Nächster Anlauf zur Trendwende, diesmal in Aalen …
von Timo Görner
… wo der CFC bislang noch nicht verloren hat. Der Gegner kann durchaus locker aufspielen, der große Druck liegt bei uns.
Die aktuelle Saison unseres Gegners:
Der VfR steht dort, wo der CFC gerne wäre. Im gesicherten Mittelfeld der Liga. Ohne Perspektive nach oben, aber auch ohne Abstiegssorgen. Der Start gelungen, nach dem Auftakt in Köln (0:1) wurden erst mal 3 Spiele in Folge gewonnen. In Aalen konnten Halle (2:1) und Lotte (3:0) bezwungen, werden. Dazu der CFC im Hinspiel mit allerdings auch desaströser Defensivleistung. Lohn Platz 4 mit 9 Punkten. Das Niveau konnte nicht gehalten werden, die Schwarz-Weißen blieben in den folgenden 9 Begegnungen ohne Sieg. Rutschten mit 14 Punkten ins "Niemandsland" auf 11 ab. 2 Heimpleiten gegen Magdeburg (0:1) und Würzburg (2:3) wurden verbucht, auswärts gab es in Rostock (0:1) und Paderborn (0:3) nichts. Unbefriedigend zudem die Punktverluste auf eigenem Platz gegen die Nordost-Vereine Erfurt (1:1) und Zwickau (2:2) als Kellerkinder, wobei gegen den FSV wie den CFC 1 Saison zuvor in den Schlussminuten ein 0:2 egalisiert wurde. Vor der Winterpause gelang aber wieder die Trendwende, der Ex-Zweitligist zeitigte dabei 4 Heimsiege in Folge gegen Bremen II, Jena, Unterhaching und Wehen Wiesbaden. Das 1:4 in Osnabrück blieb der "Ausrutscher". Nach den 20 Spielen der Herbstrunde 2017 standen 28 Punkte, stattliche 11 Zähler auf den ersten Abstiegsplatz 18. Zum Relegationsplatz 3 waren es 8, Hoffnungen auf Platz 2 verbaten sich bei 16 Punkten. Der Start 2018 ging daneben, in Halle (2:3) wurde nach wechselvollem Spiel knapp verloren. Der HFC erwies sich als abgezockter. Im eigenen Stadion ist der VfR dank der Serie von nunmehr 6 Begegnungen ohne Niederlage bei den 4 Siegen in Folge und 19:11 Toren eine Macht, nur 4 Mannschaften haben mehr geholt. Auf Reisen läuft es schlechter, steht nur der Sieg in Chemnitz als Dreier. 28:27 Tore sind für die Offensive "Durchschnitt", die Defensive "solide". Im Landespokal stehen die Aalener im Viertelfinale nach einem 7:0 beim TSV Berg aus der siebtklassigen Landesliga. Größter Konkurrent ist die SG Sonnenhof Großaspach, dazu kommen die Stuttgarter Kickers und der SSV Ulm 1846 aus der Regionalliga.
Delegierungen seit dem Hinspiel:
Einzige Veränderung ist der Zugang von Lukas Lämmel (20/Mittelfeld) in der Winterpause. Der gebürtige Berliner stammt aus der Jugend des 1. FC Union, spielte dort bis Mitte August 2017. Konnte sich aber in der Zweitligamannschaft nicht etablieren.
Der Trainer:
Für Peter Vollmann (60) endet die Amtszeit in Aalen nach 3 Jahren spätestens zum Saisonende, der VfR verlängerte seinen Vertrag nicht. Er wird durch Argirios Giannikis (37) ersetzt, aktuell noch Cheftrainer bei Regionalligist Rot-Weiß Essen.
Das Kollektiv:
Im Tor ist Kapitän Daniel Bernhardt (32) weiter die klare Nr. 1, stand in allen 21 bisherigen Punktspielen im Kasten. Nr. 2 ist Raif Husic (21), gesetzt in den 3 Landespokalspielen. Dahinter kommt Matthias Layer (18). In der Innenverteidigung sind Thomas Geyer (26) und Torben Rehfeldt (24) die beiden klaren festen Größen. Auf Rechts ist Sascha Traut (32) der wichtigste Spieler, auf Links wiederum Patrick Schorr (23) im Zweikampf um den Stammplatz gegen Thorsten Schulz (33). Im defensiven Mittelfeld haben sich Rico Preißinger (21) und Maximilian Welzmüller (28) als die beiden "6er" etabliert. Auf der rechten Außenbahn ist Marcel Bär (25) meist gesetzt, auf Links zuletzt der Ex-Leipziger Matthias Morys (30). Oktober-Neuzugang Lukas Lämmel (20) konnte sich als offensiver "10er" gut einfügen, war in den letzten 5 Begegnungen Stammkader. Bislang noch ohne Tor oder Vorlage. Sebastian Vasiliadis (20) pendelt als Allrounder zwischen Rechts, Links, Defensiv und Offensiv. Im nominellen Angriff fehlt ein echter "Knipser". Der Fixpunkt ist Luca Schnellbacher (23), vor Gerrit Wegkamp (24) und Cagatay Kader (20). Der torgefährlichste Akteur ist Morys mit jeweils 6 Toren und 5 Vorlagen, vor Marcel Bär der mit der Formel 5 + 2 an 7 Toren beteiligt ist. Vasiliadis erzielte 4 Treffer, Schnellbacher deren 3 vor Wegkampf mit 2 "Buden". 22 Spieler umfasst das kleinste Aufgebot der Liga, mit nur 19 Feldspielern. Die Gründe sind vor allem finanzieller Natur nach der Insolvenz mit dem kleinen Etat. Der CFC hat 24 plus 2 Keeper. 24,9 Jahre sind fast exakt gleich zum Gegner am Samstag.
Das Krankenlager / Strafbank / Parteistrafen:
Aktuell sind keine Verletzungen oder Sperren bekannt.
Die Einkaufsbilanz:
8 Spieler wurden bis heute verpflichtet, von denen sich Torben Rehfeldt (Bremen II), Patrick Schorr (Mainz 05 II), Marcel Bär (Zwickau) und nach Startproblemen Lukas Lämmel durchsetzen konnten bzw. über weite Strecken zum Stammpersonal zählten. Luca Schnellbacher (Wehen Wiesbaden), kam erst gegen Ende der Herbstrunde in die Gänge. Fazit: ganz gut.
Gewinner der Saison bislang:
Patrick Schorr (23) war mit Mainz 05 II abgestiegen, schaffte mit dem Wechsel den Klassenerhalt und konnte sich etablieren.
Prognose:
Der VfR sollte nicht mehr in größere Bedrängnis kommen und sich die fehlenden 13 bis 15 Punkte für den Klassenverbleib vor dem letzten Spieltag holen. Ein einstelliger Platz erscheint durchaus realistisch.
Bilanz gegen den VfR Aalen:
Ein Kuriosum, der CFC ist gegen den VfR zu Hause noch sieglos. Der VfR in gleicher Rolle gegen den CFC. In Aalen gab es 3 Remis und den Sieg im Frühjahr 2012 beim 2:0. Letzte Saison verspielten die damalige Köhler-Truppe in den Schlussminuten das 2:0. Aalen konnte wiederum 3 der 4 Begegnungen in Chemnitz mit 1:0, 1:0, 4:2 für sich entscheiden. Insgesamt stehen für unsere Seite in 7 Begegnungen 1 Sieg – 3 Remis – 3 Niederlagen bei 7:9 Toren zu Buche.
Das Umfeld:
Ende Juni 2017 war das Insolenzverfahren erfolgreich abgeschlossen worden, die Gläubiger hatten der Quote von 1,6 % bei den offenen Forderungen zugestimmt. Der VfR ging damit erstmals nach langer Zeit schuldenfrei in eine Saison. Als Fernziel wurde damals die Rückkehr in die 2. Bundesliga bis 2021 zum 100-jährigen Vereinsjubiläum des VfR Aalen 1921 ausgegeben. Der Trainerwechsel spätestens am Saisonende war diesem geschuldet, man wollte "neue Impulse" setzen. Der Blick geht also nach vorn bzw. oben. Die Lizenz für die aktuelle Saison war unproblematisch, der Etat wurde eher niedriger mit 5 Millionen € insgesamt und 2,7 Mio. € für die Lizenzspielerabteilung kalkuliert. Mehrere Neuzugänge im Winter ohne parallele Abgänge waren nicht zu stemmen. Als Ziel galt ein sicherer Mittelfeldplatz, Ambitionen auf mehr überließ man anderen. Auf den Rängen hat sich zum Vorjahr wenig getan, aktuell begeistern sich im Schnitt 3.644 Zuschauer für die Spiele in der "Ostalb-Arena". Ein kleiner Rückgang zu den 3.796 aus 2016/2017 und recht deutlich zu 4.959 im Jahr zuvor. Für das größte Interesse sorgten 2 Nordost-Vereine mit Magdeburg (4.298) und Zwickau (4.226). Gegen Lotte wurden mit 4.103 noch mal 4.000 + x erreicht. Der Minusbesuch wurde gegen Wehen Wiesbaden bei 2.758 vermeldet, auch Köln lockte mit 2.839 wenig Interessenten an. Am Samstag sollte man deshalb mit 3.000 bis 3.200 zahlenden Fußballfreunden rechnen. Der Vorstand hat wie beim CFC nach wie vor keinen Chef, er besteht wie im Hinspiel aus 4 Mitgliedern mit Roland Vogt (Finanzen/Organisation, Präsidiumssprecher), Rudi Feil (Sponsoring/Marketing), Walter Höffner (Infrastruktur und weitere Abteilungen), Hermann Olschewski (Sport).