Vorbericht

3. Spieltag - Regionalliga Nord - Saison 2003/2004
SV Werder Bremen II
SV Werder Bremen II
0:0
Chemnitzer FC
Chemnitzer FC

Gastspiel an der Weser, diesmal ohne Folgen für den Trainer...

von Timo Görner (Vorbericht) & Erik Büttner (Reisetipps)

...denn in der Saison 2001/2002 bedeutete das 0:2 bei den Werder-Amateuren die wenige Stunden später folgende Entlassung von Dirk Karkuth als CFC-Coach. Ein Jahr und 8 Wochen später war die 1:3-Niederlage auf dem Platz 11 des "Weserstadions" der vorletzte "Sargnagel" für den glücklosen Matthias Schulz, der dann auch 4 Tage später nach der peinlichen Plauener Pokalpleite gegen musste. Gleiches dürfte Frank Rohde nach dem Spiel am Samstag wohl kaum passieren, egal welchen Ausgang es nehmen wird.

Egal, neben den beiden jeweils ernüchternden Resultaten war die Art und Weise des Auftretens in beiden Fällen "sehr diskret". In beiden Spielen befand sich die Mannschaft auf ihrem damaligen Tiefpunkt. Es kann also nur besser werden.

Was war/die letzte Saison:
Sportlich gesehen ging es nach der "Abstiegssaison" 2000/2001 (nur durch Lizenzentzug FC Sachsen drin geblieben) für die Werder-Amateure in den letzten 2 Jahren eindeutig bergauf. In der Saison 2001/2002 wurde mit 46 Zählern und Rang 10 die Klasse relativ sicher gehalten. In der abgelaufenen Spielzeit kletterte man weiter nach oben und kam auf einen sehr guten 6. Platz bei 50 Punkten. An 4 Spieltagen stand man sogar ganz oben. Mit 31 Punkten aus 17 Spielen war man die beste Auswärtsmannschaft der Staffel und verlor lediglich 4 Begegnungen auf fremden Platz, darunter in Chemnitz (0:1). Bei 59 erzielten Toren war lediglich die SG Wattenscheid 09 besser (66). Allerdings kassierte man auch 53 Gegentore. Zu Hause wurden lediglich 19 Punkte gemacht, da waren nur die Absteiger aus Verl, Leverkusen und Dresden (DSC) schlechter.

Straße der Besten:
In der Abwehr galt der Russe Alexej Spasskow (23) als Leistungsträger und absolvierte alle 34 Spiele der Saison, eins mehr als Mario Neunaber (21). Ganz solide präsentierte sich hier auch der bundesligaerfahrene Björn Schierenbeck (29) und Florian Heidenreich(22) konnte sich in allen Begegnungen der Frühjahrsrunde für die jeweilige Stammelf empfehlen. Des Weiteren überzeugten im gesamten Saisonverlauf im Mittelfeld Christian Lenze (26, ehemals Magdeburg) bei 8 Toren in 26 Einsätzen und Danny Fütterer (28), der wie Spasskow alle 34 Begegnungen bestritt und 2 Tore schoss. Im Sturm sicherlich herausragend der 19-jährige Südamerikaner Nelson Haedo Valdez aus Paraguay (30 Spiele, 15 Tore). Eine Bemerkung verdient hier wohl auch noch Ahmet Kuru (21) im Sturm mit seinen 7 Toren in insgesamt 31 Spielen, davon war er 4-mal als "Joker" erfolgreich. Aber insgesamt konnte er sich im Saisonverlauf nicht in die Stammelf spielen (21-mal eingewechselt).

Wer kam/wer ging:
Rein zahlenmäßig ausgedrückt: 6 kamen, 7 gingen. Bei den Abgängen verdient wohl der Wechsel von Alexej Spasskow zum Ligakonkurrenten Holstein Kiel eine Erwähnung, dazu sicherlich der "berufliche Aufstieg" von Mittelfeldspieler Christian Schulz (20) in die Profimannschaft des SV Werder, wo er allerdings bislang nicht zum Einsatz kam, dafür lief er beim Spiel in Essen (1:1) in der Startelf auf. Also wohl erstmal nur "nominell in der Bundesliga". Für die Abgängen kamen wie oben schon erwähnt 7 "Neue". In der Abwehr vom Kooperationspartner FC Carl Zeiss Jena Robert Paul (18) und auch aus der Oberliga Sandro Stallbaum (21/ TSG Neustrelitz) für Abwehr und defensives Mittelfeld. Dafür holte man auch den Norweger Jarle Birkleland (18) ebenso wie den Deutsch-Italiener Benedetto Muzzicato (24) vom Bremer Oberligisten FC Oberneuland. Wiederum vom FC Carl Zeiss Jena kam Kevin Wittke (18). Im Sturm lediglich aus Finnland vom dortigen Erstligisten FC Jazz Pori Hermanni Vuorinen (18). Von 6 Neuzugängen damit 4 Spieler aus der Oberliga (davon 3 aus dem Nordosten), 1 Finne, 1 Norweger. In den ersten beiden Spielen wurden Stallbaum und Paul jeweils in der Anfangsformation eingesetzt, gegen Essen durfte auch Wittke von Anbeginn ran. Die beiden Skandinavier sollen erstmal in der A-Jugend aufgebaut werden.
Interessant noch die Personalie Lars Unger (30), der von 1991 bis 1997 insgesamt 25 Bundesligaspiele für Werder bestritt, dann nach Düsseldorf und Bregenz (Österreich, "Schwarz-Weiß")ging und neben seiner beruflichen Ausbildung ab September dem Regionalliga-Kader als "Stand-by"-Spieler zur Verfügung stehen wird.

Das Kollektiv 2003/2004:
Bemerkenswert das insgesamt 5 Spieler des offiziellen Amateur-Kaders auch zum nominellen Aufgebot der Bundesligamannschaft zählen. Im Tor Alexander Walke (20), im Mittelfeld die Herren Stefan Beckert (21), Christian Lenze (26), im Angriff Torjäger Nelson Haedo Valdez (19) sowie Marco Stier (19). Dazu kommt Christian Schulz (20), der ja eigentlich als Abgang zu den Profis gezählt wurde, aber in dieser Saison da noch nicht eingesetzt wurde. Er ist mit bislang 11 Bundesligaspielen der "Weiteste", Haedo Valdez kam zu 2 Begegnungen, die anderen stehen bislang noch bei exakt 0. Mit dem langzeitverletzten Manuel Friedrich (23, im Sommer 2002 aus Mainz gekommen und nach 2 Kreuzbandrissen fast 1 Jahr lang nicht aktiv) lief gegen Rot-Weiß Essen ein bekannter Spieler aus dem Profibereich mit auf, er gab damit nach 1 Jahr sein Debüt im Werder-Trikot und könnte noch 1,2 Spiele bei den Amateuren bestreiten. "Stammesältester" bei den Amateuren ist Michael Jürgen im Tor mit 29 Jahren.

Bisherige Saison:
Die verlief - sofern man das nach 2 Spieltagen sagen kann - für die Wolter-Truppe durchaus zufrieden stellend. Dem 2:1 zu Hause gegen Holstein Kiel ließ man ein bemerkenswertes 1:1 bei Rot-Weiß Essen folgen, was für die Gastgeber mit dem Druck des Aufstieges sogar am Ende noch glücklich war, auch wenn die Werder-Amateure erst in der 85. min. durch Schierenbeck (neben Nelson Haedo Valdez bester Werder-Spieler) zum 1:1 kamen. Das Auftreten an der Essener Hafenstraße war jedenfalls durchaus beeindruckend. Für die Saison insgesamt steht als Ziel der Klassenerhalt bzw. den Kampf darum "weiträumig zu umspielen". Eine Zielstellung die man wohl als realistisch betrachten kann, Platz 6 zu wiederholen bzw. noch zu verbessern wäre lt. Wolter "schon phantastisch".

Umfeld/Fans:
Die Nachwuchsabteilung des SV Werder genießt bundesweit seit Jahren einen hervorragenden Ruf. Die Zusammenarbeit zwischen den ehemaligen Werder-Helden Thomas Schaaf (Trainer Profimannschaft), Klaus Allofs (Manager) und Thomas Wolter (Amateure) gilt als einwandfrei. Der Verein legt enorm viel Wert auf seinen eigenen Ausbildungsbereich.

Wie die anderen Amateurmannschaften ist der Zuschauerzuspruch bei den Werder-Amateuren trotz der mehr als passablen sportlichen Leistungen (wenn auch letzte Saison weitaus mehr auswärts) mager. 2000/2001 waren es bescheidene 661 pro Heimspiel, in der Saison 2001/2002 im Schnitt 856 Besucher (Schlusslicht der Zuschauertabelle). Letzte Spielzeit passierten durchschnittlich 718 Fußballfreunde die Tore zu "Platz 11". Damit ziert man seit 3 Jahren beständig die "Rote Laterne" in diesem Sektor. Das erste Heimspiel dieser Saison sahen gegen Holstein Kiel übrigens 500 zahlende Besucher. Den CFC beobachteten 600 Leute in der Saison 2001/2002, 1 Jahr und 8 Wochen später waren es (diesmal auf dem Platz 11) ganze 250. Mehr als 400 Besucher auf der Seite der platzbauenden Gemeinschaft dürften also nicht zu erwarten sein.

In der Hoffnung dass "3-mal ist Bremer Recht" ad absurdum geführt wird, unseren Auswärtsfahrern einen beschaulichen Aufenthalt im "Stadtstaat Bremen" und ein Ende der wenn auch "kleinen schwarzen Serie an der Weser"...

Das Stadion

Viel zu schreiben gab es ja zu "Platz 11" des Weserstadions noch nie. Auch ein Jahr nach dem letzten Gastspiel ist das nicht anders geworden. Die Spielstätte ist immer noch die selbe: Ein Nebenplatz mit einer kleinen überdachten Sitzplatztribüne, ein paar befestigten Stufen und einem kleinen Sprecherturm auf der Gegengeraden und einer Laufbahn ums Spielfeld. Insgesamt dürfen 3.500 die Pforten neben dem Vereinsheim zu "Platz 11" passieren, rund 500 finden bei Regen Platz unter dem Dach der Tribüne.
Die Musik spielt in Bremen im "richtigen" Weserstadion. Dort baut man gerade kräftig an der Nordtribüne herum. Es entstehen ein insgesamt 4 Glastürme, die alle notwendigen Einrichtungen eines neumodischen Bundesligastadions beherbergen sollen. Das sieht sicher mal ganz nett aus, aber so richtig passt es eben nicht zu der nüchternen Leichtathletikschüssel, deren Kapazität durch Spielfeldabsenkung mittlerweile bei Bundesligaspielen die 40.000 übertrifft. Aber das die Himmelblauen wieder einmal dort spielen dürfen, das zieht sich sicher noch etwas hin.

Die Route

Um zum SV Werder zu gelangen, befahren wir wie immer die A4 Richtung Dresden. Keine Angst, am Dreieck Nossen (76/30) verlassen wir diese auch schon wieder, um die Reise auf der A14 Richtung Leipzig/Magdeburg fort zusetzten. Das Schkeuditzer Kreuz lässt uns völlig kalt, wir fahren weiter auf der A14 gen Magdeburg. Haben wir die sachsen-anhaltinische Metropole erreicht, wechseln wir am einheimischen Kreuz Magdeburg (1/68) auf die A2 Richtung Hannover.
Nach dem Braunschweig passiert ist, kommen wir schließlich an das Kreuz Hannover-Ost (48/57). Hier biegt man rechts ab, auf die A7 Richtung Hamburg. Doch wir wollen natürlich nicht in diese Hansestadt und deshalb müssen wir am Dreieck Walsrode (48/26) auf die A27 Richtung Bremen wechseln.
Nach etwas mehr als 50 km taucht vor uns nun die Skyline von Bremen auf. Doch zunächst müssen wir erst noch mal auf die A1. Dazu biegt man am Bremer Kreuz (22/53) Richtung Osnabrück/Dortmund ab (nun begrüßen wir auch die CFC-Fans aus Hamburg). Doch schon an der 2 Ausfahrt, genannt Bremen-Hemelingen (55), verlassen wir die A1 wieder und fahren nun auf der Schnellstraße (Autobahn-Zubringer-Hemelingen) und später der Pfalzstraße stadteinwärts. Am Ende der Pfalzstraße links in die Malerstraße und gleich wieder rechts auf den Hastedter Osterdeich abbiegen. Dann immer geradeaus gen Bremen-City. Verirren kann man sich eigentlich nicht, denn das Weserstadion ist sehr gut ausgeschildert. Vor dem Weserstadion gibt es links ein paar Parkplätze, die für den zu erwartenden Zuschauerandrang ausreichen sollten.
Da geht's noch ein paar Meter zu Fuß: Einfach an der Südkurve fast vorbei. Dann kurz vorm Freibad links abbiegen und noch ca. 250m laufen. Dann tut sich ebenfalls links das Vereinsheim auf und der Eingang zum Platz 11.

Bahnreisende steigen in die Linie 10 Richtung Sebaldsbrück ein und an der Haltestelle St.-Jürgen-Straße wieder aus. Dann per Fußmarsch die Lüneburger Straße hinunter und an der Weser links auf den Osterdeich abbiegen.
3. Spieltag - Regionalliga Nord - Saison 2003/2004
Samstag, 16. August 2003, 14:00 Uhr
Weserstadion, Platz 11, Bremen
Zuschauer: 320
Schiedsrichter: Plaggenborg (Friesoythe)


Tore

Die Bilanz

 ZahlSUNTore
Alle Spiele42025:6
Heimspiele22004:1
Auswärtsspiele20021:5
Ligaspiele42025:6
Pokal-/Relegationsspiele00000:0

Der Ergebnisrückblick

2001/2002Regionalliga Nord5. SpieltagSV Werder Bremen II - Chemnitzer FC2:0 (1:0)
2001/2002Regionalliga Nord22. SpieltagChemnitzer FC - SV Werder Bremen II3:1 (2:0)
2002/2003Regionalliga Nord14. SpieltagSV Werder Bremen II - Chemnitzer FC3:1 (2:0)
2002/2003Regionalliga Nord31. SpieltagChemnitzer FC - SV Werder Bremen II1:0 (1:0)