Endlich Tor(e) gegen Amateure im Abstiegskampf...
von Timo Görner (Vorbericht) & Erik Büttner (Reisetipps)
...oder eine Fortsetzung der "schwarzen Serie" ohne Sieg und ohne ein einziges Tor gegen Amateurmannschaften ? Im Hinspiel kam man über ein 0:0 nicht hinaus.
Die FC-Amateure bislang:Das Ziel vor der Saison für die U23 des Erstligaaufsteigers war erneut der Klassenerhalt neben der Förderung potentieller Bundesligaspieler für die Mannschaft von Friedhelm Funkel und nun Marcel Koller. In dem Bezug dürfte man bis dato durchaus zufrieden sein. Mit 24 Zählern hat man momentan 6 Punkte Abstand auf Abstiegsrang 15. Zum selben Zeitpunkt der Saison 2002/2003 hatte man immerhin 5 Zähler weniger und stand nur knapp auf Rang 14. Bemerkenswert ist die fast identische Torbilanz (29:31/28:31).
Diese Saison blieb man bis Spieltag 7 erstmal ohne Sieg und kam damit wesentlich schlechter aus den Startlöchern als der CFC. Mittlerweile hat sich das ja leider geändert. Den ersten Saisonsieg fuhr man in Münster (4:0) ein. Bis Spieltag 12 wurde sich ins gesicherte Mittelfeld hoch gekämpft, dabei in Braunschweig (3:2) und gegen Werders U23 (2:0) gesiegt. Ab Runde 12 folgten dann wenig Licht (Dynamo 2:0/H) und viel Schatten auswärts (Wuppertal 0:3, St. Pauli 0:4, Kiel 2:5). Die Fieberkurve mit eher negativer Tendenz führte erstmal ins Niemandsland der Tabelle. Mit dem 0:0 in Essen am vergangenen Wochenende ließ man dann wieder aufhorchen.
Zu Hause kassierte man erst 9 Gegentore und spielte 3x "zu Null". 3 Punkte konnten aus dem Südstadion bislang nur Wattenscheid und Paderborn (jeweils 1:0) entführen. Insgesamt präsentierte man sich heimstärker als der CFC (14-11); dafür sind wir auswärts "einen Hauch" besser oder weniger schwach (3 Tore). Gegenüber dem Vorjahr zeigt man sich zu Hause stark verbessert, dafür ist man auswärts etwas schwächer geworden.
Gewinner der bisherigen Saison:Abwehrspieler Dennis Polak (22) schaffte als Neuzugang aus der Oberliga auf Anhieb den Sprung in die dritte Liga und ist ebenso wie Lars Leese (34/Tor), ein weiterer Spieler aus Liga 4, bislang Stammkraft. Joshua Kennedy (21) im Angriff ist ebenfalls Stammspieler und kam in der 1. Bundesliga bereits zu einem Kurzeinsatz (Eintracht Frankfurt am 10. Spieltag für 24 min.).
Verlierer der bisherigen Saison:Kapitän Michael Niedrig (23) sollte für 2003/2004 eigentlich in den Profikader des FC aufrücken und in der 1. Liga seine Chancen bekommen. Bislang ist es dazu nicht gekommen. Er bestritt zwar 8 Spiele, aber in der Regionalliga und zog sich zudem am 9. Spieltag in Neumünster Ende September 2003 eine Innenbandverletzung zu, welche ihn erstmal außer Gefecht setzte.
Bilanz der Neuzugänge:Die Bilanz ist aus meiner Sicht ausgeglichen. Lars Leese (34) ist seit Saisonbeginn, wie schon erwähnt, ebenso gesetzt wie Dennis Polak (22). Im Angriff machte der Australier Joshua Kennedy (21) auch einen ganz ordentlichen Eindruck (5 Tore), er "erschoss" übrigen innerhalb von 2 min. Eintracht Braunschweig (Treffer zum 2:2 und 2:3). Mark Zeh (19, Mittelfeld) ist Reservist. Die Spieler aus der A-Jugend (Nickenig, Sambou, Lang) schafften bislang (erwartungsgemäß) noch nicht den Status "Stammspieler", was aber so zumindestens in dieser Saison nicht unbedingt vorausgesetzt wurde.
Bestarbeiter im Kollektiv:Der Bosnier Nermin Celikovic (23) spielt wie schon im Vorjahr (11 Treffer) bislang eine gute Saison und erzielte 7 Tore für die Kölner, dabei 3 beim 5:3 gegen den KFC Uerdingen wobei er da 2x vom Elfmeterpunkt erfolgreich war. Gut in Szene konnte sich auch Sturmpartner Joshua Kennedy (21) setzen (5). Effektivster Spieler ist aber erneut der Italiener Giovanni Federico (23) mit 5 Toren in 7 Begegnungen. Als Leistungsträger und feste Größen kann man ferner in der Abwehr Dominique Ndjeng (23) und Dennis Polak (22) ansehen. Im Mittelfeld sind dies wohl Alexander Ende (24) und Ewangelios Nessou (23).
Der Trainer:Ist nach wie vor Christoph John (45), welcher auch aufgrund der insgesamt nicht unbefriedigenden sportlichen Situation recht sicher auf seinem Posten steht. Ein erneuter Interimseinsatz in der Bundesliga für die 1. Mannschaft des FC ist wohl in naher Zukunft nicht abzusehen.
Das Umfeld/Stimmung/Lage:Die Stimmung bei der U23 des FC aus Köln dürfte besser sein als beim abstiegsbedrohten Bundesliga-Team der Domstadt. Der Klassenerhalt scheint auch im zweiten Regionalliga-Jahr machbar und in Sicht. Ein Abstieg wie die der Amateure des Erzrivalen in Leverkusen wäre eine Enttäuschung.
Dass der Zuschauerzuspruch eher bescheiden ist, überrascht nicht sonderlich. Bislang kamen insgesamt 9.300 Besucher zu den 8 Heimspielen ins "Südstadion" des SC Fortuna, dies macht 1.162 im Schnitt. "Zahltag" war gleich der 1. Spieltag mit 3.800 gegen Rot-Weiß Essen, die allerdings auch über 2.500 Fans mitgebracht hatten. Ansonsten hielt sich der Ansturm eher in Grenzen. Ordentlich waren noch mal die 1.200 gegen Dynamo Dresden an einem Freitagabend, wobei auch hier der Anteil der Gästefans bei ca. 50 % lag. Das Stammpublikum bewegte sich bislang bei etwas mehr als 500. Überschneidungen mit Heimspielen in der Bundesliga wurden bislang vermieden. Das CFC-Spiel letzte Saison sahen übrigens 800 Besucher. In diesem Rahmen wird sich das wohl diesmal ebenfalls bewegen.
Bleibt zu hoffen, dass die das oder die ersten Tore unsererseits gegen eine Amateurmannschaft sehen, inklusive eines oder gar dreier Punkte für die Himmelblauen. Es wäre zu schön...
Das Stadion
Viel los war ja in der Bezirkssportanlage (BSA) Köln-Süd, wie die Arena offiziell heißt, noch nie. Seit dem Abstieg des SC Fortuna vor 2 Jahren ist nun entgültig tote Hose. Der Beiname "Südfriedhof" ist nun mehr als Programm.
Die Fortuna spielt aktuell viertklassig und lockt höchstens im Derby gegen die Namensvetter aus Düsseldorf noch Zuschauer im vierstelligen Bereich. Beim Zweitnutzer, unserem Gastgeber 1. FC Köln/Amateure sieht es ähnlich aus. Auch da kommen fast nur in Derbys z.B. gegen Essen mehr als 1.000 Leute.
Aber das ist ja im Südstadion nichts neues. In seiner mittlerweile 25-jährigen Geschichte war es nur ein einziges Mal ausverkauft. 1983 im DFB-Pokalhalbfinal zwischen der Fortuna und Borussia Dortmund (5:0) wurde bei 14.500 Zuschauern eine volle Hütte gemeldet.
Offiziell fasst die BSA 15.000 Leute, davon können 1.860 im Trockenen und sitzend den Sportveranstaltungen folgen. Außer eine Flutlichtanlage und einer kleinen elektronischen Anzeigetafel verfüg das Südstadion über keinerlei weiteren Komfort, dafür über eine Tartanbahn. Die Bezirkssportanlage (BSA) Köln-Süd ist also eine richtig schön triste Regionalliga-Arena, die wunderbar zum diesem Spiel der unteren Tabellenregion passt.
Die Heimfans - so denn welche da sind - stehen auf der Gegengeraden. Den Gästen ist die Nordkurve vorbehalten.
Die Route
Der Weg nach Köln ist noch der gleiche, wie im Frühsommer: In Chemnitz geht's auf die A4 Richtung Erfurt und immer gerade aus bis nach Hessen. Dann fährt man über das Kirchheimer (31/86) und Hattenbacher (88/1) Dreieck auf die A5 gen Frankfurt. Am Reiskirchener Dreieck (8) auf die A480 wechseln und sich ab der Anschlussstelle Wettenberg (1) über die B429 und B49 Richtung Wetzlar vorarbeiten. Die Anschlussstelle Wetzlar-Ost (30) nutzen, um die Siegerlandautobahn A45 Richtung Siegen zu befahren. Ab dem Kreuz Olpe (28/28) geht es dann weiter auf der A4 Richtung Köln. Am Kreuz Köln-Ost (16/27) fährt man auf die A3 Richtung Bonn/Frankfurt. Nach ca. 3km geht es am Dreieck Heumar (28/15) wieder auf die A4 Richtung Aachen. Gleich hinter der Rheinüberquerung nimmt man die erste Abfahrt, das Kreuz Köln-Süd (2/12) um die A555 Richtung Innenstadt zu befahren. Am unmittelbar folgenden Verteilerkreis Köln wird die Autobahn zur Bonner Straße. Die fährt man ein paar Kilometer stadteinwärts. Nach einer Bahnunterführung biegt man die erste Straße links, dem Bonner Wall ein. Man erreicht schließlich die Vorgebirgsstraße und biegt in diese links ein (An der Kreuzung muss hinten rechts der Volksgarten zu erkennen sein). Nach einer weiteren Bahnbrücke biegt man rechts in den Vorgebirgsglacisweg ein und darf sich dort so gleich eine der Parkflächen gegen eine kleine Gebühr erwerben.
Bahnreisende nehmen die Straßenbahnlinie 12 Richtung Köln-Zollstock/Südfriedhof. An der Haltestelle Pohligstraße aussteigen und zur Nordkurve laufen.
