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Mills spätes Tor überdeckt die Krankheit der Borussia

"Ende gut - alles gut", war die Meinung rund ums Westfalenstadion. Aber ist dieses 2:0 wirklich schon das Ergebnis, das ausreicht, die nächste Runde zu erreichen? [..] Sieger Borussia begann wie ein Weltmeister, und nahm in der zweiten Halbzeit die Züge eines Kreismeisters an. Lag es an Rummenigge, der ähnlich wie Michael Lusch einen Bombenstart erwischte, aber kein Timing bewies, um seine Kräfte über das ganze Spiel einzuteilen?

So war es denn trotz überlegen geführter erster Halbzeit das alte Borussen-Leiden in den Heimspielen der jungen Saison: Auch wenn man den Gedanken an Andy Möller noch so sehr als endgültig vorbei verdrängen wollte, er kam wie ein Ohrwurm immer wieder ins Gedächtnis: Wie hätte Möller hier gezaubert! Einer wie er fehlt den Borussen als Regisseur nach wie vor. Einer der das Spiel bündelt, damit auch was nach vorne kommt. wo Neuling Flemming Povlsen immer noch rumläuft wie Falschgeld und seinem Tor und Erfolgserlebnis hinterherjagt. [..]

Der FC Chemnitz machte in der zweiten Halbzeit - umgekehrt zur Borussia - alles wieder gut, was er in der ersten verschlafen. Da war Chemnitz durchaus eine bundesligareife Mannschaft. Da hatte der FC endlich den Respekt vor dem angeblich großen Bruder abgelegt und damit dieses "rennen, retten, flüchten", das übereifrige, aber unkonzentrierte Ballgeschiebe, das so viele Ballverluste gekostet hatte. Daß jedoch ausgerechnet vor dem entscheidenden 2:0 Libero Barsikow an der Mittellinie rumturnte..., gewiß, nachher ist gut reden. [..]

(Harald Landefeld / Olaf Schilling)