Stark begonnen, dann dezimiert untergegangen/CFC-Fans durften nur die erste Hälfte sehen
von Erik Büttner
Eines steht nun endgültig fest, der Chemnitzer FC hat jetzt auch rein mathematisch keine Chance, mehr die Spielklasse zu halten. Der CFC-Trainer ließ überraschend Göhlert und Kluge auf der Bank. Dafür kam Drazen Podunavac zu seinem ersten 90-Minuten-Einsatz unter Dirk Karkuth. Ahlen setzte, wie angekündigt, alles auf eine Karte und spielte mit nur 2 echten Abwehrleuten. Und das sollte sich in den ersten 30. Minuten rächen: 5. Minute. Podunavac erkämpft sich den Ball an der Mittellinie, schickt Kujat, aber der ist etwas zu langsam und ein Ahlner Spieler könnte klären. Der unterschätzt aber den Ball, Kujat ist durch, will über Torhüter Langerbein lupfen, der kann aber abwehren. Tetzner bekommt den Ball auf den Fuß, läuft eine Runde um den Strafraum, zieht dann mal eben locker ab und das Leder schlägt genau in der rechten Ecke ein. Unglaublich, seit dem 13. Spieltag war dem CFC keine Führung mehr geglückt, und nun ausgerechnet bei den heimstarken Ahlnern! LRA rannte nun an, aber etwas kopflos. Doch die Möglichkeit zum Ausgleich bekamen sie trotzdem, dank freundlicher Mithilfe von Schiri Pickel. Freistoss von links. Zimmermann köpft vorbei und ein Pfiff. Elfmeter! Warum, war keinem richtig klar. Vermutlich hatte Mehlhorn etwas gezupft, aber da müsste es in jedem Spiel 30 Elfmeter geben. Na egal, Arnold trat an und glich aus. Schon 5 Minuten später wieder eine unglaubliche Führung für Chemnitz. Noch immer spielte Ahlen ohne Abwehr. Kujat war links frei, wurde angespielt, sah Tetzner in der Mitte legt auf ihn ab und der schob lässig ein. 2:1 für die Himmelblauen! Jedoch wieder nur kurz. 35. Minute, Freistoss Spörl. Der drischt den Ball an den Hinterkopf von Schuster und der fälscht die Kugel so ab, dass Toni Ananiev keine Chance zur Abwehr hat. 4 Minuten später: Flanke von Ahlens rechter Seite in den Strafraum, in der Mitte kommen die Himmelblauen Abwehrrecken nicht an den Ball, dafür steht rechts Arnold frei und schiebt unter Ananiev hindurch ein. Damit aber noch nicht genug. Die Halbzeit stand unmittelbar bevor und Ahlen griff noch einmal an. Ein Zweikampf zwischen Holetschek und Spörl, beide fallen, ein Pfiff, eine Karte und nur noch 10 Chemnitzer auf dem Platz. Beide hatten sie gerangelt, nur der Chemnitzer Abwehrchef war der Dumme.
Ahlen hatte nun in der 2. Hälfte keine Mühe mehr mit den Himmelblauen. Daschner war auf seine Libero-Position zurückgekehrt (Ein Ahlner Sponsor erzählte mir nach dem Spiel, dass er sich wegen Daschners ungewöhnlicher Rolle mit Neururer angelegt hatte), und hatte hinten weitestgehend alles im Griff und der Sturm hatte gegen die vom Schiri eingeschüchterten CFC-Mannen auch die besseren Karten in der Hand. 50. Minute Spörl tanzte im Strafraum rum, kein Chemnitzer wollte ihn so recht angreifen (Elfmetergefahr!) und so hat der Ex-HSVer allen Platz der Welt um einzulochen. 67. Minute Feinbier ist auf einmal rechts ganz frei, er läuft und läuft, Toni kommt heraus, kommt aber fair nicht an den Ball und so kann der Ahlner Stürmer zum 5:2 vollenden. Die Westfalen hatten in den verbleibenden 25 Minuten noch viele Möglichkeiten, aber die CFC-Abwehr stand nun etwas sicherer. Podszus hatte noch die Chance zum 3:5. Er war rechts frei durchgelaufen, sein Heber war aber um nur wenige Zentimeter zu lang. Der Treffer hätte eh nix mehr gebracht.
Ahlen siegt verdient, aber etwas zu hoch gegen in der 2. Halbzeit verunsicherte und dezimierte Himmelblaue. Was bleibt ist die oben schon erwähnte, entgültige Sicherheit in Sachen Abstieg und ein kleine unrühmliche Geschichte am Rande:
Die CFC-Fans durften vor der Partie ihre Transparente nicht am Zaun festmachen. Kurz vor Spielbeginn kam aber eine Gruppe Gelsenkirchner(!), die ein "PRO 15:30"-Plakat am Zaun aufhingen. Wenige Minuten vor der Halbzeit stellten einige Chemnitzer die Gelsenkirchner zur Rede. Wohl wegen eines dummen Spruches derer, drehte ein CFC-Fans durch und riss das Plakat vom Zaun. Dies veranlasste die Polizei alle(!) dort anwesenden Chemnitzer zu kassieren. Einige Himmelblaue solidarisierten sich mit den Festgenommenen und verließen ebenfalls das Stadion. Alle(!) wurden zum Bahnhof geführt und abgeschoben. In der 2. Halbzeit war der Gästeblock somit etwas verwaist. Hätten beide, Fans und Polizei einen kühlen Kopf bewahrt, wäre das ganze sicher nicht so eskaliert.
Beste Himmelblaue: Tetzner, Sobiech