!) an einer richtigen Kreuzung auf die Schlossaue, in die man nun links einbiegt. Der Schlossaue folgt man nun, bis man schon fast aus Eilenburg wieder raus fährt und da befindet sich rechts das Ilburg-Stadion.
Parken kann man am Wegesrand. Alternative Parkflächen werden eventuell durch das freundliche Ordnungspersonal gegen eine geringe Gebühr angeboten.
Distanz: ca. 120 km - Geschätzte Fahrzeit: ca. 2h - Empfohlene Startzeit: 11 bis 12 Uhr
Adresse des Ilburgstadions: Schlossaue, 04838 Eilenburg
