Vorbericht

33. Spieltag - Regionalliga Nordost - Saison 2021/2022
Chemnitzer FC
Chemnitzer FC
1:1
FSV Optik Rathenow
FSV Optik Rathenow

CFC im Abstiegskampf, zum Glück nur indirekt …

von Timo Görner

… mit dem Duell gegen "Kellerkind" FSV Optik Rathenow aus dem Norden Brandenburgs. Ein Spiel, in dem der Club zweifellos der Favorit ist. Alles andere als ein Sieg würde die Rathenower Mitkonkurrenten im Abstiegskampf wenig amüsieren.

Das aktuelle Spieljahr unseres Gegners:


Der Klassenerhalt letzte Saison war glücklich, wurde im letzten Spiel vor dem letztendlichen Abbruch erreicht. Mit 11 Punkten aus 13 Begegnungen als Vorletzter. Auch diese Spielzeit stand nur der Klassenverbleib als Ziel, zumal 6 Absteiger im "Worst-Case" denkbar waren. In diesem wäre der Abstieg jetzt wohl schon fast besiegelt, 11 Zähler fehlen auf Platz 15.

Der Auftakt durchaus gelungen, überraschendes Remis bei Altglienicke. Ein Lichtblick, von denen es insgesamt zu wenige gab. Nach 5 Spielen stand der erste Sieg noch aus. Optik chancenlos gegen Lok (0:3), knapp ohne Punkte in Cottbus (0:1). Spiele, wo man Außenseiter war. Ärgerlicher die Punktverluste gegen Eilenburg (1:1) und in Halberstadt (0:2).

Den ersten vollen Erfolg gab es gegen den damals kriselnden ZFC mit 2:1, bei Tasmania Berlin verrückte Szenerie zum 3:3. Mehr als 2 Begegnungen in Folge konnten nicht unbesiegt bestritten werden. Bis zur Winterpause wurden aus weiteren 14 Partien 9 Zähler eingefahren, ohne Sieg von Spieltag 7 bis 18. Positiv überrascht wurde beim BFC und Chemie (1:1). Auch der CFC hatte im Hinspiel Mühe. Jena musste beim FSV ein 0:1 drehen. Stark die Moral in Auerbach mit 3:3 nach 0:3.

Bemerkenswert das Ende des Negativlaufs, gegen den geschwächten BAK (3:1) im "Heimdreierpack" gegen Staffelfavoriten. Nichts zu holen danach gegen Altglienicke (2:4), Cottbus (0:2). Für die 16 Spiele im Frühjahr 2022 wurde personell defensiv agiert, der Kader von 22 auf 20 verkleinert. "Klassenerhalt um jeden Preis" war nie das Credo.

Bilanz: 10 Spiele – 1 Sieg, 5 Remis, 5 Niederlagen. Man ließ wieder aufhorchen, holte bei Lok und Babelsberg ein verdientes 1:1. Einziger Dreier – wichtig gegen Tasmania (2:0). Enttäuschend der Einstieg 2022 in Eilenburg (0:4). Klatsche am Dienstag gegen den BFC, wieder 0:4 mit 3 Gegentoren in 14 Minuten. Optik auswärts ohne Sieg, aber 9-mal ein Punkt bei teilweise guten Gegnern. Als Heimteam ist der FSV schlechteste Mannschaft, konnte nur 3-mal gewinnen. 32:63 Tore sind offensiv Platz 17. Defensiv 15.

Im Landespokal kam das Aus im Achtelfinale gegen Ligakonkurrent Cottbus, knapp mit 3:4 n. V. Unglücklich, denn bis 5 Minuten vor Ende der regulären Spielzeit führten die Rot-Weißen aus dem Norden des Landes noch mit 3:2. Nach 113 Minuten stellte der Favorit die Weichen auf Sieg. Damit war der 2. Gewinn nach 2014 passé.

Delegierungen seit dem Hinspiel:


Es gab 3 Abgänge und 1 Neuzugang.

Ersatzkeeper Direnc Güven (21MTV Wolfenbüttel) wechselte nach 2 ½ Jahren in die Oberliga. Rechtsverteidiger Max Bell (21/SG Barockstadt Fulda-Lehnerz) spielt jetzt ebenfalls 5. Liga. "6er" Emil Gustavus (21) ging ohne neuen Verein. Letzterer war meist Stammkader, die anderen blieben ohne Bedeutung.

Neu seit dem Spiel im Herbst ist Rechtsaußen William Justin Kabuya (22), bis Ende 2020/2021 bei Hessenligist FC Bayern Alzenau. Ihm wurde Mitte 2020 Oktober ein Kreuzbandriss zum Verhängnis, fiel dann für die restliche Saison aus. Ausgebildet bei Eintracht Frankfurt/M.

Die sportliche Leitung:


Ingo Kahlisch (65) ist die Konstante dieser Liga. In der mittlerweile 33.Saison als Cheftrainer der Optiker, ein Ende ist nicht abzusehen. Dazu fungiert er als Geschäftsführer und ist Ansprechpartner im Sponsoring. Co-Trainer und Torwartcoach in Personalunion ist Marcel Subke (30), bis 2018 Spieler im Verein.

Das Kollektiv:


Mit 20 Akteuren stellt der FSV Optik das kleinste Aufgebot der Liga, 5 weniger als wir.

Im Tor ist Lucas Hiemann (22) auch diese Saison klar gesetzt. Für ihn wie bekannt eine kurze Rückkehr in die alte sportliche und private Heimat. Franz Lohse (19) als Nr. 2 ist noch ohne Einsatz.

Als Innenverteidiger liegen Justin Gröger (19), Marc Langner (31) und Benjamin Wilcke (32) vorn. Wilcke bereits 12 Jahre hier, der Ex-Erfurter Langner seit 6. Links verteidigt meist Lloyd-Addo Kuffour (19), kurz vor dem Hinspiel im Oktober 2021 gekommen. Beim BVB ausgebildet. Rechts gibt es mit dem Griechen Vasilios Polichronakis (20) einen interessanten Spieler, 4 Tore und 2 Vorlagen. Stammt aus dem Nachwuchs des SV Wehen Wiesbaden. Alternative Robin Techie-Menson (22), er aus dem "Hertha-Stall".

Defensiv zentral setzen die Trainer auf Kapitän Jerome Leroy (32), Thilo Gildenberg (20), den Bosnier Emir Sejdovic (21/1). Auch hier "Jugend voran" neben einem "alten Hasen". Leroy auch schon in der 14. Saison beim FSV. Offensiv ausgerichtet sind Nicola Arcanjo-Köhler (22/1), Sejdovics Landsmann Abdullah Dzafo (22/2) – ehemaliger U17-Spieler seines Landes – sowie Ali Gündogdu (20), der wie Techie-Menson "Hertha-Bubi" war.

Im Sturm finden sich 2 Topspieler der Liga. Linksaußen Jonathan Muiomo (23) ist Leipziger und kommt auf 8 Tore und 6 Vorlagen. Gleicher Ausbildungsbetrieb wie Polichronakis. Bester Mann in Auerbach mit 2 Treffern. In der Angriffsspitze spielt Lucas Will (22) eine gute Saison, 8-mal erfolgreich und glänzte in 2 Fällen als Vorlagengeber. Der Lübecker wurde beim VfB groß. Dahinter kommt Kimbyze-Kimby Januário (22/3). Den rechten Flügel bedient Johannes Pistol (20).

Bemerkenswert, dass einige "Jungspunde" zum Kern zählen. Siehe Hiemann, Gröger, Kuffour, Sejdovic, Will und weitere zumindest mehrmals als Stammspieler aufliefen. Bis auf Franz im Tor kamen alle zum Einsatz. Es dürfte enorm schwierig werden, bei einem Abstieg einen Lucas Will oder Jonathan Muiomo zu halten. Zumindest die Regionalliga sollte (vorerst) der Anspruch solcher Talente sein.

Einkaufsbilanz:


10 wurden bis heute hinzugeholt, 8 vor dem Start.

Von den 8 konnten sich Justin Gröger (HFC U19), Emir Sejdovic (FSV Frankfurt/M.), Lloyd-Addo Kuffour (bis Juli 2021 bei Borussia Dortmund U19) etablieren. Mehrere pendelten zwischen Ersatzbank und Startformation mit Abdullah Dzafo (Hannover 96 II), Kimbyze-Kimby Januário (Halberstadt), Thilo Gildenberg (Jena II), Johannes Pistol (Inter Leipzig).

Die anderen spielten fast keine Rolle, bei William Justin Kabuya siehe die nächste Rubrik.

Fazit: ganz ordentlich, wenn man das Durchschnittsalter der Zugänge von gerade mal 19,9 Jahre betrachtet. Positiv, dass sich mit Gröger ein U19-Kader durchgesetzt hat.

Krankenlager / Strafbank / Parteistrafen:


William Justin Kabuya bleibt das Verletzungspech treu, nach einem Einsatz zum Auftakt der Frühjahrsrunde 2022 erlitt er erneut einen Kreuzbandriss. Fällt noch bis Oktober diesen Jahres aus.

Perspektive für das Spieljahr:


Es wird wieder enorm eng, der kleine Kader kann mehrere Ausfälle nur schwer verkraften. Davon wurde man bislang verschont. Von den 6 ausstehenden Spielen finden 4 auswärts statt, entscheidend werden wohl die Heimspiele gegen Auerbach und Fürstenwalde werden. Gewinnt man beide, könnte es für Rang 16 oder 17 reichen.

Was der dann wert ist, ist noch nicht abzusehen.

Die Bilanz gegen den FSV Optik Rathenow:


Sieht 3 Spiele, die alle gewonnen werden konnten. Dabei wurde es jeweils immer knapper mit 4:0, 3:0 und 2:1. Die Tore beim bislang einzigen Auftritt in Rathenow am Tag der Deutschen Einheit 2018 erzielten Bozic, Frahn, Hoovi und Karsanidis. Dabei aus der heutigen Mannschaft waren Jakub Jakubov und Tobias Müller. Niklas Hoheneder fehlte aufgrund einer Rot-Sperre.

Das Umfeld / Stimmung / Wirtschaft:


Beim FSV Optik herrscht zumindest nach außen eine gewisse Gelassenheit, wird der angestrebte Klassenerhalt nicht erreicht, geht die Welt nicht unter und findet kein "Tabula rasa" statt. Die sportliche Lage wird als das eingeschätzt, was sie wohl auch ist: zwangsläufig. Mehr als der knallharte Abstiegskampf in der 4. Liga ist nicht machbar. Ohne diesen Realismus würde es den FSV Optik in der Form wohl nicht mehr geben.

388 Zuschauer im Schnitt besuchten die Spiele im "Stadion Vogelsang". Den besten Zuspruch gab es im letzten Heimspiel gegen Chemie Leipzig mit 718 zahlenden Fußballfreunden. Dahinter das Landespokal-Duell gegen Cottbus mit 656 vor Lok mit 644. Minusrekord Tasmania Berlin bei 206. Der CFC lockte im Herbst 344 für den Gang ins Stadion an. Zum BFC-Gastspiel am Dienstag waren es 570. Wie viele Gäste wir begrüßen können, wird sich zeigen.

Im Verein selber wird unaufgeregt gearbeitet. Als Vorstandschef fungiert Mario Schmeling, der 2014 den krankheitsbedingt ausgefallenen Ingo Kalisch u. a. beim Spiel in Auerbach als Trainer vertrat. Als Hauptsponsor engagiert sich weiterhin ein Rathenower Unternehmen für Medizintechnik. Auf dem Trikot wirbt eine Grundstücksverwaltungs - und Grundstücksverwertungs GmbH, der Co-Hauptsponsor ist die regionale Sparkasse. Ende März konnten die unterstützenden Firmen des FSV Optik zum traditionellen Sponsorentreffen endlich mal wieder vor Ort begrüßt werden. Verantwortlich dafür natürlich Ingo Kalisch.
33. Spieltag - Regionalliga Nordost - Saison 2021/2022
Samstag, 09. April 2022, 13:00 Uhr
Fischerwiese, Chemnitz
Zuschauer: 1.420
Schiedsrichter: Ostrin (Eisenach)


Tore

Die Tabellenverläufe

Tabellenhistorie

Der Vergleich

Chemnitzer FC FSV Optik Rathenow
6Tabellenposition18
57
31
1,8
Pkt.
Spiele
Pkt. pro Spiel
22
32
0,7
16 (51,6%)
6 (19,4%)
Siege
Niederlagen
3 (9,4%)
16 (50,0%)
51 : 32
1,6 : 1,0
Tore
Tore pro Spiel
32 : 63
1,0 : 2,0
5:1 gegen VfB Auerbach (H)Höchster Sieg3:1 gegen Berliner AK 07 (H)
1:4 gegen VSG Altglienicke (A)Höchste Niederlage0:4 gegen FC Eilenburg (A), BFC Dynamo (H)
n-s-N-s-sDie letzten SpieleN-n-U-u-N
2 Siege in Folge
2 Spiele in Folge ungeschlagen
Aktuelle Serien6 Spiele in Folge ohne Sieg

Die Bilanz

 ZahlSUNTore
Alle Spiele33009:1
Heimspiele11003:0
Auswärtsspiele22006:1
Ligaspiele33009:1
Pokal-/Relegationsspiele00000:0

Der Ergebnisrückblick

2018/2019Regionalliga Nordost11. SpieltagFSV Optik Rathenow - Chemnitzer FC0:4 (0:0)
2018/2019Regionalliga Nordost28. SpieltagChemnitzer FC - FSV Optik Rathenow3:0 (1:0)
2021/2022Regionalliga Nordost14. SpieltagFSV Optik Rathenow - Chemnitzer FC1:2 (1:1)