Spielbericht

11. Spieltag - 3. Liga - Saison 2011/2012
Chemnitzer FC
Chemnitzer FC
1:1
VfB Stuttgart II
VfB Stuttgart II

„Nicht halb leer, sondern halb voll“

von Matthias Mally

So lautete nicht nur der flammende Apell von unserem Chefdoc Matthias Hähnel bezüglich des Stadionneubaues und der diesbezüglichen Haltung einiger Stadträte, so sollte der Club-Fan auch das Spiel und den Punkt gegen unangenehm zu bespielende Gäste aus Stuttgart betrachten.

Nächstes Heimspiel, 5. Oktober, 15 Uhr, RathausAngetrieben von über 5000 Zuschauern und einer recht gut beigewohnten „Schirm-Choreographie, nach dem Motto „lasst uns nicht im Regen stehen“, bemühte sich der Club, nahtlos an die Sensations-Halbzeit gegen Babelsberg anzuknüpfen. Ohne lang abzuwarten übernahmen die Himmelblauen das Kommando gegen den Tabellennachbarn aus dem Land der Spätzle. Zählbares gab es nach einer viertel Stunde zu bejubeln. Ecke Garbu, Kopfball Wilke – Führung für die Guten, Wilkes 4.Tor in den letzten 4 Spielen. Was auch immer der Mann vor jedem Spiel einnimmt – er solls weiter tun.
Der Jubel war groß, hatte jedoch nur wenige Sekunden bestand. Mitten in die Freude über die Führung von Spielern und Fans schlugen die „kleinen“ Schwaben zurück. Ballverlust im Mittelfeld und Hemlein lässt mit einem straffen Schuss aus 20 Metern Pentke keine Chance. Spürbar gab dieser schnelle Ausgleich einen kleinen Bruch im Spiel der Heimmannschaft. Die letzten Siege jedoch verschafften den Himmelblauen Göttern so viel Selbstvertrauen, das sie sich recht schnell wieder fingen und durch Hörnig, den stark aufspielenden Aydemir und Garbuschewski in der Folgezeit gute Chancen zur erneuten Führung besaßen. Außer einem Lattenschuss der Gäste kam von selbigen in den ersten 45 Minuten nicht mehr viel. Pause.

Gerdls erfolgreiche Fahnenrunde nützte diesmal leider nixDie zweite Halbzeit ist schnell erzählt. Vom Schiedsrichter zerpfiffen kam kein wirklicher Spielfluss mehr zu Stande. Die nennenswertesten Chancen für die Gastgeber hatten Aydemir, Garbuschewski mit einem Abseitstor und Sträßer kurz vor Schluss mit einem Freistoß, der jedoch vom Gästekeeper entschärft wurde. Auf der Gegenseite musste Pentke zweimal in höchster Not retten und tat dies in gewohnt zuverlässiger Art. Bei allen kleinen Unsicherheiten die Philipp manchmal aufweist – wenn es auf ihn drauf ankommt, ist er da und unheimlich wertvoll für die Mannschaft. So blieb es letztendlich beim leistungsgerechten 1:1.

Fazit: Der mit vielen Vorschusslorbeeren angereiste Gast aus Stuttgart war der erwartet unangenehme Gegner. Trotzdem wusste der Club durchaus zu überzeugen. Wäre der Ausgleich nicht postwendend gefallen und hätte der Club seine Chancen, speziell in der ersten Halbzeit genutzt, hätte man wohl den 5. Sieg in Folge feiern können. Bei einem realistischen Blick auf die Tabelle, sieht man jedoch, dass der CFC bester Aufsteiger ist. Wer hätte nach den ersten Spieltagen daran geglaubt, dass wir zum jetzigen Zeitpunkt auf dem 6. Platz stehen?! Die Mannschaft liegt mehr als gut im Soll, deswegen sollten alle zufrieden sein. Die Liga jedoch hat zur Genüge gezeigt, wie schnell es nach oben oder unten gehen kann. Zufriedenheit ja, darauf ausruhen nein – auf nach Osnabrück, wo ein Punkt Minimum das Ziel sein sollte.

Wertung: 3

Beste Himmelblaue: Aydemir, Sträßer, Pentke

Pressestimmen

Freie Presse

Remis mit hohem Unterhaltungswert

Das gibt es im Fußball auch nicht allzu häufig: nach einem Remis in der Mehrzahl zufriedene Gesichter. In Chemnitz war dies aber nach dem 1:1 (1:1) der Himmelblauen gegen den VfB Stuttgart II der Fall. Die mehr als 5000 Zuschauer hatten ein unterhaltsames und vor allem vor der Pause gutklassiges Drittliga-Spiel gesehen. Und beide Trainer konstatierten - wenn auch mit etwas Zähneknirschen - , dass es ein letztlich gerechtes Unentschieden gewesen sei. "Mit dem Punkt können wir leben", sagte CFC-Trainer Gerd Schädlich. Carsten Sträßer und seine Mannschaftskollegen hätten gern mehr gewollt, mussten sich aber vorwerfen lassen, nach der 1:0-Führung durch Marcel Wilke (14.) zu lange gefeiert zu haben, sodass die Stuttgarter nur 40 Sekunden später durch Christoph Hemlein ausgleichen konnten. [..] "Der Gegentreffer ist zwar ärgerlich, doch insgesamt können wir mit unserer Leistung zufrieden sein", meinte Aydemir, der jetzt offenbar seine Lieblingsposition im linken Mittelfeld gefunden hat. "Ja, das stimmt. Hier fühle ich mich wohl. Ich kann ein, zwei oder auch drei Gegenspieler auf mich ziehen und so für die anderen Räume schaffen", erläuterte der 20-Jährige. Auch wenn noch nicht alles klappte und er manchmal etwas zu eigensinnig agierte, seine Kabinettstückchen waren sehenswert. [..]

MDR-Online

CFC muss sich mit Punkt begnügen

[..] Die starke VfB-Abwehr konnte der CFC nur in der 14. Minute überwinden, als Wilke nach Ecke von Garbuschewski mustergültig einköpfte und sein viertes Tor markierte. Vorausgegangen war eine sehenswerte Kombination zwischen Birk und Aydemir, die Letzterer mit einem strammen Schuss abschloss. Doch VfB-Torwart Weis reagierte glänzend, klärte zur Ecke, die dann schließlich zum Tor führte. Doch die Gäste aus Stuttgart schlugen direkt zurück: Vom Anstoßpunkt kam der Ball über wenige Stationen zu Hemlein, der Torwart Pentke mit einem Flachschuß keine Chance ließ (15.). [..] In der zweiten Hälfte drängte der CFC weiter auf den Sieg, erspielte sich insbesondere über die Außenpositionen zahlreiche Chancen, doch Stuttgart machte hinten konsequent dicht. Einzig in der 47. Minute war die VfB-Abwehr nahezu geschlagen: Aydemir spielte zwei Stuttgarter aus, überlupfte zudem Torwart Weis, doch Schlosser kam einen Schritt zu spät, so dass Geyer auf der Linie retten konnte. [..]

Kicker-Online

Leistungsgerechtes Unentschieden an der Gellertstraße

[..] Die Hausherren erwischten in einer schwungvollen Anfangsphaseden den besseren Start . Nach 14 Minuten musste Weis im VfB-Tor ein erstes Mal gegen Aydemir eingreifen und zur Ecke klären. Bei dieser sprang dann Wilke am höchsten und köpfte den Ball ins Gehäuse - 1:0. Die Sachsen hatten ihren Jubel noch nicht beendet, da stand es bereits 1:1. Hemlein kam von der Strafraumkante zum Abschluss und versenkte eiskalt (15.). Danach waren es wieder die "Himmelblauen", die das Heft in die Hand nahmen und durch Aydemir (22.) und Wachsmuth (32.) zu weiteren Gelegenheiten kamen. Die dickste Möglichkeit hatten jedoch die Schwaben: Torschütze Hemlein wollte es dieses Mal jedoch zu genau machen und traf nur Aluminium (38.). [..] Mehrere Wechsel auf beiden Seiten und viele kleine Fouls nahmen dem Spiel anschließend den Schwung. Es dauerte bis in die Schlussminuten, ehe eine der beiden Mannschaften wieder gefährlich vor den gegnerischen Kasten kam. [..]

Trainerstimmen

Gerd Schädlich (MDR-Online):
"Unser Ziel war es, an die Leistung des letzten Heimspiels gegen Babelsberg anzuknüpfen. Nach unserer Führung haben wir gedanklich zu lange gefeiert. Wie sich da die Mannschaft angestellt hat, ist sehr kritikwürdig. Insgesamt haben wir in der ersten Halbzeit gut gespielt, was sich aber nicht im Ergebnis ausgedrückt hat. Ich kann meinem Kollegen nur recht geben, das Spiel war ausgeglichen und mit dem Punkt müssen wir leben."

Jürgen Kramny (MDR-Online)
"Wir wussten um die Chemnitzer Siegesserie und der CFC war auch selbstbewusst direkt im Spiel drin. Nach unserem Rückstand hat meine Mannschaft die richtige Reaktion gezeigt und sofort ausgeglichen. Chemnitz hatte in der ersten Hälfte einen Tick mehr Spielanteile, aber kurz vor der Halbzeit wäre uns fast der Führungstreffer geglückt, was natürlich optimal für uns gewesen wäre. Die zweite Hälfte war ausgeglichen, viele Unterbrechungen, viel Hektik. Unter dem Strich bin ich mit dem Unentschieden zufrieden."

11. Spieltag - 3. Liga - Saison 2011/2012
Samstag, 24. September 2011, 14:00 Uhr
Fischerwiese, Chemnitz
Zuschauer: 5.130
Schiedsrichter: Sönder (Kiel)
Chemnitzer FC
T Pentke
A Stenzel
A Wachsmuth
A Wilke
A Birk
M SträßerGelbe Karte
M Hörnig
M Aydemir
M Schlosser (71. Tüting)
M GarbuschewskiGelbe Karte
S Dobry (65. Förster)

Trainer: Schädlich
VfB Stuttgart II
T Weis
A Lang (56. Veccione)
A Geyer
A Röcker
A Hertner
M Riemann
M RathgebGelbe Karte
M HolzhauserGelbe Karte
M StögerGelbe Karte (89. Janzer)
S Hemlein
S Benyamina (65. Aschauer)

Trainer: Kramny
Tore
1:0 Wilke (14.)
1:1 Hemlein (15.)