Zurück in die Erfolgsspur und mehr Sicherheit …
von Timo Görner
… gegen eines von 3 Teams aus der Oberlausitz, die sich derzeit auf einem Abstiegsplatz befinden. Oder das Duell zweier Mannschaften, die zuletzt nur wenig Zählbares eingefahren haben mit 1 Punkt in 3 Spielen. Der CFC steht in der Pflicht, mal wieder einen Sieg reinzuholen.
Die aktuelle Saison unseres Gegners:
Es geht erneut gegen den Abstieg, vermutlich auch wieder bis zum letzten Spieltag. Zur Winterpause war die Ausgangsposition nicht so schlecht, die Schwarz-Weißen belegten einen zufriedenstellenden 12. Platz nach dem wichtigen 2:0 im Oberlausitzer Derby gegen Aufsteiger Bischofswerda. Das Polster auf die Abstiegsregion allerdings dünn mit nur 1 Punkt auf den 14. Das dies nicht dicker war, ist in erster Linie der Diskrepanz zwischen Heim – und Auswärts geschuldet. Im eigenen Stadion konnte Budissa überzeugen, war immerhin siebtbestes Team mit 17 Punkten aus 9 Begegnungen. Zwar geizte man mit Toren, war aber defensiv bei 10:5 stabil. 5 Duelle wurden gewonnen, neben Bischofswerda reisten auch Viktoria, Fürstenwalde, Auerbach und mit Nordhausen ein Team aus dem oberen Bereich ohne Punkte und Tore wieder ab. Die Erfolge gegen die 4 Erstgenannten könnten am Ende mitentscheiden. Lediglich der CFC und Lok Leipzig durften am Ende über einen Dreier jubeln, wobei sich der CFC schwer tat. So positiv es meist in Bautzen lief, so wenig kam bei den 10 Dienstreisen rum. 8x wurde verloren, nur 1 Spiel bei Altglienicke (1:0) gezogen. Nach Altglienicke wurden bis zur Winterpause in der Fremde 4 Pleiten kassiert. 3:21 Treffer waren symptomatisch. In der Pause gab es personell dennoch kaum Änderungen, auch hielten die Bautzener am Trainer fest. Der Start ins Punktspieljahr 2019 wie der Herbst 2018 mit einer weiteren Niederlage ohne Tor auf Gegners Platz in Fürstenwalde (0:1), auch beim BFC gab es nichts zu holen. Das 1:3 war dann auch das letzte Match mit Torsten Gütschow als Coach. Er stolperte über die 6. Auswärtsniederlage in Serie, der FSV mittlerweile in der Abstiegszone. Petrik Sander soll es nun richten, aktuell noch ohne die Trendwende. Gegen Erfurt gab es dabei einen durchaus ordentlichen Einstand beim 0:0, was sich allerdings mittlerweile aufgrund der Sieglosigkeit der Rot-Weißen etwas relativiert. In Auerbach kassierte Budissa die 7. Pleite als Gast in Folge, war aber ein Remis drin. Umso schmerzlicher, dass Halberstadt am vergangenen Wochenende alle Punkte entführte. Macht 1 Sieg aus den letzten 8 Begegnungen, 2019 wird noch auf den ersten vollen Erfolg gewartet. Die Offensive ist mit 17 Toren Schlusslicht, 35 Gegentreffer sind hingegen immerhin Rang 9. In den restlichen 9 Punktspielen stehen noch 5 Heimspiele und 4 Gastspiele an, könnte ein Vorteil werden. 3 der Fahrten sind schwer mit dem CFC, Lok Leipzig und Nordhausen, die letzte Partie auf Reisen steigt dann zum möglichen Abstiegs-Endspiel in Neugersdorf. Im Pokal heißt es am 10.04.2019 "Matchday" im Halbfinale gegen Drittligist Zwickau auf der "Müllerwiese". Stationen zuvor waren der VFC Plauen mit dem 6:5-Sieg im Elfmeterschießen, Stahl Freital (7:1) aus der Landesklasse Mitte, FV Dresden 06 Laubegast aus der Ost-Staffel (4:2).
Delegierungen seit dem Hinspiel:
2 Spieler sind nicht mehr dabei, 2 kamen dazu.
Stammkeeper Maik Ebersbach (29) verließ den FSV zum Jahresende 2018, spielt mittlerweile bei Germania Mittweida in der Landesliga Sachsen. Offizieller Grund für die Vertragsauflösung: andere Prioritäten. Mehr war nach der überraschenden Entscheidung nicht zu vernehmen. Hannes Mietzelfeld (24/Mittelfeld) wechselte Ende Januar 2019 in die Oberliga Nord zum Greifswalder FC. Er spielte nach seinem Wechsel aus Neugersdorf keine Rolle beim Lokalrivalen.
Für das Tor wurde Jan Schulz (21) im Januar vom 1. FC Kaiserslautern II aus der Oberliga Rheinland-Pfalz geholt. Er ist damit ein Rückkehrer, kam bereits Ende August 2017 von Verbandsligist SV Gonsenheim zum FSV und damals zu 3 Einsätzen. Vor dieser Saison dann der Wechsel zum FCK in die Pfalz, dort blieb er aber ohne Bedeutung. Für den Sturm zog man den Tschechen Roman Kasiar (21) von Zweitligist FK Pardubice an Land. Dort insgesamt ohne den Durchbruch, zuvor bei Ex-Drittligist Stuttgarter Kickers in der Regionalliga Südwest mit 9 Spielen als Ergänzungsspieler.
Der Trainer:
Petrik Sander (58) übernahm die Mannschaft am 28.02.2019. Er löste Ex-Nationalspieler Torsten Gütschow nach dem 1:3 beim BFC Dynamo ab, der FSV damals auf Rang 15 und damit einem aktuell möglichen Abstiegsplatz. Ihm wurde vor allem die schwache Auswärtsbilanz von nur 4 Punkten aus 12 Spielen zum Verhängnis. Dazu 5 Spiele in Folge ohne Sieg. Mit Sander kam ein erfahrener Coach mit den Stationen Cottbus, Aalen, Jena und zuletzt TuS Koblenz in der Regionalliga Südwest bis Mitte Februar 2018. Als Spieler war Energie Cottbus neben Nordhausen seine wichtigste Station, wo er 1994 seine Laufbahn beendete.
Das Kollektiv:
Im Tor wurde Maik Ebersbach durch Christopher Schulz (23) ersetzt, vor der Saison von Bayern Hof aus der Oberliga Bayern Nord gekommen. Dahinter kommt Jan Schulz (21) der noch ohne Einsatz ist und ebenfalls aus Liga 5 mit Ex-Regionalligist 1. FC Kaiserslautern II nach Bautzen kam. In der Abwehr haben sich Martin Hoßmang (32), der Tscheche Pavel Patka (31), Johann Weiß (21) und Denny Krahl (27) als die wichtigsten Akteure etabliert. Hoßmang und Patka für die Innenverteidigung, Weiß als eigentlich im defensiven Mittelfeld ansässiger Akteur wurde zuletzt als Manndecker und Mann hinten auf Außen aufgeboten. Krahl für die linke Abwehrseite. Hier gilt auch noch Eric Merkel (23) als Option. Auf Rechts kämpfen Sepp Kunze (30) und Marcel Bär (19) um den dauerhaften Stammplatz. Beim 0:1 gegen Halberstadt hieß die Viererkette J. Weiß – Krahl – Kunze – Patka. Merkel fiel hier wegen der 5. Gelben Karte zuvor aus. Im defensiven Mittelfeld ist der Pole Mateusz Ciapa (19) neben Weiß der Fixpunkt, auf diese Position rückte zuletzt Hoßmang vor. Tim Wockatz (19) kommt dahinter, konnte 5 Einsätze in der Anfangself erkämpfen. Petrik Sander bevorzugt das 4-2-3-1. Damit 3 offensiv ausgerichtete im Mittelfeld. Auf Links verdient Jonas Mack (21) eine Erwähnung, auch wenn der Ertrag mit 2 Torvorlagen bislang eher mager ist. Zentral konnte sich der Ex-Zwickauer Michael Schlicht (25) behaupten, noch ohne Torbeteiligung in den Punktspielen. Auf Rechts findet sich mit Jonas Krautschick (22) ein weiterer noch junger Spieler als Stammkraft. Im Angriff fehlt ein echter "Knipser" und Top-Torjäger in dieser Staffel, dafür kann man mit Routinier Tony Schmidt (30) auf einen starken Vorbereiter bauen, der für 8 Treffer auflegte, 4-mal selber für den FSV traf. Kevin Bönisch (23) hat 1 "Bude" weniger aufzuweisen, ist, wenn fit, gesetzt. Niclas Treu (22/1) agiert bislang meist im offensiven Mittelfeld auf beiden Seiten. Der Tscheche Roman Kasiar (21/1) gilt bisher als Ergänzungsspieler wie auch sein Landsmann Marek Langr (24). Weniger als 21 im Team hat nur Meuselwitz, 24,2 Jahre im Schnitt sind eher eines der jüngeren Aufgebote, in dem mehrere Spieler jung an Jahren eine ganz ordentliche Rolle spielen.
Das Krankenlager / Strafbank / Parteistrafen:
Aktuell ist nichts bekannt.
Die Einkaufsbilanz:
14 wurden bis heute verpflichtet. 12 vor der Winterpause.
Im Tor profitierte Christopher Schulz (Spvgg. Bayern Hof) vom Ebersbach-Weggang zum Jahresende 2018. Dazu konnten sich Denny Krahl (Meuselwitz), Michael Schlicht (Schweinfurth 05), Mateusz Ciapa (1. FC Magdeburg U19) als Stammspieler etablieren. Eric Merkel (Bischofswerda), Marcel Bär (Dynamo Dresden U19) sind mehrfach eingesetzte Alternativen auf ihren Positionen. Niclas Treu (Lüneburger SK Hansa) als gelernter Stürmer konnte sich recht oft einen Platz hinter dem Sturm erobern. Keine Rolle spielt Philipp Dartsch (Spvgg. Bayern Hof), dem einen oder anderen bekannt aus seiner Zeit im CFC-Nachwuchs und den Stationen BFC Dynamo und VFC Plauen sowie als Bruder von Alexander Dartsch. Gesamtfazit: durchschnittlich.
Gewinner der Saison bislang:
Christopher Schulz, siehe oben. Mateusz Ciapa kam aus dem A-Jugend Bereich und wurde bei seiner 1. Station im Herrenbereich auf Anhieb Stammspieler.
Prognose:
Es bleibt eng vermutlich bis zum letzten Spieltag, reicht nur mit einer Steigerung in der Offensive und auf Gegners Plätzen. Das Restprogramm spricht bei Letzterem nicht gerade für die Südostsachsen. Tipp: Platz 15 oder 16. Man muss auf alle Fälle hoffen, dass von Cottbus, Jena und Zwickau 2 am Ende in der 3. Liga bleiben.
Bilanz gegen den FSV Budissa Bautzen:
In den Spielen um Punkte hat der CFC eine aktuell weiße Weste. 5 Spiele – 5 Siege mit 11:0 Toren. An der Gellertstraße hieß es 2:0 und 3:0, in Bautzen 1:0, 2:0 und 3:0. Im Pokal behielt der Club zudem in 4 Begegnungen die Oberhand, zuletzt allerdings nach dramatischem Verlauf im Elfmeterschießen zum 7:5 am 11.11.2016, als der FSV ein 0:2 zwischenzeitlich zum 3:2 gedreht hatte.
Das Umfeld:
Mit 652 Besuchern im Schnitt können die Südostsachsen den aktuell neuntbesten Zuspruch der Liga aufweisen, ein relativ deutlicher Anstieg zu den 544 aus der Vorsaison. Am Besten waren die Ränge im Hinspiel mit 1.782 Fußballfreunden gefüllt, Erfurt sahen zum Debüt von Petrik Sander als Trainer 743, Lok Leipzig deren 706. Zum Oberlausitz-Derby gegen Bischofswerda fanden sich noch mal 608 ein. Ziel für den kleinen Verein aus der inoffiziellen Hauptstadt der sorbischen Minderheit mit 39.429 Einwohnern bleibt der Erhalt der Regionalliga und konkret der Nordost-Staffel. Eine Zerschlagung und mögliche Zuordnung zu den Vereinen in Bayern würde die Rahmenbedingungen für den FSV veritabel verschlechtern mit höheren Reisekosten und ggf. weniger attraktiven Gegnern. Chef des reinen Fußballvereins ist weiterhin mit Ingo Frings ein Rechtsanwalt in der Stadt, dem Aufsichtsrat steht Michael Krauß vor. Er ist wiederum Inhaber eines Bautzener Maschinenbauunternehmens. Bei den Sponsoren ist der FSV recht ordentlich aufgestellt, der Hauptsponsor ist ein in der Region bekanntes Bauunternehmen neben der regionalen Sparkasse, einer weiteren Bank sowie einer bekannten Brauerei der Oberlausitz, die sich auch bei anderen Sportvereinen wie Eishockey-Zweitligist Weißwasser engagiert. Die aktuell 13 Mannschaften im Nachwuchs von A bis G-Jugend werden alle von Teamsponsoren unterstützt. Neben dem Klassenerhalt lebt noch immer der Traum vom DFB-Pokal in Bautzen, von dem ist man aktuell noch 2 Siege entfernt. Im Kreis mit dem CFC, Lok Leipzig und Zwickau allerdings auch der Außenseiter.