Vorbericht

28. Spieltag - Regionalliga Nordost - Saison 2021/2022
1. FC Lok Leipzig
1. FC Lok Leipzig
1:2
Chemnitzer FC
Chemnitzer FC

CFC im Leipziger Südosten gegen Gegner unter Zugzwang ...

von Timo Görner

… denn für den 1. FC Lok zählt nur ein Sieg. Am Wochenende hat sich durch den BFC-Patzer gegen Jena wieder eine größere Chance auf Platz 1 ergeben. Und die Blau-Gelben wollen das natürlich nutzen.

Das aktuelle Spieljahr unseres Gegners:


Lok ist oben mit dabei, was erwartet wurde. Hat aber zuletzt 2 Rückschläge erlebt und muss am Mittwoch unbedingt gewinnen, um die theoretischen Chancen auf Rang 1 zu erhalten. Mit einem Sieg sind es aber immer noch 7 Punkte zuzüglich mindestens 17 Tore auf den BFC. Also praktisch deren 8. In noch 6 ausstehenden Spielen.

Bemerkenswert für diese Spielzeit die enorme Auswärtsstärke, Blau-Gelb ist als einziges Team ungeschlagen unterwegs. 12 der 16 Gastspiele brachten Siege bei nur 12 Gegentreffern. Dafür wurden zu Hause zu wenig geholt, um ganz oben zu stehen. Dort stehen 7 Siegen 5 Niederlagen gegenüber. Holte Tabellenführer BFC satte 17 Punkte mehr.

Der Auftakt signifikant, 1:4 gegen die Weinrot-Weißen. Wie die folgenden 3 Auswärtsfahrten nach Rathenow (3:0), Fürstenwalde (4:0), zur VSG (3:0). Heimsieg 1 im 4. Anlauf, TeBe hatte beim 0:4 in Probstheida keine Chance. Gegen Jena beim torlosen Remis wurden viele Chancen liegen gelassen, gegen den BAK kurz vor Ende das entscheidende Tor kassiert. Auch Lichtenberg und Cottbus holten sich jeweils mit 3:1 alle Punkte im Südosten der Messestadt.

Wichtig für Umfeld wie Punkte der Derbysieg gegen Chemie, wie wir mit 1:0. Ohne Gegentreffer wurden auch Tasmania, Halberstadt mit 5:0, 4:0 nach Hause geschickt. Neben den erwähnten Erfolgen in der Fremde wurden zudem Dreier in Chemnitz, Auerbach, Meuselwitz, bei Hertha BSC II verbucht. Das Highlight zum Abschluss 2021. Lok revanchierte sich beim BFC für die Hinspiel Niederlage.

2022 fehlt eine "knackige Serie", um dem konstanten BFC Druck zu machen. Es gab 11 Spiele – 6 Siege, 4 Remis und 1 Niederlage. Am vergangenen Wochenende reichte es nur zum 1:1 bei Schlusslicht Tasmania. Passend zu den Ausrutschern gegen Rathenow, Eilenburg (1:1), bei TeBe (0:0). Dazu das 1:3 gegen die formstarke VSG. Die verdiente 1:0-Führung wurde wieder verspielt. Bezeichnend zur Auswärtsstärke die Siege beim BAK (1:0), in Luckenwalde und Halberstadt (3:2).

Als Gast Team ist Lok Nr. 1, auch zu unserm Leidwesen. Zu Hause sind hingegen 9 besser. Wobei die Blau-Gelben auch nur 15 statt 16, 17 Spiele absolviert haben wie z. B. Lokalrivale Chemie. 30:19 Tore in Probstheida sind die sechstbeste Offensive und siebtbeste Defensive. Im Sachsenpokal ist der Cupverteidiger bereits draußen, scheiterte in Runde 3 durch zwei späte Gegentore bei Budissa Bautzen. Runde 1 im DFB-Pokal bescherte Erstligist Bayer 04 Leverkusen, nach gutem Kampf und Spiel hieß es 0:3.

Delegierungen seit dem Hinspiel:


Sehen 2 Ab – und Neuzugänge.

Ersatzkeeper Jannes Tasche (23) ging ohne neuen Verein, Linksaußen Goteh Ntignee (22/FC Grimma) in die Oberliga Nordost Süd.

Im Gegenzug zu Tasche kam Niclas Müller (20) aus Regensburg. Beim Jahn mit 6 Einsätze, allerdings in der II. Mannschaft der Oberliga Bayern. Ausgebildet bei Lokalrivale RB. Osman Atilgan (22) ist Rechtsaußen, bei Südwest-Ligist Rot-Weiß Koblenz und zuvor u. a. bei Dynamo Dresden und Hansa Rostock.

Alle Wechsel fanden in der Winterpause statt.

Die sportliche Leitung:


Almedin Civa (49) ist nach wie vor der Chef der 1. Mannschaft, seine Bilanz als Lok-Coach aktuell: 44 Spiele – 25 Siege – 9 Remis – 10 Niederlagen bei 88:47 Toren. Sein Kontrakt läuft noch bis Ende der kommenden Saison. Er ist wie bekannt auch der Sportliche Direktor. Sein Co-Trainer ist Robert Weiße (33).

Das Kollektiv:


Klare Nr. 1 ist Jan-Ole Sievers (27), stand in 28 Ligaspielen im Kasten. Beim Spiel in Jena nach Verletzung für die letzten 29 Minuten durch Dennis Dickmann (25) ersetzt. Gebürtig in der Stadt an den Kernbergen, aber nie bei Carl Zeiss. Dazu kommt die Winter-Neuverpflichtung Niclas Müller.

In der Abwehr gelten bei den Innenverteidigern Leon Heynke (22/1), Luca Sirch (22/1), Mike Eglseder (29/2) als die wichtigen Spieler. Wobei Sirch und Eglseder die Nase vorn haben, Heynke als absolute Stammkraft der Vorsaison dieses Jahr ein wenig abfällt. Sirch mit guten 3 Torvorlagen. Links wirkt meist der Österreicher Damir Mehmedovic (24). Rechts Robert Berger (25), war bei 4 Treffern der Vorbereiter.

Im defensiven Mittelfeld spielt Zak Paulo Piplica (20) solide, fast immer in der Anfangself. Ohne Bedeutung der Litauer Edvardas Lucenka (25), von 2013 bis 2015 in der U19 des CFC. Im Gegensatz zu Farid Abderrahmane (26/4). Dazu kommt Routinier Maik Salewski (32). In der offensiven Zentrale blieb Michael Schlicht (28) "Mitläufer". Kaum zu ersetzen dafür Kapitän Sascha Pfeffer (35) mit herausragender Ausbeute von 11 Toren, auch am Samstag bei Tasmania, und 7 Vorlagen. Meist nur von der Bank ist Eric Voufack (20/5) dennoch zu beachten, mit dem dritten Treffer im Hinspiel.

Der Serbe Bogdan Rangelov (24/4) ist Linksaußen und Eckpfeiler. An 12 Toren beteiligt. Getoppt wird das aber vom Pendant auf Rechts mit Theo Ogbidi (21/2), mit 13 Vorlagen – u. a. beim 3:2 und ist damit einer der Liga-Topspieler diesem Bereich. Osman Atilgan (22) soll hier eine Alternative werden. In der zentralen Spitze kann Lok auf Djamal Ziane (29) bauen. Stattliche 21 Tore hat er markiert. Nr. 1 der Liga mit Christian Beck. Dazu schoss er 13-mal das 1:0. Erfreulich für die Trainer, mit Tom Nattermann (28/10) gibt es einen soliden zweiten Mittelstürmer.

Offensiv ist Lok mit Pfeffer, Rangelov, Ogbidi, Ziane, Nattermann hervorragend aufgestellt. Alle zusammen kommen auf 48 Treffer. Damit sind die Blau-Gelben Nr. 1 der Liga. Mit 21 Spielern ein kleines, aber starkes Aufgebot. Nachteil allerdings, dass mehrere "Pandemie-Ausfälle“ wie in den Wochen zuvor Spielverlegungen zur Folge haben. Heißt "Englische Wochen" mit gegebenenfalls erst kurz zuvor wieder genesenen Spielern.

Einkaufsbilanz:


7 Neue waren gekommen, 5 vor der Saison.

Von den 5 konnten sich Jan-Ole Sievers (Elversberg), Theo Ogbidi (CFC), Bogdan Rangelov (Babelsberg) fest etablieren und sind fraglos "absolute Verstärkungen", bei Ogbidi "Volltreffer". Eric Voufack kam zwar offiziell von Ligarivale Jena, dort aber in der II. der Oberliga aktiv und konnte sich mehrere Spiele in der Anfangself erkämpfen. Also kein "Flop". Mehr hatte man sich wohl von Michael Schlicht (Auerbach) versprochen.

Niclas Müller und Osman Atilgan zu bewerten ist schwierig, beide haben starke Stammspieler vor der Brust.

Fazit: sehr gut verpflichtet. Wenige Neuzugänge, aber den Kader qualitativ erheblich aufgewertet.

Krankenlager / Strafbank / Parteistrafen:


Nach mehreren Ausfällen, vor allem wegen Corona vor dem ersten Termin, sieht es diesmal deutlich entspannter aus. Es gibt keine offiziellen Abmeldungen.

Die Bilanz gegen den 1. FC Lok Leipzig:


Das Duell ist ein echter Klassiker, das 74. Duell mittlerweile. Die Gesamtbilanz sieht nach dem Hinspiel 29 Siege für uns gegen 30 Niederlagen. Ebenso fast ausgeglichen die Tore mit 127:128.

In Leipzig sieht es deutlicher aus, wir konnten 11 Begegnungen gewinnen und betrauerten 20 verlorene Partien, bei denen 49:68 Treffer fielen. Den letzten Erfolg um Punkte gab es am 11.06.1995 mit dem denkwürdigen 3:2 damals beim VfB Leipzig im alten Zentralstadion. Danach blieben bis auf das Endspiel letzte Saison die Siege im Sachsenpokal mit 5:0 und zweimal 2:1. In der Liga hieß es 0:0 – 0:2 – 2:4 – 1:1.

Das Umfeld / Stimmung / Wirtschaft:


Nach dem mageren 1:1 gegen "Kellerkind" Rathenow überraschte Lok-Vereinschef Thomas Löwe mit der Aussage " Wir müssen nicht aufsteigen". Außenstehende sahen das schon als "Aufgeben des Ziels 3. Liga". Rein wirtschaftlich sollte das auch stimmen, dass Lok enormes Risiko geht, um in die dritte Etage des Vereinsfußballs zu kommen, erscheint eher unwahrscheinlich. Ebenso aber auch, dass man bereits jetzt komplett aufgegeben hat. Noch ist ja zumindest eine vage Chance auf Rang 1 vorhanden.

Gegen einen Aufstieg jetzt würde man sich vermutlich nicht wehren. Zumal die Auflagen für die Stadien in der 3. Liga wie bekannt relativ deutlich "entschärft" wurden. Es wäre durchaus denkbar, das Lok dann weiter im "alten Bruno" spielen dürfte. Für 2022/2023 wurde die Mindestkapazität von 10.001 auf 5001 halbiert, wird das Fassungsvermögen der Anlage an der Connewitzer Straße mit 12.321 angegeben. 1.150 Sitzplätze (überdacht) stehen zur Verfügung.

Diese Spielzeit strömten im Schnitt 2.506 durch die Stadiontore. Den besten Besuch gab es natürlich im Ortsderby gegen Chemie mit 4.764. Vor dem BFC-Spiel bei 3.094. Beim Spiel gegen Auerbach zum Heimauftakt 2022 durften nur 1.000 Fußballfreunde rein, was den Wert insgesamt etwas nach unten drückte. Meuselwitz sahen zuletzt 2.155. Am Mittwoch sollte man mit rund 2.500 – 2.700 Lok-Freunden rechnen.

Die angestrebte Fusion mit dem VfB Leipzig hat im Übrigen eine Namensänderung zur Folge, der Zusatz "Verein für Bewegungsspiele" soll an den "1. FC Lok" bzw. "1. FC Lokomotive" angefügt werden. Im Spielbetrieb ohne Auswirkung, dort gibt es weiter nur den FCL in der bekannten Schreibweise. Der neue Zusatz wird nur im Schriftverkehr auf den Briefköpfen erscheinen. Ganz ohne Konflikte wird dies so nicht abgehen. Endgültig finalisiert werden soll es auf der nächsten Mitgliederversammlung, die aufgrund der Pandemie-Auflagen im Januar verschoben wurde.
28. Spieltag - Regionalliga Nordost - Saison 2021/2022
Mittwoch, 13. April 2022, 19:00 Uhr
Bruno-Plache-Stadion, Leipzig
Zuschauer: 3.581
Schiedsrichter: Bartnitzki (Erfurt)


Tore

Die Tabellenverläufe

Tabellenhistorie

Der Vergleich

1. FC Lok Leipzig Chemnitzer FC
2Tabellenposition5
53
25
2,1
Pkt.
Spiele
Pkt. pro Spiel
48
26
1,8
16 (64,0%)
4 (16,0%)
Siege
Niederlagen
13 (50,0%)
4 (15,4%)
55 : 24
2,2 : 1,0
Tore
Tore pro Spiel
42 : 23
1,6 : 0,9
5:0 gegen SV Tasmania Berlin (H)Höchster Sieg5:1 gegen VfB Auerbach (H)
1:4 gegen BFC Dynamo (H)Höchste Niederlage1:4 gegen VSG Altglienicke (A)
S-U-u-s-NDie letzten SpieleU-s-S-S-n
keineAktuelle Serienkeine

Die Bilanz

 ZahlSUNTore
Alle Spiele73291430127:128
Heimspiele351871078:60
Auswärtsspiele381172049:68
Ligaspiele6223142594:95
Pokal-/Relegationsspiele1160533:33

Rückblick auf die letzten 15 Spiele

1994/19952. Bundesliga33. SpieltagVfB Leipzig - Chemnitzer FC2:3 (1:2)
1995/19962. Bundesliga1. SpieltagChemnitzer FC - VfB Leipzig1:2 (1:2)
1995/19962. Bundesliga18. SpieltagVfB Leipzig - Chemnitzer FC0:0 (0:0)
1998/1999Regionalliga Nordost2. SpieltagChemnitzer FC - VfB Leipzig4:3 (2:1)
1998/1999Sachsenpokal1. RundeVfB Leipzig - Chemnitzer FC4:1 n.V.
1998/1999Regionalliga Nordost19. SpieltagVfB Leipzig - Chemnitzer FC2:0 (1:0)
2010/2011Sachsenpokal2. Runde1. FC Lok Leipzig - Chemnitzer FC0:5 (0:0)
2012/2013SachsenpokalAchtelfinale1. FC Lok Leipzig - Chemnitzer FC1:2 (1:0)
2016/2017SachsenpokalFinale1. FC Lok Leipzig - Chemnitzer FC1:2 (1:1)
2018/2019Regionalliga Nordost10. SpieltagChemnitzer FC - 1. FC Lok Leipzig3:1 (3:0)
2018/2019Regionalliga Nordost27. Spieltag1. FC Lok Leipzig - Chemnitzer FC4:2 (1:2)
2018/2019SachsenpokalHalbfinaleChemnitzer FC - 1. FC Lok Leipzig13:12 n.E.
2020/2021Regionalliga Nordost6. Spieltag1. FC Lok Leipzig - Chemnitzer FC1:1 (1:0)
2020/2021SachsenpokalFinale1. FC Lok Leipzig - Chemnitzer FC1:0 n.V.
2021/2022Regionalliga Nordost9. SpieltagChemnitzer FC - 1. FC Lok Leipzig2:3 (0:1)