Wie ein Blitz aus heiterem Himmel: CFC besiegt Cottbus im Test mit 2:1

10.07.2002, 23:43 Uhr | 953 Aufrufe
Paule beim FreistoßAm Ende bleibt die Erinnerung an eine richtige gute Veranstaltung, die sogar fast die happigen 8 EUR Eintritt rechtfertigte, zumindest wenn man einen der Plätze auf der überdachten Tribüne ergattert hatte.
Schon beim Anpfiff im Flöhaer Auestadion drohten im Rücken die Gewitterwolken. Nach rund einer Viertelstunde setzte dann auch der zunächst noch mäßige Regen ein. Bis dato hatten die gut 1000 Zuschauer schon ein abwechslungsreiches, gutes Spiel mit einigen Chancen gesehen.
Nach 20 Minuten brachte dann Rainer Krieg sein Team in Führung. Eine zunächst abgewehrte Ecke findet den Weg zurück in den 5-Meter-Raum. Der einstige Europapokalheld spielt sein ganzes Können aus und spitzelt den Ball im sitzen in die Maschen. 1:0 Chemnitz!
Nur Sekunden später wurde Holger Hiemann zum ersten Male zum Helden: Ein Freistoß von der linken Strafraumecke setzte gefährlich vor dem rechten Torpfosten auf, aber der CFC-Keeper konnte den Ball von der Linie kratzen. In der 26. Minute war Hieme dann allerdings machtlos. Die teilweise vor allem über die rechte Seite (besetzt mit dem Probanten Warnick) recht anfällige Abwehr hatte wieder einmal Tiefschlaf eingelegt, Topic stand allein dem himmelblauen Torwart gegenüber und hatte kaum Mühen den Ball im Tor unterzubringen.
Das Tor tat dem Spiel aber nicht gut, denn der CFC verlor nun etwas den Faden. Die Partie plätscherte um die 30 Minute genauso vor sich hin, wie der immer stärker werdende Regen. Doch der CFC rappelte sich wieder auf und fand zurück ins Spiel. Demir und Mehlhorn brachten das Energie-Tor noch einmal in arge Gefahr.
Nach 40 Minuten unterbrach dann der thüringische Schiedsrichter das Spiel. Viele Besucher, die keinen Platz unter dem schützenden Dach gefunden hatten, wanderten nun im Gewitterguss ab. Wer glaubte, die Tribünensteher und –sitzer hatten es da besser, der irrt gewaltig, denn nur wenige Meter neben dem Tribünenbau schlug ein Blitz ein. Der Schrecken stand einigen Fans noch lange ins Gesicht geschrieben.
Nach gut einer halben Stunde verkündete die Polizei dann den Abbruch der Partie. Das abziehenden Restpublikum wurde aber durch "Weiterspielgerüchte" zurückgehalten. Die unter tosenden Applaus wieder einlaufenden himmelblauen Spieler bestätigten diese nur Sekunden später.
Und beide Mannschaften legten los, wie die aus dem nahegelegenen Depot ausrückende Flöhaer Feuerwehr. Demir für den CFC verpasste nur knapp die erneute Führung. Aber auch Cottbus wusste eine Konterchance, sponsored by Ingo Walther, nicht zu nutzen.
Walther war es auch, der in der 50. Minute die größte Möglichkeit ausließ: Nachdem Krieg im Strafraum zu Boden gesunken war, scheiterte Walther mit dem Elfmeter am FCE-Keeper. Trotzdem, der CFC spielte in dieser Phase einfach nur Klasse. Vor allem Paule Fröhlich ließ eins ums andere Mal die Lausitzer Abwehr alt aussehen. Er war es auch, der in der 55. Minute die entscheidende Flanke auf Ersin Demir gab. Der CFC-Stürmer hatte keine Probleme mehr den Ball im Cottbuser Gehäuse unterzubringen. 2:1 also für die Himmelblauen und das auch völlig zurecht.
Unter die Tribüne flüchteten sich die Fans als das Gewitter kamIn der 63. Minute war der Schiri dann der Auffassung, er müsse auch den Rot-Weißen einen Elfer zusprechen, nach dem Reichenberger auf einmal im Strafraum lag. Aber Killer-Hiemann hielt und es stand weiter 2:1.
Zum Ende hin wurde dann wieder Energie stark, nach dem das Spiel zwischenzeitlich wieder lascher geworden war. Die Lausitzer drängten auf den Ausgleich, doch mit Glück und Können wurden sämtliche Mühen der Cottbuser zunichte gemacht. Der CFC seinerseits vergab allerdings auch gute Konterchancen. Somit blieb es beim 2:1 für den Regionalligisten.

Der Chemnitzer FC zeigte insgesamt ein gutes Spiel. Hier und da stockte es zwar noch, was aber auch auf die Testspielern zurückzuführen ist. Die Himmelblauen waren dem Bundesligisten mindestens ebenbürtig, wenn gleich die Lausitzer auch vor kurzem erst mit der Vorbereitung begonnen haben.
Von den Probanten dürfen sich wohl Vesovic, Bancic und Simic Hoffnung auf eine Verpflichtung machen. Günter Heberle wird unterdessen aus privaten Gründen nicht nach Chemnitz kommen, dafür bleibt aber definitiv Krystian Prymulla.
Nach zuletzt einer eher bescheidenen Perspektive für den CFC dürfte dieses Spiel wieder frohe Hoffnungen unter den himmelblauen Fans geschürt haben.

Aufstellung CFC:
Hiemann - Göhlert - Warnick (46. Vesovic), Mehlhorn (46. Schmidt) - Prymulla (46. Simic), Bancic (70. König), Walther, Biermann (70. Ogette) - Fröhlich - Demir, Krieg
Aufstellung FC Energie Cottbus:
Berntsen – Sebök – Schröder, Rozgonyi (70. Hujdurovic) – Reghecampf, Löw (75. Rost), Gebhardt, Latoundji, Feldhoff (75. Mattuschka) – Topic, Reichenberger
Tore:
1:0 Krieg (20.), 1:1 Topic (26.), 2:1 Demir (55.)

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