Vorbericht

Sieglosserie beenden gegen sieglose Gäste …

… nur das kann das Ziel für den Sonntag sein. Der FSV 63 Luckenwalde steckt im Tabellenkeller, der CFC will dort gar nicht erst landen. Dazu sind 3 Punkte notwendig.

Der Blick zurück:

Nach Rang 14 im Jahr zuvor ging es mit 12 aufwärts, der Punkteschnitt von 1,15 auf 1,31. Grundlage für eine entspannte Frühjahrsrunde 2022 die gute Phase bis Mitte der Herbstrunde. Als der CFC am 10. Spieltag zum FSV fuhr, hatte er magere 12 Punkte aus 9 Spielen geholt. Der Gastgeber 24 aus 11, war nach den ersten 7 Runden sogar Tabellenführer. Luckenwalde ging mit dem Rückenwind des 2:1 bei Chemie ins Spiel, der CFC war zuvor 5-mal sieglos. Überhaupt präsentierten sich die Blau-Gelben auf Reisen stark, holten 3 weitere Siege in Halberstadt (5:0), bei Tasmania (4:0), Lichtenberg (3:0). So gesehen war das 1:1 dort durchaus in Ordnung.

Bis zur Winterpause konnte das Niveau nicht gehalten werden. Es gab nur noch einen Sieg in Fürstenwalde (3:0) gegen 6 Niederlagen. In 3 der 5 Heimspiele konnte kein Tor erzielt werden. TeBe, der BAK und Cottbus holten sich die Punkte in Luckenwalde. Auswärts schmerzten die Pleiten in Auerbach (0:1), Eilenburg (1:2) – spätere Absteiger. Richtig lange Gesichter machten die Verantwortlichen aber nach dem Pokal-Aus im Viertelfinale bei Oberligist VfB Krieschow, der spätere Finalist ballerte den FSV mit 4:0 aus dem Wettbewerb. Vor den 17 Spielen im Frühjahr 2022 war die Ausgangsposition für den vorzeitigen Klassenerhalt sehr gut. Die maximal fehlenden 10 Punkte wurden auch früh eingefahren. Der Start optimal in Meuselwitz (2:0), die weiteren Duelle ein Wechselspiel. Symptomatisch vor dem Rückspiel in Chemnitz, 5:3 gegen Chemie – 1:4 bei uns. Erfreulich der Sieg beim BAK (2:0), das 3:0 gegen Auerbach. Enttäuschend der Auftritt bei Hertha BSC II (0:4).

Sorgen um den Klassenerhalt mussten sich niemand machen. 58:50 Tore waren offensiv wie defensiv Mittelfeld der Liga. Im fremden Stadien holte der FSV mehr als auf eigenem Platz. Beide Bilanzen knapp im negativen Saldo. Alles in allem eine ordentliche Spielzeit, dazu konnten bis auf 1 Abgänge von Stammspielern und Leistungsträgern verhindert werden. Ärgerlich das erneut verpasste "Finale Daheim".

Das Personalkarussell:

Drehte sich nicht sehr, 4 gingen und 5 kamen.

Offensiv-Talent Frederik Schmahl (19/Hoffenheim II) wechselte in die Südwest-Staffel, mit 7 Toren und 5 Vorlagen als "10er" herausragender Akteur des FSV im Vorjahr. Der einzig nennenswerte Weggang. Er kam erst vorige Saison aus Cottbus.

Für das Tor stieß Arne Sommer (21/MSV Neuruppin) zum FSV, Ausbildung in Magdeburg beim FCM. Beim Oberligisten Stammkeeper. Der Deutsch-Tunesier Sofiene Jannene (19) ist Manndecker. Luca Dahlke (19) verteidigt Links. Beide aus der U19 des 1. FC Union Berlin. Der "6er" im Mittelfeld Daniel Hefele (20/Lüneburger SK Hansa) spielte in der Staffel Nord. Philip Einsiedel (27/Lichtenberg) ist Links zu Hause.

Im Grunde hat sich kaum etwas verändert.

Die Sportliche Leitung:

Michael Braune (36) ist die 2. Saison der Chef der Mannschaft. Führte das Team im Vorjahr zum souveränen Klassenerhalt mit ordentlicher Gesamtbilanz als 12. Ehemaliger Spieler der Blau-Gelben 2005 und 2011. Co-Trainer ist seit dieser Saison Rainer Stock (37). Die Keeper betreut Robert Petereit (36), gleichzeitig Fanbeauftrager. Thomas Mill (46) fungiert als Teammanager.

Das aktuelle Planjahr:

Verläuft bislang durchwachsen. Der CFC ist seit 4 Spielen sieglos, sein Gegner hat noch gar keine Begegnung gewonnen. Saisonübergreifend sind die Brandenburger seit 10 Begegnungen ohne vollen Erfolg. Relativierend ist, das von 8 Partien nur 3 verloren wurden und mehrmals der Sieg nahe war. Somit ist man in dem Sinne noch nicht abgeschlagen.

Am dichtesten dran war man zum Auftakt, Simon Roscher vermieste ihn für Aufsteiger Erfurt in Minute 90+4. Auch gegen Chemie lagen die Braune-Kicker vorn, sogar 2:0. Kassierten in 5 Minuten die 2 Gegentore. Bemerkenswert dazu die Punktgewinne bei Altglienicke (2:2) und in Babelsberg (1:1). In Berlin der Punkt erzwungen in der Nachspielzeit. Lichtenberg kam in Luckenwalde 5 Minuten vor Ende zum Remis. Erfolglos die letzten beiden Partien, dabei schmerzte das 1:3 in Meuselwitz mehr als das 0:1 gegen Favorit BAK. Die Rot-Weißen aus Berlin-Moabit waren dabei stärker und überlegener als es das Resultat vermuten lässt. Vergaben weitere Chancen und einen Elfmeter.

Platz 16 wäre jetzt ein Abstiegsplatz aufgrund der 2 Nordost-Absteiger aus Liga 3. 8:14 Tore sind defensiv ganz gut (12.), offensiv schlechter – nur 3 haben weniger. Die beiden Ergebnisse in Berlin und Babelsberg sollten dem CFC Warnung genug sein.

Im Landespokal steht am 19.11.2022 die 3. Runde an mit der Reise nach Fürstenwalde zum Regionalliga-Absteiger, der aktuell Rang 10 in der Oberliga Nordost Nord einnimmt. In Runde 1 gab es ein 9:0 bei Sechstligist SG Großziethen, danach mühte man sich zum 2:0 beim SV Grün-Weiß Ahrensfelde, ebenfalls Brandenburg-Liga.

Das Kollektiv:

Der FSV spielt momentan im 3-4-1-2, sprich Dreierkette und 2 Spitzen. Das System wie in der Vorsaison in den meisten Begegnungen gewählt.

Im Tor hat sich Nikolas Tix (25) empfohlen, vor "Oldie" André Thoms (40). Arne Sommer (21) ist die Nr. 3.

Der Bosnier Stefan Rankic (21), Ian Kroh (22), Tobias Francisco (34) kommen bei den Innenverteidigern auf die meisten Einsätze. Dahinter kommen Sofiene Jannene (19) und mit Marcel Hadel (33) ein weiterer Routinier neben den gesetzten "Jungspunden" Rankic und Kroh. Er seit über 11 Jahren beim FSV. Links ist Luca Dahlke (19) zu nennen, als Rechtsverteidiger Clemens Koplin (28). Zentral defensiv ist normal Christian Flath (31) feste Größe, der Spielführer fällt derzeit aus. So bleibt Lucas Vierling (24/2) Fixpunkt. Ohne Bedeutung Daniel Hefele (21). Offensiver ausgerichtet agiert Leon Hellwig (31), aktuell 2 Vorlagen. Klar vorn hier aber weiter Daniel Becker (35/2), an 5 der 8 Luckenwalder Tore beteiligt. In insgesamt etwas mehr als 7 Spielzeiten beim FSV mit 98 Toren und 81 Vorlagen in 235 Begegnungen. Rechts wirbelt Dennis Rothenstein (27), 2010 bis 2013 beim HFC ausgebildet. Pascal Borowski (28) ist auf dieser Position Ergänzungsspieler. Die linke Bahn sollte Philip Einsiedel (27) beackern. Aktuell ebenfalls außer Gefecht.

Im Angriff sieht es mager aus, 6 der 8 Treffer fielen in anderen Mannschaftsteilen. Einziger Torschütze Till Plumpe (21/1) am 19.08.2022. Alternativen sind Benjamin Nwatu (18) und Neo Passow (18), zwei junge und unerfahrene Kicker. Phil Butendeich (22) ist der Mann hinter den Spitzen. Tim Göth (24) für den linken Flügel vorgesehen, Nils Gottschick (29) für die andere Seite. Der Routinier mit den Stationen Cottbus, Halberstadt, Lok Leipzig, BAK fehlt ebenfalls.

27 Spieler umfasst das Aufgebot, mehr hat nur der BAK. 25,8 Jahre im Schnitt sind das älteste der Liga.

Strafbank / Krankenlager / Parteistrafen:

Neuzugang Philip Einsiedel fehlt wegen einer Knöchelverletzung. Kapitän Christian Flath fehlt seit Ende August wegen Sehnenriss, Nils Gottschick plagte sich zuletzt mit muskulären Problemen.

Die Bilanz gegen den FSV 63 Luckenwalde:

3 Spiele gab es bislang, der CFC konnte die beiden Heimspiele mit 3:0 und 4:1 gewinnen. Kam beim ersten Duell 2020/2021 zu einem 1:1 beim FSV 63. Das letzte Duell am 12.03.2022 war übrigens das erste Spiel von Christian Tiffert als Cheftrainer.

Prognose:

Der Klassenerhalt ist möglich und wohl auch wahrscheinlich, außer Schmahl sind alle Stammspieler und Leistungsträger an Bord geblieben. Vorausgesetzt, die Ausfälle wie von Flath und Gottschick potenzieren sich nicht ungut, wie Torsten Sträter sagen würde. Tipp: Platz 12 bis 14.

Das Umfeld:

Cottbus und Babelsberg peilen die Rückkehr in die 3. Liga an, in Luckenwalde ist dies kein Thema. Ziel bleibt es, den Club weiter in der Regionalliga zu etablieren. Die letzten beiden Jahre liefen so gesehen recht ordentlich. Der FSV 63 ist strukturell gut aufgestellt, kann vor allem auf eine beachtliche Nachwuchsabteilung mit 11 Mannschaften im Spielbetrieb von G bis zur A-Jugend bauen. Die U19 spielt wie die unsrige in der Regionalliga Nordost, verlor am 17.09.2022 mit 0:1 in Chemnitz und nimmt aktuell auf Platz 13 in der 18er Staffel ein.

Heimstätte ist nach wie vor das "Werner-Seelenbinder-Stadion" an der Ludwig-Jahn-Straße. 3.000 finden hier aktuell Einlass. Am 14.07.2007 wurde die Anlage eingeweiht, mit Gastspiel des FC Hansa Rostock – damals 1. Bundesliga. 2.700 sahen das 0:10. Juli 2006 erfolgte zuvor der Startschuss für die Sanierung des Hauptplatzes. 2,32 Mio. € kamen von der Stadt. Die Zuschauertribünen wurden erneuert, die Außenanlagen und Zuwegungen verbessert. Dazu entstand ein neuer Sozialtrakt, 350 überdachte Tribünenplätzen an der Nordseite und der neue Sprecherturm.

Momentan liegt der Schnitt bei 855, den besten Besuch in 4 Spielen zu Hause gab es zum Start gegen Aufsteiger und Ex-Drittligist Erfurt mit 1.331. Chemie lockte auch noch mal rund 1.000 auf die Ränge. Gegen den CFC passierten im Vorjahr 755 die Stadiontore. Am Sonntag dürfte sich eine wohl nur kleinere Abordnung auf den 240 km Weg Richtung Süden machen. Länger ist die Anreise nur nach Erfurt. Zumindest hat man aber mit den Berliner Clubs eine deutlich kürzere Anfahrt.

Hauptsponsor des FSV 63 ist die städtische Wohnungsgesellschaft, nächste Ebene sind Premium-Sponsoren mit 13 Unternehmen, u. a. die regionale Sparkasse. Darunter ordnet sich ein Kreis von weiteren Partnern ein und die "Club 63-Partner" für kleinere Geldgeber. Den Vorstand führt Dirk Heintze an, Ralf Rische ist der Vize und Ronny Thoms für die Finanzen zuständig. Dazu kommen 2 Mitglieder des erweiterten Vorstands.