Wieder "Wende" gegen die Kölner Amateure oder Fortsetzung des...
von Timo Görner
..."Jammertals CFC" ? Schon zweimal beendete ein Sieg gegen die "EffZee"-Reserve eine Negativserie der Himmelblauen. In der Saison 2001/2002 im ersten Spiel unter Joachim Müller gab es nach 10 sieglosen Pflichtspielen in Folge einen 2:0-Heimsieg, 2003/2004 war das 2:1 in Köln Ende einer "kleineren" schwarzen Serie von einem Zähler aus 4 Spielen und Beginn einer "zarten Konjunktur" mit insgesamt 4 Dreiern in Serie. Kein schlechtes Omen.
Unser Gegner in den letzten Jahren:
Als die Geißbock-Amateure 2002 in die Regionalliga Nord aufstiegen, war die Vereinsführung des gerade abgestiegenen 1. FC Köln eigentlich nicht unbedingt begeistert darüber. Angesichts knapper Kassen nach dem Absturz in Liga 2 bot der "erhöhte Kostenfaktor" Amateure in der Regionalliga wenig Reiz. Letztendlich entschied man sich aber dafür und so kicken "die kleinen Geißböcke" ebenfalls wie die Kollegen aus Dortmund, Bremen oder Hamburg in dieser Liga.
In den beiden vergangenen Spielzeiten wurde, wie allgemein erwartet, gegen den Abstieg gekämpft. 2002/2003 wurde der Klassenerhalt am vorletzten Spieltag perfekt gemacht und am Ende mit Rang 9 ein einstelliger Platz belegt. Vorige Saison musste bis zur letzten Minute gezittert werden. Das 1:1 zu Hause reichte dann auch dem damaligen Gegner Holstein Kiel, um weiter Regionalliga zu spielen. Diesmal war es Platz 14 wobei Rang 8 nach Spieltag 1 die beste und zweimal Platz 15 in der Anfangsphase der Spielzeit die schlechtesten Einordnungen waren. Die FC-Amateure lagen zu Hause nur knapp in den "schwarzen Zahlen" (6 Siege, 5 Niederlagen) und waren in der Auswärtstabelle bei 17 Punkten (4 Siege, 8 Niederlagen) im unteren Drittel der Liga zu finden. Ein Jahr zuvor zeigte man sich auf fremdem Rasen deutlich besser, dafür wurde damals zu Hause weniger gepunktet. 53 Tore waren nicht schlecht, 53 Gegentore aber auch nicht unbedingt Spitze.
Die Höhepunkte in positiver Hinsicht wurden im eigenen Stadion gegen Dynamo und die Werder-Amateure jeweils mit einem 2:0, St. Pauli mit 4:0 sowie gegen Essen mit einem 2:2 gesetzt. Dafür gab es Ernüchterung gegen Mitkonkurrenten wie Neumünster und den CFC (jeweils 1:2), Wattenscheid (0:1) und Leipzig (1:1). Auswärts überzeugte man in Braunschweig (3:2), Dortmund (4:0), Münster (4:0) oder auch Essen (0:0). Klatschen gab es aber in Kiel (2:5) oder auf St. Pauli (0:4). Es zeigt sich ein teilweise bemerkenswertes Wechselspiel.
Sie gingen:
Mit dem Bosnier Nermin Celikovic (23) und dem Australier Joshua Blake Kennedy (22) haben zwei Torjäger der letzten Jahre den Verein verlassen. Celikovic blieb in der Liga (Eintracht Braunschweig), während Kennedy "aufstieg" (Dynamo Dresden). Celikovic erzielte in den beiden Saisons davor 21 Tore in 60 Spielen, Kennedy in der vergangenen Spielzeit 9 Tore in 23 Begegnungen. Torhüter Viatcheslav Sokolov (25) ging nach Uerdingen - Fabio Pinto dürfte es wissen. Die Abwehrspieler Mitja Schäfer (24) und Dominique Ndjeng (23) zog es zu LR Ahlen. Beide waren Stammkader. Damit sind die Spieler genannt, welche eigentlich durchgängig eine wichtige Rolle in der Saison 2003/2004 inne hatten. Erwähnenswert ist ferner noch Alexander Ende (25), der sich, wie zwei weitere Spieler, dem Oberligisten Bonner SC anschloss.
Sie kamen:
Neben 4 A-Jugendlichen aus dem eigenen Nachwuchsbereich kam mit Jürgen Heinrichs (27) ein schon relativ erfahrener Spieler vom SC Fortuna Köln. Für den Sturm wurde Thomas Bröker (19) vom SV Meppen verpflichtet, der bislang als "Glücksgriff" eingeschätzt werden kann. Einer der Neuen aus der eigenen Jugend ist Rabaju Müller (20), der sich bislang aber noch nicht als feste Größe etablieren konnte. Seine drei "Mitstreiter" blieben bislang bei wenigen sporadischen Einsätzen.
Das Kollektiv 2004/2005:
Mit 21,5 Jahren sind die FC-Amateure die jüngste Mannschaft aller 19 Regionalligisten in der Nord-Staffel. Sporadisch wird das Team auch mit Profis aus der Zweitligamannschaft besetzt wird, wie zum Beispiel Jung-Nationalspieler Lukas Podolski, Andrew Sinkala, Kostas Konstantinidis, Markus Ebbers oder Markus Feulner. Im Tor ist André Maczkowiak (21) bislang gesetzt, ebenso wie Dennis Polak (23) und der Türke Alaattin Tosun (20). Im Mittelfeld wirbelt nach wie vor Giovanni Federico (23), der in 9 Spielen bereits viermal ins gegnerische Tor traf und eigentlich schon vor dem Sprung in die 1. Mannschaft der Geißböcke stand, bislang aber, wie Kapitän Michael Niedrig (24), noch ohne Einsatz in dieser Saison ist. Dagegen konnte sich der Senegalese Gerard Sambou (19) bislang für „höhere Aufgaben“ empfehlen. Im Sturm, wie schon erwähnt, hat der Meppener Neuzugang Thomas Bröker (19) mit 4 Toren in 8 Spielen gut eingeschlagen. Mit dem Italiener Silvio Pagano (20) könnte sich ein weiterer Italiener in der dritten Liga etablieren.
Der Trainer:
Auch beim 5. Aufeinandertreffen beider Mannschaften sitzt Christoph John (46) auf der Kölner Trainerbank. Mit dem primären Ziel des Klassenerhaltes dürfte er ein relativ ruhiges Arbeiten zeitigen. Viel mehr wird nicht erwartet, eher das weitere schrittweise Heranführen von Spielern in die Zweitligamannschaft.
Die Saison 2004/2005 bislang:
Die Kölner dürften bislang mit Rang 7 sehr zufrieden sein. Der Auftakt bis Spieltag 6 mit nur einem Sieg und 3 Niederlagen gestaltete sich zäh. Danach startete man jedoch eine "kleine Serie" mit zuletzt 3 Erfolgen am Stück. Sowohl der VfB Lübeck (0:3) bei einem ganz starken Federico (2 Tore), als auch die Dortmunder Amateure (3:5) blieben im "Süd-Stadion" ohne Punkte. Dazu wurde das "kleine Derby" bei Fortuna Düsseldorf mit 2:0 erfolgreich gestaltet. Bemerkenswert sind ebenso die zwei guten Heimspiele gegen die Topfavoriten aus Osnabrück mit einem "Fast-Sieg" (1:1) und Paderborn (0:0).
Im DFB-Pokal sorgte man für ein Kuriosum und kam trotz einer Heimniederlage gegen Bundesligist VfL Wolfsburg weiter, da die Niedersachsen ja mit Hristov einen gesperrten Spieler zum Einsatz brachten. Am Dienstag dieser Woche war dann mit dem 2:4 zu Hause gegen Erstligist Arminia Bielefeld "Schicht".
Das Umfeld/Stimmung/Fans:
In der letzten Saison strömten im Schnitt rund 1.300 Besucher zu den Heimspielen der Kölner, gegen den CFC waren es im "Süd-Stadion" 500. In der laufenden Spielzeit bewegt sich der Besucheransturm bislang bei insgesamt 7.600 Fußballfreunden, was pro Spiel 1.900 ergibt. Dabei waren mit dem FC St. Pauli (3.000) und dem VfL Osnabrück (2.300) zwei der zugkräftigsten Gegner bereits zu Gast - wenn Fortuna Düsseldorf kommt, dürfte es noch einmal "in der Kasse klingeln". Der "harte Kern" der Amateur-Zuschauer bewegt sich bei ca. 500 bis 600. Der Andrang am Samstag im Gästeblock dürfte sich dem entsprechend bewegen.
Offizielle Angaben zum Etat der Amateure in der RL gibt es nicht, es sollten aber ein paar Euro weniger sein, als bei den "etwas besser gestellten" Kollegen aus Bremen oder Dortmund (?). Insider beziffern den Haushalt der U-23 des 1. FC Köln bei etwas über 1,5 Millionen Euro, mehr scheint nach logischen Überlegungen angesichts der nicht gerade üppigen Vermögensverhältnisse des "Fahrstuhlvereins 1. FC Köln" auch nicht machbar.
