Vorbericht

11. Spieltag - 3. Liga - Saison 2016/2017
Chemnitzer FC
Chemnitzer FC
4:1
FSV Mainz 05 II
FSV Mainz 05 II

Gastspiel des "Kellerkindes" aus Mainz an der Gellertstraße …

von Timo Görner

… und wie im Vorjahr beim damaligen Heimsieg zählen für den CFC nur 3 Punkte in einem der so viel beschworenen "richtungweisenden Spiele".

Die letzte Saison unseres Gegners:

Ziel war auch diesmal der vorzeitige Klassenerhalt, dieser wurde ein Spiel vor Ende der Saison erreicht. Grundstein für den erneuten Verbleib in der 3. Liga war eine starke Herbstrunde, wo man bis Ende der Hinrunde oben mitspielte. Danach ging es schrittweise nach unten, am Ende reichte es aber dennoch. Nach 17 Spielen war Platz 4 die stolze Bilanz, nach Spieltag 1 und optimalem Auftakt beim 4:0 in Kiel war man sogar Tabellenführer. Die Mainzer recht heimstark, ungeschlagen in den 9 Spielen am Bruchweg bei allerdings auch "nur" 4 Siegen. Auch die am Ende deutlich besser platzierten Gegner aus Dresden (1:1), Würzburg (1:0), Magdeburg (2:2), Aue (1:1) und Großaspach (2:1) reisten ohne Siege wieder ab. Der CFC holte einen Zähler. Auswärts war der Saldo auch immerhin ausgeglichen, wurden 3 Begegnungen siegreich gestaltet. Hier wechselten sich Euphorie wie in Kiel (4:0) und bei den Stuttgarter Kickers (4:1) mit ernüchternden Ergebnissen in Bremen (1:2), Erfurt (0:3), Köln (1:3) ab. Bis zur Winterpause gab es weniger zu holen, die 05er verabschiedeten sich mit einem mageren Zähler bei 1:5 Toren und rutschten ab auf 8. Aber immer noch mit einem ganz soliden Polster von 8 Punkten zur "roten Zone". Primäres Ziel blieben die "magischen 45", bei noch 17 Partien durchaus machbar. Die Frühjahrsrunde sollte dann schlechter verlaufen, die Rot-Weißen zeitigten noch mal 20 Punkte und gerieten in der Endphase durchaus in den Abstiegskampf. Vor dem vorletzten Spieltag fehlte dann noch ein Punkt zur endgültigen Sicherung. Der Plan wurde übererfüllt, Rostock mit einem 4:0 nach Hause geschickt, die sich wiederum einige Vorwürfe aus Cottbuser Richtung anhören mussten. Eben in Cottbus wurde der "Sargnagel des FC Energie in Liga 3 eingeschlagen". Mit dem 3:2 in einem bekannt denkwürdigen Match war der Abstieg der Lausitzer besiegelt. Der Weg bis dato wechselhaft, das 1:5 beim CFC war Teil einer Negativserie von 8 Spielen ohne Sieg. Neben Rostock sollten die Siege gegen Erfurt (1:0) und Stuttgart II (3:1) die Heilsbringer sein. Das große Achtungszeichen setzte man in Großaspach beim 3:0 gegen das Überraschungsteam der Saison. Als Heimteam war man letztendlich Mittelfeld der Staffel, deutlich positiv mit 7-8-4, dazu einer eher durchwachsenen Offensive, aber starken Defensive bei 23:15 Toren. Auswärts waren die Rheinhessen deutlich über dem Strich, verloren zwar 10 der 19 Duelle. Aber mit 5 Siegen und der drittbesten Offensive. Rang 12 war eine Verbesserung gegenüber dem 16. der Vorsaison.

Delegierungen für diese Saison bislang:

12 Ab – und 15 Neuzugänge wurden verbucht.

In der Abwehr zog es Fabian Kalig (23) in die 2. Bundesliga, spielt in Aue. Absolvierte dort die letzten beiden Punktspiele in der Anfangsformation. Auch Marc Wachs (20/Dresden) schaffte den Aufstieg, bei den Schwarz-Gelben aber noch ohne Einsatz. Tobias Schilk (24/Halle) blieb hingegen in der 3. Liga. Im Mittelfeld wechselte Benedikt Saller (23) nach Regensburg. Im Angriff ging viel Offensivkraft an den SV Sandhausen verloren mit Julian-Maurice Derstroff (24) und Lucas Höler (21). Derstroff empfahl sich mit 12 Toren und 3 Vorlagen, Höler mit 11 und 4. Höler ist beim SVS recht gut gestartet, zumeist Stammspieler. Ex-U20-Nationalspieler Derstroff spielt hingegen noch keine Rolle.

Für das Tor wurden gleich 3 Neue geholt mit Marco Aulbach (22) aus Münster, Patrick Manthe (22) von Oberligist TSV Schott aus Baden-Württemberg sowie Florian Müller (18) aus der eigenen A-Jugend. In der Abwehr finden sich Akteure aus der Regionalliga mit Maurice Neubauer (20/Schalke 04 II), Noah Korczowski (22/Wolfsburg II) und Maximilian Rossmann (21/Aachen). Für die mittlere Zone heuerte Patrick Huth (20) im "Doppelpack" mit Manthe im Tor an. Mike Andreas (19) ist intern aus der A-Jugend gekommen. Matti Steinmann (21) zog es bekanntermaßen aus Chemnitz zu den 05ern. Diesmal als "kompletter Wechsel" vom HSV. Im Angriff wurden gleich 6 neue Spieler vermeldet mit Felix Lohkemper (21/TSG Hoffenheim II), im "Doppelpack" mit Benjamin Trümner (21). Lohkemper machte mit 18 Toren in der Regionalliga Südwest auf sich aufmerksam, steuerte 8 Vorlagen bei. Trümner auch noch 11 Torerfolge. Beides vielversprechende Talente, die in Mainz in der U23 den Durchbruch erst einmal in Liga 3 suchen. Mounir Bouziane (25) kam als "Rückkehrer" nach 1 Jahr vom Absteiger Cottbus, der Franko-Algerier konnte dort die Hoffnungen der Lausitzer insgesamt nicht erfüllen. Heinz Mörschel (18) und Leon Kern (19) wurden intern aus der A-Jugend befördert. Eine besondere Personalie ist Maximilian Beister (26), als "ewiges Talent" verschrien. In der Jugend des Hamburger SV groß geworden ging es über den HSV nach Düsseldorf und Mainz, dann verliehen an 1860 München, wo er aber keine große Rolle spielte. Ohne Perspektive für den Profikader der Abstieg in die U23. Und auch hier aktuell "auf Eis" gelegt.

Der Trainer:

Sandro Schwarz (37) hat nach wie vor das Sagen als Chef der II. Mannschaft und einen Vertrag bis Ende der Saison. Er hat die schwierige Aufgabe, mit dem Team trotz der Abgänge von mehreren Leistungsträgern wie Höler, Derstroff, Kalik, Wachs und Schilk den erneuten Klassenverbleib zu erreichen.

Die aktuelle Saison bislang:

Nach 10 Spieltagen leuchtet die "Rote Laterne" am Mainzer Bruchweg, Konsequenz aus erst einem Sieg bislang. Der Auftakt gegen Aufsteiger FSV Zwickau turbulent, innerhalb von 2 min. wurde ein 0:2-Rückstand noch ausgeglichen. Zumindest blieb man auch in den folgenden beiden Heimspielen unbesiegt, zeitigte gegen Osnabrück ein 2:2 - nach zweimaliger Führung - und kam gegen Magdeburg zum bislang einzigen Dreier in dieser Saison. Das Kernproblem liegt auswärts, dafür sprechen aktuell 5 Niederlagen in 5 Spielen. Bei den beiden Zweitligaabsteigern in Paderborn (1:3), Duisburg (0:4) war nichts zu holen, damit musste man irgendwie rechnen. Ebenso bei den zu Beginn stark eingeschätzten Münsteranern (0:1), die allerdings bekanntermaßen schwach in die Saison kamen und es auch noch sind. Bitter die Pleiten in Bremen (1:2) und Kiel (0:3). Aus den letzten 4 Begegnungen steht nur ein magerer Punkt aus dem Gastspiel der schwächelnden Erfurter. In 8 der 10 Duelle geriet man jeweils mit 0:1 in Rückstand, musste diesem erstmal hinterherlaufen. Die Mainzer stellen die schwächste Offensive mit 9 Toren, der CFC steht allerdings auch erst bei deren 11. Die Defensive kassierte mit 20 Gegentreffern die meisten der Liga, gemeinsam mit Paderborn und Bremen II. Am Samstag muss zumindest ein Punkt geholt werden, um den Anschluss an das rettende Ufer vorerst nicht zu verlieren. Die Abgänge konnten bislang nur teilweise kompensiert werden, dazu plagen das Team Verletzungsprobleme.

Die Mannschaft:

Im Tor kamen bereits 3 Akteure zum Einsatz. Florian Müller (18) gehört zum Profikader, absolvierte 6 Einsätze und ist derzeit auch die gesetzte Nr. 1. Dazu kommen Lukas Watkowiak (20/3) und Neuzugang Marco Aulbach (20/1). In der Abwehr haben Marcel Costly (20/Rechts), Charmaine Häusl (20/1/Innen), Tevin Ihrig (21/Innen) und Maurice Neubauer (21/Links) die besten Karten. Ein Abwehrverbund mit einem Durchschnittsalter von 20,5 Jahren. Dahinter kommen Neuverpflichtung Maximilian Rossmann (21), Malte Moos (20) und Patrick Schorr (21). Zentraler Fixpunkt im Mittelfeld ist unser Ex-Kicker Matti Steinmann (21), der alle 10 Spiele absolvierte und bislang ein Tor erzielte. Das zum Auftakt gegen Zwickau. Dabei 9x in der Anfangsformation stand. Dahinter vemisst man bislang die klare Struktur. Mit Ex-U19-Nationalspieler und Kapitän Daniel Bohl (22) fehlt seit Mitte September verletzungsbedingt ein wichtiger Spieler im Kader, dafür kam mit Devante Parker (20) ein Profi aus dem Kader von Martin Schmidt in 7 Begegnungen zum Einsatz, der nach Verletzungsproblemen wieder den Anschluss an den Bundesligakader über Spielpraxis in der 3. Liga sucht. Der gebürtige Dresdner Patrick Pflücke (19) aus der Jugend der SGD als Mann für das Ankurbeln der Offensive konnte 2-mal als Vorbereiter glänzen. Mit dem Kosovaren Besar Halimi (21) hat man einen aktuellen Nationalspieler im Aufgebot, er absolvierte 2 Spiele für das jüngste Mitglied der UEFA. Der Durchbruch in der Bundesliga-Mannschaft ist bislang nicht in Sicht, er kam bis dato ausschließlich in der U23 zum Einsatz. Kommt auf einen Treffer. Herausragend im Angriff zweifellos Aaron Seydel (20) mit 4 Toren, dabei der Siegtreffer gegen Magdeburg. "Heimkehrer" Mounir Bouziane (20) ist auch bei den 05ern aktuell nicht die große Verstärkung. Maximilian Beister (26) wurde nach dem Ende der erfolglosen Ausleihe nach München aus dem Profikader in die U23 ausgemustert und flog nach offensichtlich demonstrativer Unlust aus dem Aufgebot. Eventuell das zumindest vorläufige Ende einer Karriere eines "ewigen Talents" ohne den endgültigen Durchbruch.

Das Krankenlager/Strafbank:

Es gibt gleich mehrere Ausfälle. Gleich 2 Torhüter fallen derzeit aus mit Patrick Manthe (23/Meniskusverletzung) und Marco Aulbach (23/Knieprobleme). Abwehrspieler Noah Korczowski (22) laboriert an einer Schambeinentzündung. Im Mittelfeld fehlt Kapitän Daniel Bohl (22/Bänderverletzung) noch bis mindestens Mitte Dezember. Philipp Klement (24) setzen muskuläre Probleme außer Gefecht. Weiterhin sind Dennis Franzin (23/Schienbeinverletzung) und der Libanese Bilal Kamarieh (20/Kreuzbandriss) nicht einsatzfähig. Stürmer Felix Lohkemper (20) wird am Sonntag ebenfalls nicht auflaufen. Dazu ist Stürmer Maximilian Beister (26) suspendiert. Grund die lustlose Vorstellung beim bislang einzigen Einsatz in Bremen und die allgemein offensichtlich fehlende Motivation.

Prognose:

Der Klassenerhalt wird dieses Jahr schwieriger zu realisieren sein, der Kampf wird bis zum letzten Spieltag gehen.

Das Umfeld:

Auch im 3. Jahr bleibt das Zuschauerinteresse bei der U23 des Bundesligisten überschaubar. Mit 1.300 Besuchern im Schnitt liegt man am Ende der Tabelle. Zumindest ein kleiner Anstieg gegenüber den 1.188 aus der Vorsaison. Den größten Andrang verbuchten die Verantwortlichen damals gegen 3 Nordost-Vereine mit Dresden (3.424), Magdeburg (2.862) und Rostock (2.198). Tiefpunkt Stuttgart II mit 503. Gleiche Tendenz auch bislang in dieser Spielzeit, Zwickau lockte zum Auftakt 1.798 an. Magdeburg dahinter mit deren 1.498. Heimstätte der 05 II ist nach wie vor das alte "Stadion am Bruchweg", welches momentan für 18.000 Zuschauer zugelassen ist. Eine Auflösung der U23 wie in Frankfurt, Leverkusen, Dresden, Chemnitz u. a. ist in Mainz weiterhin kein Thema, die II. Mannschaft bleibt Bindeglied der starken A-Jugend in der Bundesliga zum Profikader mit dem Nachwuchsleistungszentrum als Herzstück. Welches übrigens über eine eigene Zeitschrift verfügt und seinen Sitz am einstigen Stadion der Bundesligamannschaft hat. 11 Mannschaften ab der U8 sind für den Spielbetrieb gemeldet. Die U23 gilt dabei ausdrücklich als Perspektivkader für die 1. Mannschaft.
11. Spieltag - 3. Liga - Saison 2016/2017
Sonntag, 16. Oktober 2016, 14:00 Uhr
Fischerwiese, Chemnitz
Zuschauer: 6.045
Schiedsrichter: Müller (Löchgau)


Tore

Die Tabellenverläufe

Tabellenhistorie

Der Vergleich

Chemnitzer FC FSV Mainz 05 II
14Tabellenposition20
12
10
1,2
Pkt.
Spiele
Pkt. pro Spiel
6
10
0,6
3 (30,0%)
4 (40,0%)
Siege
Niederlagen
1 (10,0%)
6 (60,0%)
11:11
1,1:1,1
Tore
Tore pro Spiel
9:20
0,9:2,0
3:0 gegen VfL Osnabrück (H)Höchster Sieg1:0 gegen 1. FC Magdeburg (H)
2:4 gegen SC Paderborn (A)Höchste Niederlage0:4 gegen MSV Duisburg (A)
n-S-n-S-nDie letzten SpieleS-n-N-n-U
keineAktuelle Serien4 Spiele in Folge ohne Sieg

Die Bilanz

 ZahlSUNTore
Alle Spiele41217:4
Heimspiele21016:3
Auswärtsspiele20201:1
Ligaspiele41217:4
Pokal-/Relegationsspiele00000:0

Der Ergebnisrückblick

2014/20153. Liga19. SpieltagChemnitzer FC - FSV Mainz 05 II1:2 (0:1)
2014/20153. Liga38. SpieltagFSV Mainz 05 II - Chemnitzer FC1:1 (1:0)
2015/20163. Liga13. SpieltagFSV Mainz 05 II - Chemnitzer FC0:0 (0:0)
2015/20163. Liga32. SpieltagChemnitzer FC - FSV Mainz 05 II5:1 (3:1)