Vorbericht

3. Spieltag - 3. Liga - Saison 2013/2014
Chemnitzer FC
Chemnitzer FC
0:2
1. FC Heidenheim 1846
1. FC Heidenheim 1846

Harter Brocken gegen einen Topfavoriten dieser Saison…

von Timo Görner

…der bislang zweimal in durchaus bemerkenswerten Spielen auf der Fischerwiese ohne Punkte blieb. Für den CFC wird der 1. FC Heidenheim ein echter Gradmesser.

Die letzte Saison unseres Gegners

...endete mit Rang 5 zwar einen Platz schlechter als 2011/2012. Doch diesmal war der FCH noch dichter am Ziel Zweite Liga dran. Ein mageres Törchen beim 0:0 im Finale gegen Offenbach fehlte. So vergab man die glänzende Ausgangsposition (Rang 4) und rutschte sogar wieder auf Platz 5 zurück, den man zuvor 13x in Folge innehatte.

In der Herbstrunde bestätigten die Süddeutschen ihre Mitfavoriten-Stellung und konnten an zwei Spieltagen einen direkten Aufstiegsplatz entern. Nach Runde 8 reichte es sogar für den „Platz an der Sonne“. Ganz so rund lief es erst mal nicht weiter: Nach dem 1:4 in Unterhaching folgten mit einer erneuten 1:4-Abfuhr in Bayern (Burghausen) und dem verlorenen Heimspiel gegen Zweitligaabsteiger Rostock (1:2) zwei weitere Niederlagen. Nach 13 Spielen war der Kontakt auf die Aufstiegszone erhalten. Zwei Zähler Abstand auf den 2. und 3. waren nicht bedrohlich. Es folgte eine „kleine Krise“, die vermutlich sogar den direkten Aufstieg kostete. Nur ein Punkt aus vier Begegnungen beförderten Heidenheim von Rang 4 auf 8. Aus zwei Punkten Rückstand waren sieben auf Rang 3 und zehn auf Platz 2 geworden. Die beiden Spitzenspiele gegen den späteren Dritten aus Osnabrück (1:3) und in Bielefeld (0:1) gingen verloren – Zähler, die in der Endabrechnung ebenso fehlten wie die aus dem Spiel bei Kellerkind Dortmund II (1:2). Drei Siege in vier Partien im Anschluss zeigten Moral. Aber auch in Karlsruhe (2:5) blieb der FCH ohne Punkte und verfiel erneut in die Verfolgerrolle.

In der Winterpause wurde noch mal am Kader gefeilt und mit Florian Niederlechner ein Torjäger verpflichtet. Der Start aus der Spielpause unterstrich die Ambitionen: Vier Siege brachten das Team zurück ins Aufstiegsrennen. Darunter waren drei „Pflichtsiege“ gegen Unterhaching und Erfurt (2:1) sowie in Babelsberg (4:2), aber auch Mitkonkurrent Münster (3:1) blieb auf der Ostalb ohne Zählbares. Wieder grätschte der CFC unsanft dazwischen und schickte den FCH geschlagen heim (1:2), nachdem zumindest ein Punkt fast sicher war. Es blieb die letzte Niederlage bis zum Finale. Aus elf Duellen wurden sieben Siege eingefahren. In Osnabrück (2:2) gab es Punkte ebenso wie im Heimspiel gegen Aufsteiger Bielefeld (3:0). Winter-Neueinkauf Florian Niederlechner brachte mit den Toren in Saarbrücken (2:1) sein Kollektiv am vorletzen Spieltag in Vorteil. 90 Minuten Anrennen gegen sportlich faire Offenbacher ohne Torerfolg ließen jedoch viel Frust zurück. Zu sehr war der große Erfolg greifbar nahe.

72 Punkte wurden schließlich geholt, 12 mehr als in der Vorsaison, wo diese 72 locker zu Platz 1 (66) gereicht hätten. Beleg für den hochklassigen Kampf an der Spitze. 21 Treffer mehr standen zu Buche (69), aber auch 11 Gegentore (47). In der Heimbilanz waren vier Teams besser, aber nur um ein bis drei Zähler. Auswärts (31) war Heidenheim die drittbeste Gemeinschaft, jedoch deutlich hinter Aufsteiger Bielefeld (37). Die Ostälbler stellte mit dem KSC die beste Offensive, die Defizite lagen in der Defensive. Immerhin 8 Mannschaften kassierten weniger Treffer. Es reichte noch nicht ganz, die positive Tendenz der letzten 3 Jahre wurde aber fortgesetzt.

Im DFB-Pokal blieb die erneute Sensation aus, Zweitligist Bochum kassierte den FCH in Runde 1 mit 2:0. Mit dem 3:1 im Endspiel bei der Neckarsulmer Sport-Union – die ja vom Pokalausschluss Dresdens profitieren – qualifizierte man sich erneut für den DFB-Pokal und sorgte für den „Hattrick“ im Landespokal Württemberg, den man zum vierten Mal innerhalb der letzten sechs Jahre holte.

Delegierungen für diese Saison bislang

Das Personalkarussell drehte sich nicht so kräftig. Bis heute werden acht Abgänge und sechs teils bemerkenswerte Neuzugänge vermeldet.

Aus der Abwehr kehrte Ausleihe Kevin Kraus (20) zu Erstligaabsteiger Spvgg Greuther Fürth zurück, die ordentliche Bilanz in der Frühjahrsrunde: 15 Spiele, 5 Tore. Er ist der einzig nennenswerte Abgang. Darüber hinaus gingen nur Spieler, die keine große Rolle spielten oder wie Marco Sailer (27) die Erwartungen nicht erfüllten. Für ihn ging es nach zwei eher durchwachsenen Jahren in Richtung Darmstadt. Der Langzeitverletzte und ehemalige Leistungsträger Andreas Spann (29) wechselte zu unserem Unglück ja nach Osnabrück.

Bei den Neuverpflichtungen gelangen recht beachtliche Delegierungen. Für die Abwehr holte man Timo Beermann (22/Osnabrück), Philip Heise (22/Münster) und Lukas Kohler (26/Saarbrücken). Alle drei kommen aus dem eigenen Ligabereich. Beermann und Kohler waren bei ihren Ex-Vereinen gesetzt und mit jeweils 5 Treffern auch durchaus torgefährlich. Philip Heise konnte sich beim Vorjahresvierten zumindest zeitweise für den Stamm empfehlen. Für das Mittelfeld holte man unseren Ex-Kicker Julius Reinhardt (25) von Zwangsabsteiger Kickers Offenbach. Sebastian Griesbeck (22) kam vom SSV Ulm 1846 aus der Regionalliga. Für die Kreativität im offensiven Mittelfeld lotste man Sven Sökler (28) wie Kohler aus Saarbrücken - seine Empfehlung: 15 Vorlagen 2012/2013. Mit Beermann, Kohler, Sökler und Reinhardt hat man vier Spieler an Land gezogen, die andere Vereine liebend gerne im Kader hätten. Mit den genannten Spielern im Abwehrbereich soll die Defensive verstärkt werden, die in der vergangenen Saison eher hinderlich für den großen Wurf war.

Der Trainer

Frank Schmidt (39) betreut die Erste Mannschaft in der sechsten Saison in Folge. Die letzte Station für den gebürtigen Heidenheimer als Spieler war bis 2007 der 1. FC Heidenheim. Er wird unterstützt von Co-Trainer Alexander Raaf (39), der auch seine Laufbahn als Spieler beim FCH beendete.

Die Mannschaft

Am Samstag dürfte Rouven Sattelmaier (25) nach dem verletzungsbedingten Ausfall der Nummer eins, Erol Sabanov (39) im Kasten stehen. Auch der dritte Keeper im Kader, Felix-Adrian Körber (20) ist aktuell nicht einsatzfähig. In der Abwehr empfahlen sich bislang der gebürtige Karl-Marx-Städter Tim Göhlert (28), Sebastian Griesbeck (22), Neuzugang Philip Heise (22) und Routinier Dennis Malura (29) für den Stamm. Pech für einen anderen Neuen - Timo Beermann - er fällt noch bis mindestens 2014 (Kreuzbandriss) aus. Lukas Kohler (26) aus Saarbrücken wiederum ist noch ohne Einsatz. Prunkstück der Mannschaft ist zweifellos das Mittelfeld mit Sven Sökler (28), dem zweiten „Karl-Marx-Städter“ Julius Reinhardt (25), dem Kapitän und „Kopf der Mannschaft“ Marc Schnatterer (27), Mathias Wittek (24) und Alper Bagceci (29). Hinzu kommt mit Robert Strauß (26) ein zweitligaerfahrener Akteur (Aue). Schnatterer (16/19), Reinhardt (3/13) und Sökler (5/15) brachten es in 2012/2013 auf insgesamt 24 Tore und beeindruckende 47 Vorlagen. Das ist fraglos das beste Mittelfeld dieser Liga. Zahlenmäßig klein (3), aber ebenfalls gut besetzt, ist der Angriff. Florian Niederlechner (22) ist klar gesetzt, war aber auch „Alleinunterhalter“. Patrick Mayer (25) ist nach Knieverletzung und Ausfall bis Mitte Juni 2013 noch nicht wieder richtig fit. Michael Thurk (37) fiel für die ersten beiden Spiele ebenfalls aus. Neben Sabanov, Körber und Thurk fällt auch Christian Sauter (25) im Mittelfeld derzeit (krankheitsbedingt) aus. Er kann als potentieller Stammspieler gesehen werden. Mit den Neuzugängen aus Saarbrücken, Offenbach und Osnabrück wurde der qualitativ bereits sehr gute Kader weiter aufgewertet. Mit diesem Aufgebot wächst allerdings auch der Druck - weniger als Platz drei wird in dieser Saison wohl im Umfeld kaum noch akzeptiert werden.

Die aktuelle Saison bislang

Mühsam gestaltete sich der Beginn beim Zweitliga-Zwangsabsteiger an der Wedau. In Duisburg (1:0) tat man sich als Favorit lange gegen einen engagierten Gastgeber schwer, zog aber am Ende die Begegnung. Viel investiert, wenig erreicht (kennen wir ja) ¬- so verlief der Heimauftakt gegen einen weiteren Zweitligisten der Vorsaison. Trotz deutlicher Feld- und Chancenvorteile reichte es nur zu einem 2:2 gegen Jahn Regensburg, weil man jeweils beim knappen Vorsprung die Vorentscheidung verpasste und dann zwei Gegentreffer kassierte. Das ist wieder ein Fingerzeig auf die „Baustelle Defensive“. Vier Punkte aus zwei Spielen lassen den FCH auf Platz 6 rangieren. Dreimal ging man in Führung.

Im Landespokal Württemberg erhielt man in Runde 1 und 2 jeweils ein Freilos. Im DFB-Pokal gegen Zweitligist TSV 1860 München hielt man in einer Hitzeschlacht gut dagegen und erzwang mit dem 1:1 Ausgleich in der Nachspielzeit (Göhlert!) die Verlängerung. Nachdem die torlos blieb, fiel die Entscheidung durch zwei Heidenheimer Fehlversuchen im Elfmeterschießen (3:4) zugunsten der Münchner.

Prognose

Schöpft die Mannschaft ihr Potential aus, sprich schlagen die Neuzugänge zumindest überwiegend ein und steigert man sich in der Defensive, ist Platz eins bis drei drin. Auf alle Fälle schneidet man besser ab als letzte Saison.

Das Umfeld

Fast 8.000 Zuschauer im Schnitt waren vergangene Saison Lohn für die sehr guten sportlichen Leistungen auf dem Rasen. Das ist ein durchaus beachtlicher Anstieg gegenüber den 6.732 der Vorsaison. Zum Saisonfinale gegen Offenbach vermeldete man denn auch ein „volles Haus“, alle 10.000 Plätze der kleinen „Voith-Arena“ waren besetzt. Im Fall des Aufstiegs in die Zweite Bundesliga muss ein Ausbau auf 15.000 – wie vom DFB gefordert – realisiert werden. Die Pläne schwankten zwischen einem Neubau an der Autobahn A7 (als zu teuer verworfen) und einer anderen Ausrichtung. Momentan plant man, die vorhandenen unbebauten Ecken zu schließen sowie Gegengerade und Tribüne zu verlängern.

Wirtschaftlich darf man sich zu den führenden Vereinen der Dritten Liga zählen. Groß ist die Zuversicht für diese Saison, so gesehen nehmen sich die 7.000 Besucher gegen Regensburg eher ein wenig mager aus, aber haben wohl aber eher andere Gründe. Realistischer sind über 5.000 verkaufte Dauerkarten. Für das Gastspiel beim CFC darf man für 27 EUR im Fanbus anreisen.
3. Spieltag - 3. Liga - Saison 2013/2014
Samstag, 10. August 2013, 14:00 Uhr
Fischerwiese, Chemnitz
Zuschauer: 5.040
Schiedsrichter: Alt (Heusweiler/ Illingen)


Tore

Die Tabellenverläufe

Tabellenhistorie

Der Vergleich

Chemnitzer FC 1. FC Heidenheim 1846
16Tabellenposition7
1
2
0,5
Pkt.
Spiele
Pkt. pro Spiel
4
2
2,0
0 (0,0%)
1 (50,0%)
Siege
Niederlagen
1 (50,0%)
0 (0,0%)
1 : 4
0,5 : 2,0
Tore
Tore pro Spiel
3 : 2
1,5 : 1,0
Höchster Sieg1:0 gegen MSV Duisburg (A)
0:3 gegen VfL Osnabrück (H)Höchste Niederlage
N-uDie letzten Spieles-U
2 Spiele in Folge ohne SiegAktuelle Serien2 Spiele in Folge ungeschlagen

Die Bilanz

 ZahlSUNTore
Alle Spiele42029:7
Heimspiele22005:1
Auswärtsspiele20024:6
Ligaspiele42029:7
Pokal-/Relegationsspiele00000:0

Der Ergebnisrückblick

2011/20123. Liga3. Spieltag1. FC Heidenheim 1846 - Chemnitzer FC3:2 (2:1)
2011/20123. Liga22. SpieltagChemnitzer FC - 1. FC Heidenheim 18463:0 (1:0)
2012/20133. Liga7. Spieltag1. FC Heidenheim 1846 - Chemnitzer FC3:2 (3:2)
2012/20133. Liga26. SpieltagChemnitzer FC - 1. FC Heidenheim 18462:1 (1:0)