Vorbericht

5. Spieltag - Regionalliga Nordost - Saison 2021/2022
Chemnitzer FC
Chemnitzer FC
0:0
Berliner AK 07
Berliner AK 07

Härtetest gegen Spitzenreiter und Mitfavorit auf den Staffelsieg …

von Timo Görner

… aus dem Stadion wo der CFC letztes Wochenende erfolgreich war. Ein gutes Omen wie die Tatsache das bislang beide Heimspiele gegen den BAK gewonnen wurden? Der CFC wird mehr benötigen als Glück und die Portion Aberglaube um gegen das aktuelle Top-Team der Liga bestehen zu können.

Das letzte Spieljahr unseres Gegners:

2018/2019 spielte der BAK lange oben mit im Duell mit dem CFC. Wurde am Ende Vizemeister mit starken 70 Punkten. In den folgenden beiden Jahren mit den "Corona-Spielzeiten I und II" hatten die Rot-Weißen weniger mit der Spitze zu tun. Nach Rang 7 in 2019/2020 wurde sich aber auf Platz 5 verbessert.

Aus den nur 12 absolvierten Spielen entfielen 20 Punkte, 13 weniger als der Meister FCV die zudem 1 Begegnung weniger hatten. Im eigenen Stadion reichte es zu 4 vollen Erfolgen gegen 2 Niederlagen. Auswärts war der Saldo ausgeglichen, 25:21 Tore offensiv stark. Defensiv nur durchschnittlich.

Es fehlte zu Beginn die Konstanz, gab es Licht und Schatten. Herausragende Spiele mit tollen Resultaten wechselten sich mit Rückschlägen ab. Maßgeblich dafür die erwähnte nicht immer stabile Abwehr.

Dem Auftakt gegen Fürstenwalde (3:2) schlossen sich Pleiten gegen Spitzenteams bei Lok (1:2) und gegen den BFC (1:3) an. Signifikant die 7 Gegentreffer. Bemerkenswert der Gegensatz folgend bei Hertha BSC II (5:2) und 1:5-Heimdebakel gegen Jena. Nach 6 Spieltagen und 7 Punkten Tabellenführer Viktoria 11 Punkte weg. Ambitionen für den Aufstiegskampf damit unrealistisch.

Bis zum Break vor Runde 13 dann der klare Positivtrend. 4x konnten die Moabiter jubeln. Nur beim CFC wurden die Zähler verspielt. Gegen Bischofswerda, Rathenow (3:1) zeitigen die Berliner erwartungsgemäße Siege. Das Ortsderby gegen die VSG endete ebenfalls siegreich (2:0), dickes Achtungszeichen aber das 3:0 in Cottbus.

So blieb am Ende die Konzentration auf den Pokal, wo diesmal 2 Spiele reichten um ins Halbfinale bei der VSG Altglienicke zu gelangen. Stationen Sechstligist TSV Rudow (3:1) und aus der Landesklasse SC Borsigwalde (7:0). Dem 4:0 bei Heines folgte das bittere 1:2 im Endspiel gegen den BFC im "Mommsenstadion". So spielte der VfB Stuttgart nicht im "Poststadion".

Delegierungen für diese Saison bislang:

Bei 11 Ab – und 11 Neuzugängen hielt sich die Kadergröße auf Niveau des Vorjahres.

Mit dem Shawn Kauter (25/Cottbus) und Justin Gerlach (31/CFC Hertha 06) gingen die beiden etatmäßigen Innenverteidiger sowie der Kapitän und Vize. Rechtsverteidiger Florijon Belegu (28) zog es zu Altglienicke. Im Angriff war Abdulkadir Beyazit (21) zwar nur 3x im Stamm. Lieferte aber eine Top-Quote mit 7 Toren in 12 Spielen. Er sucht noch einen Verein. Der Rest blieb ohne größere Bedeutung.

Bei den Neuverpflichtungen gelang die Rückholung eines Leistungsträgers der Saison 2018/2019.

Neu im Tor ist Kilian Schubert (19/Hertha BSC U19). Innenverteidiger Philipp Harant (22/Magdeburg) kam als "Leihgabe" aus Liga 3, der mögliche Nebenmann Oliver Oschkenat (27/Aalen) - gebürtiger Berliner, aus der Regionalliga Südwest. Beim VfR feste Größe, ausgebildet bei Union. Rechtsverteidiger Fabian SennIinger (25/Lippstadt) spielte in der West-Staffel, Konkurrent für diese Position der Pole Michael Olczyk (25), 1 Jahr ohne Verein. Zuvor bei Arka Gdynia. Aus der Schalker "Knappenschmiede" stammend.

Im Mittelfeld offensiv zentral ansässig ist Eroll Zejnullahu (26), der Kosovare kam wie Kilian Pagliuca vom FC Nitra. Stationen zuvor u. a. Sandhausen, Jena. Dazu das Talent Omar Hajjaj (18/Union U19). Rechts soll Joel Richter (22/VfB Stuttgart II) wirbeln, Empfehlung: 5 Tore + 8 Vorlagen. Als "6er" gilt der Angolaner Panzu Ernesto (22/Hertha BSC II). Im Vorjahr im Profi-Kader, aber ohne Einsätze.

Im Sturm der "Königstransfer" mit Rückkehrer Abu Bakarr Kargbo (28). Der Kicker aus Sierra Leone blieb nur 1 Jahr in Offenbach, dort mit Pech (Kreuzbandriss) und nur 2 Kurzeinsätzen. 2019/2020 die Top-Quote von 11 Treffern in 16 Begegnungen. Rechtsaußen Yousef Emghames (24/HSC Hannover) spielte Regionalliga-Nord. Ausbildung in der Jugend des FC Bayern München.

Harant, Oschkenat, Zejnullahu, Richter, Kargbo sind Verpflichtungen, welche die Mannschaft wenn ihr Potential abrufend enorm verstärken.

Die sportliche Leitung:

André Meyer (37) geht in seine 2. Saison als Chef der 1. Mannschaft, zuvor wie bekannt in Fürstenwalde und Co-Trainer in Aue. Er hat Vertrag bis Saisonende. Andreas Kerwin (35) unterstützt ihn als sein Co-Trainer. Die Torhüter werden seit 2018 vom Türken Serkan Mese (48) trainiert, zuvor bei Viktoria.

Das Kollektiv:

Im Tor ist Pascal Kühn (24) erneut die Nr. 1. Die nominelle Nr. 2 derzeit Kilian Schubert (18), dahinter wurde Kevin Plath (18) nominiert.

Der BAK spielte bislang mal im 3-4-3, im 3-5-2 und im 3-4-3. Bei den Innenverteidigern gelten die Neuzugänge Oliver Oschkenat (24), Philipp Harant (22) und Vize-Kapitän Charmaine Häusl (25) als wichtig. Häusl von den Seychellen, dort Nationalspieler. Dazu kommt noch Fatih Baca (21). Gesetzter Linksverteidiger ist Ugur Tezel (24) klar vor Ben Meyer (22). Auf Rechts versuchten sich primär Fabian Senninger (24). Michael Olczyk – siehe die Rubrik darunter.

In der Mittelfeld-Zentrale konnte Lukas Lämmel (23/1) überzeugen, mit 2 Vorlagen an 3 der 10 BAK-Tore beteiligt. Ebenso gut läuft es hier für den Japaner Rintaro Yajima (28), vor 2 Jahren aus Meuselwitz gekommen. Joel Richter (22) auf der rechten Außenbahn gilt als "Guter Griff", Bilanz: 1 Tor + 1 Vorlage. Kapitän Philip Fontein (27/1) gilt als klassischer "10er".

Das Prunkstück ist fraglos der Angriff. Rechtsaußen verfügt man über den Topspieler der Staffel Nader El-Jindaoui (24/5). Stark die Auswärtsauftritte in Auerbach und Fürstenwalde als "Mann des Spiels". Im Vogtland 1 Tor und Vorlage, bei Union 3 Treffer. Von 2014 bis 2015 in der CFC U19. Rückkehrer Abu Bakarr Kargbo (28/2) ist die andere Spitzenkraft, Yousef Emghames (23) auf El-Jindaouis Position kein Stammkader, konnte aber 2x auflegen. Mittelstürmer Michel Ulrich (21) wartet noch auf das 1. Tor, 3-mal Anfangself. Fazit: der BAK hat 2 Topstürmer, einen guten Backup (Emghames) und mit Ulrich einen interessanten Spieler ganz vorne.

Mit Harant, Oschkenat, Kargbo, Richter, Emghames konnten sich 5 Neuzugänge als Verstärkungen erweisen. Zejnullahu und Olczyk ist dies ebenfalls zuzutrauen. Die Einkaufspolitik ist zumindest bislang recht effektiv und gelungen.

Krankenlager / Strafbank / Parteistrafen:

Es gibt auch hier Personalsorgen. Zumindest betreffen die Ausfälle aber keine Leistungsträger.

Keeper Maxim Hertel (20) zog sich Mitte Juli einen Handbruch zu, Herbstrunde damit beendet. Gleiches gilt für Rechtsverteidiger Michael Olczyk (24/Kreuzbandriss), auch hier die Verletzung kurz vor Saisonstart. Omar Hajjaj (18) als "10er" erwischte es wie Olczyk, Langzeitausfall 3. Im linken Mittelfeld zog sich Ahmad Rmieh (18) einen Schlüsselbeinbruch zu, Rückkehr unbekannt. Mittelfeld-Allrounder Eroll Zejnullahu (26) muss Trainingsrückstand aufarbeiten, könnte am Sonntag aber im Kader stehen.

Die aktuelle Saison bislang:

Der BAK ist aktuell klar "der Chef der Liga". Makellos die Bilanz mit 4 Siegen in 4 Spielen bei beeindruckenden 10:2 Toren und damit der besten Offensive wie Defensive gemeinsam mit dem FSV Luckenwalde.

Im "Poststadion" sind die Rot-Weißen ohne Gegentreffer. Gegen Mitfavorit Jena gab es ein verdientes 1:0 zum Auftakt, der entscheidende Elfmeter wurde im Nachsetzen verwandelt. Ein zweites Tor war näher als der Ausgleich. Defensiv der BAK deutlich verbessert zur Vorsaison. Souverän der Auswärtsauftakt in Auerbach (3:1). Auch der Ausgleich irritierte nicht. Im Derby gegen TeBe wurde Geduld bewiesen, die Tore in Minute 61 und 84 markiert. Ähnlich die Dienstreise nach Fürstenwalde – Führung, Ausgleich und prompte Reaktion zum 4:1 nach 48 Min. 2 Gastspiele – 7:2 Tore. Der CFC steht vor einer enorm schweren Aufgabe gegen die geballte Qualität der BAK-Offensive.

Die Torfabrik lief auch im Pokal am Mittwoch im Vollbetrieb. In Runde 1 gab es ein standesgemäßes 6:1 beim BFC Preußen in Mariendorf. Die Treffer erzielten Kargbo (2), Fontein, Meyer, Ulrich und Emghames. Bereits zur Halbzeit stand ein 3:0. Nach 55 Minuten das 4:0. Auch der BFC und Viktoria kamen locker weiter.

Perspektive für das Spieljahr:

Der BAK ist diese Saison ein ernsthafter Kandidat für den Staffelsieg, der bereits solide Kader wurde gut verstärkt. Die Spielstärke aus den letzten Jahren ist bekannt. Fallen die Eckpfeiler im Team nicht aus und behält man im Umfeld die Ruhe wird es am Ende reichen. Tipp: Platz 1 bis 3.

Die Bilanz gegen den Berliner AK 07:

Sieht 3 Duelle mit positivem Saldo für den CFC. An der Gellertstraße gelangen 2 Siege, 3:1 in der Aufstiegssaison 2018/2019 sowie im Vorjahr nach desaströser 1. Halbzeit mit 4:2 und dem denkwürdigen Tor von Christian Bickel. Im "Poststadion" kassierten wir Frühjahr 2019 ein verdientes 0:2. Wobei damals auch der Kopf nicht mitspielte.

Das Umfeld / Stimmung / Wirtschaft:

Sollte der BAK den Sprung in die 3. Liga schaffen und Viktoria drin bleiben, wird es knifflig. Man könnte das Szenario erweitern und sich die dritte Etage zusätzlich mit der VSG vorstellen. Dann gäbe es 3 Berliner Clubs ohne eine entsprechende Spielstätte. Viktoria konnte sich mit Mühe den "Jahn-Sportpark" auf dem Prenzlauer Berg erkämpfen. Dessen Umbau wurde auf 2023 verschoben. Der BFC hatte das Stadion zuvor bekanntermaßen Richtung Sportforum Hohenschönhausen verlassen.

Die beiden ersten Heimspiele gegen Jena und TeBe sahen je 2.000. Mehr waren jeweils nicht zugelassen. Seit Mitte Februar 2021 können auch Flutlichtspiele ausgetragen werden, wurde die vom NOFV geforderte Anlage in Betrieb genommen. Nach einigem Wirbel aufgrund "Verstöße gegen die Lizenzauflagen" wegen der Fertigstellung erst nach dem 31.12.2020.

Hauptsponsor ist auch diese Saison mit der "HAN - Netzbau GmbH" das zwischen Steglitz und Neukölln ansässige Unternehmen von Mehmet Ali Han welcher den 7-köpfigen Vorstand leitet. Dazu engagieren sich vorrangig kleinere Unternehmen der Hauptstadt, beide Vereine haben zudem den gleichen Ausrüster.

Beachtliche 14 Mannschaften stehen im Nachwuchs-Spielbetrieb von der G zur A-Jugend. Diesem Unterbau soll auch in Zukunft entsprechende Aufmerksamkeit gelten. Die U19 als ligahöchstes Team spielt Regionalliga Nordost. Wie beim CFC will man auch hier den größten Talenten aus dieser Mannschaft zeitnahe Chancen im Kader der 1. Mannschaft geben. Zuletzt erhielt Jamal Rogero Stürmer (18) einen Kontrakt, damit der fünfte aus der U19 in den letzten 3 Jahren. Wobei wir gefühlt in der Nordost-Staffel derzeit "der Marktführer" sind.
5. Spieltag - Regionalliga Nordost - Saison 2021/2022
Sonntag, 15. August 2021, 13:00 Uhr
Fischerwiese, Chemnitz
Zuschauer: 2.739
Schiedsrichter: Kluge (Zeitz)


Tore

Die Tabellenverläufe

Tabellenhistorie

Der Vergleich

Chemnitzer FC Berliner AK 07
4Tabellenposition1
9
4
2,3
Pkt.
Spiele
Pkt. pro Spiel
12
4
3,0
3 (75,0%)
1 (25,0%)
Siege
Niederlagen
4 (100,0%)
0 (0,0%)
8 : 4
2,0 : 1,0
Tore
Tore pro Spiel
10 : 2
2,5 : 0,5
3:1 gegen Tennis Borussia Berlin (H), SV Lichtenberg 47 (A)Höchster Sieg4:1 gegen FSV Union Fürstenwalde (A)
1:2 gegen SV Babelsberg 03 (A)Höchste Niederlage
S-n-S-sDie letzten SpieleS-s-S-s
2 Siege in Folge
2 Spiele in Folge ungeschlagen
Aktuelle Serien4 Siege in Folge
4 Spiele in Folge ungeschlagen

Die Bilanz

 ZahlSUNTore
Alle Spiele32017:5
Heimspiele22007:3
Auswärtsspiele10010:2
Ligaspiele32017:5
Pokal-/Relegationsspiele00000:0

Der Ergebnisrückblick

2018/2019Regionalliga Nordost8. SpieltagChemnitzer FC - Berliner AK 073:1 (2:0)
2018/2019Regionalliga Nordost25. SpieltagBerliner AK 07 - Chemnitzer FC2:0 (1:0)
2020/2021Regionalliga Nordost9. SpieltagChemnitzer FC - Berliner AK 074:2 (0:2)