Vorbericht

36. Spieltag - 3. Liga - Saison 2019/2020
KFC Uerdingen
KFC Uerdingen
1:1
Chemnitzer FC
Chemnitzer FC

CFC in der Pflicht, wieder mal zu punkten beim …

von Timo Görner

… KFC aus Uerdingen in Düsseldorf. Für die Gastgeber läuft es aktuell nicht berauschend, seit 7 Spielen sind die Blau-Roten ohne Sieg. Müssen sich aber keine Sorgen betreffs Abstieg machen.

Die Saison unseres Gegners bislang:

Scheint "gelaufen", 3 Spiele vor Ende sind 46 Punkte und der Klassenerhalt fast "im Sack". Im Grunde fehlt noch 1 Punkt um absolut sicher zu gehen. Der KFC eine der Mannschaften, denen die Corona-Pause weniger bekam. Hauptgrund dafür waren personelle Probleme mit dem Ausfall mehrerer Leistungsträger.

Nach dem 27. Spieltag befand sich der KFC in einer "Lauerstellung" als 11. mit 5 Punkten hinter Platz 2 und 3 nicht aussichtslos im Rennen. Nach unten war der Abstand mit 7 Zählern etwas größer. Mittlerweile ist der Rückstand auf den Relegationsplatz 3 auf 12 Punkte gewachsen, der Ex-Erstligist rutschte auf Platz 13.

Vor dem Hinspiel befanden sich die Westdeutschen im "Niemandsland" der Tabelle. 22 Punkte aus 16 Spielen waren für die Spitze etwas zu wenig. Der Saldo 6-5-6 ausgeglichen, die Torbilanz allerdings mit 18:24 deutlich im Minus. Schwachpunkt die Bilanz in Düsseldorf. Hier wurden nur 2 der 8 Spiele siegreich gestalten. Zum Auftakt glücklich gegen Halle (1:0), dann im 6. Anlauf wieder gegen Schlusslicht Jena (2:0). Davor die deftigen Pleiten gegen die Spitzenteams aus Mannheim, Ingolstadt wie auch Kaiserslautern (0:3). Auch Braunschweig gewann beim KFC (1:2). Auswärts lief es besser, waren die Kicker aus der Grotenburg viertbeste Mannschaft. Gaben lediglich bei Bayern II und in Duisburg 3 Punkte ab. Daneben standen beachtliche Siege in Meppen, Rostock, Würzburg, bei 1860.

Schmerzlich als Pokalverteidiger das Aus in Runde 2 bei RW Essen (1:2) im Landespokal. Damit kein DFB-Pokal wie gegen Dortmund (0:2), wo sich der KFC recht ordentlich präsentierte.

Die Chancen zum Aufstieg waren zur Winterpause (8.) mit 3 Punkten auf Platz 3 intakt. Bis zur Zwangspause gelang es nicht, Tuchfühlung zur Spitze zu halten. Der Rückstand 5 Zähler, die Krefelder waren 11. Es gelang nicht, Konstanz zu bekommen und das "Kleid der launischen Diva" abzulegen. Es gab weiter Licht und Schatten vor allem zu Hause mit den Pleiten gegen Bayern II (0:3) und Kellerkind Münster (0:2). Auf Reisen dokumentieren Braunschweig (1:4) und Ingolstadt (1:0) die Schwankungen. 2 Tage nach dem 4:2 gegen Zwickau der Paukenschlag, Stefan Krämer kehrte zurück. Reisinger blieb, Daniel Steuernagel hingegen wurde abgelöst und verließ den KFC.

Der Restart dann verheißungsvoll in Mannheim (2:1) bei der brisanten Revanche zur Relegation 2018. Der bislang letzte Sieg, dem 4 Remis und 3 Niederlagen folgten. In Düsseldorf konnte gegen Meppen, 1860, Duisburg und Würzburg nicht gewonnen werden. Gegen die Kickers konnte die Führung nicht lange gehalten werden, wurde das 1:2 in der 88. Minute kassiert. Spät, aber verdient für die formstarken Franken. Das 0:4 in Kaiserslautern zuvor sah einige Defizite in der Defensive, auch erklärbar durch die Ausfälle von 2 Stammspielern.

Schwachpunkt der Westdeutschen ist weiterhin die Heimbilanz, hier haben nur die designierten Absteiger aus Jena und Großaspach weniger eingefahren. 5 Siege in 17 Spielen auf eigenem und doch fremdem Platz sind zu wenig für höhere Ansprüche, zumal 8-mal verloren wurde und 19:28 Tore deutlich im Minus sind.

Die zweite "Baustelle" blieb die Offensive, weniger als 38 Treffer haben auch hier nur die beiden Teams aus Süddeutschland und Thüringen geschossen.

Delegierungen seit dem Hinspiel:

Es gab je 2 Ab – und Neuzugänge, dazu erneut ein Wechsel auf dem Trainerposten.

In der Abwehr endete die Ausleihe von Innenverteidiger Oliver Steurer (24) wie geplant am 18.01.2020, der von Zweitligist Heidenheim bis Ende der Saison nach Münster abgegeben wurde. Er kam im Herbst 2019 auf insgesamt 10 Einsätze in der Stammformation. Im Angriff zog es Tobias Rühle (29/SSV Ulm 1846) in die Regionalliga Südwest. Er wurde ab Anfang November 2019 nicht mehr aufgeboten.

In der Winterpause kam der Litauer Edvinas Girdvainis (27) von Lettlands Erstligist FK RFS. Er ist Nationalspieler mit 22 Einsätzen. Seine erste Station in Deutschland, zuvor war er u. a. in Spanien, Israel, Aserbaidshan und Polen. Rijad Kobiljar (23) spielte 1. Liga Slowenien bei NK Rudar Velenje. Der Bosnier mit dem US-Pass ist ein "10er". Auch er heuerte erstmals hierzulande an, verdiente sein Geld zuvor in Bosnien-Herzegowina, Slowenien. Sein 9. Wechsel seit Juli 2015.

Dazu gab es beim Cheftrainer die "Rolle rückwärts".

Die sportliche Leitung:

Am 10.03.2020 kehrte Stefan Krämer (53) zum KFC zurück, von dem er am 28.01.2019 beurlaubt worden war. Eine überraschende Entscheidung, am 22.12.2019 kam für ihn das unerwartete Aus in Magdeburg. Damit wurde das Trainer-Duo Reisinger / Steuernagel gesprengt. Reisinger blieb an der Seite Krämers, Steuernagel wurde abgelöst. Der 8. Wechsel auf der Kommandobrücke seit Ende Januar 2019 einschl. Interimslösungen. Die Keeper trainiert Manfred Gloger (57), zuvor in Bielefeld, Wattenscheid und Duisburg. Nikolas Weinhart (37) führt die Geschäfte, bis Mitte Mai 2020 war Ex-Nationalspieler Stefan Effenberg (51) als Manager am Ball, bevor den Verein auf eigenen Wunsch verließ.

Das Kollektiv:

Im Tor ist der Österreicher Lukas Königshofer (31) die etatmäßige Nr. 1. Aktuell aufgrund einer Verletzung seit dem Restart durch René Vollath (30) ersetzt. Ohne Spielpraxis im Punktekampf sind der Deutsch-Nigerianer Robin Udegbe (29) und zweite Österreicher Philipp Bachmeier (21).

Die Innenverteidigung sieht Kapitän Jan Kirchhoff (29/1), den Kongolesen Assani Lukimya (34/2) und Routinier Dominic Maroh (33) als die wichtigen Akteure. Dahinter der litauische Nationalspieler Edvinas Girdvainis (27) als Alternative. Links ist Christian Dorda gesetzt (29/2), rechts Alexander Bittroff (31). Ex-Weltmeister Kevin Großkreutz (31) war meist Ergänzungsspieler. Eine durchwachsene Saison mit Verletzungen, Reservistendasein, Sperre aufgrund Unsportlichkeit. Gegen Würzburg begann die Viererkette mit Großkreutz - Girdvainis – Lukimya – Dorda.

Im defensiven Mittelfeld agieren zumeist Manuel Konrad (32), Jean Manuel Mbom (20/1), der Pole Adam Matuschyk (31/1) und Girdvainis. Auf der linken Außenbahn ist der Schweizer Roberto Rodriguez (29/2) herausragender Akteur, 9-mal Vorlagengeber. Rechts ist Boubacar Barry (24) zumeist gesetzt, die "Leihgabe" vom SV Werder Bremen steuerte 3 Vorlagen bei. Dahinter kommen der Deutsch-Kongolese Christian Kinsombi (20), Selim Gündüz (26) und Ali Ibrahimaj (28). Zentral offensiv gelang der letzten Neuverpflichtung Rijad Kobiljar (23/1) noch nicht der Durchbruch. Patrick Pflücke (23), aus der Dresdner Dynamo-Jugend stammend, gilt hier im Liga-Maßstab auch nicht unbedingt als Spitzenkraft.

Im nominellen Angriff sind die Blau-Roten solide besetzt. In der Mitte stehen 3 gute Optionen mit dem Niederländer Tom Boere (27/9) als Nr. 1, dem Nigerianer Osayamen Osawe (26/3) und Adriano Grimaldi (29). Boere war 2020 allerdings erst 1x erfolgreich, gegen Zwickau, und ist wie Philipp Hosiner nach dem Restart ohne Tor. Osawe kam seltener als Stammspieler. Grimaldi ist Ergänzungsspieler, allerdings auch wieder mit Verletzungspech in den letzten 18 Monaten. Beleg sind Sprunggelenksverletzung, Syndesmosebandriss, Muskelverletzung, Sehnenanriss, Muskelverletzung und Muskelfaserriss bis Februar 2020. So kam er lediglich auf 6 Spiele in dieser Saison. 3x von Anfang an ohne Erfolgserlebnis.

Wie beim CFC stehen 28 Spieler im Kader, mit 27,7 Jahren im Schnitt der älteste der Liga mit den meisten "Legionären" – 11 an der Zahl.

Die Einkaufsbilanz:

15 Neue wurden bis heute verpflichtet, 13 vor der Winterpause.

Von den 13 setzten sich Lukas Königshofer (Unterhaching), Oliver Steurer (Heidenheim), Jan Kirchhoff (Magdeburg), Jean Manuel Mbom, Boubacar Barry (Werder Bremen), Tom Boere (FC Twente Enschede), Franck Evina (FC Bayern München II) dauerhaft durch oder waren wie Evina überwiegend gesetzt. Boere war zumindest in der Herbstrunde mit 8 Toren ein "guter Griff". Steurer wurde mittlerweile wieder abgegeben bzw. endete die Ausleihe wie geplant im Januar 2020. Königshofer ist der Eckpfeiler im Tor wie Kirchhoff als Kapitän in der Abwehr.

Der Rest spielte keine oder keine wichtige Rolle. Als "Flop" erwies sich im Angriff Tobias Rühle (Münster), ging wieder.

Fazit: ganz ordentlich. Was fehlte war ein richtiger "Volltreffer". So richtig nach vorne konnte man das Team irgendwie nicht bringen.

Gewinner dieser Saison:

Jean Manuel Mbom und Boubacar Barry bekamen in Uerdingen die erhoffte Spielpraxis.

Das Krankenlager / Strafbank / Parteistrafen:

Stammtorwart Lukas Königshofer (31) kam nach dem Restart noch nicht zum Einsatz, Grund: Bluterguss. Der Österreicher kam zuvor in allen 27 Punktspielen als Nr. 1 zum Zug.

Innenverteidiger und Kapitän Jan Kirchhoff (29) muss wegen Muskelfaserriss pausieren, letztes Spiel am 30.05.2020. Dominic Maroh (33) auf der gleichen Position fehlte gegen Würzburg wegen muskulären Problemen, könnte am Freitag zumindest wieder im Kader stehen.

Spielmacher Rijad Kobiljar (24) laboriert seit 2 Wochen an einer Oberschenkelverletzung.

Gleich 3 Ausfälle gibt es im Angriff. Mit Tom Boere (27) fehlt der Torschütze im Hinspiel und Torjäger der Uerdinger wie Kirchhoff aufgrund eines Muskelfaserrisses, was auch für Osayamen Osawe (26) gilt. Adriano Grimaldi (29) bleibt das Verletzungspech treu, aktuell sind es Adduktorenbeschwerden.

Jean Manuel Mbom (20) sah im letzten Duell die "Ampelkarte", ist damit gesperrt.

Königshofer, Kirchhoff, Boere sind Ausfälle, die dem Team weh tun, weil sie 3 Schlüsselspieler betreffen. Ebenso ärgerlich sind aber auch die Personalien Osawe, Grimaldi und Maroh.

Bilanz gegen den KFC Uerdingen 05:

Bislang gab es 11 Partien, die sich ausgeglichen gestalten bei je 3 Siegen und 14:14 Toren. Fast logisch das Remis im Hinspiel. Die letzten 8 Spiele blieb der CFC ungeschlagen, verlor gegen den KFC letztmalig am 16.11.2001 mit 0:1 in Krefeld. Bei den Blau-Roten gab es zuletzt 2 Siege mit 2:1 und 3:0. Aus den letzten 4 Duellen resultierte nur 1 Gegentreffer, dieser per Elfmeter.

Perspektive für das Spieljahr:

Im Grunde kann kaum noch was anbrennen mit 46 Punkten. Zumindest sollte man am Ende wenigstens sicher auf Rang 16 landen. Aufgrund der genannten Ausfälle wird es schwierig, noch mal weiter nach oben zu kommen.

Das Umfeld / Stimmung / Wirtschaft:

Spötter waren bei der Verkündung von "Geisterspielen" zur Fortführung der 3. Liga der Meinung, "davon merkt man bei den Heimspielen des KFC eh nichts.". Der Zuspruch zu den Spielen, diese Saison in der Düsseldorfer "Merkur Spiel-Arena" im Stadtteil Stockum ausgetragen, war mit 3.201 im Schnitt eher mager und liegt unter dem der Vorsaison in Duisburg (4.130). Macht beim Fassungsvermögen von 54.600 Zuschauern eine Auslastung von 5,8%. Den besten Besuch gab es gegen Rostock mit 4.899, vor Kaiserslautern, wo sich 4.453 ins Stadion begaben. Für Großaspach waren es lediglich 2.045, Zwickau vor der "Corona-Pause" sahen deren 2.138. Damit sind die Krefelder einer der Clubs, welche eher weniger von den Ticketverkäufen leben. Eher von den Sponsoreneinnahmen im Hintergrund und den Zuwendungen seines Investors. Der auch die fehlenden Einnahmen aus den Zuschauern vermutlich kompensieren wird. Ob eine Rückkehr in die traditionsreiche "Grotenburg-Kampfbahn" den Zuschauerschnitt erheblich erhöhen wird, bleibt abzuwarten. Die Sanierung für die Drittligatauglichkeit ist seit Jahren eine offene Baustelle, Mitte Mai 2019 nahm der Verein von der Gründung einer Stadion-Gesellschaft vorerst Abstand. Kündigte der "starke Mann" und KFC-Chef Mikhail Ponomarev an, nur noch in der Saison 2019/2020 entsprechende finanzielle Mittel für die Miete in einem Ausweichstadion bereitzustellen. Mittlerweile steht fest, auch kommende Spielzeit kicken die Blau-Roten in der Landeshauptstadt. Für 1,2 Mio. € Miete. 2021/2022 soll der KFC dann wieder in der Heimat spielen, die Kapazität 10.868 Zuschauer für die 3. Liga betragen. Auch hier sind "Albert Speer & Partner" Team dabei. 7000 Sitzplätze und 480 Business-Seats werden angeboten, relativ unkompliziert erweiterbar im Fall des Aufstiegs in die 2. Bundesliga. Eben das ist und bleibt das Ziel des eloquenten Investors, denn in der 3. Liga werden sich seine Geldspritzen kaum rentieren.
36. Spieltag - 3. Liga - Saison 2019/2020
Freitag, 26. Juni 2020, 19:00 Uhr
Merkur Spiel-Arena, Düsseldorf
Schiedsrichter: Stegemann (Bonn)


Tore

Die Tabellenverläufe

Tabellenhistorie

Der Vergleich

KFC Uerdingen Chemnitzer FC
13Tabellenposition16
46
35
1,3
Pkt.
Spiele
Pkt. pro Spiel
40
35
1,1
12 (34,3%)
13 (37,1%)
Siege
Niederlagen
10 (28,6%)
15 (42,9%)
38 : 51
1,1 : 1,5
Tore
Tore pro Spiel
48 : 55
1,4 : 1,6
4:1 gegen FC Hansa Rostock (H)Höchster Sieg3:0 gegen Hallescher FC (H)
0:4 gegen 1. FC Kaiserslautern (A)Höchste Niederlage0:3 gegen FC Würzburger Kickers (A)
N-u-U-n-NDie letzten SpieleN-n-S-n-N
2 Niederlagen in Folge
7 Spiele in Folge ohne Sieg
Aktuelle Serien2 Niederlagen in Folge
2 Spiele in Folge ohne Sieg

Die Bilanz

 ZahlSUNTore
Alle Spiele1135314:14
Heimspiele61418:9
Auswärtsspiele52126:5
Ligaspiele1135314:14
Pokal-/Relegationsspiele00000:0

Der Ergebnisrückblick

1993/19942. Bundesliga3. SpieltagChemnitzer FC - Bayer Uerdingen1:4 (0:3)
1993/19942. Bundesliga22. SpieltagBayer Uerdingen - Chemnitzer FC2:0 (0:0)
2001/2002Regionalliga Nord17. SpieltagKFC Uerdingen - Chemnitzer FC1:0 (0:0)
2001/2002Regionalliga Nord34. SpieltagChemnitzer FC - KFC Uerdingen4:4 (1:3)
2002/2003Regionalliga Nord12. SpieltagKFC Uerdingen - Chemnitzer FC1:1 (0:1)
2002/2003Regionalliga Nord29. SpieltagChemnitzer FC - KFC Uerdingen0:0 (0:0)
2003/2004Regionalliga Nord5. SpieltagKFC Uerdingen - Chemnitzer FC1:2 (1:0)
2003/2004Regionalliga Nord22. SpieltagChemnitzer FC - KFC Uerdingen2:0 (0:0)
2004/2005Regionalliga Nord6. SpieltagChemnitzer FC - KFC Uerdingen0:0 (0:0)
2004/2005Regionalliga Nord25. SpieltagKFC Uerdingen - Chemnitzer FC0:3 (0:1)
2019/20203. Liga17. SpieltagChemnitzer FC - KFC Uerdingen1:1 (0:0)