Die "kleine schwarze Serie" gegen die launische Diva aus dem Vogtland...
von Timo Görner
...sollte am Samstag beendet werden. Denn die letzten 3 Punktspiele konnte der CFC nicht gewinnen. Dazu präsentierte sich der VFC bislang eben als unberechenbar - positiv wie negativ.
Die Saison 2007/2008 des VFC bislang:
Die Plauener präsentierten sich bis dato recht wechselhaft. Dennoch gelten die Schwarz-gelben wie erwartet als einer der Topfavoriten der Staffel. Von Rang 11 bis 2 war bislang alles drin.
Die Mannschaft überzeugt bislang vor allem auswärts, nur der Hallesche FC ist besser. 10x trat der VFC auf fremden Platz an, lediglich 2x verließen sie ihn als Verlierer. In Eilenburg musste man den Rasen nach 77 Minuten beim Stand von 0:1 verlassen und die Punkte durch die Dummheit eines Einzelnen am "Grünen Tisch" abgeben. Die 2. Pleite, und dies passt zum Saisonverlauf, kassierte Plauen in Bautzen (1:2). Dafür wurden 5 Begegnungen siegreich gestaltet, darunter waren "Pflichtsiege" wie in Sangerhausen (3:2) oder Pößneck (1:0), aber auch Erfolge bei besseren Mannschaften dieser Spielzeit wie Halle (2:0) oder Jena II (3:1). 17 Treffer ergeben einen Schnitt von 1,7 Toren pro Auswärtsspiel.
Die Heimbilanz ist solide, aber bislang noch nicht Spitze (6.). 3 Niederlagen stehen zu Buche. Das Derby gegen den Erzfeind aus Zwickau (0:2) ging unerwartet verloren, mit Dresden (0:2) und zuletzt Markranstädt (1:3) siegten 2 der stärkeren Teams im "Vogtlandstadion". 1 Remis wurde im 1. Heimspiel erreicht (Halle 0:0), danach folgten noch 6 Siege. Am Sonntag wurde die "Pflichtaufgabe" Eilenburg (1:0) gelöst.
29 Tore sind ausbaufähig, die Defensive zeigte sich ein klein wenig besser (22). Im Sachsenpokal scheiterte der VFC wenige Tage vor der "Wiederauferstehung" gegen den CFC (2:1/H) ausgerechnet am "kleinen Bruder" VfB Auerbach vor eigener Kulisse (1:2). Auch hier wieder passend: Zu Hause erscheint der VFC anfälliger als auswärts.
Gewinner der Saison bislang:
Neuzugang Martin Hoßmang (21/Mittelfeld) aus der 2. Mannschaft des FC Energie – dort ohne Chancen für die 1. Mannschaft – schaffte in Plauen auf Anhieb den Sprung in den Stammkader. Mirko Soltau (28/Mittelfeld) kam zu einigen Einsätzen in der Stammformation und somit besser zu recht als beim FC Sachsen, wo er weitestgehend zu den Reservisten zählte.
Delegierungen seit dem Hinspiel:
Einer kam, 2 gingen. Alle Veränderungen betreffen das Mittelfeld. Matthias Pannach (29) ging nach Bautzen, Raik Hildebrandt (22) nach nur einem halben Jahr beim VFC zum VfB Pößneck. Beide Wechsel fanden in der Winterpause statt, beide Akteure spielten in der Hinrunde bei den Plauenern keine Rolle. Dafür wurde Manuel Zemlin (23) von FC Energie Cottbus II ausgeliehen. Dort absolvierte er in der Hinrunde der Regionalliga Nord 13 Spiele, 7 von Anfang an.
Der Trainer:
Hermann Andreev (42) konnte sich bislang einigermaßen sicher behaupten, stand jedoch zu Saisonbeginn in der Kritik. Sein Vertrag läuft noch bis Saisonende und dürfte nur verlängert werden, wenn der Sprung in die Regionalliga gelingt.
Die Mannschaft:
Nummer 1 im Tor ist auch in dieser Saison der Slowake Svetozar Okrucky (32). In der etatmäßigen Abwehr konnten sich der Bosnier Faruk Hujdurovic (37), Kapitän Marco Hölzel (35) und Thomas Boden (30) durchsetzen. Daniel Fahrenholz (28) musste mehrmals auf der Ersatzbank Platz nehmen. Der ehemalige Himmelblaue Sascha Gillert (24) fiel Mitte der Hinrunde verletzungsbedingt aus, schaffte aber mit Beginn der Rückrunde wieder den Sprung in die Mannschaft. Im Mittelfeld gelten Silvio Pätz (28), Thomas Risch (27/4 Tore) sowie Carsten Paulick (26/3 Tore) als feste Größen. Dazu kommt seit der Winterpause Manuel Zemlin (23) und sein ehemaliger Teamkollege aus Cottbus, Martin Hoßmang (21). Nicht vergessen darf man zudem Robert Böhme (26) und Mirko Soltau (28). Paulick war bereits für 8 Tore der Vorlagengeber und ist damit der torgefährlichste Akteur seiner Mannschaft. Nummer 1 im Angriff und Nachfolger des ehemaligen Torjägers Christian Reimann beim VFC ist Kai Zimmermann (24) mit 7 Treffern, davon allein 4 in den letzten 6 Spielen. Ihm folgt Sven Kubis (32) mit bislang 5 Toren. Der Ex-Magdeburger erzielte 5 Tore, zuletzt das Siegtor gegen Eilenburg, und steht damit noch vor Andriy Zapyshnyi (35/3 Tore). Der Ukrainer spielt mittlerweile das 13. Jahr in Plauen.
Mit 27,4 Jahren im Schnitt stellt der VFC den ältesten Kader der Staffel. 20 Feldspieler und 2 Torhüter bilden das Aufgebot, welches absolut oben mitspielen kann.
Das Umfeld:
Mit knapp 1.630 Besuchern im Schnitt konnte der VFC seinen Zuspruch erhöhen. In der vergangene Saison interessierten sich im Mittel nur 1.320 Zuschauer für die Spiele im "Vogtlandstadion". Dabei waren die attraktiveren Heimspiele gegen den CFC, Halle, FC Sachsen oder gerade den FSV Zwickau bereits absolviert. Hier lag die Besuchergunst über dem Schnitt wobei der HFC mit gut 2.600 zum Saisonstart die meisten Fans anlockte. Den CFC sahen 2.300, Zwickau 2.200. Der FC Sachsen zog 1.600 an. Ansonsten pegelte sich das Stammpublikum wieder auf etwas mehr als 1.000 ein. Am Samstag sind an der Gellertstraße etwa 350 Freunden der Plauener Nr. 1 zu erwarten.
Richtig rund lief es zwischen Fans und Mannschaft in dieser Saison nie so 100%. Nach dem 2:1 Sieg gegen Gera wurde demonstrativ nicht mit der "Kutten-Fraktion" auf der Gegengerade gefeiert, sondern nur mit den Ultras Plauen in der Kurve. Begründung der Mannschaft waren Vorwürfe und Beschimpfungen in den Tagen davor und während des Spiels. Grabenkämpfe wie schon in den Monaten zuvor: Teile der Anhängerschaft wie auch die Vereinsführung sind unzufrieden, da die Regionalliga momentan eher noch wacklig erscheint und die Elf auf dem Rasen hier und da ihr zweifellos vorhandenes Potential nicht ausschöpft. Die Aktion nach dem Gera-Spiel spaltete jedenfalls mal wieder den Anhang.
An der Lizenzierung zur neuen Regionalliga nimmt der VFC Plauen selbstverständlich teil. Auch befindet sich der VFC im wirtschaftlichen Sektor auf dem Weg der Besserung, was in Bezug auf die Erteilung der Spielgenehmigung optimistisch stimmt. Probleme gibt es beim Ausbau des Nachwuchstraktes im "Vogtlandstadion" da der sparsame Freistaat Sachsen so mal eben "zwischendurch" die Fördergelder reduzierte.