Vorbericht

2. Spieltag - Oberliga Nordost-Süd - Saison 2007/2008
Hallescher FC
Hallescher FC
0:2
Chemnitzer FC
Chemnitzer FC

Der CFC zu Gast bei seiner Filiale...

von Timo Görner & Erik Büttner

...denn in allen Teilen des Vereins wirken Leute, die auch schon in Chemnitz tätig waren. Wie gut die ihre Arbeit an der Saale verrichten, davon hängt das Leben des HFC ab.

Rückblick auf die letzte Saison:
Nach Runde 8 noch sehr gut im Rennen um die Tabellenspitze, geriet der HFC in den folgenden 4 Spielen ins Schlingern und ward ab da „oben nicht mehr gesehen“. Bis zur Winterpause gelang dann zumindest wieder die Stabilisierung, um dann in der Rückrunde im Mittelmaß zu verschwinden. Größtes Manko der Hallenser war, neben der knausrigen Offensive (31) bei einer jedoch sehr ordentlicher Defensive (30), die Heimschwäche. Mit 6 Siegen und 7 Niederlagen lagen die Rot-Weißen im negativen Bereich. So konnten auch Abstiegkandidaten wie Dresden-Nord (1:0), Auerbach (2:0), Dessau (3:3) und Erfurt II (1:1) Punkte aus dem „Kurt-Wabbel-Stadion“ entführen. Gegen die stärkeren Mannschaften aus Eilenburg, Leipzig und Cottbus (jeweils 0:1) setzte es ebenfalls Niederlagen. Lediglich der CFC hatte das Pech bei den Rot-Weißen anzutreten, als diese noch in sportlich besserem Fahrwasser segelten. Das Highlight im heimischen Kurt-Wabbel-Stadion bildete das Plauen-Spiel (4:1). Auswärts präsentierte sich der HFC besser und bilanzierte knapp im „grünen Bereich“. In Leipzig (1:0) wurde gesiegt, beim CFC und in Plauen jeweils gepunktet (0:0). Dafür sorgte der Tiefschlag in Bautzen zum Saisonfinale (0:5) für die Ablösung von Trainer Detlef Schößler, Die hatte sich aber schon kurz davor angesichts der durchwachsenen Auftritte abgezeichnet. Im Pokal des Fußballverbandes Sachsen-Anhalt scheiterten die „Chemiker“ im Achtelfinale beim späteren Cupsieger 1. FC Magdeburg U23 (2:3 n. E.). Für Fans und Verein in Halle war es wieder einmal eine insgesamt wenig befriedigende Saison.

Delegierungen für diese Saison bislang:
Es gab viel Bewegung im HFC-Kader. 15 Spieler sind nicht mehr dabei, dafür wurden 10 teils namhafte Spieler verpflichtet. Die wichtigsten Abgänge dürften der nach 22 Spielen abgelöste Stammkeeper Matthias Küfner (26), Torsten Kühnast (26/Abwehr), Robert Pietsch (27/Abwehr), Alexander Gleis (33/Mittelfeld), Philipp Wanski (25/Mittelfeld) und Sebastian Wille (22/Mittelfeld) sein. Alle genannten konnten sich über die gesamte Saison jeweils fast durchgängig für die Stammformationen empfehlen. Der Rest konnte die Erwartungen nicht erfüllen wie der als Torjäger geholte Manuel Endres (28). Küfner, Pietsch und Wille haben noch keinen neuen Verein gefunden, Gleis zog es nach Zwickau. Wanski wurde Mitte Mai von Schößler nach Differenzen aus der Oberligaelf geworfen und spielt jetzt bei Tennis Borussia Berlin. Ähnliches soll sich bei Gleis zugetragen haben. Kühnast ging in die fünfte Liga Sachsen-Anhalts (MSV Preussen).

Unter den Neuen finden sich gleich mehrere Akteure, die schon höherklassig gespielt haben und über einen Bekanntheitsgrad in Chemnitz aufgrund früherer Tätigkeit beim CFC verfügen. Neu im Tor ist der Kroate Darko Horvat (34), zuletzt Keeper des späteren Zweitligaabsteigers Dynamo Dresden mit Kreuzbandriss im April 2006. Danach im Juli 2006 abgeschoben zur Reserve. Für die Abwehr wurde David Bergner (33/Union Berlin) verpflichtet. Er war bei Union zuletzt nach durchschnittlichem Beginn gesetzt. Dazu kam aus Zwickau Jens Werner (24), beim FSV Leistungsträger. Defensiv flexibel einsetzbar ist Kevin Kittler (25/FC Sachsen). Im Mittelfeld sicherte sich Halle die Dienste unseres Ex-Kapitäns Thorsten Görke (30) aus Erfurt. Er war bei RWE nach Beginn als Stammspieler nur noch Reservist. Auch nicht mehr die feste Größe bei den Stuttgarter Kickers war Nico Kanitz (27/Mittelfeld). Ein Begriff dürfte den Lesern auch Offensivallzweckwaffe Hvicha Shubitidze (32) sein. Der Georgier spielte bereits in unserer Region (Aue, Zwickau) und wechselte im Juli 2005 zum damaligen Regionalligisten St. Pauli, wo er eine durchschnittliche Saison bestritt. Danach ging es zum Hamburger Landesligisten Oststeinbeker SV. Im Sturm verpflichtete man aus Jenas U23 Toni Juraschek (20). Er brachte es auf 24 Spiele (3 Tore) und durfte einmal in der 2. Liga ran. Ferner holte der HFC mit den Tschechen Jan Benes (24/Abwehr) und Milan Janecek (27/Mittelfeld) noch 2 Spieler eines Ligarivalen (Sangerhausen).

Der Trainer:
Sven Köhler (41) ist ein weiterer ehemaliger Chemnitzer in Reihen des HFC. 125 Zweitligaspiele (4 Tore) für die Himmelblauen von 1991 bis 2001 stehen zu Buche, nicht zu vergessen die Einsätze in der Regionalliga Nord zwischen 1996 und 1999. Für ihn ist es nach dem Dasein als Co-Trainer von Christoph Franke in Dresden (Juli 2002 bis Dezember 2005) und dem Amt als A-Jugend Trainer der Dynamos bis September 2006 die erste Station als Verantwortlicher einer 1. Mannschaft. Er hat einen Vertrag bis Saisonende.

Die Mannschaft:
Der auf 20 Spieler verkleinerte Kader hat zumindest von den Namen her das Motto „Klasse statt Masse“. Fast die Hälfte der Aktiven hat schon einmal höherklassig gespielt. Angefangen im Tor mit Darko Horvat und in der Abwehr Kapitän David Bergner neben den potentiell gesetzten Jens Werner, Alexander Gröger (26) und Christian Kamalla (24). Im Mittelfeld gibt es fast schon eine Ansammlung ehemaliger Regionalliga-Kicker mit Thorsten Görke, Nico Kanitz, Rene Stark (27) sowie Kevin Kittler. Die ersten 3 sind ja noch bekannt aus Chemnitzer Zeiten. Mit Maik Kunze (30), Hvicha Shubitidze und dem Brasilianer Ari Gontijo dé Sousa Segundo ist auch der Angriff gut besetzt. Hier lag in der letzten Saison das Dilemma beim HFC, es fehlte der Topstürmer wie Reimann oder Kellig. Kunze reichten 5 Tore in 28 Spielen für die Spitzenposition unter den HFC-Torjägern, Segundo traf in 14 Spielen seit Januar 2007 3x. Mit Toni Jurascheck (20) und David Reich (20,) der letzte Saison mehrmals zum Stamm zählte, kämpfen zwei junge Spieler um ihren Platz im Angriff. Weniger Spieler als der HFC bieten momentan nur Pößneck und Eilenburg auf. Mit 26,4 Jahren im Schnitt stellt Halle einen der erfahrenen Aufgebote dieser Staffel. Mit den Neuverpflichtungen gelten die „Chemiker“ in dieser Spielzeit als aussichtsreichster Kandidat auf den Aufstieg in die neue Regionalliga.

Das Umfeld:
Für den Halleschen FC wird es eine entscheidende Saison werden. Mit einem Etat von offiziell 1,3 Mio. EUR gehen die Saalestädter in diese Saison. Antreiber bei der Personalpolitik für diese Spielzeit mit den Neuverpflichtungen ist mit Ralph Kühne (40) ein weiterer Chemnitzer. Der Geschäftsführer im Vorstand der Anhaltiner gilt als kongenialer Partner des eigentlich schon mal zurückgetretenen Präsidenten Dr. Schädlich und ist zudem für das überraschende Engagement von Sven Köhler verantwortlich, nachdem Heiko Weber und Achim Steffens als Kandidaten galten. Umstritten ist er aufgrund der Begleiterscheinungen bei mehreren Abgängen (Wanski). Hauptsponsor der Rot-Weißen bleiben die Stadtwerke Halle.
Hatte die Stimmung gegen Ende der trostlosen letzten Saison mit Besucherzahlen jenseits der 1.000 wieder ihren Tiefpunkt erreicht, so wurden die Spieler am vergangenen Sonntag in Plauen wieder von gut 600 Fans unterstützt. Gegen den CFC dürfte wieder mit an die 2.000 Rot-Weißen Fußballfreunden im Kurt-Wabbel-Stadion zu rechnen sein. Darunter werden einige Fans nicht sein, welche durch offensichtlich überzogene Stadionverbote ausgesperrt wurden. Nach dem Fankongress in Leipzig wird auch beim HFC in dieser Hinsicht geprüft.
Eine Anmerkung zur Nachwuchsabteilung: Ein neues Konzept des Landesverbandes sieht eine Konzentration der besten Talente in Magdeburg unter den Fittichen des FCM vor. Verständlich, dass man sich beim Traditionsverein der größten Stadt Anhalts gegen eine Umstrukturierung wehrt.

Das Stadion

Vielen ist das „Kurt-Wabbel-Stadion“, oder von den einheimischen auch nur „KWS“ genannt, ja noch aus dem letzten Jahr bekannt. Wem nicht, für den gibt es noch einmal ein paar Eckdaten: Eingeweiht 1936 verfügt die aktuelle Version des „KWS“ über 23.680 Plätze. Das Tribünendach schützt nur eine Hand voll Sitzplätze. 4 Flutlichtmasten spenden bei Bedarf 650 Lux und eine Ergebnistafel zeigt die geschossenen Tore.
So weit so gut. Eigentlich hätte man es in Halle gern gehabt, wenn der Status Quo schon längst gewechselt hätte. Aber auch in Halle entwickelte sich das Projekt für einen Stadionneubau zur Posse. Stadt und Land stritten sich über die Finanzierung der angedachten großen Arena. Im Herbst 2006 drohte dann sogar aufgrund der maroden Flutlichtmasten eine Sperrung des Stadions. Im Juli 2007 nun besann man sich doch nun endlich, als europaweite kein Investor gefunden wurde. Das großangelegte Stadionprojekt wurde zu den Akten gelegt. Damit ist nun auch der Weg frei, dass der HFC mit Unterstützung einiger Gönner eine kleinere, etwa 10.000 Plätze bietende Arena bauen kann. Die Realisierung ist aber sicher eng an den Erhalt der 4. Liga geknüpft.

Noch ein Hinweis: Im gesamten Stadionumfeld sollte man erhöht Wachsamkeit walten lassen. Einige der HFC-Anhänger sind den CFC-Fans nicht gerade wohl gesonnen.

Die Route

In Chemnitz hat man die Qual der Wahl. Entweder man fährt über die A4 bis zum Dreieck Nossen um dort auf die A14 zu wechseln. Oder man düst die B95 gen Leipzig. Da Wochenende ist und die A14 um Grimma herum eine lange Baustelle, ist die Bundesstraße empfehlenswert. Auf dieser Route kann man dann kurz vor Leipzig wieder wählen: Entweder man folgt der B95/B2 geradewegs durch Leipzig hindurch bis zur im Norden der Messestadt gelegenen A14-Anschlussstelle Leipzig-Mitte (17a). Oder besser biegt man am neuen Kreuz Leipzig-Süd (30) auf die A38 Richtung Osten ab. An deren Ende wechselt man auf die A14 Richtung Halle / Magdeburg und steuert jetzt streng mit den über Nossen angereisten Kollegen dem Ziel entgegen.
An der Anschlussstelle Halle-Ost (12) verlässt man die Autobahn und fährt schnurstracks auf der Delitzscher Straße nach Halle hinein. Wenn man unter den Gleisanlagen des Hauptbahnhofes hindurchfährt, heißt es die Aufmerksamkeit auf Maximum zu stellen. Denn nun muss man an der großen Kreuzung über einen 3-spurigen Kreisverkehr links abbiegen. Ziel ist die B91 Richtung Merseburg, die man aber unmittelbar nach dem Kreisverkehr wieder verlässt. Dazu hält man sich kommend vom Kreisverkehr gleich rechts. Diese Fahrspurt führt dann direkt in die Philipp-Müller-Straße. Dort hält man sich aber auch nur kurz auf, biegt mit der Hauptstraße in die Turmstraße ein. Nun geht es ein gutes Stück mehr oder weniger geradeaus – dort, wo links ein großer Parkplatz ist, muss man ganz leicht nach rechts abbiegen. Später geht es noch in einer Rechts-Links-Kombination um den Lutherplatz herum. Wenn es dann nur noch rechts und links geht, wählt man rechts und befindet sich auf der Robert-Koch-Straße. Die düst man entlang, bis sie die Straße der Republik an einer großen Kreuzung quert. Dort biegt man rechts in eben diese Straße der Republik ein und ist nun fast am „Kurt-Wabbel-Stadion“. Nun kann man sich getrost schon Gedanken machen, wo man sein Auto los wird. Denn Stellflächen gibt es im Stadionumfeld kaum. Am besten sucht man sich in den umliegenden Wohngebieten ein lauschiges Parkplätzchen.

Distanz: ca. 145km - Fahrzeit: ca. 2h - Empfohlene Startzeit: zwischen 11 und 12 Uhr jeweils ab AS Chemnitz-Nord
2. Spieltag - Oberliga Nordost-Süd - Saison 2007/2008
Samstag, 18. August 2007, 14:00 Uhr
Kurt-Wabbel-Stadion, Halle
Zuschauer: 2.683
Schiedsrichter: Weber (Eisenach)


Tore

Die Tabellenverläufe

Tabellenhistorie

Die Bilanz

 ZahlSUNTore
Alle Spiele4715181460:59
Heimspiele231110240:23
Auswärtsspiele24481220:36
Ligaspiele4614181456:57
Pokal-/Relegationsspiele11004:2

Rückblick auf die letzten 15 Spiele

1982/1983DDR-Oberliga23. SpieltagFC Karl-Marx-Stadt - HFC Chemie0:0 (0:0)
1983/1984DDR-Oberliga3. SpieltagFC Karl-Marx-Stadt - HFC Chemie2:2 (1:0)
1983/1984DDR-Oberliga16. SpieltagHFC Chemie - FC Karl-Marx-Stadt1:2 (0:0)
1987/1988DDR-Oberliga10. SpieltagHFC Chemie - FC Karl-Marx-Stadt0:0 (0:0)
1987/1988DDR-Oberliga23. SpieltagFC Karl-Marx-Stadt - HFC Chemie3:1 (3:0)
1988/1989DDR-Oberliga6. SpieltagFC Karl-Marx-Stadt - HFC Chemie5:3 (2:2)
1988/1989DDR-Oberliga19. SpieltagHFC Chemie - FC Karl-Marx-Stadt1:1 (0:0)
1989/1990DDR-Oberliga2. SpieltagHFC Chemie - FC Karl-Marx-Stadt4:0 (2:0)
1989/1990DDR-Oberliga15. SpieltagFC Karl-Marx-Stadt - HFC Chemie4:0 (4:0)
1990/1991NOFV-Oberliga13. SpieltagHFC Chemie - Chemnitzer FC0:0 (0:0)
1990/1991NOFV-Oberliga26. SpieltagChemnitzer FC - HFC Chemie1:1 (1:0)
1991/19922. Bundesliga Süd9. SpieltagChemnitzer FC - Hallescher FC3:0 (2:0)
1991/19922. Bundesliga Süd20. SpieltagHallescher FC - Chemnitzer FC1:1 (1:1)
2006/2007Oberliga Nordost-Süd6. SpieltagHallescher FC - Chemnitzer FC2:0 (0:0)
2006/2007Oberliga Nordost-Süd21. SpieltagChemnitzer FC - Hallescher FC0:0 (0:0)