Vorbericht

Nächster Anlauf zum ersten Heimsieg der Saison gegen …

… den nach wie vor enorm ambitionierten Verein aus dem Südosten der Stadt, der sich derzeit im Nordosten niedergelassen hat. Beide Mannschaften stehen unter Druck, der CFC muss im Keller endlich auch mal zu Hause voll punkten und die VSG muss an der Tabellenspitze dranbleiben.

Die letzte Saison:

Verlief und endete unbefriedigend, erklärtes Ziel war Platz 1 und der schon länger anvisierte Aufstieg in die 3. Liga. 2020 und 2021 war man Zweiter und dicht dran. In den letzten 3 Jahren der Trend mit den Platzierungen 4 - 5 - 6 negativ. 18 Punkte fehlten auf den Aufsteiger aus der Lausitz. Die VSG trotz eines starken Kaders mit zu vielen Patzern, ohne notwendige Konstanz und defensiv zu oft anfällig. Auch ein Trainerwechsel gegen Ende der Herbstrunde konnte den Schalter nicht dauerhaft umlegen.

Die Saison begann mit Fehlstart, 1:2 in Probstheida. In der Nachspielzeit drehte Lok das Spiel. Wechselhaft ging es weiter. Nach 12 Spielen war die VSG unter den eigenen Ansprüchen geblieben, Folge die Beurlaubung von Chefcoach Karsten Heine. 19 Punkte, nur Rang 7, 8 Punkte hinter Platz 1. Im eigenen Stadion wurde die Truppe von Hertha BSC II (2:6) deklassiert, verlor das wichtige Duell gegen Energie (1:2). Es gab starke Vorstellungen wie das 3:0 bei Chemie, 5:0 in Zwickau, 4:1 in Luckenwalde. Aber auch Spiele wie gegen Meuselwitz (2:3), Aus für unseren Ex-Coach. Thorsten Mattuschka übernahm interimsweise, mit überraschender Pleite. Diesmal in Eilenburg (0:1).

Es kam Murat Salar, dessen Einstand ausgerechnet gegen uns erfolgreich. Torlos gegen Jena ging es in die Winterpause. Die Ausgangslage für den Aufstiegskampf Frühjahr 2024 schwierig. Aber auch nicht unmöglich, 8 Zähler in den 19 Begegnungen aufzuholen. So wurde personell noch mal reagiert bei 5 Neuzugängen. 6 wurden verabschiedet. Marvin Pourié sollte im Angriff nachsteuern, Max Kulke und Rückkehrer Jamil Dem das Mittelfeld verstärken. Die Bilanz 2024: 19 Spiele – 8 Siege – 6 Remis – 5 Niederlagen. Zu wenig, um einen gegen Ende konstanten Meister zu gefährden.

Dabei ging es perfekt los. 4 Siege in 4 Spielen. Ganz wichtig in Greifswald (2:1), in Unterzahl ab Min. 36. So lief es aber nicht weiter, mit 5 sieglosen Spielen in Folge bei 3 Punkten wurde Boden verloren. Besonders unerwartet das 2:3 gegen den späteren Absteiger Rostock II. Dazu die 0:1-Derbypleite gegen Viktoria. Ein Sieg in Cottbus hätte noch mal Hoffnung gebracht, nicht geschafft (0:0). Beim BFC wurde ein 2:0 (2:3) vergeigt. Weiterer Patzer 2:3 gegen Eilenburg. Am Ende noch mal ein Lichtblick beim 5:2 gegen Greifswald.

Baustelle die Heimbilanz, nur ausgeglichen bei 7 Siegen und Niederlagen und relativ vielen Gegentoren (31). Bemerkenswert: 15 hier besser. Auswärts die VSG deutlich erfolgreicher als drittbestes Team mit lediglich 4 Pleiten. 68:49 Tore insgesamt die beste Offensive – dafür nur achtbeste Defensive. Lange Gesichter auch im Landespokal, das Aus bereits in Runde 2 bei Vorjahres-Absteiger Lichtenberg 47 i. E.

Delegierungen für diese Saison:

Es wurde wieder viel verändert mit 16 Ab – und 18 Neuzugängen. Beleg für die Unzufriedenheit mit der abgelaufenen Saison.

Rechtsverteidiger Florian Sander (24) noch ohne Verein. Defensivmann Jonas Dirkner (21) wechselte nach Rostock. Nebenmann Max Kulke (24) zog es zum HFC. Spielmacher Tolcay Cigerci (29) empfahl sich für Aufsteiger Cottbus mit 20 Toren + 11 Vorlagen. Auch dort ein Leistungsträger. Damit schafften mit Dirkner und ihm 2 Akteure den Sprung in die 3. Liga. Linksaußen Ali Abu-Alfa (25/6) blieb in der Liga, der Palästinenser versucht sein Glück in Greifswald. Kam auf 13 Torbeteiligungen. Auf der gleichen Position der Georgier Akaki Gogia (32/SC Freital), stieg eins tiefer. Mittelstürmer Marvin Pourié (33) hielt es wie Kulke nur ½ Jahr da. Starke Quote: 8 Treffer in 15 Einsätzen.

Mit Cigerci, Pourié, Abu-Alfa, Gogia ist Substanz für die Offensive gegangen. Erwähnenswert noch, dass unser Ex-Kicker Jamil Dem (31) zum zweiten Mal den Verein verlassen hat, jetzt bei Oberligist BFC Preußen spielt. Ansonsten spielten die anderen keine oder keine wichtige Rolle.

Für das Tor wurden 3 geholt. Luis Zwick (30) Ende August von Absteiger BAK, Jakob Mayer (22) und Marek Große (30). Letzterer bis Ende 2022/2023 beim BFC Preussen. Zwick Stammkeeper bei den Moabitern, Große vom FC Bayern II an den FC Homburg in Südwest ausgeliehen, dort nur 5 Einsätze.

In der Abwehr kam als Innenverteidiger Maurice Trapp (32/Mainz 05 II) zur VSG. Mit der Erfahrung von 55 Spielen in der 2. Bundesliga für Osnabrück, zudem 107 in Liga 3 für die Niedersachsen und den CFC. Nico Hug (26/Halle) verteidigt Links, im Vorjahr immerhin 22-mal Anfangself für den Drittligaabsteiger. Der Syrer Syaband Ali (17/Viktoria Berlin U17) auf Rechts kommt aus dem Nachwuchsbereich.

Im Mittelfeld gab es Bewegung. Für die defensive Ausrichtung sind Patrick Kapp (27/VfB Stuttgart II) und der Montenegriner Arnel Kujovic (22) zuständig. Kujovic vergangene Saison von Cottbus an den Schweizer Drittligisten FC Baden 1897 verliehen. Kapp ebenfalls beim Ex-Verein ohne Perspektive. Offensiv sollen Phil Butendeich (24/Luckenwalde), der Georgier Luka Parkadze (17/FC Bayern II) und Eren Öztürk (20/Karlsruher SC II) wirken. Parkadze und Öztürk jeweils Leihgaben.

Für den Sturm wurden 7 geholt. Als Mittelstürmer gelten Pascal Moll (23/Würzburg), der Kongolese Manassé Eshele (25/Greifswald) und John Gruber (22/Lichtenberg 47). Eshele sicher der Top-Transfer. Sein 3. Wechsel innerhalb von 3 Jahren. Fürstenwalde – Chemie Leipzig – Greifswald, nun Altglienicke. Im Vorjahr mit 10 Toren beim Vize. Für Linksaußen vermeldete man Seref Özcan (28/Karsiyaka) aus der 3. Liga der Türkei, Benedict Laverty (27/Türkgücü München), Grace Bokake (22/Schalke 04 II). Patrick-Emmanuel Abé (19/BAK) wagte den Sprung aus der U19.

Wieder mal interessante Verpflichtungen bei der VSG. Trapp, Hug, Eshele sicher die Bemerkenswertesten. Aber auch die "Leihgaben" Öztürk, Parkadze sind zu beachten wie auch die Personalien Butendeich, Kapp, Kujovic.

Die sportliche Leitung:

Semih Keskin (35) übernahm das Amt für diese Spielzeit, bekanntermaßen zuvor Coach des Lokalrivalen FC Viktoria. Er folgte auf Murat Salar (46), der keinen neuen Vertrag erhielt, erst Mitte November 2023 Karsten Heine abgelöst hatte. Keskin ist damit bislang nur für Vereine in der Hauptstadt tätig nach den Stationen Lichterfelder FC, CFC Hertha 06 und Viktoria Berlin.

Als Co-Trainer unterstützt der Tscheche Dan Twardzik (33). Dazu kommt Yannik Lüdtke (28), Spieler bei unterklassigen Berliner Clubs. Davor mit Keskin bei Viktoria. Marek Große (30) kümmert sich um die Keeper. Als sportlicher Leiter arbeitet der Türke Kadir Özdogan (50), gleichzeitig auch Investor.

Die aktuelle Saison bislang:

Platz 5 könnte eigentlich zumindest keine große Unzufriedenheit hervorrufen. Zumal die Ränge 4, 3 und 2 in Reichweite sind. Primus Lok ist aber schon 15 Punkte weg, ob man diese wird aufholen, fraglich. Auch wenn Lok sicher irgendwann auch mal wird verlieren. Zulegen muss man in der Offensive und wie in den Vorjahren im "eigenen Stadion". Eben das ist eher relativ, denn es wird weiter anderswo gespielt. Die VSG kommt aber mit starken 8 Spielen in Folge ohne Niederlage nach Chemnitz.

Holprig der Auftakt, Heimpleite gegen die Nr. 1 aus Leipzig (0:1), nur 2:2 in Eilenburg nach 2:0. Dem ersten Sieg im Lokalderby gegen Viktoria (2:1) folgten 2 Niederlagen in Folge. Wieder Heimniederlage gegen Hertha BSC II, diesmal 0:2 statt 2:6. Unglückliches 0:1 in Halle beim Mitfavoriten. Nach 5 Spieltagen die Blau-Weißen weit weg von den Erwartungen (16.), 11 Zähler Rückstand zu Spitzenreiter Jena. Danach gelang aber die Trendwende, beginnend mit 3:0 in Zwickau. Jena verlor bei Altglienicke sein erstes Spiel mit 2:4. Läutete die Abwärtsentwicklung bei sich ein.

Stark die Defensive. 5-mal in Folge blieb die Mannschaft ohne Gegentreffer. Spitze der der Auftritt in Leutzsch beim 3:0, auch das Stadtduell gegen den BFC knapp (1:0) gewonnen. Etwas mager die torlosen Remis gegen Zehlendorf, Meuselwitz. Die "Zu-Null"-Serie wurde am vergangenen Wochenende gegen Greifswald beendet. Der Rückstand gedreht, am Ende aber blieb ein Unentschieden.

17:11 Tore sind die zehntbeste Offensive, da muss und will sich das Team steigern. Defensiv sind nur 3 besser. Der CFC z. B. Im eigenen Haus die VSG Mittelfeld, auf Reisen reicht es zum 6. Noch im Rennen beim Landespokal, am 17.11.2024 das Viertelfinale bei Sechstligist 1. FC Wilmersdorf. Zuvor kegelten die Südost-Berliner Viktoria in Lichterfelde mal eben 6:1 raus.

Das Spieler-Kollektiv:

Die VSG bietet 5 Keeper auf. In den ersten 6 Begegnungen war Lino Kasten (23) die Nr. 1, fiel dann wegen Schambeinentzündung 3 Wochen aus. Ihm folgte Luis Zwick (30), der mit Sicherheit auch am Freitag im Tor stehen dürfte. Ohne Spielpraxis Jakob Mayer (22), Marek Große (30), Cedric Wermund (20).

In der Abwehr wird auf die Viererkette gesetzt. Als Innenverteidiger haben der US-Amerikaner Shawn Kauter (28/1), Tobias Gunte (27/1) die meisten Einsatzzeiten. Gunte zudem aktuell der Kapitän. Routinier Maurice Trapp (32) begann als feste Größe, verlor dann nach Verletzungspause etwas den Anschluss an den Stammkader. Mögliche Alternativen zudem Justin Bulang (20), Ben Wagner (20). Etatmäßiger Rechtsverteidiger ist Paul Manske (23), Ogulcan Tezel (27) sowohl da als auch Links gesetzt. Nico Hug (26) konnte sich noch nicht ganz durchsetzen. Gegen Greifswald hieß die Abwehrformation Tezel – Kapp – Gunte – Hug.

Besagter Patrick Kapp (27/4) ist ein "6er", torgefährlich und verteidigt aber auch. In den letzten 3 Begegnungen gab es ein 4-1-2-3. Also nur ein defensiver in diesem Sektor. Ausgeübt durch den jungen US-Amerikaner Robert Deziel Jr. (19), der zu den Stammspielern gehört. Weiter vorn läuft es für Arnel Kujovic (22/2) ordentlich, bereits 6 Torbeteiligungen. Überragend in Zwickau, beim 3:0 auch 3-mal Vorlagengeber. Weitere Stammkraft Eren Öztürk (20/2). Für Philip Türpitz (33) läuft es verletzungsbedingt schlecht. Noch keine festen Größen zudem Phil Butendeich (24) und Luka Parkadze (19).

Im Angriff gibt es (noch) nicht den überragenden "Knipser". Die Wertung führt in der Sturmmitte Neuzugang Manassé Eshele (25/3) an. "Matchwinner" in Zwickau mit "Doppelpack", allerdings auch in 11 Begegnungen torlos. Klar vor John Gruber (22), Pascal Moll (23). Grace Bokake (22/2) auf Linksaußen liegt knapp dahinter. Hat die Nase vorn gegen Benedict Laverty (21), Seref Özcan (28). Auf Rechtsaußen findet sich kein Gesetzter.

28 Spieler stehen im Kader inkl. der 5 Torhüter. Von denen kamen bislang 24 zum Einsatz. Die 17 Tore verteilen sich auf immerhin 8 Akteure. Ein ausgeglichenes Aufgebot, nicht ganz so mit den Stars der letzten Jahre. Aber gut genug, um oben mitzuspielen.

Krankenlager / Strafbank:

Manndecker Justin Bulang (20) kämpfte zuletzt mit muskulären Problemen wie auch Philip Türpitz (33).

Prognose:

Für Platz 1 wird es wohl wieder nicht reichen, am Ende Platz 4 bis 6. Möglich, dass man aber noch mal in der Winterpause am Kader bastelt.

Bilanz gegen unseren Gegner:

Schaut nicht besonders gut aus, erst 1 Sieg in 8 Duellen steht zu Buche und der gleich im ersten Spiel am 12.09.2018 beim 2:1 in Berlin. Es folgten 2 Remis und 5 Niederlagen bei 12:20 Toren. Zuletzt hieß es 0:1 – 1:2 – 1:3. An der Gellertstraße kassierten wir nach dem 4:4 anno 2018 3 Pleiten in Folge.

Das Umfeld / Wirtschaft/ Stimmung:

Die Tour durch die Hauptstadt für eine Spielstätte ging weiter, der Bau eines regionalligatauglichen Stadions an der Köpenicker Landstraße scheint eine "unendliche Geschichte" zu werden. Nach dem "Jahn-Sportpark" im Bezirk Prenzlauer Berg und Amateur-Stadion von Hertha BSC in Charlottenburg zog es die Blau-Weißen ins "Hans-Zoschke-Stadion" in Lichtenberg, Nordosten der Stadt. Der "Jahn-Sportpark" war 17 km entfernt, die Arena der Hertha U23 satte 30 km. Jetzt sind es 16 km bis in die Anlage an der Normannenstraße. Dabei muss man sich erneut mit einem Verein reinteilen, Ex-Regionalligist SV Lichtenberg 47. Dessen Entgegenkommen und das vom Stadtbezirk machte den Umzug möglich.

Auf den Zuspruch hat dies wenig Einfluss. Wobei es einen Anstieg gibt. Aktuell liegen die Südost-Berliner bei 654 im Schnitt. Vorletzter Platz vor Eilenburg. Im Vorjahr waren es 528. Den größten Zuspruch gab es zum Ortsderby gegen den BFC (1.265), dahinter Jena (1.217) und Lok (923). Der Anteil der Gästefans entsprechend. Minusbesuch Meuselwitz (209). Am Freitag dürfte es wie in den bisherigen Gastspielen einen leeren Gästeblock geben. Mehr Zuschauer zu generieren soll der kostenlose Eintritt für alle bis 16 Jahre bringen. Ob dies funktioniert, man wird es sehen. Die wirtschaftliche Grundlagen liegen sowieso eher woanders, wird die Regionalliga-Mannschaft vor allem durch die beiden Investoren Daniel Böhm (47), Kadir Özdogan (50) finanziert. Mit den aktuellen Sponsoren wäre das so wohl nicht machbar. Wobei der Ertrag, sprich Aufstieg in die 3. Liga, seit Jahren ausgeblieben ist mit Rückschlägen. Marco Schröder (51) fungiert als Geschäftsführer, Ex-Profi und Ex-Co-Trainer Torsten Mattuschka (44) ist als Berater des Managements aufgerückt.