Vorbericht

3. Spieltag - Regionalliga Nord - Saison 2004/2005
SC Preußen Münster
SC Preußen Münster
1:0
Chemnitzer FC
Chemnitzer FC

Ende der Torflaute bei den "unabsteigbaren Adlern" des...

von Timo Görner (Vorbericht) & Erik Büttner (Reisetipps)

...SC Preussen? Dreimal trat der CFC seit Bestehen der Regionalliga Nord in Münster an, nie konnte ein Tor erzielt werden. Neben dem 0:0 in der Saison 2002/2003 wurde sogar zweimal jeweils mit 0:1 verloren. Die Niederlage in der vergangenen Saison war Beginn des richtig ernsthaften Abstiegskampfes.

Die letzte Saison unseres Gegners
Auch in der Spielzeit 2003/2004 steckte der Sportclub aus der Münsteraner Siemensstraße im Abstiegskampf, um diesen wie schon in den beiden Jahren davor am Ende erfolgreich zu bestehen und den existenzgefährdeten Absturz in die Oberliga zu vermeiden. Erst am letzten Spieltag wurde das Abstiegsgespenst in einem echten "Endspiel" gegen den heutigen Oberligisten SG Wattenscheid 09 durch einen 1:0-Heimsieg vertrieben. Ein Remis und man hätte den Gang in Liga 4 antreten können. 2002/2003 wurde der Klassenerhalt am vorletzten Spieltag perfekt gemacht, 2001/2002 war man eigentlich als 15. abgestiegen, blieb aber durch den Lizenzentzug für den sportlich geretteten 1. FC Magdeburg in der Regionalliga. In allen 3 Fällen rettete man sich durch mehr als ordentliche Rückrundenbilanzen.
So auch in der abgelaufenen Saison: 30 Zähler aus den 17 Begegnungen von Spieltag 18 bis 34, besser waren da nur Essen, Paderborn und Dresden. Heim- und Auswärtsbilanz gestalteten sich eher durchwachsen, zu Hause schrieb man mit 7 Siegen und 6 Niederlagen knapp "schwarze Zahlen", auswärts kam man bei lediglich 3 vollen Erfolgen und 7 Pleiten auf 17 Punkte. Bemerkenswert im Saisonverlauf waren die Auftritte beim heimstarken Aufsteiger in Dresden (0:0), in Paderborn (2:2) und in Braunschweig (3:1). Im "Preussen-Stadion" bildeten die Begegnungen gegen Paderborn (3:1) und wiederum Dynamo (2:2 nach 2:0-Vorsprung) die Highlights. Tiefpunkte der Saison dürften das 0:4-Heimdebakel gegen die Amateure des 1. FC Köln, wie auch die 1:3-Heimpleite gegen die Amateure des FC Schalke 04 gewesen sein.
Die Heimstärke in der entscheidenden Phase der Saison dürfte den Grundstein für den Klassenerhalt gewesen sein. Die direkten Konkurrenten konnten jeweils besiegt werden: Kiel mit 2:1, der CFC mit 1:0 und auch die SG Wattenscheid kam mit größter Konsequenz zu einer Niederlage (0:1).
40 erzielte Tore in 34 Spielen sind nicht gerade umwerfend, dafür bilden 45 Gegentore für die Abwehr des SCP auch nicht gerade die Titulierung "Torso-Defensive". Es reichte am Ende um den dritten nervenaufreibenden Abstiegskampf am Stück erfolgreich zu beenden. In der neuen Saison soll wieder alles anders und besser werden.

Sie gingen
11 Spieler beendeten mehr oder weniger freiwillig ihr Engagement beim SCP. Vor der abgelaufenen Saison waren es übrigens sogar 18.
Bemerkenswerte Akte für mich ist dabei der Wechsel von Torjäger Martin Hauswald nach nur 7 Monaten in Münster zu Union Berlin. Mit 6 Treffern in 15 Spielen inklusive des "goldenen Tores" gegen Wattenscheid 09 hatte der Ex-Dresdener seinen Anteil am Klassenerhalt. Carsten Gockel (21), der gegen den CFC seinen einzigen Treffer erzielte, ging ebenso ohne neuen Verein wie Martin Prondziono (35). Marco Antwerpen (32), mit 26 Toren in den letzten 3 Jahren durchaus erwähnenswerter Stürmer, schloss sich den Schalke-Amateuren. in der OL Westfalen an. Thomas Piorunek (25) beendete schon wieder sein Engagement in Münster und ging zu Holstein Kiel. Abwehrspieler Pellegrino Matarazzo (26) zog es zum SV Wehen in die RL Süd, Mittelfeldtalent Christian Bienemann (21) spielt künftig eine Klasse tiefer für den FC Eintracht Rheine. Roy Nischkowsky (28) aus der Abwehr wechselte zu Arminia Hannover. Verletzungsbedingt beendete Libero Heiko Kuhn (28) seine Laufbahn (Knie). Wilken Harf (28) spielt künftig für den 1. FC Gievenbeck.

Sie kamen
Der eine oder andere Name hat einen gewissen Bekanntheitsgrad: Aus Kiel kommt für den Angriff Sören Seidel (31) mit der Erfahrung von 12 Bundesligaspielen für den SV Werder Bremen und 28 Zweitligaspielen (6 Treffern) für Duisburg und Hannover 96. Die letzten beiden Jahre bei Holstein verliefen für das "ewige Talent" auch aufgrund von Verletzungsproblemen eher enttäuschend. 2002/2003 waren es 22 Einsätze, vornehmlich als Reservist und im vergangenen Jahr wurde Seidel lediglich einmal berücksichtigt.
Für die Defensive kam Arne Tammen (31) aus Osnabrück, wo er in der Aufstiegssaison 2002/2003 Leistungsträger und feste Größe war, in der 2. Bundesliga 2003/2004 aber nur noch wenig zum Einsatz kam. Ebenfalls ein erfahrener Abwehrspieler ist Matthias Rose (33), wie Seidel aus Kiel zum SCP gestoßen. Für den Sturm wiederum wurde Mehmet-Ali Sirin (23) von den BVB-Amateuren verpflichtet, nachdem er ein halbes Jahr an den dänischen Zweitligisten Köge BK ausgeliehen war. Vom RL-Absteiger FC Sachsen Leipzig kam Mario Neunaber (21) für die Defensive. Stürmer Marcus Fischer (23) wechselte von den Amateuren des VfL Bochum nach Münster. Nico Vanek (23) im Mittelfeld stieß vom SC Verl zu den Preussen.

Der Trainer:
Übungsleiter ist nach dem glücklichen Ende der vergangenen Saison nach wie vor Hans-Werner Moors (53). Moors’ Position gilt nach der beeindruckenden Bilanz der Münsteraner in der Rückrunde der abgelaufenen Saison als gefestigt. Der erfahrene und zuweilen kantige Fußball-Lehrer mit Stationen im nord- und westdeutschen Fußball als Trainer (Osnabrück, Wilhelmshaven, Münster, Kiel u. a.) und Spieler (Bielefeld) hat noch einen Vertrag bis 31.06.2005, der übrigens auch für die Oberliga Gültigkeit besitzt.

Das Kollektiv 2004/2005
Die Adler-Elf hinterlässt insgesamt einen ganz soliden Eindruck und stellt den Klassenerhalt als realistisch dar. Ob man damit das gesteckte Saisonziel "einstellig" erreichen wird, bleibt abzuwarten. Der Kader ist mit einem Durchschnittsalter von 26,5 Jahren insgesamt erfahren. Sehr erfahren an Alter und Spielpraxis sind Spieler wie Stephan Küsters (32), Arne Tammen (31), Matthias Rose (33), Tino Milde (31) und Fabrizio Hayer (35). Dazu kommen junge Spieler wie Mario Neunaber (21), Marcus Fischer (23), Mehmet-Ali Sirin (23). Moors bot mit Rose, Tammen, Neunaber und Seidel übrigens im Auftaktspiel gegen Fortuna Düsseldorf gleich 4 der Neuzugänge von Anfang auf. Dazu kamen später noch Sirin und Fischer ins Spiel.

Die Saison 2004/2005 bislang
Die zwei bisherigen Spieltage zeigten sich durchwachsen. Gegen die mindestens gleichwertigen Fortuna aus Düsseldorf gewann der SCP glücklich mit einem knappen 1:0, wobei Neuzugang Marcus Fischer das Siegtor erzielte. Bei Zweitliga-Absteiger VfB Lübeck setzte es nach einem eher "diskreten Auftritt, in dem man insgesamt chancenlos war, eine deftigen 0:3-Klatsche. Alles in allen also nicht unbedingten Grund für übergroßen Optimismus.

Das Umfeld/Stimmung/Fans
Über 10.000 Zuschauer stärkten den Schwarz-Grünen im letzten alles entscheidenden Saisonspiel gegen die SG Wattenscheid 09 den Rücken. Dies, nachdem sich der Schnitt jahrelang zuvor in den "normalen" Heimspielen bei etwas mehr als 3.000 bewegte. Das ist ein Beleg dafür, dass der SC Preussen bei überdurchschnittlichen Leistungen über einen längeren Zeitraum hinweg durchaus in der Lage ist, entsprechend Publikum ins altehrwürdige "Preussen-Stadion" zu locken. Ein gewisser Schub nach 03/04-er Rückrunde war am ersten Spieltag gegen Fortuna zu beobachten. Immerhin passierten offiziell 8.200 Besucher die Stadiontore, davon allerdings auch über 3.000 aus der Landeshauptstadt. Sollte auch im 4. Jahr in Folge nur Abstiegskampf angeboten werden können, droht auch schnell wieder ein entsprechendes Abflauen. Der Etat für die laufende Saison wurde im gleichen Rahmen kalkuliert, wie in der vergangenen Saison (ca. 2,5 Millionen Euro). Bei Spieler-Neuverpflichtungen oder Weiterverpflichtungen wurde eher sparsam gewirtschaftet und auf mögliche "Kracher" lieber – notgedrungen - verzichtet. Wie beim CFC existiert das "Fernziel 2. Bundesliga", aber auch hier muss momentan eher nach unten geschaut werden.

In diesem Sinne, im 4. Anlauf in Münster endlich mal himmelblaue Tore...und auch Punkte, wenn man "einmal dabei ist"...

Das Stadion

Zum vierten Mal ist das altehrwürdige Preussenstadion Schauplatz des Duells zwischen dem angestammten SC Preussen und den Himmelblauen aus Chemnitz. Das letzte Mal war dies sogar erst vor fast genau 3 Monaten der Fall. Inzwischen hat sich nicht wirklich viel getan. Der SCP und die Stadt Münster halten sich weiter an ihr Friedensabkommen in Sachen Stadionbau, der SC Preussen bekam eine Art Schweigegeld und die Stadt hat erst mal ihre Ruhe.
Das Preussenstadion präsentiert sich daher in ähnlichem Zustand wie zu Letzt. Das heißt, nach einigen Jahren der Verwahrlosung wurde es vor 2 Jahren etwas renoviert. Die Arena ist also in einer halbwegs soliden Verfassungen ohne jedoch einer Spur von Glanz. Die Stadiontore dürfen weiterhin 15.500 Menschen passieren. 1350 von ihnen können gegen entsprechend mehr Bares einen überdachten Sitzplatz auf der Trib...pardon...TUJA-Tribüne ergattern. Die Adlerfans haben sich auf der Gegengeraden eingenistete, die Gäste stehen in der, der Hammer Straße abgewanden Kurve. Für die Befriedigung kulinarischer Bedürfnisse werden leckere Bratwurst, dazu Pommes oder kleinere Süssigkeiten gereicht. Der "Sommelier" empfiehlt "2004er" Herforder Pilsner vom Südhang oder auch Cola, Fanta, Wasser und Kaffee.

Die Route

Die erste Auswärtstour führt in den Nordwesten Deutschlands. Trotzdem, zunächst geht es die seit Jahren bekannte West-Strecke, entlang der A4, vorbei an Gera, Jena, Erfurt, bis zum Kirchheimer Dreieck (31/86) hinüber. Von da ab führt der Weg nun Richtung Norden und damit auf Kassel zu. Kurz vor der Hessenmetropole, biegt man am Kasseler Kreuz (80/70) ab und zwar auf die A44 Richtung Dortmund.
Dieser Autobahn folgt man nun bis Unna. Erst hier muss man die A44 zu Gunsten der A1 verlassen. Das Ganze geschieht am Kreuz Unna (52/84) und richtungstechnisch geht es nun auf Münster bzw. Osnabrück zu.
Nach gut 45km fährt man am Kreuz Münster-Süd (78/1) auf die B51 (A43) Richtung Münster/Warendorf. Dann auf der Umgehungsstraße (B51) nach Münster hineindüsen und an der Kreuzung mit der Hammer Straße (B54) auf diese wechseln (rechts halten!). Anschließend ein Stück stadtauswärts fahren und gleich hinter der Eisenbahnbrücke rechts auf den Parkplatz. Zusammen mit anderen Stellmöglichkeiten reicht dieser für ca. 3000 Autos, das sollte eigentlich reichen. Ansonsten gibt es sicher noch am Containerbahnhof an Siemensstraße ein paar Lücken. Und bitte daran denken: Man kommt mitten in den Feierabendverkehr!
3. Spieltag - Regionalliga Nord - Saison 2004/2005
Mittwoch, 11. August 2004, 19:30 Uhr
Preussenstadion, Münster
Zuschauer: 3.800
Schiedsrichter: Stachowiak (Duisburg)


Tore

Die Bilanz

 ZahlSUNTore
Alle Spiele63125:3
Heimspiele33005:1
Auswärtsspiele30120:2
Ligaspiele63125:3
Pokal-/Relegationsspiele00000:0

Der Ergebnisrückblick

2001/2002Regionalliga Nord6. SpieltagChemnitzer FC - SC Preußen Münster2:1 (1:0)
2001/2002Regionalliga Nord23. SpieltagSC Preußen Münster - Chemnitzer FC1:0 (1:0)
2002/2003Regionalliga Nord1. SpieltagChemnitzer FC - SC Preußen Münster2:0 DFB
2002/2003Regionalliga Nord18. SpieltagSC Preußen Münster - Chemnitzer FC0:0 (0:0)
2003/2004Regionalliga Nord14. SpieltagChemnitzer FC - SC Preußen Münster1:0 (0:0)
2003/2004Regionalliga Nord31. SpieltagSC Preußen Münster - Chemnitzer FC1:0 (0:0)