Vorbericht

11. Spieltag - 3. Liga - Saison 2011/2012
Chemnitzer FC
Chemnitzer FC
1:1
VfB Stuttgart II
VfB Stuttgart II

Hält die Serie im Härtetest auf der Fischerwiese gegen die VfB-Bubis...

von Timo Görner

...ist die große Frage. Bei allem Respekt vor den letzten 4 Gegnern, die II. des VfB Stuttgart ist eine knackige Aufgabe. Der Gegner vom Samstag kommt bislang deutlich stärker daher als die Konkurrenz aus Oberhausen, Jena, Babelsberg und Bremen.

Die letzten Jahre unseres Gegners

Lasst uns nicht im Regen stehen!Die U23 des Traditionsvereins aus Baden-Württembergs Hauptstadt zählt seit vielen Jahren zur starken Besatzung der dritthöchsten Spielklasse. Die VfB-Bubis konnten sich in der damaligen Regionalliga Süd bis 2008 meistens im teils besseren einstelligen Bereich platzieren. 2007/2008 gelang die souveräne Qualifikation für die neue 3. Liga mit Rang 3 in der Süd-Staffel. In der neuen dritten Liga konnten sich die Jung-Schwaben in den letzten 3 Jahren ordentlich verkaufen, zeitigte die Ränge 11, 10 und noch mal 10. In den beiden ersten Jahren blieb man jeweils die zweitbeste Amateurmannschaft hinter dem FC Bayern München II und vorm SV Werder II. Vergangene Saison holte man sich diesen "Titel" dann souverän mit einigem Abstand auf die beiden Rivalen.

Die letzte Saison unseres Gegners

Über die gesamte Spielzeit blieb der VfB Stuttgart II "jenseits von Gut und Böse". Nach oben ging wenig bis fast nichts, nach unten brannte nie was an. Am Besten stand die VfB-Reserve nach dem Auftaktspiel, dem 3:1-Heimsieg über Rot-Weiß Erfurt, mit Platz 3 da. Nach der 3. Runde konnte man noch mal Rang 4 erobern. 6:1 Tore waren zu Hause erzielt worden, noch keine Niederlage kassiert. Am 5. Spieltag verlor man die ersten 3 Zähler gegen Zweitligaabsteiger Koblenz (1:2). Es war der Auftakt zu einer sagen wir mal "kleinen Schwächephase". In den folgenden 8 Begegnungen gelangen nur 1 Sieg und 4 Remis. Das reichte aber, um sich im gesicherten Mittelfeld zu etablieren. Licht (Sandhausen 1:0/A) und Schatten (Bremen II 0:3/H) waren zu verzeichnen. Bis zur Winterpause konnte man nur noch 3x um Punkte kämpfen, gleich 3 Begegnungen fielen der "unkooperativen Witterung" zum Opfer. 4 Zähler wurden noch erkämpft und erspielt: in Regensburg (2:1) gewonnen und gegen den späteren Aufsteiger und Staffelsieger Braunschweig (0:0) gut agiert. Mit einem recht erfolgreichen Start ins Jahr 2011 wurden weitere Punkte für eine sorgenfreie Frühjahrsrunde gezeitigt. Die ersten 4 Duelle wurden ungeschlagen bestritten, nach zwei durchwachsenen Auftritten in Jena und gegen Aalen (jeweils 1:1) gelang ein bemerkenswerter Auswärtssieg in Rostock und ein Heimsieg gegen den späteren Aufsteiger aus Dresden – jeweils knapp mit 1:0. Den "Rest der Spielzeit 2010/2011" präsentierte man sich dann launisch und ohne Gefahr noch mal nach unten reinzurutschen. Highlights waren die Heimspiele gegen Ahlen (5:1) sowie die Gastspiele in Erfurt (2:1), Burghausen (4:3). Unbefriedigend verliefen die Reisen nach Babelsberg (0:3), Ahlen (0:2), Bremen (1:1) sowie das Bayern-Heimspiel (0:0).
Die Heimbilanz (12.) fällt eher mittelprächtig aus und liegt nur knapp im positiven Bereich bei 6 Siegen und 5 Niederlagen. Vergleichsweise erfolgreicher war man als Gastgemeinschaft (7.), konnte hier ausgeglichen abschneiden (6-7-6). 48:48 Tore sprechen für eine "Offensive und Defensive besseren Durchschnitts".

Delegierungen für diese Saison bislang

Mit 12 Ab- und 12 Neuzugängen gab es Bewegung im Kader, aber doch deutlich weniger als bei den Bremer Amateuren. Dazu der Wechsel auf dem Trainerposten.

Für Tor wurde Bernd Leno (19) im August 2011 als Ersatz für den verletzten Nationaltorwart Rene Adler nach Leverkusen ausgeliehen. In der Abwehr ist der zum SV Wehen/Wiesbaden abgewanderte Sven Schimmel (22) nicht mehr dabei. Mittelfeldmann Pekka Lagerblom (28) folgte einem Angebot von Regionalligist RB Leipzig. Matthias Schwarz (23) ging ohne neuen Verein. Im Angriff musste man den Abgang von "Grenzgänger" Sven Schipplock (22/TSG Hoffenheim 1899) verzeichnen. Er brachte es 2010/2011 auf die starke Bilanz von 10 Toren in 14 Spielen in der II und wurde auch 12x jeweils von Anfang an bei den Profis eingesetzt (1 Tor). Am vergangenen Wochenende erzielte er 5 Tore beim 8:0 der TSG Hoffenheim II gegen Pfullendorf in der Regionalliga Süd. Tobias Rühle (20) zog es zum 1. FC Heidenheim. Der Rest spielte kaum eine Rolle. Die Substanz wurde also zunächst nur wenig geschwächt. Einen weiteren Abgang gab es auf der Trainerbank, hier ist Jürgen Seeberger (46) nicht mehr dabei.

Unter den Neuen finden sich wie für eine U23 nicht ungewöhnlich primär Akteure aus der eigenen A-Jugend, 9 an der Zahl. Externe Neuzugänge sind Torwart André Weis (21) aus Koblenz, Abwehrspieler Simon Frank (20), der allerdings für 1 Saison ausgeliehen war (SG Sonnenhof Großaspach). Nr. 3 von außen ist Christoph Hemlein (20/TSG Hoffenheim II). Von den A-Jugendlichen konnten sich bislang Steffen Lang (18) und Antonio Rüdiger (18) in der Abwehr am Besten entwickeln. Die Mittelfeldaktuere Manuel Janzer (19) und der Österreicher Kevin Stöger (18) sowie Angreifer Pascal Breier (19) sind ebenfalls gut im Geschäft. Janzer, Lang, Breier, Stöger standen bereits vergangene Saison im Kader der II, kamen aber da nur zu vereinzelten Einsätzen. In diese Spielzeit sind alle 4 Spieler bereits weiter entwickelt und können somit durchaus als neue Aktive betrachtet werden.

Der Trainer

Auf dem Trainerstuhl gab es wie schon angesprochen einen Wechsel, der zumindest für Außenstehende etwas überraschend kam. Nach knapp 1,5 Jahr trennte sich der VfB vom ehemaligen Aachener Coach Jürgen Seeberger (46) und berief Jürgen Kramny (39) zum Verantwortlichen der U23, weil man ihn für den "besseren Ausbildungstrainer" hielt. 1990 begann dessen Profi-Laufbahn beim VfB Stuttgart, für den er bis 1992 spielte. Nachfolgende Stationen in der 1. und 2. Bundesliga waren der 1. FC Nürnberg, Mainz 05 und Darmstadt 98 in der Regionalliga. Liga 2 sah Kramny immerhin 222x als Akteur bei 29 Toren. In der 1. Liga reichte es für 75 Einsätze bei 6 Treffern. 2006 startete er als Trainer mit der A-Jugend des FSV Mainz 05. Im Juli 2010 folgte der Wechsel zum VfB Stuttgart, wieder mit der U19.

Die Mannschaft

Nr. 1 im Tor ist André Weis (21) nach dem Wechsel von Leno Richtung Leverkusen. In der Abwehr sind Thomas Geyer (19), Sebastian Hertner (20), den Deutsch-Brasilianer Daniel Vier (28), Steffen Lang (19) und Benedikt Röcker (21) die Stammakteure. Im Mittelfeld bilden Tobias Rathgeb (28), Manuel Janzer (19), der Italiener Felice Vecchione (20) und Kevin Stöger (18) das Gerüst. Im Angriff ragt derzeit Soufian Benyamina (21) heraus. 2009/2010 sammelte er Drittligaerfahrung in Jena (Bilanz: 18 Spiele, 3 Tore). Im vergangenen 1. Jahr in Stuttgart ging es durchaus nach oben, diesmal reichte es für 35 Einsätze mit 7 Toren. Aktuell kann er 3 Treffer aufweisen. Christoph Hemlein (20) ist die Nr. 2 - schoss 2 Tore. Alexander Riemann (19) und Pascal Breier (19) verkaufen sich derzeit auch noch ganz ordentlich. Ebenso noch der Österreicher Alexander Aschauer (19/1), Januar 2010 von RB Salzburg zum VfB gekommen. Einsätze bekannter Erstligaprofis kann man derzeit nicht vermelden. Tobias Rathgeb (28) sollte für den Leser einen gewissen Bekanntheitsgrad besitzen. 2003 in den Bundesligakader des VfB berufen, schaffte er nur in 2 Saisons den großen Durchbruch im Männerbereich. 2007/2008 beim FC Hansa Rostock in der 1. Bundesliga, 30 Spiele stehen zu Buche. Zuvor kann man die Saison 2004/2005 beim FC St. Gallen in der ersten Schweizer Liga nennen. Januar 2010 die Ausmusterung in Rostock, folgend die Rückkehr zum VfB - aber nur für die II. Er ist der Kapitän der Mannschaft. Mit 20,9 Jahren im Schnitt hat man mit Bremen II den jüngsten Kader der Liga, in dem einige vielversprechende Talente beheimatet sind. Das ist ein deutlicher Beleg für die seit Jahren sehr konzentrierte und erfolgreiche Nachwuchsarbeit beim VfB. Am Samstag erwartet uns also ein ausgesprochen starker Gegner und echter Gradmesser.

Die aktuelle Saison bislang

Ziel war das Niveau der letzten 3 Jahre zu bestätigen und gegebenenfalls zu verbessern. In der Hinsicht ist man auf einem guten Weg, hat erst 2 der 10 Begegnungen verloren. Der Start gelang mit dem 2:1 beim Zweitligaabsteiger Bielefeld. Die erste Pleite wurde am 3. Spieltag in Regensburg (0:2) kassiert, die zweite im vorletzten Spiel in Offenbach – ebenfalls 0:2. Trumpf der Mannschaft ist die Heimstärke. 11 der 16 Zähler wurden im kleinen heimischen "Gazi-Stadion" in Stuttgart-Degerloch geholt, nur Wehen/Wiesbaden (0:0) und Saarbrücken (1:1) blieben hier ohne Niederlage. Auswärts tut man sich etwas schwerer, der Dreier in Bielefeld ist der einzige Sieg auf Reisen. Es folgten 2 Remis und 2 Niederlagen. Am dichtesten dran war man in Münster, kassierte erst 3 Minuten vor dem Abpfiff das 1:1. Die Offensive zeigt sich ausbaufähig (10), die Defensive hingegen (9) deutlich besser. Lediglich 1 Tor trennt derzeit beide Mannschaften. Nach dem CFC warten 3 durchaus machbare Aufgaben mit den Heimspielen gegen Oberhausen, Babelsberg und dem Gastspiel in Jena.

Prognose

Mit dem Abstieg wird der VfB II erneut nichts zu tun haben. Möglich erscheint ein "schlechterer einstelliger Tabellenplatz". Tipp: Platz 9 bis 12.

Das Umfeld

Wie beim SV Werder II ist auch beim VfB Stuttgart II das Zuschauerinteresse eher "überschaubar". Aktuell werden 967 zahlende Besucher im Schnitt genannt. Letzte Saison waren es derer 770. Die meisten Zuschauer wurden hier gegen Vereine aus dem Nordosten mit Dynamo Dresden (2.200), Rostock (1.800) und Erfurt (1.200) registriert. Dazu kommt noch Offenbach zu guten Hinrundenzeiten mit ebenfalls 1.200. Bislang konnten sich in dieser Spielzeit die meisten Fußballfreunde für den Auftritt Saarbrückens (1.800) begeistern.
Gespielt wird seit 2008 im kleinen "Gazi-Stadion auf der Waldau", besser noch bekannt als "Waldau-Stadion" der Stuttgarter Kickers. Die kleine Arena sollte ab 2008 bis 2009 für rund 5,4 Mio. EUR umgebaut werden. Sies wurde aber nach dem Abstieg der Kickers erstmal verschoben und man möbelte die Anlage soweit auf, dass der VfB Stuttgart II drin spielen konnte. So wurde es erstmal nicht aus dem Ausbau von 10.000 auf 12.000 Zuschauern. Trotzdem genügt das Stadion zunächst den Anforderungen des DFB für die VfB-Heimspiele.
11. Spieltag - 3. Liga - Saison 2011/2012
Samstag, 24. September 2011, 14:00 Uhr
Fischerwiese, Chemnitz
Zuschauer: 5.130
Schiedsrichter: Sönder (Kiel)


Tore

Die Tabellenverläufe

Tabellenhistorie

Der Vergleich

Chemnitzer FC VfB Stuttgart II
9Tabellenposition8
16
10
1,6
Pkt.
Spiele
Pkt. pro Spiel
16
10
1,6
5 (50,0%)
4 (40,0%)
Siege
Niederlagen
4 (40,0%)
2 (20,0%)
14 : 14
1,4 : 1,4
Tore
Tore pro Spiel
10 : 9
1,0 : 0,9
2:0 gegen Kickers Offenbach (H), SV Werder Bremen II (A)Höchster Sieg2:0 gegen FC Rot-Weiß Erfurt (H)
0:3 gegen SpVgg Unterhaching (A)Höchste Niederlage0:2 gegen SSV Jahn Regensburg (A), Kickers Offenbach (A)
N-S-s-S-sDie letzten SpieleU-u-S-n-S
4 Siege in Folge
4 Spiele in Folge ungeschlagen
Aktuelle Serienkeine

Die Bilanz

 ZahlSUNTore
Alle Spiele00000:0
Heimspiele00000:0
Auswärtsspiele00000:0
Ligaspiele00000:0
Pokal-/Relegationsspiele00000:0