Rückkehr ins "Ilburg-Stadion" zum FC Eilenburg...
von Timo Görner
...denn hier gastierte der CFC insgesamt bereits viermal. Dreimal ging es auf Pflichtspielebene gegen den FC Eilenburg, einmal gegen den FC Sachsen Leipzig. Die Bilanz mit nur einem Sieg und drei Niederlagen (zwei gegen den Gastgeber) ruft nach einer Verbesserung.
Die letzte Saison unseres Gegners
Aus dem Außenseiter in Liga 4, der uns im Dreikampf mit dem FC Energie Cottbus II 2006/2007 "nervte", ist ein Sechstligist geworden, der auch in dieser Saison gegen den Abstieg in die siebtklassige Bezirksliga Leipzig kämpft. Der Abstiegskampf regiert bereits in der zweiten Spielzeit seit dem Abstieg aus der Oberliga Nordost Süd. 2011/2012 reichte es am Ende zu Rang 12 bei 16 Gemeinschaften. Erst nach dem vorletzten Spieltag war der Klassenerhalt sicher und der "Durchmarsch" aus der Oberliga in die Bezirksliga verhindert. Eilenburg hatte allerdings etwas Glück, da Absteiger VFC Plauen II die letzten 4 Spiele teilweise deutlich verlor und somit den FCE nicht mehr überholen konnte.
Für die aktuelle Saison war das Ziel, eine solche Zitterpartie zu verhindern. Das gelang bislang so nicht. Wieder steht man auf Rang 12 und momentan ist der Abstand mit nur 1 Zähler und 5 Toren auf den ersten Abstiegsplatz 14 noch geringer. Als ein Handicap gelten dabei bereits 4 Spielabsagen seit Anfang Dezember 2012. 2013 bestritten die Nordsachsen erst ein Punktspiel. Der Saisonauftakt geriet zum Fehlstart: Die ersten beiden Begegnungen gingen gegen Bischofswerda (1:2) und bei der BSG Chemie Leipzig (0:2) verloren. Den ersten Sieg konnte der FCE dann im folgenden Duell gegen den SC Borea Dresden einfahren (4:1). Die bislang beste Serie wurde dann beim letztjährigen Pokalfinalisten in Hohenstein-Ernstthal (1:0) beschlossen. 4 Niederlagen in Folge, drei davon mit nur 1 Tor Differenz, beförderten den FCE dann in den Tabellenkeller bei 6 Zählern aus 8 Spielen. Für den Sprung in die gesicherte Zone war ein kleines Zwischenhoch mit Remis in Döbeln (0:0) und Heimsieg gegen die SG Leipzig-Leutzsch (1:0) zu wenig. Bis zur Winterpause wurden noch mal 4 Zähler aus 4 Begegnungen geholt. Bemerkenswert, dass die höchste Niederlage in der Herbstrunde 2012 ein 0:2 war, in gleich 4 Fällen. Die Mannschaft wurde also nie richtig "abgewatscht". Erfreulich war der bislang einzige Auftritt 2013 mit dem 2:0 beim SC Borea Dresden, der das Ticket zur Bezirksliga fast schon sicher gebucht hat - ein enorm wichtiger Sieg im Abstiegskampf.
Beim FC Eilenburg ist Schmalhans der Küchenmeister. Lediglich 11 Tore in 15 Spielen kann keiner unterbieten, nur der Radebeuler BC 08 "mithalten". Deutlich besser dagegen präsentiert sich die Defensive mit 15 Gegentoren, immerhin die fünftbeste Bilanz. Auf eigenem Rasen ist der Saldo negativ, es stehen den 3 Siegen 4 Niederlagen gegenüber bei 7:7 Toren. Auf Reisen ist man einigermaßen im Rahmen, holte 2 Siege neben 4 Pleiten heraus. Bis zum 01.05.2013 stehen noch 4 Nachholspiele an: auswärts in Neugersdorf, Bischofswerda und zu Hause gegen Hohenstein-Ernstthal und Chemie Leipzig. Diesen beiden Heimspielen kommt enorme Bedeutung im Kampf um den Klassenerhalt zu. Das Spiel gegen die "Chemiker" wurde übrigens bereits dreimal verlegt, einmal davon wegen "Sicherheitsbedenken" des Innenministeriums nach Vorfällen in früheren Gastspielen.
Unser Gegner im diesjährigen Sachsenpokal
Die Stationen auf dem Weg ins Viertelfinale hießen VfB Fortuna Chemnitz, SG Taucha, SG Handwerk Rabenstein - also gleich 2 Chemnitzer Vereine. Mit Fortuna wurde dabei eine höherklassige Mannschaft recht deutlich mit 3:1 ausgeschaltet. Schwerer tat man sich da beim Bezirksligisten in Taucha (knapp 2:1). Bei den Handwerkern in Rabenstein wurde dann das Viertelfinale klar gemacht, wieder recht solide mit 4:2. Die Pokalbilanz ist ein deutlicher Fortschritt gegenüber der Vorsaison, als man vor dem Achtelfinale in Görlitz (0:3) scheiterte.
Delegierungen für diese Saison bislang
3 Akteure haben den FCE verlassen, 8 kamen neu hinzu.
Für die Abwehr holte man Nico Knaubel (33) aus der Nordsachsenliga vom FV Bad Düben, ehemals Bezirksklasse. 2002 vom VfB Leipzig nach Eilenburg gekommen, ging es später zum norwegischen Zweitligisten FF Lillehammer. Sommer 2007 die Rückkehr zum FCE mit nur 6 Monaten Praxis, bevor es nach Bad Düben ging. Philipp Arndt (20) spielte zuletzt beim RB Leipzig II in der gleichen Liga. Im Mittelfeld stieß Nico Merseburger (27) hinzu, er kam vom Kreisligisten Hohburger SV, Yusuf Dalmizirak (19) vom FV Bad Lausick und Florian Mende (24) von den Kickers Markkleeberg. 2 Spieler wurden im Angriff eingebaut: Sebastian Rast (18) aus der eigenen A-Jugend und Januar 2013 mit Benjamin Fraunholz (27) einen schon recht erfahrenen Akteur aus der II. des 1. FC Lok Leipzig. 2004 der Wechsel aus der A-Jugend des 1. FC Lok zum Erzfeind FC Sachsen Leipzig. Über den Bornaer SV und dem SSV Markranstädt ging es 2010 zurück nach Probstheida. Nun der Gang zum FC Eilenburg. Den "Kracher" vermeldete man aber im Tor mit dem Bosnier Tomislav Piplica (43). Er sprang im November 2012 als Ersatz-Torwart bei den Blau-Roten ein. Bekannt vor allem aus 11 Jahren beim FC Energie Cottbus von 1998 bis 2009.
Der Trainer
Olaf Schaller (50) übernahm die 1. Mannschaft zum Saisonstart und löste Rico Winkler ab, dessen Vertrag nicht verlängert wurde. 2004 begann er beim FC Grün-Weiß Wolfen in der Verbandsliga Sachsen-Anhalt und führte den Verein 2008 nach stetigem Aufwärtstrend in die Oberliga Nordost Süd. Dort entschied man sich aber, die neue Saison mit einem anderen Trainer anzugehen. Daraufhin ging es weiter in der gleichen Liga bei Union Sandersdorf. Auch hier wurde er trotz einer starken Saison als Zweiter abgelöst.
Die Mannschaft
Nr. 1 im Tor ist Christian Kotzbau (29), seit mittlerweile über siebeneinhalb Jahren in Eilenburg. Bekanntester Akteur in der Abwehr ist Neuzugang Nico Knaubel (33), dazu kommt Kapitän Armin Kilz (25) und Stefan Maruhn (28), einer der Spieler der Überraschungsmannschaft von 2006/2007 in der Oberliga Nordost Süd unter Trainer Achim Steffens. Das Mittelfeld sieht weitestgehend unbekannte Akteure aus unserer Sicht: Mirko Dietrich (27) spielt hier seit 2008 beim FCE. Etwas interessanter ist der Angriff mit Sebastian Fraunholz (27), der gleich im ersten Spiel "einschlug" und die beiden Tore zum 2:0 bei Borea Dresden erzielte. Mit in diesem Sektor aktiv sind Paul Stöbe (22), Christopher Blümel (31) und William Gohr (26). Die wenigen Tore sind relativ breit verteilt. Sebastian Fraunholz, Dennis-Sven Radig (18/Mittelfeld) und Christopher Blümel (31) bringen es auf je 2 Tore auf Punktspielebene. Für die bislang 9 Tore im Sachsenpokal stehen Denis Kummer (18/Mittelfeld) und Mirko Dietrich (27), William Gohr (26) bei je 2 Toren als die "Goalgetter". Neben 2 weiteren Treffern kommt noch 1 Eigentor hinzu. Ein insgesamt recht kleiner Kader, der es nicht leicht hat, sich in der Sachsenliga zu behaupten.
Das Umfeld
Am Zuspruch hat sich verglichen mit den besseren Oberliga Zeiten nur wenig geändert, die Gegner bringen halt deutlich weniger Fans mit. Aktuell liegt man bei 240 Besuchern im Schnitt. RB Leipzig II sorgte mit 320 Zuschauern für den Rekordbesuch. Ein anderer Leipziger Verein mit der SG Leipzig-Leutzsch kommt knapp dahinter mit 309. Für den Pokalsamstag hofft man auf einen deutlich größeren Zuspruch. Vergangene Saison feierte man das 100-jährige Vereinsjubiläum und hätte da gern mehr erreicht als Abstiegskampf in der 6. Liga. Als Hauptsponsor fungiert die Sparkasse der Messestadt, dazu engagiert sich auch hier eine vogtländische Brauerei. Weiter an Bord ist auch das Unternehmen, weswegen der FCE eine Zeitlang permanent in schwarz-orange auf den Platz lief statt den Vereinsfarben blau-rot. Heimstätte ist nach wie vor das "Ilburg-Stadion", welches am 01.06.2008 rund 5.000 Zuschauer zum "Auswärtsspiel" des FC Sachsen Leipzig aufnahm. Vereinschef ist Gerd Stephan. Der Unternehmer eines der Hauptsponsoren mit der "Haakshorst Rohrtechnik" übernahm das Amt am 26.04.2012. Er ist einer der Initiatoren der Fusion zwischen dem FSV Grün/Weiß Eilenburg und dem Mörtitzer FC Eilenburg 2001 zum FC Eilenburg als neuen Verein der Stadt.
