Spielbericht

Der Chemnitzer FC hat sich nach der sang- und klanglosen Niederlage gegen Viktoria Berlin rehabilitiert und gegen die Germania aus Halberstadt einen sicheren Heimsieg eingefahren. Für die Himmelblauen ging es dadurch in der immer noch wegen nicht absolvierter Nachholespiele sehr verzerrten Tabelle wieder hoch auf Platz 2. .

In der Hinrunde hatten die Himmelblauen bei der abstiegsbedrohten Germania noch einen späten Ausgleich hinnehmen müssen. Zudem feierten die Halberstädter am Spieltag zuvor gegen den Berliner AK ihren ersten Saisonsieg. CFC-Coach Tiffert warnte daher vor einem schweren Spiel. Beim CFC waren Kapitän Tobi Müller, Walther und Pagliuca wieder an Bord. Dafür mussten Stagge, Eppendorfer und Ulrich zunächst auf der Bank Platz nehmen.

Bei idealem Fußballwetter gab der CFC nach kurzer Abtastphase vor der 2766 Zuschauern klar den Ton an und hatte Pech als nach einer Viertelstunde erst Pagliuca und dann im Nachschuss Brügmann in einer Doppelchance am Aluminium des Halberstädter Kastens scheiterten. Halberstadt stand tief, die himmelblaue Offensive musste sich mit zwei Viererketten auseinandersetzen.
Nach gespielten 30 Minuten war es dann aber soweit. Kleeschätzky hatte Brügmann im Strafraum umgestoßen – Elfmeter! Campulka schickte Cichos in die falsche Ecke und verwandelte souverän zur Chemnitzer Führung. Nur vier Zeigerumdrehungen später schnürte Campulka seinen Doppelpack als er einen Freistoß von Löwe per Kopf einnickte. Fast hätte Campulka sogar einen lupenreinen Hattrick erzielt, doch eine Berger-Flanke verpasste der Innenverteidiger knapp. Das letzte Wort vor der Pause hatten die Halberstädter, die jedoch eine Großchance durch Grzega jämmerlich vergaben.

Das gleiche Bild wie in Halbzeit 1 gab es zunächst nach der Pause. Klar überlegene Himmelblaue drängten auf das dritte Tor und das sollte in der 48. Minute fallen. Berger bediente Brügmann und der hatte keine Mühe zum 3:0 einzunetzen. Das Spiel schien in geordneter Bahn zu verlaufen – bis zur 56. Minute. Da stieg Walther in Höhe der Mittelline robust gegen den Halberstädter Hlynianyi ein und Schiri Ostrin aus dem thüringischen Eisenach entschied auf glatt Rot. Eine sehr harte Entscheidung – gelb hätte es auf jeden Fall auch getan. Das dritte aus vier Spielen hintereinander mussten die Himmelblauen nun dezimiert beenden. Schlimmer noch, sowohl Walther als auch der wegen der fünften gelben Karte gesperrte Zickert werden dem CFC im so wichtigen Spiel am kommenden Samstag gegen Erfurt fehlen. Eine echte Schwächung für die himmelblaue Defensive.
Mit der roten Karte änderte sich die Statik des Spiels. Die dezimierten Himmelblauen zogen sich zurück und liessen die Halberstädter kommen. Kuba zeigte sich bei einem Schuss von Marusenko (61.) auf dem Posten. Christian Tiffert wechselte diesmal für ihn ungewohnt zeitig und oft, brachte mit Eppendorfer, Keller, Ulrich und Stagge vier neue Kräfte. In den letzten Spielminuten ging es dann „wild“ zu mit Chancen auf beiden Seiten bis in die Nachspielzeit. So entschärfte Cichos einen Schuss von Ulrich in der 83. Minute. Und in der 89. Minute konnte Kuba einen Knaller von Hoch noch an den Pfosten lenken.
Letzlich blieb es bei einem verdienten und trotz Unterzahl nie wirklich gefährdeten Chemnitzer Heimsieg.

Fazit: Der nächste Gegner heisst Spitzenreiter Erfurt. Der Aufsteiger aus Thüringen spielt eine überragende Saison. Die Himmelblauen gehen aufgrund der Ausfälle von Zickert und Walther gehandicapt in die Spitzenpartie. In der Hinrunde gab es auf der Fiwi einen klaren Erfolg für die Thüringer. Kann sich der CFC revanchieren?

Wertung: 3,5

Bester Himmelblauer: Campulka

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