Vorbericht

32. Spieltag - 3. Liga - Saison 2013/2014
Chemnitzer FC
Chemnitzer FC
1:0
SV Wacker Burghausen
SV Wacker Burghausen

Nächsten Baustein zum Klassenerhalt setzen...

von Timo Görner

...gegen ein Team mit dem Rücken zur Wand.

Die aktuelle Saison unseres Gegners

Noch ist der Kampf nicht verloren und die noch Rettung möglich. Die Lage ist aber prekär, der Klassenerhalt wäre ein "mittelschweres Wunder".

Schon vor der Saison galt der SV Wacker Burghausen aufgrund der finanziellen Engpässe und mehrerer Abgänge von Stammspielern – mit wenigen Chancen auf adäquaten Ersatz – als Abstiegskandidat Nummer Eins. Nach 9 Spieltagen war die Lage dann auch desaströs, nur einen mageren Punkt konnte der SVW bis dahin zeitigen, beim 1:1 in Erfurt. Dagegen hagelte es 8 Niederlagen, 5 davon auf eigenem Platz bei 3:12 Toren. Gegen Osnabrück kassierte man eine 1:4-Klatsche, gegen Wehen Wiesbaden ein 1:3. Ausgerechnet gegen Topfavorit RB Leipzig war Wacker am nahesten am Punktgewinn dran und fing erst in der Schlussminute das 1:2. 7 Spiele reichten, um den glücklosen Georgi Donkov zu entlassen. Nach einer Interimslösung übernahm Uwe Wolf das schwierige Amt und startete mit dem 1:4 gegen den VfL. Die Trendwende bis zur Winterpause gelang nicht: Nach 21 Spielen trennten Wacker als Tabellenletzter immerhin 7 Punkte und auch noch 20 Tore vom rettenden Ufer. Spieltag 10 sah mit dem 3:1 in Unterhaching den ersten Sieg. 3 weitere knappe Siege, alle in der eigenen Arena, wurden hinzugefügt, so gegen den CFC und Halle (1:0) wie auch überraschend gegen Darmstadt (2:1). Doch auch das reichte nur für den vorletzten Platz in der Heimtabelle, auch weil Saarbrücken (1:2) die 3 Zähler aus Burghausen entführte. Dafür überraschte man noch mal gegen Heidenheim (2:2). Auf Reisen holte man in 11 Begegnungen 7 Punkte, kassierte auch hier als Vorletzter mit 21 Gegentoren die meisten Treffer.

Die Aussichten im Winter für die restlichen 17 Spiele bedeuteten, bei der Faustregel 45 Punkte noch 28 Zähler zu holen. Davon hat man in 2014 in 9 Duellen bislang deren 12 geholt. Das würde nicht reichen. Den Paukenschlag gab es zum Jahresauftakt mit dem 1:0 in Leipzig als "Armenhaus der Liga" beim "reichen Geldsack". Auch Kiel konnte (1:0) besiegt werden und am vorletzen Wochenende Unterhaching – wieder mit 1:0 – im "Strohhalm-Spiel". Auswärts trat man nach Leipzig noch viermal an und verlor alle Spiele. Im Heimspiel am Dienstag vergeigte der SVW eine 2:0 Führung gegen Regensburg, Jahn glich in den letzten 10 Minuten aus. 32:52 Tore sind der zweitschlechteste Angriff der Liga und die drittschlechteste Defensive, die sich 2014 aber etwas stabilisieren konnte bei 11 Gegentoren in 10 Spielen. Bemerkenswert, von den 7 Siegen wurden 6 mit einem Tor Differenz erreicht. Fünfmal hieß es 1:0. Platz 19 ist die beste Platzierung in dieser Saison.

Im Landespokal Bayern steht Wacker Burghausen im Viertelfinale, trifft dort entweder auf den fünftklassigen Bayernligisten FC Pipinsried oder die SpVgg Unterhaching.

Delegierungen seit dem Hinspiel

Es gab 2 Ab- und 3 Neuzugänge.

Der aus Bielefeld ausgeliehene Olcay Turhan (26/Mittelfeld) konnte sich bei Wacker nicht etablieren und kam nach Verletzung im September nicht mehr zum Einsatz. Arminia verlieh ihn im Januar weiter an Regionalligist SV Lippstadt 08. Der aus Griechenland gekommene Giannis Simosis (22/Angriff) ging in der Winterpause ohne neuen Verein. Er spielte bei nur 6 Kurzeinsätzen keine wichtige Rolle.

Als Neuzugang per Ausleihe wurde im Januar aus Fürth Michael Hefele (22) präsentiert. Dazu kam der vereinslose Deutsch-Ukrainer Viktor Bopp (24/Mittelfeld), bis Juli 2013 beim belgischen Erstligisten RSC Charleroi aktiv und aus der Nachwuchsabteilung von Hannover 96 stammend. Im Angriff erhoffte man sich von Bernd Rosinger (23/1. FC Nürnberg II) die Tore für den Klassenerhalt. Bilanz dort: 15 Spiele mit 2 Toren und 3 Vorlagen. Alle drei sind keine "Kracher", nicht mal bekanntere Namen. Ein Fingerzeig auf die Probleme des SV Wacker in dieser Saison.

Der Trainer

Uwe Wolf (46) übernahm die Mannschaft vom glücklosen Georgi Donkov am 13. September 2013 nach zwei Interimslösungen. Seine Bilanz in Burghausen: 22 Spiele, 7 Siege, 7 Remis und 8 Niederlagen. Sein Vertrag läuft noch bis Saisonende. Seine Stationen als Spieler waren unter anderem 1860 München, Dynamo Dresden und der 1. FC Nürnberg.

Die Mannschaft

Nummer Eins im Tor ist mit Stephan Loboué (32) der Kapitän und einer der wohl besten Keeper dieser 3. Liga. Allerdings wird Wacker auf seinen Leitwolf verzichten müssen, denn Loboué handelte sich gegen Regensburg die 5. gelbe Karte ein.
Die Abwehr sieht Christoph Burkhard (28), Florian Pflügler (22) und Alexander Eberlein (26) als die Konstanten. Winterneuzugang Michael Hefele (23) ist in der Frühjahrsrunde bislang ebenfalls gesetzt, wie auch seit Mitte der Herbstrunde der Italiener Stefano Cincotta (23). Spieler wie der junge Österreicher Moritz Moser (21) und Ulrich Taffertshofer (22) kämpfen um den dauerhaften Sprung in den Stammkader. Maximilian Drum (22) hat seit dem Amtsantritt von Uwe Wolf keine Chance mehr und steht größtenteils nicht mehr im Kader. Auch "Oldie" Darlington Omodiagbe (35) findet keine Berücksichtigung mehr und steht seit Anfang November 2013 nicht mehr im Aufgebot. Mit 6 Toren ragt hier Christoph Burkhard heraus – er traf auch am Dienstag gegen Regensburg. Beim letzten Auswärtsspiel in Heidenheim begann Wacker mit Burkhard, Taffertshofer, Moser sowie Pflügler.
Im Mittelfeld konnten sich Thorsten Burkhardt (32), Tobias Schröck (21), Marco Holz (24) und Stephan Thee (25) als Gerüst etablieren. Dicht dran an diesem Status ist Maurice Müller (21) wie auch Ahmet Kulabas (26). Mit Youssef Mokhtari (35) spielt der überragende Akteur der letzten Jahre keine wichtige Rolle mehr; er hat erst 9 Spiele bestritten, davon sechs als Einwechselspieler. Gegen Regensburg stand er nicht im Kader, wie öfter in dieser Saison. So reichte es nur für 2 Treffer, am 22.09.2013 beim 3:1 in Unterhaching. Auch Viktor Bopp konnte sich bislang nicht durchsetzen.
Im Angriff fehlt ein echter Torjäger, so ist der Slowake Henrich Bencik (35) mit 5 Toren Topschütze. Bencik geht es aber ebenso wie Loboué - er wird wegen der 5. gelben Karte in Chemnitz fehlen. Der aus Halle gekommene Angelo Hauk (29) kommt auf 2 Tore, ein ganz wichtiges im letzten Heimspiel der "letzten Chance" zum 1:0 gegen Unterhaching, das andere zum 1:0 bei RB Leipzig. Bernd Rosinger (23) ist keine Verstärkung. Der Kader ist quasi eine "bayrische Landesauswahl" - sehr viele Akteure stammen aus dem Freistaat - die es von Anfang an enorm schwer hatte, in dieser 3. Liga zu bestehen. Großartige Aufbesserungen im Personal waren und sind nicht drin, die Rahmenbedingungen lassen es nicht zu.

Die Einkaufsbilanz

21 Neuzugänge sind bis heute zu vermelden.

Von denen Neuen vor der Saison konnten sich Loboué, Bencik, Thee, Pflügler und Hauk einen Stammplatz erkämpfen. Hefele von den Winterneuzugängen ist ebenfalls seit dem Wechsel gesetzt. Drum spielt seit Wolfs Engagierung keine Rolle mehr. Alles in allem konnte man die Substanz der Mannschaft kaum verbessern, was aber mehr den Problemen im Umfeld geschuldet ist als der Unfähigkeit der Verantwortlichen.

Gewinner der Saison bislang

Stephan Loboué (32) ist am ehesten als Gewinner zu nennen. Er kam aus der Regionalliga (Trier) und wurde Stammkeeper in Liga 3.

Prognose

Aus den verbleibenden 7 Spielen müssen noch 16 Punkte her. Es ist schwer vorstellbar, dass Wacker Burghausen dies noch schafft.

Das Umfeld

Der Zuschauerzuspruch ist mit bislang 2.109 im Schnitt im Vergleich zur Vorsaison von 2.462 rückläufig. Das ist auch ein weiterer Rückgang gegenüber den 2.822 aus 2011/2012. Gegen Saarbrücken erlebte man mit 3.000 Zuschauern den größten Andrang an den Stadionkassen, Halle lockte nur 1.700 an. In der Regel kamen um die 2.000 zu den Heimspielen im Süden Bayerns. So sollte sich am Wochenende nur eine sehr kleine Abordnung nach Chemnitz bewegen. Für die 3. Liga ist mit einem solchen Zuschauerschnitt wenig Staat zu machen, die Rahmenbedingen bleiben problematisch. Zumindest ist ein freiwilliger Rückzug aus der 3. Liga wie in der vergangenen Saison – nach außen – kein Thema, man strebt die Lizenz für 2014/2015 an. Die Zulassung für diese Saison war nur durch Gehaltsverzichts der Profis und Abgängen von entsprechenden "Gut-Verdienern" möglich. Sportlich war es ein Handicap. Zumindest ist die Wacker Burghausen Fußball GmbH schuldenfrei.
32. Spieltag - 3. Liga - Saison 2013/2014
Samstag, 29. März 2014, 14:00 Uhr
Fischerwiese, Chemnitz
Zuschauer: 4.118
Schiedsrichter: Dittrich (Bremen)


Tore

Die Tabellenverläufe

Tabellenhistorie

Der Vergleich

Chemnitzer FC SV Wacker Burghausen
14Tabellenposition19
38
31
1,2
Pkt.
Spiele
Pkt. pro Spiel
29
31
0,9
9 (29,0%)
11 (35,5%)
Siege
Niederlagen
7 (22,6%)
16 (51,6%)
34 : 41
1,1 : 1,3
Tore
Tore pro Spiel
32 : 52
1,0 : 1,7
3:0 gegen Stuttgarter Kickers (A)Höchster Sieg3:1 gegen SpVgg Unterhaching (A)
0:4 gegen SC Preußen Münster (H)Höchste Niederlage0:4 gegen VfB Stuttgart II (A)
s-S-s-U-nDie letzten SpieleU-n-S-n-U
2 Spiele in Folge ohne SiegAktuelle Serien2 Spiele in Folge ohne Sieg

Die Bilanz

 ZahlSUNTore
Alle Spiele52035:8
Heimspiele22004:2
Auswärtsspiele30031:6
Ligaspiele52035:8
Pokal-/Relegationsspiele00000:0

Der Ergebnisrückblick

2011/20123. Liga19. SpieltagChemnitzer FC - SV Wacker Burghausen2:1 (0:0)
2011/20123. Liga38. SpieltagSV Wacker Burghausen - Chemnitzer FC3:0 (1:0)
2012/20133. Liga3. SpieltagSV Wacker Burghausen - Chemnitzer FC2:1 (0:1)
2012/20133. Liga22. SpieltagChemnitzer FC - SV Wacker Burghausen2:1 (2:0)
2013/20143. Liga13. SpieltagSV Wacker Burghausen - Chemnitzer FC1:0 (0:0)