Von Frank Neubert & Andreas Schreiter
Na bitte, es geht doch! Nach der heftigen 0:3-Heimniederlage gegen Jahn Regensburg und der Demission von Rene Trehkopf hat sich der Chemnitzer FC beim favorisierten FC Rot-Weiß Erfurt bis aufs Blut gewehrt und mit Erfolg einen Auswärtspunkt aus dem Steigerwaldstadion entführt. Vor imposanten 1.500 mitgereisten Chemnitzern (Freitagabend!) wäre sogar ein Dreier möglich gewesen, wenn man bei den eigenen Chancen etwas besser Maß genommen hätte.
CFC-Coach Gerd Schädlich setzte bei der Aufstellung auf ein letztlich erfolgreiches Experiment. Als linker Verteidiger spielte nicht Schaschko, Birk oder Vietz, sondern der Ex-Erfurter Stenzel. Und auf der rechten Seite durfte Bankert sein Talent beweisen. Die Chemnitzer Abwehr, in den letzten Spielen oft gescholten, hielt diesmal die Null. Die Thüringer, welche mit einem Sieg auf den Relegationsplatz hätten springen können, kamen nur ganz selten zu verheißungsvollen Chancen. Weidlich hatte kurz vor Spielschluß die beste Chance für Rot-Weiß, zielte aber zu ungenau.
Die Partie begann mit einem sehenswerten Wunderkerzen-Intro in beiden Fanblöcken und zehnminütiger Verspätung, da sich der Ostklassiker eines regen Andrangs erfreute (knapp 10.000 Zuschauer!) und zur Anstoßzeit von 19:30 Uhr noch viele Freunde des runden Leders vor dem Stadion standen. Als es dann endlich losging, zeigte sich der CFC hellwach und störte früh die Erfurter Aktivitäten. Sträßer hatte sogar die Führung auf dem Fuß, traf aber nur das Außennetz (4.). Erst nach einer halben Stunde fand Erfurt besser ins Spiel, wurde aber vom Club - zur Not auch mit rustikalen Mitteln - immer wieder erfolgreich gestoppt. Kurz vor der Pause wollte Manno einen Elfer schinden, aber Schiedsrichter Christ fiel nicht darauf herein.
Auch in der zweiten Halbzeit war Chemnitz zunächst präsenter, ohne sich aber zwingende Torchancen zu erspielen. Diese gab es in den letzten zehn Minuten, als Garbuschewski per Freistoß und Wachsmuth per Kopfball den Erfurter Keeper Sponsel ernsthaft prüften. Am Ende bleib es beim hochverdienten Auswärtspunkt, welcher dem CFC in der aktuellen Tabellensituation durchaus gelegen kommt. Im kommenden Heimspiel gegen Burghausen gilt es nun, den erkämpften Punkt mit einem Heimdreier zu veredeln und wieder in sicheres Drittliga-Fahrwasser zu gelangen.
Trainerstimmen
Stefan Emmerling (MDR-Online):"Wir waren schon heiß auf den Heimdreier. Es ist uns aber wieder nicht gelungen. Chemnitz hat sehr gut gegen den Ball gearbeitet und uns das Leben schwer gemacht. In der ersten Halbzeit haben wir zu wenig Druck erzeugt und hatten nur eine nennenswerte Chance. Nach dem Wechsel wollten wir variabler spielen. Da sah es etwas besser aus. Gegen Ende der Partie haben wir den Druck erhöht. Im gegnerischen Strafraum hat aber das letzte Quäntchen gefehlt."
Gerd Schädlich (MDR-Online)"Für uns war es wichtig, nach dem 0:3 gegen Regensburg, dass die Mannschaft eine Reaktion zeigt. Mein Team hat engagiert dagegengehalten. Mit der Defensive bin ich zufrieden, nach vorn ging aber zu wenig. Da war vieles Stückwerk. Auch nach dem Wechsel war bis auf zwei Chancen auch nicht viel. Es ist ein leistungsgerechtes Unentschieden."