Pokalauftakt in der Muldenstadt wie schon mal...
von Timo Görner und Erik Büttner
...2003/2004, damals als Regionalligist beim Oberligisten und mit Frank Rohde als Trainer.
Der SV Grimma in den letzten Jahren:
Bis 2004/2005 war der SV 1919 eine solide Oberligamannschaft, die hin und wieder einem der "Großen" der nordostdeutschen Fußballgemeinde ein Bein stellte. Ein Jahr später folgte jedoch der Abstieg aus der Südstaffel in die Landesliga. 1 Punkt sollte am Klassenerhalt fehlen, der mit 23 Punkten aus 30 Spielen und lediglich 5 Siegen auch ein wenig schmeichelhaft gewesen wäre.
In der vergangenen Spielzeit war der sofortige Wiederaufstieg nie ein Thema. Grimma lieferte eine durchschnittliche Saison ab bei der 35 Zähler auf Rang 1 fehlten. Schwachpunkt war die Heimbilanz, nur 4 Mannschaften wurden vor eigenem Publikum geschlagen. Dafür gingen immerhin 9 Begegnungen verloren. Tiefpunkte waren dabei der Auftritt gegen die Chemnitzer Nr. 2 aus Furth (0:3) und die Pleite gegen Schlusslicht Krumhermersdorf (0:1). Auswärts zeigte sich der SV besser, konnte 5x den Platz des Gegners als Gewinner verlassen und verdarb unserer II. den Klassenerhalt (1:0). Dafür gab es eine derbe Klatsche bei einer anderen II. (Dynamo, 0:5). Mittelmäßig zeigte sich die Offensive (46), ausbaufähig die Defensive (52).
Endstation im Pokal des SFV war 2006/07 bereits in Runde 1 beim 1. FC Lok Leipzig (0:2).
Personalkarussell vor der Saison:
Bemerkenswert in dieser Rubrik ist, dass sich Anfang Juli 2007 die komplette Landesligamannschaft wegen Unstimmigkeiten mit dem Manager abmeldete und sogar der Rückzug aus der Staffel drohte. Letztendlich entschieden sich dann doch noch 9 Aktive zum Bleiben. Mit wenigen externen Neuzugängen aus unteren Ligen und dem eigenen Nachwuchs konnte der Kader noch so aufgefüllt werden, dass die neue Spielzeit - wenn auch mit sportlichem Substanzverlust - in Angriff genommen werden konnte.
Der Trainer:
Betreut wird die Mannschaft von Frank Blumtritt (38). Dieser wird unterstützt von seinem Co-Trainer Volker Dietrich (46).
Die Mannschaft:
Wie der CFC bietet auch der SV Grimma eine noch junge Mannschaft auf, deren Durchschnittsalter 22,1 Jahre beträgt. 19 Spieler inklusive 2 Torhüter stehen im Kader. Routinier des Kollektivs ist mit Ragnar Zaulich (35) einer der "Überlebenden" aus Oberligatagen. Ansonsten hat keiner der Akteure so etwas wie einen Bekanntheitsgrad oder konnte sich in der aktuellen Landesligastaffel besonders hervorheben.
Die aktuelle Saison:
Bisher hielt sich Grimma mit einer "kleinen Heimserie" über Wasser, bei der es jeweils zwei knappe Siege (Heidenauer SV, Görlitz 1:0) gab. Auswärts war dagegen bei einem Torverhältnis von 4:13 bislang nichts zu holen. Angefangen vom Auftritt in Leipzig beim 1. FC Lok (0:3), in Neugersdorf (1:3) und schließlich das Debakel bei Dynamos U23 in Dresden (3:7). Am Sonntag nun bröckelte gegen Aufsteiger BSC Freiberg beim 1:2 der Heimnibus.Als nächster Gegner wartet der erstarkende VfB Fortuna Chemnitz (A). Für die junge Mannschaft dürfte der Abstiegskampf in den kommenden Wochen vermutlich bis zum Saisonende die Realität sein.
Das Umfeld:
Schon zu besseren Zeiten in der Oberliga in Grimma und Umland kaum größer beachtet, hat der SV 1919 nun in der Landesliga verständlicherweise noch mehr zu kämpfen, um sich einigermaßen über Wasser zu halten. 3 Mannschaften im Herrenbereich und 10 im Nachwuchssektor spielen im Verein. Mehrere Abgänge im Bereich der 1. und 2. Mannschaft führten Anfang September zu einer neuen Konzeption der Fußballabteilung. Man setzt voll auf den Nachwuchs, formierte eine fast völlig neue und sehr junge Landesligatruppe, wie auch eine U23 in der Kreisliga Muldental, wobei man aus anderen Gemeinschaften durchaus talentierte A-Jugendliche holen konnte.
750 Mitglieder zählt der SV Grimma 1919, der sich unter diesem Namen 1991 aus seinem Vorgänger Motor Grimma bildete und damit der mitgliederstärkste seiner Art im Heimatlandkreis ist. Ziel für die aktuelle Spielzeit, ist der Erhalt der Landesliga, wenn dann auch nur noch als Sechstligist. Leiter der Geschäftsstelle ist mit Harald Sather ein bundesweit bekannter und durchaus geschätzter Schiedsrichter mit Erfahrung aus Oberliga und 1. Bundesliga (Schiedsrichter-Assistent, 4. Mann).
Jeweils 120 Besucher interessierten sich für die beiden Punktspiele im "Stadion der Freundschaft". Am Mittwoch dürften es vielleicht 30, 40 Neugierige mehr sein. Auf alle Fälle nicht mehr als die Himmelblauen mitbringen werden.
Das Stadion
Schon einige Mal spielte der CFC in Grimma, doch noch nie in der eigentlichen Heimstatt des SV 1919, dem „Stadion der Freundschaft“. Diese Anlage ist das Hauptstadion eines Sportareals am Rande der Innenstadt, zu dem auch der bekannte Kunstrasenplatz „Jahnstadion“ gehört.
Nach dem 2. Weltkrieg bezog der SV Grimma mit seinen Vorgängern Quartier an der Friedrich-Oettler-Straße. Nach und nach entstand ein ansehnliches Sportzentrum. Das Stadion verfügt über eine kleine Tribüne, eine ausgebaute Gegengerade mit 15 Traversen, eine Laufbahn sowie einen Gebäudekomplex an dessen Giebel eine elektronische Anzeigetafel montiert ist. Die ebenfalls vorhandenen Sicherheitszäune erinnern noch an gute alte Oberligatage.
2003 war das „Stadion der Freundschaft“ Vorrunden- und Halbfinalspielort bei der EM der U19-Mädels. Weil die Arena auch unter der Flut gelitten hatte, bekam das Stadion für den EM-Einsatz auch noch eine Frischzellenkur.
In früheren Tagen durften einmal bis zu 15.000 die Stadiontore passieren. Heute sind es noch 8.000, 300 von ihnen dürfen auf den vor Regen geschützten Sitzschalen Platz nehmen.
Die Route
Um nach Gimma zu kommen, bieten sich mehrere Varianten an:
Möglichkeit 1:
Von Chemnitz aus fährt man über A71 und die B95 Richtung Leipzig. Nach der Ortsdurchfahrt Frohburg biegt man an der Ampel rechts Richtung Nenkersdorf/Flößberg ab. Angekommen in Flößberg fährt man rechts auf die B176 in Richtung Bad Lausick. Dort geht es dann links Richtung Otterwisch. Unmittelbar nach dem Ortsausgang Bad Lausick muss man dann rechts Richtung Grimma fahren. In der Muldestadt steuert man die B107 Richtung Wurzen bzw. Autobahn an. Nach dem man an einer Schule rechts abgebogen ist – weiter auf der B107 fahrend – taucht links schon das „Stadion der Freundschaft“ auf.
Nun kann man auf die Suche nach Parkplätzen gehen. Direkt am benachbarten Jahn-Stadion gibt es einen recht ordentlichen Parkplatz, der eigentlich ausreichen sollte. Wenn nicht, gibt es gegenüber der oben genannten Schule noch Stellflächen, allerdings gebührenpflichtige.
Möglichkeit 2 (wenn man ein schnelles Auto hat):
In Chemnitz auf die Autobahn A4 Richtung Dresden fahren. Ab dem Dreieck Nossen (76/38) Leipzig über die A14 ansteuern und an der Anschlussstelle Grimma (31) die Autobahn verlassen. Dann auf der B107 nach Grimma hinein fahren. Man kommt ebenfalls direkt am Stadion vorbei.
Möglichkeit 3:
In Chemnitz (Glösa) auf die B107 und über Rochlitz und Colditz immer an der Chemnitz und der Mulde entlang nach Grimma fahren. Das ist landschaftlich reizvoll, aber eine ziemliche „Kurverei“.
Distanz: ca. 60 km (Mgl. 1, 3) / 100 km (Mgl. 2) - Geschätzte Fahrzeit: reichlich 1 h - Empfohlene Startzeit: 12 Uhr
Adresse des Stadion der Freundschaft: Friedrich-Oettler-Straße 5, 04668 Grimma