Spielbericht

4. Spieltag - Oberliga Nordost-Süd - Saison 2007/2008
VfB 09 Pößneck
VfB 09 Pößneck
0:3
Chemnitzer FC
Chemnitzer FC

Pößneck bleibt der himmelblaue Lieblingsgegner

von Frank Neubert

Der VfB Pößneck bleibt der absolute Lieblingsgegner des CFC in der Oberliga. Aus drei Spielen holten die Sachsen nunmehr 9 Punkte und erzielten 13:0 Tore gegen die Ostthüringer. Ganz so locker und leichtfüßig wie in der letzten Saison kamen die Himmelblauen diesmal allerdings nicht zu den drei Auswärtspunkten, auch wenn das 3:0 eine scheinbar klare Sprache spricht. Mit Lässigkeiten und Schludrigkeiten, welche vor allem in der zweiten Spielhälfte zu beobachten waren, brachte man den Gegner unnötig ins Spiel und sich selbst um ein durchaus mögliches, besseres Torverhältnis.

Wie bereits im Vorjahr begann der CFC vom Anstoß weg wuchtig und selbstsicher sein Spiel aufzuziehen. Mit viel Spielfreude versuchten auf den Außenbahnen Schlosser und Bachmann, die CFC-Stürmer mit Flanken zu füttern, und die Pößnecker Abwehr stürzte in der Anfangsviertelstunde von einer Verlegenheit in die andere. Bereits in der dritten Minute hätte es 1:0 für den Club stehen können, als Sonnenberg quer in der Luft lag, sein Kopfball-Torpedo aber am Pfosten vorbeihuschte. Wenige Sekunden später lag der Ball dann doch im Netz, allerdings hatte Großmann aus klarer Abseitsposition eingenetzt. Korrekter himmelblauer Torjubel folgte in der 18. Spielminute, als Kunert von halbrechts einfach mal draufhielt und das Leder mit Hilfe des langen Pfostens ins VfB-Tor hoppelte. Dem Ball schien es dort zu gefallen, den nur drei Minuten später ließ er sich bereitwillig von Goalgetter Kellig erneut in die Pößnecker Maschen befördern. Dieser Chemnitzer Doppelschlag erinnerte zutiefst an das 5:0 aus dem Vorjahr und führte unter den ca. 300 mitgereisten Fans zu wilden Spekulationen wieviel "Buden" man diesmal schießen würde. Leider spukte diese lässige Denkweise wohl auch in den Köpfen der Spieler herum, denn mit der beruhigenden Führung schaltete der Club - ob nun gewollt oder ungewollt - einen Gang zurück. Die Pößnecker durften fortan etwas Luft schnappen und auch mal den Strafraum des CFC besuchen. Dort trafen sie allerdings auf die schwarze Wand aus Nigeria namens Adamu, welche für den mit bescheidenen Mitteln agierenden VfB schier unüberwindlich erschien. Und so blieb es zur Pause beim schnell erzielten und dann verwalteten 2:0 für die Guten aus Sachsen.

Pößneck bleibt Lieblingsgegner für den ClubWer nun gedacht hatte, daß der CFC mit Beginn der zweiten Hälfte mit mehr Elan aus der Kabine kommen und wieder auf Torejagd gehen würde, sah sich leider getäuscht. Der Kick setzte sich an der Stelle fort, wo er unterbrochen wurde - der Club wollte nicht mehr und Pößneck konnte nicht mehr. Das dies nicht sonderlich ansehnlich war, kann sich der Leser dieser Zeilen sicherlich denken. Folglich testete man erfolgreich Bier, Bratwurst und Rostbrätl und schnackte mit den Umstehenden. Aufgeschreckt wurde man aus dieser kulinarischen und ländlichen Idylle erst, als plötzlich Weichert aus 20 Metern abzog (71.) und Klömich sein ganzes Können aufbieten mußte, um dessen verdeckten Schuß zu parieren. Es sollte die beste Chance des VfB bleiben, der zwar in der zweiten Hälfte optisch mehr vom Spiel hatte, aber im Abschluß - zum Glück - viel zu harmlos war. Den Chemnitzer Vorsprungsverwaltern sei ins Stammbuch geschrieben, daß eine derartige Taktik auch ganz fix ins Auge gehen kann. Es war zwar nicht so, daß der Club den Spielbetrieb komplett einstellte, aber die angesetzten Konter und Spielzüge wurden derart unkonzentriert und unsauber ausgespielt, daß es bis zur 89. Spielminute dauerte, bis es eine nennenswerte CFC-Chance in Halbzeit 2 zu verzeichnen gab. Der eingewechselte Sieber hatte sich im Alleingang auf der linken Seite prima durchgesetzt, scheiterte aber im letzten Moment an VfB-Keeper Jockiel. Trotzdem sollte ein himmelblauer Einwechsler einen Treffer erzielen: Sinaba, welcher im Vorjahr den ersten Treffer markierte, trug sich diesmal als Letzter in die Torschützenliste ein. Nach einer abgewehrten Müller-Ecke bekam er den Ball steil durch die aufrückende VfB-Abwehr durchgesteckt und konnte mutterseelenallein zum Endstand von 3:0 für Chemnitz vollenden.

Fazit: Ein klarer Auswärtssieg des CFC, der nie wirklich in Gefahr war. Trotzdem sollte die himmelblaue Truppe die Versäumnisse in der zweiten Hälfte tunlichst besprechen. Es gibt genügend Gegner in der Oberliga, die ein solches Spiel erfolgreich drehen würden. Sehr positiv ist der gegenwärtige Blick auf die Tabelle. Trotz der Auftaktniederlage steht man auf dem zweiten Tabellenplatz und liegt damit klar im Soll. Im nächsten Heimspiel gegen den Aufsteiger 1. FC Gera sollte daher nichts anderes als der nächste Dreier eingefahren werden. Zeigt man sich dabei so engagiert wie in den ersten zwanzig Minuten von Pößneck, sollte dies kein Problem sein. Wie man erfolgreich einen Aufsteiger niederrennt, hat die junge Truppe gegen Markranstädt bereits bewiesen. Mehr davon!

Wertung: 3,0

Beste Himmelblaue: Schlosser, Großmann, Adamu

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4. Spieltag - Oberliga Nordost-Süd - Saison 2007/2008
Samstag, 01. September 2007, 14:00 Uhr
Sportpark an der Warthe, Pößneck
Zuschauer: 645
Schiedsrichter: Klatte (Wildau)
VfB 09 Pößneck
T Jockiel
A Trübger
A Rode
A WeichertGelbe Karte
A Sawicki
M Güttich
M RomaniukGelbe Karte
M Kowalik
M Horn
S Hemdane (46. Ziermann)
S Ulbrich (74. Nemec)

Trainer: Oevermann
Chemnitzer FC
T Klömich
A Kunert
A BeckerGelbe Karte
A Adamu
A TroschkeGelbe Karte (61. Sieber)
M Bachmann (83. Schumann)
M GroßmannGelbe Karte
M Müller
M Schlosser
S Kellig
S Sonnenberg (59. Sinaba)

Trainer: Vogel
Tore
0:1 Kunert (18.)
0:2 Kellig (23.)
0:3 Sinaba (90.)