CFC gegen Überraschungsmannschaft der Vorsaison...
von Timo Görner
...die jedoch wieder auf dem harten Boden der Realität gelandet ist. Für den FC Eilenburg ist der Zug Richtung Regionalliga bereits abgefahren. Der Vorjahresdritte erwies sich aber auch in der Hinrunde noch mal zur Stolperfalle für den CFC.
Der FC Eilenburg in der aktuellen Saison bislang:
Der Abstand zu den Aufstiegsplätzen ist größer als der zu Platz 16. 16 Zähler und 27 Tore trennen die Randleipziger vom Relegationsplatz, auch wenn Eilenburg 1 Spiel weniger absolviert hat. Schon zur Winterpause war klar, dass nur eine enorme Steigerung in der Frühjahrsrunde die Chancen auf den Sprung in die neue vierte Liga erhalten würden.
Der FCE spielte bis dato im heimischen Stadion noch recht solide. In den 8 Spielen wurden 5 Siege eingefahren und lediglich 2 "echte Niederlagen" kassiert (Gera 1:4, Jena II 1:2). Dafür verlor der CFC erneut in Eilenburg und der aufstrebende Aufsteiger aus Markranstädt (2:4) fing sich eine Niederlage ein. Zu mager, und ausschlaggebend für das eher maue Zwischenergebnis, waren die Auftritte in der Fremde. Nur in Bautzen (3:1) gewann Eilenburg. Dafür gab es deutliche Schlappen in Auerbach und Halle (jeweils 1:4); insgesamt waren es 6 Pleiten. Auswärts sind nur Sangerhausen und Pößneck schlechter.
Der Start ins Punktspieljahr 2008 beendete dann endgültig alle leisen Hoffnungen auf einen Vormarsch Richtung Spitze. 1:4 Tore und 1 Zähler aus 4 Spielen spielte der FCE ein, bis er am letzten Wochenende den ersten Sieg des Jahres landete (Bautzen 4:2). Die Offensive ist mit 29 Erfolgen im Mittelfeld anzusiedeln, doch mehr Gegentore (38) hat nur Sangerhausen kassiert.
Das Schlusslicht aus Sangerhausen ist noch weit entfernt, also sollte hier nichts mehr groß anbrennen. Nach oben dürfte nur mit einem enormen Aufschwung in den nächsten Wochen maximal noch ein einstelliger Platz realistisch sein. Alles in allem könnte man meinen, der FCE spielt in dieser Saison wieder "seinen Verhältnissen" entsprechend.
Im Sachsenpokal scheiterte Eilenburg diesmal im Viertelfinale knapp am späteren Finalisten FC Sachsen (1:2 n. V.).
Gewinner dieser Saison bislang:
Neuzugang Sebastian Gasch (25), vor der Saison aus Australien vom Parkvale FC gekommen, ist bislang einer der wenigen Lichtblicke. Er überzeugte als torgefährlicher Stürmer und könnte eventuell über einen anderen Club den Sprung in die neue Regionalliga packen. Sebastian Seifert (22/Mittelfeld), der aus der II. Mannschaft des FC Erzgebirge Aue in der Landesliga nach Eilenburg gekommen war, wurde beim "anderen FCE" Stammspieler.
Delegierungen seit dem Hinspiel:
Offensivallrounder Stefan Koark (20) wechselte zur Winterpause nach nur 6 Monaten in Eilenburg in die Bezirksliga Dresden zu Einheit Kamenz. Er spielte allerdings in der Hinrunde keine Rolle (1 Kurzeinsatz). Dies die einzige Veränderung im gesamten Saisonverlauf.
Der Trainer:
Achim Steffens (57) betreut nach wie vor die Oberligamannschaft des FCE. Er hat noch einen Vertrag bis Juli 2009. Zumindest nach außen hat man nicht unbedingt den Eindruck, dass der Coach derzeit trotz der sportlichen Entwicklung stark gefährdet ist.
Die Mannschaft:
Etatmäßige Nummer 1 im Tor ist Norman Becker (32). Er ist jedoch derzeit am Knie verletzt und wird seit Spieltag 18 von Christian Kotzbau (24) vertreten.
Das Gerüst der Abwehr bilden Daniel Ackermann (26) und Florian Korb (26). Daneben konnten sich Thomas Sawetzki (26), Daniel Baude (25) sowie Stefan Maruhn (24) gut behaupten bzw. zählten - wenn nicht verletzt oder gesperrt - in der Regel zur Stammformation. Der Unterschied zur Vorsaison ist, dass es keine Abwehr gibt, die über Wochen hinweg mit der fast immer gleichen Aufstellung spielt. Die stabile Abwehr war fraglos einer der Gründe für den Aufschwung der letzten Saison.
Im Mittelfeld finden meist Sebastian Seifert, Daniel Bernhardt (23), Kapitän Sven Moritz (30), Daniel Ferl (28) und Reimund Linkert (25) Berücksichtigung im Stammkader. Eine Erwähnung verdient dazu Christian Schmidt (27/5 Tore) als einer der Leistungsträger der abgelaufenen Spielzeit, der wenn fit in dieser Serie ebenfalls zu beachten ist.
Im Angriff ist der FCE gar nicht mal so schlecht aufgestellt. Allerdings stehen mit Sebastian Gasch und Christian Haufe (24) nur 2 "gelernte Stürmer" zur Verfügung. Gasch traf bereits 9x, zuletzt gleich zweifach gegen Bautzen, Haufe war 5x erfolgreich.
Lediglich 19 Spieler umfasst der Kader. Nur der FSV Zwickau kann hier "mithalten". 25,6 Jahre im Schnitt sprechen von einer ganz guten Mischung.
Das Umfeld:
Der Zuspruch im heimischen "Illburg-Stadion" ist gegenüber der Vorsaison stark rückläufig. Kamen im Vorjahr trotz der enorm starken Leistungen 491 Besucher im Schnitt so sind es 2007/2008 gerade mal noch derer 272. Kein anderer Verein dieser Staffel hat weniger Heimzuschauer aufzuweisen. Den größten Andrang erlebte Eilenburg gegen den CFC mit 318 Fußballfreunden, Markranstädt, Plauen und Gera sahen jeweils 315. Sangerhausen und im letzten Heimspiel Bautzen sorgten mit jeweils 179 und 178 handverlesenen Besuchern für die Tiefpunkte des Interesses. Am Samstag ist deshalb an der Gellertstraße wohl mit einem sehr überschaubaren Gästeanhang rechnen.
An der Lizenzierung zur neuen Regionalliga wird der FC Eilenburg teilnehmen. Von der Kapazität her würde das "Illburg-Stadion" den Ansprüchen des DFB bei offiziell 5.600 Plätzen genügen. Ansonsten wirkt der FC Eilenburg für externe Beobachter derzeit so ein wenig wie ein "Phantom", Fakten und Informationen, welche diese Rubrik betreffen, dringen so gut wie nicht nach außen. Ob dies ein gutes oder schlechtes Zeichen ist,wird sich wohl nach dem Ende dieser Saison erweisen.
