Vorbericht

6. Spieltag - 3. Liga - Saison 2012/2013
Chemnitzer FC
Chemnitzer FC
3:2
SV Wehen Wiesbaden
SV Wehen Wiesbaden

3. Anlauf zum ersten Dreier gegen hessische Landeshauptstädter...

von Timo Görner

...denn aus den beiden Spielen der Vorsaison gelang dies eben nicht. Die Chancen dafür stehen so schlecht nicht. Für den CFC gilt es nach dem "schwarzen Montag" ein anderes Gesicht zu zeigen. Die Spieler auf dem Rasen, die Fans auf den Rängen.

Die letzte Saison unseres Gegners

2011/2012 sah mit Regensburg, Burghausen und dem CFC drei positive Überraschungen. Die einzig Negative war zweifellos der SV Wehen/Wiesbaden. Als Zweitligaabsteiger 2010 in die 3. Liga gelangt, war man 2010/2011 bis zum Schluss dran an der Relegation zur 2. Bundesliga. Somit galten man als klarer Mitfavorit auf die ersten 3 Plätze. Stattdessen musste man bis nach dem vorletzten Spieltag um den Klassenverbleib zittern. Symptomatisch für den Saisonverlauf, dass man hier beim Absteiger in Jena verlor (0:1). Nach den ersten 3 Vergleichen sah die Welt noch gut aus, zwei knappe Heimsiege gegen die Nord-Vereine aus Bremen und Osnabrück (2:1) sowie ein Punkt in Stuttgart (0:0) brachten Rang 3. Die erste Pleite wurde in Aalen kassiert (0:2). Der Beginn der Talfahrt bis zur Winterpause Richtung Tabellenkeller, aber noch ohne Abstiegssorgen. Der Relegationsplatz war noch in Sichtweite. Zum Jahreswechsel waren aus 20 Begegnungen 25 Punkte erobert (14.) 6 Zähler auf Rang 18 erreicht, derer 8 auf den 3. Platz. Präsentierte man sich auf eigenem Rasen solide mit nur 2 Niederlagen in 10 Partien, so waren 7 Zähler auf Reisen zu wenig. 23:24 Tore sprachen für eine durchschnittliche Offensive und Defensive. Der SVWW Mittelmaß statt Aufstiegskampf. Zu selten wurde das Potential nachgewiesen, siehe Münster (3:0) und Offenbach (3:1). Eher verhagelten Punktverluste gegen vermeintlich Schwächere die Laune von Fans und Verantwortlichen. Heimpleite gegen Darmstadt (0:1) und ein mageres 0:0 gegen Jena wurden vermeldet. Auswärts enttäuschte man in Babelsberg (2:3), Oberhausen (1:2) und Unterhaching (1:5). Noch reagierte man nicht "branchenüblich". Trainer Gino Lettieri (35) durfte bleiben. Im Spielerbereich wurde nachgebessert, im November 2011 und in der Winterpause 3 Neue für Mittelfeld und Angriff verpflichtet.

Durchwachsen dann der Start 2012, mehr als ein 1:1 bei Schlusslicht Bremen II sprang nicht heraus. Für den Anspruch, noch mal oben anzugreifen, ungenügend. Die erhoffte Trendwende sollte auch ausbleiben, die Hessen kassierten in den 3 folgenden Duellen 2 Pleiten gegen Aalen (1:3) und in Osnabrück (0:2) – dem Ende der "Ära Lettieri. Die konnte auch der Derbysieg in Darmstadt (1:0) nicht retten. Mit Peter Vollmann übernahm der zuvor in Rostock entlassene "Aufstiegstrainer" ohne aber den gewünschten Effekt zu erzielen. Die Abstiegszone rückte nach 5 sieglose Spiele mit dem 0:4-Debakel gegen Sandhausen zu Beginn immer näher. Noch 2 Punkte trennten nach Runde 29 vom ersten Abstiegsplatz, 16 nach oben. Dass es am Ende relativ deutlich reichte, war 3 Siegen geschuldet. Die nur noch mittelmäßigen Saarländer wurden (3:2) knapp besiegt, das Hessen-Derby in Offenbach (2:0) gezogen. Letzter Baustein das 1:0 im "Abstiegsendspiel" gegen Oberhausen, Vorentscheidung für den Liga-Erhalt. "Ende gut, nicht alles gut.", sollte man meinen. Von der Heimstärke der Vorsaison war wenig zu sehen, statt 35 Punkte diesmal 27. Sogar Absteiger Jena war besser (28). Auf Reisen gelangen 3 Siege, dem CFC 6. 40:48 Tore stehen in der Offensive für "ausreichend" (16.), defensiv für "befriedigend". Der Trainerwechsel war nur teilweise erfolgreich, unter Vollmann holte man in 9 Spielen 3 Siege - 4 Remis - 2 Niederlagen. Im DFB-Pokal scheiterte man in Runde 1 nur knapp an Erstligist Stuttgart (1:2). Im Hessenpokal kam das Aus bereits im Viertelfinale bei Regionalligist Hessen Kassel (0:1).

Delegierungen für diese Saison bislang

Mit 12 Abgängen und 9 Neuverpflichtungen gab es einige Veränderungen im Aufgebot.

Routinier Quido Lanzaat (32) ist in der Abwehr nicht mehr dabei. Benjamin Hübner (23) zog es zu Zweitligaaufsteiger Aalen. Im Mittelfeld wechselte der Kanadier Nikolas Ledgerwood (27) in die erste schwedische Liga zu Hammarby IF. Bemerkenswert noch, dass mit Aziz Bouhaddouz (25) der "Joker der Mannschaft" nicht mehr an Bord ist. 17-mal eingewechselt, erzielte er seine 4 Tore nur in der Anfangsformation. Der Rest spielte keine Rolle oder erfüllte die (teils hohen) Erwartungen nicht, wie der Ex-Jenaer Orlando Smeekes (31) oder der Kongolese Addy Waku Menga (28).

Unter den Neuen finden sich doch bekanntere Namen. Für die Verteidigung holte man von Absteiger Oberhausen Jeff Gyasi (23), dort feste Größe. Aus Rostock stieß Michael Wiemann (25) zu den Hessen, bei Hansa zuletzt Stammspieler. Das Gros der Neuzugänge ist im Mittelfeld anzusiedeln. Sehr torgefährlich war der Deutsch-Pole Maciej Zieba (25) vom Wuppertaler SV Borussia, aus der 4. Liga (West). Er glänzte mit gleich 12 Vorbereitungen, schoss dazu noch selber 9 Treffer. José Pierre Vunguidica (22) ist Nationalspieler für Angola mit deutschem Pass. Letzte Saison vom 1. FC Köln nach Münster ausgeliehen, jetzt nach Wiesbaden abgegeben. Robert Müller (25) kam mit Wiemann im "Doppelpack" von der Ostsee. Aus dem A-Jugend-Bereich baute man Yannik Oenning (19/MSV Duisburg) und Lars Guenther (17) ein - letzterer aus dem "eigenen Stall". Im Angriff gibt es mit Nicolas Görtler (22/1. FC Nürnberg II) einen durchaus bemerkenswerten Zugang. Empfehlung in der Regionalliga Süd 2011/2012: 9 Tore und 4 Vorlagen. Im Angriff entschied sich Dominik Stroh-Engel (26) für den SVWW. Seine Quote beim SV Babelsberg: 36 Spiele – 13 Tore. Er kehrte damit nach 2 Jahren in Babelsberg zu den Hessen zurück, spielte zuvor von 2006 bis 2010 für die Rot-Weißen.

Der Trainer

Peter Vollmann (54) übernahm die Mannschaft am 16.02.2012. Er hat noch einen Vertrag bis zum Ende der Saison. Die Bilanz beim SVWW ist eher durchwachsen. 19 Spiele brachten 5 Siege, 9 Remis und 5 Niederlagen. Aktuell dürfte er sich aber keine Sorgen um seinen Job machen müssen. Der Druck wird aber wachsen, wenn man wie bislang weiter im Mittelfeld verweilt. Die Ansprüche sind einfach höher.

Die Mannschaft

Im Tor ist Michael Gurski (33) die Nr. 1. In der Abwehr hatten bislang Pascal Bieler (26), Jeff Gyasi (23), Daniel Döringer (22), Michael Wiemann (25) und Marcus Mann (28) die besten Karten. Im Mittelfeld gilt dies für Alf Mintzel (31), Robert Müller (25) und der Pole Maciej Zieba (25). Sie bildeten das Gerüst, hinzu kommt Nils-Ole Book (26). Im Angriff setzt Vollmann bislang auf den Bosnier Zlatko Janjic (26) und Dominik Stroh-Engel (25). Janjic war bereits 3x als Torschütze erfolgreich, "erschoss" den FC Rot-Weiß Erfurt beim 3:1-Auftaktsieg. Stroh-Engel erzielte seine beiden Tore auch in einem Spiel, beim 2:2 gegen Münster. Steffen Wohlfarth (29) ist aktuell nur die Nr. 3 in diesem Sektor. Marcus Mann tat sich als Nr. 3 der Torschützenliste hervor, der Abwehrspieler wiederum traf in der alten Heimat von Stroh-Engel beim 2:2 gleich doppelt. 25 Akteure bietet das Aufgebot an, 25,7 Jahre im Schnitt. Stärkster Mannschaftsteil sollte die Abwehr sein. Die 3 genannten Stürmer brachten es vergangene Saison auf insgesamt 35 Treffer. Müller und Wiemann stiegen unter Vollmann 2011 in die 2. Bundesliga auf, waren beim FC Hansa absolute Stammspieler. Der Kader ist stark genug, eine deutliche tabellarische Verbesserung zur Vorsaison zu erreichen. Nicht wenige sehen die Mannschaft im Aufstiegskampf.

Die aktuelle Saison bislang

Der Auftakt war verheißungsvoll, mit Erfurt wurde eine der besseren Teams der Vorsaison besiegt – und das nach 0:1-Rückstand zur Halbzeit; bis dato ließen die Thüringer mehrere sehr gute Torchancen zum 2:0 liegen. Es sollte aber der bislang einzige Saisonsieg bleiben, in den folgenden 4 Duellen ging man sieglos vom Rasen. Zwei "lösbare Aufgaben" bei den Stuttgarter Kickers (0:0) und gegen Unterhaching (0:2) konnten nicht gelöst werden. In Babelsberg verspielte man binnen 6 Minuten ein 2:0 zum 2:2. Ganz dick kam es 4 Tage später gegen Münster. Bis zur 88. Minute wieder mit 2:0 vorn, kassierte man noch 2 Tore. Mit Rang 11 und 6 Punkten ist man aktuell Mittelfeld der Staffel. Zu wenig für die Ziele des Vereins, der auch über den Hessenpokal wieder in den DFB-Pokal kommen will. Termine dafür stehen noch nicht fest. Nach dem Gang zum CFC wartet das Hessen-Derby gegen Darmstadt auf den SVWW. Für das Spiel am Wochenende sind 3 Punkte als klares Ziel ausgegeben.

Prognose

Wie schon erwähnt, sollte mehr drin sein als Abstiegskampf. Speziell im Angriff ist man stark besetzt. Ein einstelliger Platz sollte realistisch sein, schöpft man das Potential aus und steigert sich darüber hinaus, kann man sogar oben mit angreifen. Tipp: Rang 5 bis 9.

Das Umfeld

Die vergangene Saison war für den Ex-Zweitligisten von 2010 eine herbe Enttäuschung. Statt oben anzugreifen, wäre einer der Topfavoriten für den Zweitligaaufstieg fast in die Viertklassigkeit gegangen, dort wo der "SV Wehen Taunusstein" mal gekickt hat. Der Zuspruch war dann auch etwas rückläufig, von 4.100 im Schnitt in der Vorsaison ging es runter auf 3.514. Momentan liegt man knapp unter 3.000, wobei die Gegner aus Erfurt, Unterhaching und Münster eben nicht die "Kassenschlager" waren. Den Heimauftakt gegen Rot-Weiß sahen 3.344, Unterhaching am Freitagabend noch 2.769, Münster 2.780. Mit dem SV Darmstadt 98 empfängt man nach dem CFC einen Verein, der zumindest mehr Fans als den Schnitt anzieht. Letzte Spielzeit kamen rund 5.200 zum Treffen mit den "Lilien". Der Etat der Hessen liegt deutlich über dem des CFC, gesamt sind es 7,4 Mio. EUR - davon entfallen knapp 4,3 Mio. EUR auf dem Lizenzspielerbereich.

Im Umfeld des Vereins wird weiter kräftig gewerkelt, für rund 5,5 Mio. EUR wurde vor wenigen Tagen das Nachwuchsleistungszentrum eingeweiht. Eines der besseren Zentren dieser Art in Liga 3, wie man stolz verkündete. Bauzeit: 2 Jahre. Klares Ziel der Vereinsführung bleibt die Rückkehr in die 2. Bundesliga, in der man von 2007 bis 2009 ansässig war und in der ersten recht erfolgreichen Spielzeit immerhin fast 9.000 zahlende Besucher im Schnitt begrüßen konnte. Zeichen auch, dass in Wiesbaden nur Zweitligafußball entsprechend angenommen wird. Eine erneute Zittersaison in der 3. Liga kann nicht der Anspruch der Verantwortlichen sein. Zumindest die heimische Spielstätte mit einem Fassungsvermögen von 12.566 Besuchern ist zweitligatauglich. Ein Ausbau ist derzeit aber nicht geplant.
6. Spieltag - 3. Liga - Saison 2012/2013
Samstag, 25. August 2012, 14:00 Uhr
Fischerwiese, Chemnitz
Zuschauer: 4.300
Schiedsrichter: Storks (Ramsdorf)


Tore

Die Tabellenverläufe

Tabellenhistorie

Der Vergleich

Chemnitzer FC SV Wehen Wiesbaden
8Tabellenposition11
7
5
1,4
Pkt.
Spiele
Pkt. pro Spiel
6
5
1,2
2 (40,0%)
2 (40,0%)
Siege
Niederlagen
1 (20,0%)
1 (20,0%)
5:4
1,0:0,8
Tore
Tore pro Spiel
7:7
1,4:1,4
3:1 gegen SV Darmstadt 98 (H)Höchster Sieg3:1 gegen FC Rot-Weiß Erfurt (H)
1:2 gegen SV Wacker Burghausen (A)Höchste Niederlage0:2 gegen SpVgg Unterhaching (H)
S-n-n-S-uDie letzten SpieleS-u-N-u-U
2 Spiele in Folge ungeschlagenAktuelle Serien2 Remis in Folge
2 Spiele in Folge ungeschlagen
4 Spiele in Folge ohne Sieg

Die Bilanz

 ZahlSUNTore
Alle Spiele20111:3
Heimspiele10101:1
Auswärtsspiele10010:2
Ligaspiele20111:3
Pokal-/Relegationsspiele00000:0

Der Ergebnisrückblick

2011/20123. Liga16. SpieltagSV Wehen Wiesbaden - Chemnitzer FC2:0 (0:0)
2011/20123. Liga35. SpieltagChemnitzer FC - SV Wehen Wiesbaden1:1 (0:0)