Vorbericht

Vorletztes Gastspiel in der Regionalliga bei Düsseldorfer Fortuna...

...die der Schlussphase der Saison schon seit ein paar Wochen locker entgegen sehen kann. Für den ehemaligen Bundesligisten und Europacup-Finalisten von 1979 geht es weder um Auf- noch Abstieg. Das Hinspiel an der Gellertstraße war zumindest aus meiner Sicht der Knackpunkt dieser am Ende trostlosen Saison für den CFC.

Die Saison 2005/2006 der Fortuna bis heute:
Wie schon 2004/2005 taten sich die Düsseldorfer in der Startphase schwer, diesmal wurden die ersten 4 Spiele abgegeben und die "Rote Laterne" in Besitz genommen. Osnabrück (2:1), Essen (4:2) holten Siege in Düsseldorf, bei 2 Abstiegskandidaten wurde ebenfalls verloren (Wattenscheid 0:2/Köln II. 1:2). Ausgerechnet gegen Staffelfavorit St. Pauli (2:0/H) holten die Rot-Weißen die ersten Zähler und läuteten damit den Aufwärtstrend ein. Bis zur Winterpause holte man aus den 15 Partien noch weitere 29 Punkte, wenn auch eigentlich nur 26, denn das 2:0 gegen Emden (17.09.2006 1:2/H) wurde am "Grünen Tisch" für die Rheinländer entschieden. Von Spieltag 14 bis 19 schaffte man das Kunststück alle 5 Vergleiche siegreich zu gestalten (13:1 Tore). In Kiel wurde der 6. Sieg in Folge vergeben (3:3 nach 3:1). Bemerkenswert waren ferner die Auswärtsauftritte in Berlin (3:0) und Chemnitz (4:0). Ebenso das 3:1 (H) gegen die auswärtsstarken Jenenser. Mit dieser Serie war nach Spieltag 19 die Etablierung im sicheren Mittelfeld endgültig gelungen (8.), nach oben war der Abstand immerhin geringer (9 Punkte) als nach unten (12). Vor der Winterpause gab es noch mal einen gehörigen Dämpfer (Osnabrück 0:5/A) und einen Arbeitssieg (Wattenscheid 1:0/H). Fortuna ging ohne Abstiegssorgen und mit einer deutlichen Steigerung im Vergleich zum Vorjahr (32 statt 22 Punkte/Rang 8 statt 14) in die spielfreie Zeit.
Der Start in die Restrückrunde verlief eher durchwachsen. Aus den ersten 5 Begegnungen wurde ein Sieg (Köln II. 2:0), dafür 2 Niederlagen auswärts (Essen 0:2/Bremen 1:2) eingefahren. 2 Remis mit unterschiedlicher Bewertung gab es zudem zu vermelden: positiv das 1:1 auf St. Pauli, mager dagegen das 1:1 zu Hause gegen den HSV II. Der Abstand nach unten war etwas geschmolzen (9 Punkte), nach oben ging jetzt nichts mehr (14). Dennoch konnten die Düsseldorfer einigermaßen locker bleiben und hatten nach den folgenden 8 Spielen wieder allen Grund dazu. Fortuna blieb bis auf das letzte Match (Münster 0:2/A) unbesiegt. Auswärts zeigte man mit 3 Siegen in Serie (Emden/Oberhausen je 2:0, Leverkusen II. 3:2) wieder Stärke, zu Hause wurde mit zwei schwer erkämpften Siegen (Erfurt 3:2/Hertha BSC 1:0) und 2 Remis (Wuppertal 1:1/Lübeck 2:2) ebenfalls solide gepunktet. Schon nach Spieltag 33 konnten die Planungen für die Regionalliga 2006/2007 beginnen.
Die Düsseldorfer stellen eine der heimstärksten Teams der Staffel, besser sind da nur 4. Die letzte Niederlage vor eigener Kulisse ereilte Fortuna am 05.08.2005 (Essen 2:4). Danach wurden 10x gewonnen und 4x Remis gespielt (28:16 Tore). Die Auswärtsbilanz ist auch verträglich (7./5 Siege/5 Remis/7 Niederlagen/24:26 Tore). Nur 4 Teams haben mehr Tore erzielt als die offensivstarken Düsseldorfer (52), 42 Gegentore bedeuten die neuntbeste Bilanz.

Verlierer der Saison bislang:
Carsten Nulle (30) im Tor verlor seinen Stammplatz nach Spieltag 8 an Patrick Deuß (26). Er hat den Verein mittlerweile verlassen (Februar 2006) nachdem er schon zuvor freigestellt worden war. Neuzugang Frank Scharpenberg (34, Mittelfeld) aus der Oberliga (Verl) mit reichlich Zweitligaerfahrung (Oberhausen) schaffte bei Fortuna nach gutem Beginn keinen Stammplatz mehr und ging zum SC Wiedenbrück.

Gewinner der Saison bislang:
Patrick Deuß (26) sicherte sich die Nummer 1 im Kasten. Der junge Türke Hamza Cakir (20, Abwehr) konnte sich nach gutem Verlauf schon letzte Saison diesmal dauerhaft in der Stammformation etablieren. Sturm-Oldie Marcus Feinbier (36) konnte mit 12 Saisontoren die Kritiker an seiner Verpflichtung im August 2005 (30.000 EUR Ablöse an Greuther Fürth) widerlegen und zählt zu den Topstürmern dieser Staffel. Tim Kruses (23) Leistungen der letzten beiden Jahre in Düsseldorf brachten dem 2004 aus Leverkusen gekommenen gute Angebote aus der Liga 2 ein. Kruse schlug die allerdings erst einmal aus und verlängerte seinen Vertrag bei Fortuna bis Juni 2007.

Delegierungen seit dem Hinspiel:
Carsten Nulle steht seit dem 16.02.2006 für den polnischen Erstligisten Gornik Zabrze im Tor. Frank Scharpenberg zog es in der Winterpause zum SC Wiedenbrück (Verbandsliga Westfalen).

Der Trainer:
Uwe Weidemann (42) kann mit seiner Arbeit zufrieden sein, Vereinsführung und Fans sollten es ebenfalls. Seit seinem Amtsantritt hat sich Fortuna von einem Kellerkind der Liga zu einem sportlich soliden Team im oberen Drittel gemausert, dem Potential für noch mehr attestiert werden kann. Der Vertrag wurde vor Wochen bis 2007 verlängert.

Die Mannschaft:
Stamm im Tor ist seit Spieltag 9 Patrick Deuß (26). In der nominellen Abwehr zählen Dirk Böcker (30), Hamza Cakir und der Mitte August 2006 verpflichtete Oliver Barth (26, Stuttgarter Kickers) zu den festen Größen und waren - wenn fit und nicht gesperrt - jeweils gesetzt. Im Mittelfeld konnte sich auch in dieser Spielzeit Tim Kruse durchsetzen, dazu mit Andreas Lambertz (21/4 Tore) ein weiterer noch jüngerer Spieler wie auch Denis Wolf (23). Hinzu kommt Routinier Jörg „Ali“ Albertz (35/3 Tore). Das Prunkstück der Mannschaft ist zweifellos der Angriff. Hier besitzt man mit Marcus Feinbier (36/12 Tore) und Marcel Podszus (29/13 Tore) das torgefährlichste Sturmduo dieser Staffel. Die insgesamt 25 Treffern bilden fast die Hälfte aller Düsseldorfer Treffer. Nummer 3 im Sturm ist der Türke Ahmed Cebe (23/3). Bislang torlos blieb Neuzugang Ermin Melunovic (33, Wehen). Fortuna 2005/2006 hat sich in der Substanz weiter gut entwickelt. Das Team ist eine gute Mischung aus Routiniers mit Erfahrung in höheren Spielklassen (Albertz, Feinbier), viel versprechenden jüngeren Spielern, die z. T. schon in der Vorsaison ihre Regionalligatauglichkeit bewiesen haben (Lambertz/Kruse/Cakir) und soliden Drittligaspielern wie Marcel Podzus oder Oliver Barth. Einzelne Verstärkungen für die Saison 2006/2007, ein wenig mehr Konstanz vor allem in der Startphase der Spielzeit und die Düsseldorfer können durchaus ganz oben mit angreifen. Die Frage bleibt nur, ob man wie in der Vergangenheit Talente wie Ndjeng oder Bellinghausen an höherklassige Vereine abgeben muss. Neue mögliche Abgänge wären Lambertz oder Kruse.

Das Umfeld / Fans / Wirtschaft:
Fortuna kann mit 7.708 Besuchern im Schnitt auf den drittbesten Besuch der Staffel Nord verweisen. In der letzten Saison waren es zwar mehr (8.610), ohne den Zuschaueransturm im ersten Spiel in der neuen „LTU-Arena“ auf dem Boden des traditionsreichen „Rheinstadions“ gegen Union Berlin (38.100) wären es jedoch nur rund 6.800 gewesen. Der Zuspruch ist also „höhepunktbereinigt“ gestiegen. 18.700 bildeten beim 2. Heimspiel gegen Erzrivale Essen einen zweitligawürdigen Rahmen, auch Osnabrück (12.800), St. Pauli (10.200) oder Lübeck (7.200) sahen eine sehr ordentliche Kulisse. Diese Begegnungen wurden jeweils in der „LTU-Arena“ ausgetragen, in der man 2005/2006 eigentlich bis auf Ausnahmen alle Heimspiele austragen wollte. Ausnahmen bildeten Terminüberschneidungen mit anderen Veranstaltungen in der Multifunktionsarena oder ein zu erwartendes Zuschauerinteresse mit geringer Brisanz, welches man auch problemlos im kleinen „Paul-Janes“-Stadion (8.698) abwickeln könnte, wie zuletzt gegen Hertha BSC II. (4.900). Auch Jena durfte dort ran, Erfurt dagegen musste in der Arena. Gegen den CFC dürfte man wohl mit 5.500 bis 6.000 einheimischen Fußballfreunden rechnen.

Insgesamt kann Fortuna Düsseldorf 2006 nach Jahren der Mauscheleien, Verbindlichkeiten und unausgegorenen Geschichten eine positive Kontinuität und solide Vereinsführung bescheinigt werden. Der Etat für die neue Saison bewegt sich bei rund 2 Mio. EUR und wurde gegenüber dem schon deutlich abgespeckten Haushalt dieser Spielzeit um rund 300.000 EUR reduziert. Die geforderten Bürgschaften durch den DFB für die Lizenz 2006/2007 sollen durch neue im Sommer 2006 wirksame Werbeverträge relativ deutlich nach unten gedrückt werden. Mehreinnahmen im DFB-Pokal 2006/2007 wurden durch das frühe Aus im „ARAG-Cup“ verspielt und bieten damit keinen Freiraum für größere Transfers. Der Aufstieg soll durch die Vereinspolitik der „kleinen Schritte“ kein absolutes finanzielles Muss für den Traditionsverein sein. Trainer und Mannschaft sollen in Ruhe arbeiten und sich weiter entwickeln, wie der Verein an sich. Auch in Düsseldorf hat ein löbliches Umdenken eingesetzt.

Das Stadion

Der Flinger Broich ist noch genau der selbe, wie vor knapp einem Jahr. Darum sei an dieser Stelle einfach auf den letztjährigen Vorbericht verwiesen.
Ein Hinweis noch: Nach dem Auftritt im letzten Jahr sind die Düsseldorfer den Chemnitzern nicht gerade wohl gesonnen. Also lieber bissel vorsichtig sein...

Die Route

Noch zweimal Regionalliga und 2x geht es in den Westen. Für diese vorletzte Tour hat der Spielplan Düsseldorf vorgesehen. Also rauf auf di A4 und ab Richtung Erfurt und Hessen. Die Reise geht wie immer bis zum Kirchheimer Dreieck (31/86). Nach einem Miniintermezzo auf der A7 Richtung Fulda/Würzburg düsen wir nach dem Hattenbacher Dreieck (88/1) weiter gen Gießen/Frankfurt auf der A5. Am Reiskirchener Dreieck (8) biegt man dann nach rechts auf die A480 ab. Ab der Anschlussstelle Wettenberg geht es weiter auf der B429 an deren Ende man rechts auf die B49 Richtung Wetzlar fährt. An der Anschlussstelle Wetzlar-Ost (30) kommt man dann wieder auf die Autobahn, die da A45 heißt und uns Richtung Siegen führt. Der einfachere Weg um Gießen herum über das Gambacher Dreieck ist nicht zu empfehlen, da dort wieder mal gebaut wird.
Vorbei am Ex-Zweitligisten Siegen steuern wir dem Kreuz Olpe (19/28) entgegen. Dort kehren wir auf die A4 zurück und nehmen Köln als Ziel. Vor den Toren der Domstadt angekommen, biegen wir am Kreuz Köln-Ost (16/27) auf die A3 Richtung Leverkusen/Düsseldorf/Duisburg ab. Vorbei an der BayArena fahren wir nun bis zum Bayer-Kreu...äh...Kreuz Hilden (19/28). Dort steuern wir auf die A46 Richtung Düsseldorf. An der Anschlussstelle Düsseldorf-Wersten (24) geht es von der Autobahn runter. Achtung: Die Ausfahrt befindet sich in einem Tunnel! Nun geht es kurz weiter auf der Kölner Landstraße, die im weiteren Verlauf zur Siegburger Straße wird (links begleitet von der Stadtbahn). Nach der Bahnunterführung geht es weiter geradeaus auf der Stoffelstraße. Nachdem wir halblinks in die Kölner Straße (diesmal ohne „Land“) eingefahren sind, geht es gleich rechts in die Markenstraße (möglichst rechts fahren, die Kreuzung ist bissel vertrackt.
) Die Markenstraße fahren wir durch bis zu den Gleisanlagen und biegen dann rechts in die Mindener Straße ein. An der nächsten Kreuzung geht es dann links in die Ronsdorfer Straße, der wir jetzt durch das Industriegebiet folgen. Nach einer weiteren Bahnunterführung befinden wir uns auf der Rosmarinstraße. Links von uns befindet sich eine Müllverbrennungsanlage, rechts die Paul-Janes-Bezirkssportanlage.
Unsere sportliche Herausforderung stellt aber zunächst das Abstellen des Autos dar. Denn rund um das Stadion am Flinger Broich gibt es kaum Parkplätze. Als Gast versucht man es am besten im Industriegebiet entlang der Ronsdorfer Straße. Wenn man zeitig genug kommt, bekommt man da auch gut noch Platz. Ansonsten kann man nur versuchen im umliegenden Gemisch aus Fabriken, Kleingartenkolonien, Sportplätzen und Wohngebieten sein Auto loszuwerden.
Die Fortuna empfiehlt die Nutzung des ÖPNV. Die S-Bahnlinien S8 und S28 steuern über den Bahnhof Flingern (ca. 1/4 h Fußweg), die Buslinien 725 und 738, die Straßenbahnlinie 706 (Haltestelle Dorotheenplatz/Nähe Bahnhof Flingern) und die U-Bahnlinie 75 (Haltestelle Ronsdorfer Straße das Stadion an. Das ist aber nur für die CFC-Fans eine reale Alternative, die einen längeren Aufenthalt in NRWs Landeshauptstadt planen.

Distanz ab Chemnitz: 520 km - Geschätzte Fahrtzeit: 5-6 h - Empfohlener Start: 7-8 Uhr

Baustellenreport:

• A4 zwischen Wüstenbrand (66) und Glauchau-Ost (64) 3 km
• A4 zwischen Ger-Leumnitz (59) und Gera-Langenberg 4 km
• A4 zwischen Stadtroda (55) und Jena-Göschwitz (53) 8 km
• A4 zwischen Weimar (49) und Nohra (48) 1 km
• A5 zwischen Alsfeld-West (3) und Homberg (Ohm) (6) 1 km
• A45 zwischen Siegen-Süd (21) und Siegen (22) 2 km
• A45 zwischen Freudenberg (20) und Kreuz Olpe (19/28) 1 km
• A4 zwischen Kreuz Olpe (19/28) und Eckenhagen (27) 4 km
• A4 zwischen Bielstein (24) und Gummersbach (25) 2 km