Vorbericht

32. Spieltag - Regionalliga Nordost - Saison 2023/2024
FC Viktoria 1889 Berlin
FC Viktoria 1889 Berlin
2:0
Chemnitzer FC
Chemnitzer FC

CFC im Liga-Endspurt im Duell zweiter Mannschaften, die …

von Timo Görner

… zufrieden sein können. Wir konnten den Total-Absturz finanziell und sportlich abwenden und das Ziel vorzeitig erreichen. Der FC Viktoria spielt eine starke Saison, durfte sogar zeitweise am Aufstiegsplatz schnuppern. Mit einer recht jungen Mannschaft, einigen vielversprechenden Talenten. Der Gegner am Sonntag kann die Begegnung schon mit als Testspiel vor dem Höhepunkt zum Ende angehen.

Die aktuelle Saison:

Das vergangene Spieljahr galt als schwieriges nach dem postwendenden Abstieg aus der 3. Liga. Am Ende stand Rang 12 mit 45 Punkten nach holprigem Start. Kein Drama, man behielt die Ruhe. Die Trainer durften weitermachen, wie sich herausstellte eine gute Entscheidung. Der FC Viktoria 1889 spielte in 2023/2024 oben mit, zwar nie so richtig dicke drin im Aufstiegsrennen. Aber immer in einer Art Lauerstellung, verlor erst in den letzten Wochen die Tuchfühlung zu den ersten Drei der Tabelle.

Die ersten Spiele wieder durchwachsen, 5 Punkte aus 4. Der Auftakt ließ aufhorchen, Meister Cottbus wurde 2:1 besiegt. Den Dämpfer dann bei Chemie (0:1). Mager die Remis gegen Abstiegskandidat Nr. 1 BAK (0:0), in Zwickau (1:1). Mit 1:0 im Derby gegen Staffelfavorit Altglienicke begann der Aufwärtstrend. Bis zur Winterpause wurden aus 11 Begegnungen 21 Zähler geholt. Platz 3 mit 5 Punkten Rückstand auf Platz 1 waren 2024 aufholbar. Im eigenen Revier blieben die FCV-Kicker ungeschlagen, stark die Defensive bei 12:3 Toren. 4-mal stand die Null. Herausragend das 5:0 gegen Lok, beim BFC führten die Hauptstädter 3:1. Mussten sich am Ende mit einem Punkt begnügen. Remis auch gegen Spitzenreiter Greifswald (2:2). Unter dem Strich das 0:3 in Babelsberg.

Das Frühjahr 2024 zu wechselhaft. Es begann mit "Pflichtsieg" beim BAK (2:1). Nach 3:4 in Cottbus wurde auch das 2. Derby, diesmal bei der VSG (1:0) gewonnen. Danach die Ausbeute durchwachsen. In 6 Spielen geriet man in eine mittlere Ergebniskrise. Viktoria konnte nur 1 Begegnung für sich entscheiden, gegen Chemie (1:0). Gingen 3 Duelle verloren. Enttäuschend in Eilenburg (1:2), desaströs (1:5) gegen Jena, (1:4) in Greifswald. Die Offensive hakte, nur 4 Tore. Danach, als die Aufstiegschancen schon zu den Akten gelegt werden mussten, drehte Viktoria auf. Empfängt uns als formstarker Gegner mit 13 Punkten aus 5 Partien. Die tolle Serie kommt für den Kampf um Platz 1 etwas zu spät.

Der Negativlauf wurde gegen Zwickau (2:0) beendet, dem BFC (3:1) ein Dämpfer verpasst. Auch das Rückspiel gegen Lok (2:1) in der Messestadt siegreich. So ist momentan auch noch Rang 3 machbar. Im eigenen Stadion Viktoria Nr. 5, nur 1-mal unterlegen. Baustelle der Angriff, 12 haben zu Hause mehr. Dafür stellt man die zweitbeste Heimdefensive. Auch auf Reisen 4 besser. 43:34 Tore insgesamt offensiv Platz 8, defensiv 4. Höchst erfreulich der Einzug ins Pokalfinale, zum "Tag der Arbeit" mit 1:0 n. V. gegen Oberligist Lichtenberg 47. Kommende Saison möglicherweise wieder Liga-Gegner. Im Endspiel geht es nun in der HOWOGE-Arena "Hans Zoschke" des SV 47 gegen Pokalverteidiger TuS Makkabi. Möglich war hier auch ein Lichtenberger Duell SV 47gegen Sparta.

Delegierungen seit dem Hinspiel:

Es gab 1 Abgang und 2 Neuzugänge.

Mit Maximilian Kinzig (20/FSV Mainz 05 II ) ging der Stammkeeper der Herbstrunde 2023 in die Regionalliga Südwest. Erhielt dort einen Vertrag bis 2027.

Iba May (25) ist "6er" und "Leihgabe" vom österreichischen Erstligisten Austria Klagenfurt. Dorthin war er im Sommer 2023 gewechselt, wegen Knieproblemen ohne Einsätze. Soll bei den Berlinern Spielpraxis sammeln. Rechtsaußen Laurenz Dehl (22) kam ebenfalls von dort. Hier wird es kompliziert. Januar 2023 von Union Berlin zu Viktoria verliehen, nach Ende 2022/2023 erstmal wieder zu den "Eisernen". Vom FCU der Wechsel nach Klagenfurt, dann "Leihgabe" zu Viktoria. Im Sommer dann zurück nach Kärnten.

Die sportliche Leitung:

Semih Keskin (35) ist nach wie vor Cheftrainer der Südwest-Berliner. Sein Vertrag läuft noch bis Ende dieser Saison. Seine Bilanz in den Punktspielen: 77 Spiele – 38 Siege – 17 Remis – 22 Niederlagen bei 132:93 Toren. Als Co-Trainer unterstützt der Türke Cemal Yildiz (47). Die Keeper betreut Daniel Haas (40), das seit 2020. Als die starken Männer in der Managementebene gelten Rocco Teichmann (38), Geschäftsführer Sport und Ex-Profi Bernd Nehrig (37), der in der Funktion des Sportdirektors ist. Die Aufgabe des "Direktor Entwicklung" nimmt Ivica Vastic (54) wahr. Österreicher mit kroatischen Wurzeln und sicher noch bekannt als Nationalspieler der Alpenrepublik. Kam dort zu immerhin 50 Einsätzen bei 14 Toren.

Das Spieler-Kollektiv:

Im Tor wurde nach dem genannten Wechsel im Winter Florian Horenburg (22), 2,04 m groß, die Nr. 1. Kommt auf 12 Einsätze. Alle in der Frühjahrsrunde 2024. Ausgebildet in der Jugend von TeBe, dann ging es über die VSG Altglienicke zu Viktoria. Niklas Petzsch (19) ist die Nr. 2 mit 2 Spielen, hier groß geworden beim 1. FC Union. Dahinter kommt der Ukrainer Dmytro Karika (18).

In der Abwehr spielt Viktoria Viererkette. Bei den Innenverteidigern haben der Togolose Nikell Touglo (22), Fatih Baca (24/3), der US-Amerikaner Aidan Liu (23/1) gute Karten. Letzterer mit mehreren Stationen in Dänemark. Zuletzt erhielt auch der junge Marvin Pohl (17) das Vertrauen. Als Linksverteidiger ist Jonas Kühn (22) etabliert, 4 Tore vorbereitet. Liegt vor den Konkurrenten Gia Huy Phong (20) und dem Nigerianer Eke Uzoma (34). Der nur sporadisch in der Startelf zum Einsatz kommt. Rechts fehlt der Eckpfeiler. Larry-Nana Oellers (24) und Alexander Dikarev (19) sind zu nennen, aber keine feste Größen im Team. So greift Keskin vermehrt auf Mohamed Meisur (20) zurück.

Mohamed Meisur ist eigentlich gelernter "6er". 2020 von TeBe gekommen. Eine dauerhafte Lösung zumindest bis zum Saisonende könnte auf der Position Winter-Neuzugang Iba May (25) werden. Dazu kommt natürlich Kapitän Berk Inaler (24/2). Absoluter Führungsspieler. Für beide Ausrichtungen verwendbar Diren-Mehmet Günay (20/2) und Moritz Berg (20). Metehan Yildirim (19) ist rein für die Unterstützung des Angriffs zuständig (19/1), gelingt nur bedingt. War 3-mal Vorbereiter.

Der herausragende Akteur des Teams wie der Liga der Brasilianer und Mittelstürmer Lucas Falcão (24) mit 15 Treffern. An 46% aller Tore beteiligt. Als zweite zentrale Spitze gibt es mit Nicolas Hebisch (34/4) einen Routinier - 6 Vorlagen. Rechtsaußen Julien Damelang (20/5) bietet 21 %. Knapp dahinter kann man auch noch auf Laurenz Dehl (22/4) bauen. Der Ukrainer Oleg Skakun (19/4) spielt als "Jungspund" und hängende Spitze angesichts seines Alters auch eine solide Saison. Der Ghanae Shean Mensah (24/3) besetzt den linken Flügel. Alle 6 Stürmer haben getroffen, die Breite bemerkenswert.

24 stehen im Kader, mit 22,3 Jahren im Schnitt der drittjüngste der Staffel. Das Konzept wird deutlich. Langfristiger Aufbau vornehmlich aus Nachwuchsspielern. Immerhin 20 Verträge laufen aus. Darunter von Spielern wie Inaler, Falcão, Dehl, Touglo. Ob es einen erneuten kräftigen Umbruch im Kader geben wird, durchaus denkbar.

Einkaufsbilanz:

14 Spieler kamen vor der Winterpause, am Ende standen 16 Neue. Von den 14 konnten sich Florian Horenburg, Shean Mensah (Altglienicke), Aidan Liu (B68 Toftir/Faröer), Mohamed Meisur (Viktoria U19), Nicolas Hebisch (Viktoria Aschaffenburg), Lucas Falcão (Oskarshamns AIK/Schweden), Julien Damelang (TeBe Berlin), Laurenz Dehl (Austria Klagenfurt) durchsetzen. Falcão kann als "Volltreffer" gelten. Mensah, Dehl, Damelang und Hebisch zumindest als "große Verstärkungen".

Die anderen blieben meist Ergänzungsspieler. Gesamtfazit: recht gut, auch angesichts eines Durchschnittsalters der Neuzugänge von 21,4. Mit Meisur schaffte einer aus der eigenen U19 den Sprung in die Regionalliga-Mannschaft.

Krankenlager / Strafbank:

Nichts bekannt.

Prognose:

Platz 3 kann man noch schaffen, es wird wohl letztendlich aber bei Rang 4 bleiben, sofern der BFC Dynamo nicht noch vollkommen einbricht.

Bilanz gegen unseren Gegner:

Sieht zuletzt 2 Siege in Folge mit 1:0 und 2:1, beide zu Hause nach zuvor 4 Niederlagen in 4 Spielen. In der Hauptstadt konnten wir noch nichts holen, waren allerdings auch erst 2-mal zu Gast, die 2:4 und 0:3 endeten.

Das Umfeld / Wirtschaft/ Stimmung:

Die Rückkehr in die 3. Liga nach dem Abstieg 2022 war kein Muss, aber man hätte ihn gerne genommen. So wurde auch die Lizenz beantragt. Neben Cottbus, Greifswald, dem BFC, Babelsberg, Altglienicke. Als Spielstätte kam das " Stadion Lichterfelde" am Ostpreußendamm nicht in Frage. Allein die aktuelle Kapazität 4.300 ist zu wenig. 1800 Sitzplätze stehen zur Verfügung, 800 überdacht. Dazu 2500 nicht überdachte Stehplätze. Insgesamt eine beachtliche Anlage u. a. mit zwei Kunstrasenplätzen – ebenfalls Flutlicht und 2 weiteren Rasenplätzen. Für den Aufstiegsfall wäre es ins "Mommsenstadion" gegangen, 13 km entfernt. Das bekanntermaßen als Trainingsstätte für die EM fit gemacht wird und damit drittligatauglich. Dorthin wäre auch die VSG Altglienicke gegangen.

864 Zuschauer im Schnitt kamen zu den 15 Heimspielen der Viktoria. Etwas mehr als im letzten Jahr bei 711. Den besten Besuch gab es zum Saisonauftakt gegen Cottbus, wurden 2.381 vermeldet mit entsprechendem Anteil Gästefans. Die 1.000 wurden noch einmal geknackt, im Lokalderby gegen den BFC Dynamo - 1.644. Wesentlich überschaubarer der Zuspruch gegen Meuselwitz (386) oder Luckenwalde (412). Am Wochenende wird man gegen den CFC mit 400 rechnen. Mittlerweile konnte auch ein Brustsponsor gewonnen werden, auf dem Trikot prangt seit Mitte Februar ein Start-up aus Süddeutschland im Bereich Fördermittel- und Innovationsberatung. Das gleich für 3 Spielzeiten. Darunter kommen 2 Exklusiv-Partner, Premium-Partner und weitere Geldgeber vornehmlich aus Berlin.

Wichtig bleibt die Kooperation mit dem Partner Austria Klagenfurt, was sich in Leihgaben für diese Saison niederschlägt. Nach wie vor ist der FC Viktoria der stärkste Berliner Club im Spielbetrieb mit insgesamt 80 Mannschaften angefangen von der G-Jugend bis zur Ü60 in der Altliga Berlin. Allein im Bereich der E-Jugend gibt es unglaublich 12 Teams. Das Konzept der Himmelblauen aus der Hauptstadt ist klar, kein schnelles sportliches Wachstum ohne nachhaltigen Effekt, vorankommen als Ausbildungsverein mit eigenen Nachwuchskräften. Wohl kein anderer Verein in Deutschland ist hier so geradezu gnadenlos konsequent. Ein Aufstieg in die 3. Liga würde dem natürlich noch mal einen gehörigen Push geben. Er ist aber nicht existenziell.
32. Spieltag - Regionalliga Nordost - Saison 2023/2024
Sonntag, 05. Mai 2024, 13:00 Uhr
Stadion Lichterfelde, Berlin
Zuschauer: 555
Schiedsrichter: Ventzke (Rostock)


Tore

Die Tabellenverläufe

Tabellenhistorie

Der Vergleich

FC Viktoria 1889 Berlin Chemnitzer FC
4Tabellenposition8
56
31
1,8
Pkt.
Spiele
Pkt. pro Spiel
44
31
1,4
16 (51,6%)
7 (22,6%)
Siege
Niederlagen
13 (41,9%)
13 (41,9%)
46:36
1,5:1,2
Tore
Tore pro Spiel
40:44
1,3:1,4
5:0 gegen 1. FC Lok Leipzig (H)Höchster Sieg5:0 gegen Hertha BSC Berlin II (A)
1:5 gegen FC Carl Zeiss Jena (H)Höchste Niederlage2:7 gegen FC Rot-Weiß Erfurt (A)
U-s-S-s-SDie letzten SpieleS-s-N-s-N
4 Siege in Folge
6 Spiele in Folge ungeschlagen
Aktuelle Serienkeine

Die Bilanz

 ZahlSUNTore
Alle Spiele62046:11
Heimspiele42024:4
Auswärtsspiele20022:7
Ligaspiele62046:11
Pokal-/Relegationsspiele00000:0

Der Ergebnisrückblick

2018/2019Regionalliga Nordost16. SpieltagChemnitzer FC - FC Viktoria 1889 Berlin0:1 (0:0)
2018/2019Regionalliga Nordost33. SpieltagFC Viktoria 1889 Berlin - Chemnitzer FC4:2 (2:2)
2020/2021Regionalliga Nordost1. SpieltagChemnitzer FC - FC Viktoria 1889 Berlin1:2 (0:0)
2022/2023Regionalliga Nordost17. SpieltagFC Viktoria 1889 Berlin - Chemnitzer FC3:0 (2:0)
2022/2023Regionalliga Nordost34. SpieltagChemnitzer FC - FC Viktoria 1889 Berlin1:0 (1:0)
2023/2024Regionalliga Nordost15. SpieltagChemnitzer FC - FC Viktoria 1889 Berlin2:1 (1:0)

Links zum Gegner