Vorbericht

Halbfinale - Sachsenpokal - Saison 2010/2011
SSV Markranstädt
SSV Markranstädt
1:3
Chemnitzer FC
Chemnitzer FC

Wiedersehen mit dem "RB-Sprungbrett" …

von Timo Görner

… denn zum einen duellierten sich der CFC und der SSV Markranstädt bereits im Herbst 2002 auf Sachsenpokalebene und 2007/2008 in der damaligen Oberliga Nordost Süd, zum anderen war der Verein das Sprungbrett für den späteren RB Leipzig in den deutschen Fußball.

Unser Gegner in den letzten Jahren:

Die jüngere Vergangenheit des SSV Markranstädt ist schon bemerkenswert. 2007 gelang dem Verein vor den Toren Leipzigs der Sprung in die damalige viertklassige Oberliga Nordost Süd. Damals von vielen bei weitem nicht unbedingt als Abstiegskandidat angesehen spielte man fast bis zum Schluss sogar um die Qualifikation für die neue 4. Liga – hier Regionalliga Nord – mit. Als drittbeste Hinrunden Mannschaft war man nach Runde 20 und 21 jeweils sogar Tabellenführer und ärgerte die Topfavoriten aus Halle, Chemnitz. Danach begann der Einbruch des Aufsteigers der runter bis auf Platz 10 führte. Bis zum Saisonfinale gelang nur noch 1 Sieg. Dennoch trotz kleiner Enttäuschung ein gutes Abschneiden des SSV, der damit ohne eigentlich sportlich versagt zu haben wieder in Liga 5 angekommen war. Im folgenden Jahr wurde Rang 6 erreicht, die Regionalliga Nord war mit 19 Zählern Rückstand auf Staffelsieger Meuselwitz weit weg. Die vorerst letzte Saison des SSV in der gewohnten Form, ein Getränkekonzern aus Österreich dem zuvor von Seiten der beiden Traditionsvereine aus Leipzig aus verschiedenen Gründen abgesagt wurde übernahm die Spielgenehmigung der Blau-Weißen für die Oberliga 2008/2009. Nach dem der neu installierte Verein den Sprung in die Regionalliga Nord wie geplant geschafft hatte kehrten die Mannschaften RB Leipzig II bis IV wieder zum SSV zurück und wurden zur 1., 2. und 3. Mannschaft. Die neue 1. Mannschaft des SSV stieg in die sechstklassige Landesliga Sachsen auf. Das Comeback des SSV.

Delegierungen für diese Saison:

Aufgrund der Besonderheiten für diese Saison nur ein paar Anmerkungen zu den Neuen. Die Landesliga-Mannschaft der Rand Leipziger wurde vor allem mit ehemaligen Spielern des RB Leipzig II bestückt. Hinzu kamen mehrere Akteure der 1. Mannschaft für die das Projekt RBL in der Regionalliga Nord aus sportlichen Gründen keine Verwendung mehr hatte. 5 Aktive im Mittelfeld mit dem Ex-Dresdner Michael Lerchl (23), Mario Schaaf (28), Christian Mittenzwei (31), Sebastian Wille (25), Patrick Bick (33). "Externe Neuzugänge" finden sich nur 3 an der Zahl. Für den Angriff Christian Haufe (26) vom 1. FC Lok Leipzig und Robert Fischer (26) von Germania Halberstadt. Für die Abwehr Felix Bartolini (20) von den Kickers Markleeberg. Aus der ehemaligen II. Mannschaft des umstrittenen Vereins finden sich noch 2 Personalien die durchaus erwähnenswert sind. Robert Scannewin (24/Mittelfeld) und Torjäger Thomas Hönemann (30). Scannewin kommt aus der Jugendabteilung der SG Dynamo Dresden, wechselte von der dortigen U23 im Juli 2004 zum FV Dresden Laubegast 06. Über die erneute Station Dynamo ging es dann ohne dort den Durchbruch zu schaffen nach Meuselwitz und zu Bayer 04 Leverkusen II. 2009 dann der Wechsel zu RB Leipzig. Januar 2010 dann die Delegierung zur dortigen II. Mannschaft, jetzt steht er seit Saisonbeginn dem SSV zur Verfügung. Hönemann war in der Relegationssaison 2007/2008 zur neuen Regionalliga Leistungsträger der Blau-Weißen, erzielte immerhin 10 Tore in 29 Spielen und war 5x als Vorlagengeber erfolgreich. Danach folgte der Wechsel zum unverhofften Aufsteiger FC Sachsen Leipzig wo er aber keine echte Verstärkung war. Nach 1 Jahr der nächste neue bzw. in dem Fall eigentlich alte Verein mit RB Leipzig II.

Der Trainer:

Olaf Brosius (48) heißt der Verantwortliche für die Landesliga-Mannschaft des SSV. Als Spieler war er aktiv für den 1. FC Lok Leipzig und Markranstädt in Form der BSG Turbine und des SSV.

Die Mannschaft:

Das Tor sieht einen Zweikampf zwischen Bernhard Oelßner (26) und Oliver Saumsiegel (31). In der Abwehr dürften Patrice Meißner (29), Patrick Kunig (26), Sebastian Wille (25) das Gerüst bilden. Im Mittelfeld sind dies Daniel Bernhardt (26) – bereits 6x als Torschütze erfolgreich, Robert Scannewin (24), Mario Schaaf (29), Robert Gottelt (23). Bick und Lerchl sind hier nicht zu finden, zählten aber zumindest zeitweise zum Stammkader. Nr. 1 im Angriff ist Christian Mittenzwei (31), er zeichnet für 7 Tore und 3 Vorlagen verantwortlich. Knapp dahinter Thomas Höneman (30) – 6 Treffer und 2 Vorlagen stehen zu Buche. Eine Erwähnung verdient zudem noch Christian Heditzsch (24). Er traf 5x und legte noch 2x auf. Für Landesliga-Verhältnisse hat man einen sehr ordentlichen Kader zusammen der nicht unerwartet ganz oben mitspielt. Deutliche Warnung auch an unsere Mannschaft die vermeintlich leichteste der 3 Gegner im Halbfinale neben RBL und Dynamo nicht zu unterschätzen.

Die aktuelle Saison:

Der SSV bastelt am Durchmarsch und damit Rückkehr in die Oberliga. Man ist Bestandteil des aktuellen Dreikampfes zwischen dem VfB Fortuna Chemnitz, dem Ex-Oberligisten FC Eilenburg und "erweitert als Vierkampf" VfL Hohenstein-Ernstthal. Grundlage des derzeit soliden Abschneidens ist zweifellos die Heimstärke, von 13 Begegnungen wurden derer 9 siegreich gestaltet, nur 1 Niederlage gegen Hohenstein-Ernstthal (0:1) kassiert. Die anderen Punktverluste waren ausgerechnet gegen die 2 anderen direkten Konkurrenten zu beklagen. Eilenburg erreichte hier ein 1:1, Chemnitz ein 2:2. Dagegen stehen die bislang höchsten Saisonsiege gegen den VfL Pirna-Copitz und den NFV Gelb-Weiß Görlitz (jeweils 4:0). Mit 29:11 Toren stellt man die beste Defensive auf eigenem Rasen, aber nur viertbeste Offensive. Auch auf Reisen erreichte man die drittbeste Bilanz. 5 Begegnungen wurden gewonnen, 2 verloren und gleich 6x Remis gespielt. Beide Pleiten wurden in der Hinrunde kassiert, 2:4 beim VFC Plauen II und 3:4 beim Heidenauer SV. Enorm wichtig hier das 2:1 in Hohenstein-Ernstthal am vergangenen Wochenende mit dem sich der SSV noch mal deutlich im Aufstiegsrennen zu Wort meldete und einen Rivalen vermutlich vor entscheidend aus dem Rennen geworfen hat. Das Restprogramm vermeldet die beiden Gastspiele in Chemnitz und Eilenburg, für den Ausgang dieser Saison enorm wichtig. 48:26 Tore sprechen für eine Offensive die gut, aber nicht Spitze (5.) ist. Die Defensive verdient ein "sehr gut", weniger Tore hat keine andere Mannschaft kassiert. Das Finale steigt beim FC Sachsen II, denkbar das erst dort die Entscheidung fallen wird. Im Sachsenpokal musste man durch die neue Ausscheidungsrunde des Leipziger Bezirkes. Nach Freilos in Runde 1 ging es zum SV Tresenwald Machern (8:0) aus der Bezirkslasse, weiter in der gleichen Liga zum SV Lipsia Eutritzsch (3:0). Runde 1 nach der Qualifikation sah dann ein 9:2 bei Staffelkamerad Pirna-Copitz, der SV Naunhof 1920 wurde dann in Runde 2 knapp mit 2:1 auf eigenem Platz besiegt. Nächste Station war das "Stadion an der Chemnitztalstraße", wiederum wurde es eng, am Ende stand erneut ein 2:1-Sieg. Mit dem 2:0 beim Radebeuler BC 08 schaffte man den Einzug ins Halbfinale.

Das Umfeld:

Beim SSV ist nach dem Medien-Rummel um die "zeitweise freundliche Übernahme" durch RB Leipzig so was wie Normalität eingekehrt. Man bemüht sich um die Rückkehr in die Oberliga, hat dafür auch gute Aussichten. Das "Stadion am Bad" fasst derzeit 5.500 Besucher, dem einen oder anderen noch gut aus dem Sachsenpokalspiel im Herbst 2002 bekannt. 376 Zuschauer im Derby-Spitzenspiel gegen den FC Eilenburg waren bislang das Höchste der Gefühle für die Kassierer, ansonsten bewegt sich der Zuspruch zwischen 100 wie gegen Fortuna Chemnitz und etwas mehr als 200. Gegen den CFC rechnet man bei gutem Wetter auf wesentlich mehr, eventuell wird die 1.000-Grenze gepackt. Hauptsponsor der Landesliga-Mannschaft ist wie bereits früher ein Unternehmen der Hydraulik-Industrie dessen Chef als Manager beim SSV aktiv ist. Immerhin 300 Mitglieder umfasst die Fußball-Abteilung, es gibt Mannschaften bis runter zum G-Jugend Bereich. Positiv bleibt zu vermelden das der Sektor für das runde Leder seine Mitgliederzahlen in der vergangenen Saison ausbauen konnte.
Halbfinale - Sachsenpokal - Saison 2010/2011
Mittwoch, 11. Mai 2011, 19:00 Uhr
Stadion am Bad, Markranstädt
Zuschauer: 1.100
Schiedsrichter: Nixdorf (Dresden)


Tore

Die Bilanz

 ZahlSUNTore
Alle Spiele431010:3
Heimspiele11002:1
Auswärtsspiele32108:2
Ligaspiele21103:2
Pokal-/Relegationsspiele22007:1

Der Ergebnisrückblick

1997/1998Sachsenpokal1. RundeSSV Markranstädt - Chemnitzer FC0:2 (0:1)
2002/2003SachsenpokalAchtelfinaleSSV Markranstädt - Chemnitzer FC1:5 (0:1)
2007/2008Oberliga Nordost-Süd3. SpieltagChemnitzer FC - SSV Markranstädt2:1 (0:0)
2007/2008Oberliga Nordost-Süd18. SpieltagSSV Markranstädt - Chemnitzer FC1:1 (0:1)