Vorbericht

3. Spieltag - Regionalliga Nord - Saison 2009/2010
Hannover 96 II
Hannover 96 II
2:0
Chemnitzer FC
Chemnitzer FC

Nicht viel Zeit um auszuruhen, es geht nach Hannover...

von Timo Görner und Erik Büttner

...gegen einen Gegner der nur knapp 48 Stunden nach seinem verspäteten Saisonstart wieder ran muss.

Die abgelaufene Saison unseres Gegners
Mit Rang 6 dürften die Verantwortlichen des Hannoverschen Sportvereins von 1896 recht zufrieden gewesen sein. Minimalziel vor der Saison war der Klassenerhalt und der wurde auch souverän geschafft. Nach dem 10. Spieltag konnte man sich in der sorgenfreien Zone etablieren. Vor der Winterpause wurde zum Tabellenkeller ein einigermaßen beruhigendes Polster von 7 Punkten geschaffen. Nach oben ging sowieso kaum noch was.
Schwachpunkt war die Heimbilanz: Die kleinen 96iger firmierte mit der drittschlechtesten Ausbeute vor eigener Kulisse. In 8 Partien gelangen nur 2 Siege, die ersten 5 Spiele wurden allesamt verloren. Unter den eigenen nicht mal so hohen Ansprüchen blieb der HSV 96 dabei in den Pleiten gegen Altona (0:2) und Oberneuland (1:2). Die Topfavoriten aus Kiel (1:3) und Magdeburg (0:2) kamen ebenfalls zu Dreiern an der Leine. Zumindest ging es bis zum Jahreswechsel bergauf und es wurde auf eigenem Rasen nicht mehr verloren.
Wesentlich besser lief es auf Reisen. 13 Zähler wurden in den ersten 5 Gastspielen geholt. Lediglich beim CFC gab es im "Halbgeisterspiel" keinen Sieg. Im gleichen Zeitraum wo Hannover II mehr Heimstärke demonstrierte, ging die Auswärtsstärke erstmal verloren. Nur noch 1 Sieg gelang, dafür setzte es 3 Niederlagen bei 2 Remis.
Der Start aus der spielfreien Zeit ins Jahr 2009 gelang mit 3 Siegen aus den ersten 4 Begegnungen. Damit wurde der Grundstein für den Klassenverbleib gelegt. Letztendlich gelang es recht gleichwertige Teilrunden der Saison 2008/2009 zu absolvieren. Gegensätzlich blieb das Verhältnis als Heim- und Gastkollektiv. Nur 2 Teams holten zu Hause weniger Punkte, in fremden Gefilden wiederum präsentierte sich der HSV 96 als drittbeste Truppe und gewann mehr als doppelt so viele Vergleiche wie in der heimischen "AWD"-Arena. 48 erzielte Tore sind ordentlich (7.), 42 Gegentreffer ebenfalls. Herausragend bleiben die Siege bei Hertha BSC II (3:0), bei der II. des HSV (3:0), in Rostock (4:1) oder beim Halleschen FC (2:0). Damit wurde den Anhaltinern die erste Saisonniederlage mitgegeben. Unter dem Schnitt die Heimspiele gegen Altona (0:2) und Türkiyemspor (1:2) sowie die Pleite in Lübeck (0:3). Aber insgesamt war es eine sehr solide Saison des Aufsteigers aus der Oberliga Niedersachsen. Größere Ambitionen dürften sowieso kaum vorhanden gewesen sein.

Delegierungen für diese Saison
Auch wenn ein Umbruch wie in Wilhelmshaven bei weitem nicht zu verzeichnen ist, so hat sich mit 10 Ab- und 11 Zugängen einiges im Kader getan. Patrick Herrmann (21/Abwehr) schaffte nach einer guten Vorsaison den Sprung in die 3. Liga (VfL Osnabrück). Den Türken Ferhat Bikmaz (21/Mittelfeld) zog es in die oberste türkische Fußballliga zu Sivasspor. Der Deutsch-Tunesier Sofien Chahed (26/Mittelfeld) wurde offiziell für die Bundesligamannschaft der 96er berufen. Denkbar aber das er nach wie vor auch oder primär in der U23 eingesetzt werden wird. Torjäger Nick Proschwitz (22 / 11 Tore) wechselte zum FC Vaduz nach Liechtenstein und spielte dort in der Qualifikation für die Champions League. Der Deutsch-Libanese Ali Moslehe (22) spielt jetzt in Wilhelmshaven, siehe sein Tor gegen den CFC. Damit sind 5 Stammkader nicht mehr dabei.

Die Neuverpflichtungen sind eine Mischung von Spielern aus U23 Teams, der eigenen A-Jugend sowie Vereinen aus dem Oberligabereich. Abwehrspezialist Oliver Ioannou (20) kommt vom Hamburger Oberligisten Bergedorf 85, der für 2009/2010 dankend auf eine Regionalligalizenz verzichtete. In der vorhergehenden Spielzeit noch in der Regionalliga Nord in der Regel als Stammspieler aktiv war Benny Moritz Hoose (20) vom FC Altona 93. Für den Angriff lockte Hannover mit Benjamin Gaudian (23) einen der herausragenden Akteure der Oberliga Nordost-Nord an die Leine. Seine bemerkenswerte Quote 2008/2009 sind 19 Tore in 29 Spiele für die TSG Neustrelitz. Ansonsten finden sich Spieler ohne nennenswerte Erfahrung bzw. Stationen, die noch am Anfang ihrer Laufbahn stehen. Die eigene U19 "lieferte" insgesamt 4 neue Aktive. Herausragend unter ihnen ist Deniz Aycicek (19), der in den letzten beiden Jahren insgesamt 21 Tore für die A-Jugend in der dortigen Bundesliga erzielte.

Der Trainer
Andreas Bergmann (50) genießt weiter das Vertrauen der sportlichen Leitung. Er geht mittlerweile bereits in die 3. Saison mit der U23 des Bundesligisten.

Die Mannschaft
Mit offiziell 26 Spielern bietet Hannover II einen der größeren Kader dieser Staffel auf. Im Schnitt zählen die Kicker von Andreas Bergmann 20,7 Jahre. Im Tor kann man auf Morten Jensen (21) zurück greifen, er zählt seit 2005 zum Kader der 1. Mannschaft und stand dort 2x im Kasten. Im Spiel am Sonntag griff Bergmann in der Abwehr wie in der Vorsaison auf Tim Hofmann (21) zurück. Daneben liefen im Defensivverbund Süleyman Celikyurt (20), Jannik Hilker (20) und Leon-Aderemi Balogun (21) auf. Im Mittelfeld vertraute der Trainer auf Hendrik Hahne (23), Stephan Kwasi Justin Cristiano Boachie (22), Henrik Ernst (22) sowie Viktor Bopp (19), der 1 Länderspiel für die deutsche U20 bestritt. Die Doppelspitze bildeten der Deutsch-Pole Jaroslaw Lindner (21) mit dem Italo-Amerikaner Salvatore Zizzo (22). Damit war keiner in der Startformation älter als 23 Jahre. Für die beiden Tore sorgten Linder sowie 3 Minuten vor dem Ende Hahne mit einem verwandelten Foulstrafstoß. Mit Jensen, Hofmann, Boachie, Balogun und Zizzo besitzen mehrere Akteure Profiverträge. Das Aufgebot sollte stark genug sein, um nichts mit dem Abstiegskampf zu tun haben. Als Mitfavorit auf den Staffelsieg wird Hannover aber nicht gesehen. Realistischer erscheint Rang 6 bis 9.

Die aktuelle Saison bislang
Das Auftaktspiel gegen "die U23-Kollegen" des FC St. Pauli fiel erst einmal aus. Grund war die Schweinegrippe bei einem Spieler von Hannover 96. Wiederum eine U23 war der nächste Gegner am heutigen Sonntag: Bei der II. von Hertha BSC siegte H96 mit 2:0 und sorgte für einen optimalen Start. Nachdem hoffentlich erfolglosen Spiel gegen den CFC reist Hannover zum "kleinen Derby" nach Wolfsburg. Damit hat man in den ersten 4 Spielen 3 Duelle mit anderen II. Mannschaften. Alles Partien sind für die Bergmann-Truppe machbare Aufgaben.

Das Umfeld
Nichts Neues auch hier: Das Zuschauerinteresse an den Heimspielen bewegt sich in der Regel auf Bezirksliganiveau. 555 zahlende Fußballfreunde im Schnitt begrüßte Hannover II in der letzten Saison im ehemaligen "Niedersachsenstadion". Den größten Ansturm erlebten die kleinen 96iger gleich zum Auftakt gegen den 1. FC Magdeburg (4.000, davon allerdings an die 3.500 aus der Elbestadt). Den CFC wollten übrigens 481 sehen. Am Dienstag sollten sich die reisenden Himmelblauen auf maximal 300 Einheimische einstellen.
Im Mai 2009 erfolgten Schritte zu einer langfristigen Planung der Nachwuchsabteilung. Der Verein verlängerte die Verträge der Trainer für die II. und die A-Jugend jeweils bis 2014. Spieler, die aus anderen Clubs nach Hannover wechseln, werden in Zukunft in einem gemieteten Objekt in Hemmingen untergebracht. Hannover legt mehr Wert als in der Vergangenheit auf die pädagogische Betreuung. "Ergebnisse sind zweitrangig", so lautet die Vorgabe der Vereinsführung. Primär sollen über die A-Jugend und die II. Mannschaft Akteure an die Profis herangeführt werden. Selbstverständlich soll dabei die Klasse in der Regionalliga Nord und der A-Jugend Bundesliga gehalten werden.

Das Stadion

Zwar musste der CFC schon im Frühjahr in der neuen AWD-Arena gegen die 2. Hannoversche Garnitur ran. Viele Chemnitzer Fußballfreude denken aber sicher auch noch mit Wehmut an die Auftritte gegen die erste Mannschaft im altehrwürdigen Niedersachsenstadion zurück – zuletzt im Januar 2001.
2001, da war die Spielstätte noch eine interessante aber weiiiitläufige Leichtathletikschüssel. Vom Gästeblock aus bot sich ein malerischer Blick auf das Hannoversche Rathaus. Die Sichtachse zum Rathaus ist nun durch die vollständige Überdachung zerstört, dafür hat man in der astreinen Fußballarena jetzt das Spielfeld direkt vor Augen. Die besonderen Dinge aber sind fast dahin. Architektonisch reiht sich die AWD-Arena in den Reigen ihrer Brüder in Frankfurt oder Hamburg ein. 43.000 Sitzplätze und 7.000 Stehplätze stehen zur Verfügung, dazu 29 Logen und 1.241 Business-Seat. Für die Regionalliga ist das völlig überdimensioniert, doch gibt es in Hannover einfach keine Alternative.
Was das Hannoversche Stadion abhebt, ist der riesige Erdwall, der immer noch die Basis für die Gegengerade bildet. Einst aus Kriegstrümmern aufgeschüttet, wurden bis 1954 2 Ränge auf dem Wall erreichtet und der obere zur WM 1974 auch überdacht. Die in diesem Zuge ebenfalls installierte Anzeigetafel wurde zum Problemkind. Da der Schaltplan nur in ungarischer Sprache vor lag, blieb die Tafel oft dunkel oder sie brachte nur Hieroglyphen zur Anzeige. Mittlerweile sorgen aber Videotafeln für ein klar ersichtliches Ergebnis. Bleibt für die himmelblauen Mitreisenden zu hoffen, dass die rechte Zahl des Ergebnisses am Ende größer als die linke ist...

Die Route

In Chemnitz geht es auf die A4 und in Richtung Dresden. Am Nossener Dreieck wechselt man dann auf die A14 und fährt diese an Leipzig und Halle vorbei bis nach Magdeburg durch. Die Fahrt nach Leipzig über A72 und B95 ab Chemnitz ist möglich, aber zum Freitagnachmittag nicht unbedingt empfehlenswert. Am Kreuz Magdeburg wechselt man dann auf die A2 - na klar - Richtung Hannover. Kurz vor der Niedersachsenhauptstadt angekommen, geht es am Kreuz Hannover-Ost ein kleines Stück auf die A7 Richtung Göttingen und Kassel. An der Ausfahrt Hannover-Anderten verlässt man die Autobahn und fährt jetzt auf dem Südschnellweg (B65) immer geradeaus, bis man auf einen Kreisverkehr trifft, dem Landwehrkreisel. Dort hält man sich rechts und nimmt die erste Ausfahrt Richtung Innenstadt. Man ist jetzt auf der B6 (Frankfurter Allee) und bleibt auch nach dem Ricklinger Kreisel dort. Erst kurz vor einer Bahnüberführung biegt man halbrechts auf die Ritter-Brüning-Allee ab. Gleich an der nächsten Einfahrt biegt man wieder rechts ab (in der Straßenmitte ist die Straßenbahnhaltestelle „Stadion“) und fährt die Stadionbrücke hinüber. An deren Ende biegt man abermals rechts ab und kann jetzt sein Auto auf dem Parkplatz links an der Sportschule platzieren. Zu beachten ist, dass das Niedersachsenstadion in einer Umweltzone liegt und daher nur mit entsprechend zugelassenen Fahrzeugen direkt angesteuert werden kann.

Entfernung: Ca. 390 km, Fahrzeit: 4 bis 5 h (es ist Wochentag!)

Adresse der AWD-Arena:
Ferdinand-Wilhelm-Fricke-Weg
30169 Hannover
3. Spieltag - Regionalliga Nord - Saison 2009/2010
Dienstag, 18. August 2009, 18:00 Uhr
AWD-Arena, Hannover
Zuschauer: 302
Schiedsrichter: Grudzinski (Hamburg)


Tore

Die Tabellenverläufe

Tabellenhistorie

Der Vergleich

Hannover 96 II Chemnitzer FC
6Tabellenposition5
3
1
3,0
Pkt.
Spiele
Pkt. pro Spiel
4
2
2,0
1 (100,0%)
0 (0,0%)
Siege
Niederlagen
1 (50,0%)
0 (0,0%)
2 : 0
2,0 : 0,0
Tore
Tore pro Spiel
4 : 3
2,0 : 1,5
2:0 gegen Hertha BSC Berlin II (A)Höchster Sieg2:1 gegen SV Babelsberg 03 (H)
Höchste Niederlage
s-UDie letzten Spieleu-S
2 Spiele in Folge ungeschlagen
2 Spiele in Folge ohne Gegentreffer
Aktuelle Serien2 Spiele in Folge ungeschlagen

Die Bilanz

 ZahlSUNTore
Alle Spiele20202:2
Heimspiele10101:1
Auswärtsspiele10101:1
Ligaspiele20202:2
Pokal-/Relegationsspiele00000:0

Der Ergebnisrückblick

2008/2009Regionalliga Nord6. SpieltagChemnitzer FC - Hannover 96 II1:1 (0:1)
2008/2009Regionalliga Nord23. SpieltagHannover 96 II - Chemnitzer FC1:1 (0:0)